Beiträge von Saloni

    @Saloni Dieser Thread ist übrigens schon fast 4 Jahre alt und der Themeneröffner schon ewig nicht mehr aktiv.

    Hallo Trantor,
    ist doch traurig.... Der Thread ist schon über 4 Jahre alt und das Thema immer noch brandaktuell...Es hat sich nichts getan oder besser - durch den ganzen "Schulentwicklungs" wahnsinn wird es immer noch schlimmer.....Jetzt ist ja die Teambildung die große Welle, die alles "besser" werden lässt... ein Albtraum, wenn man schon froh ist, einigermaßen miteinander auszukommen, was mit 7 Kollegen schon manchmal einen Balanceakt darstellt, da man sich wirklich nicht aus dem Weg gehen kann!

    Nur so als Tip: Genau damit würde ich gegenüber Kollegen und Schulleitung argumentieren. Dass Du nur Teilzeit machst und mehr "Freizeit" haben willst als Deine Kollegen, mag für diese schwer verständlich sein. Wenn Du ihnen aber klarmachst, dass Du für ca. ein Viertel bis ein Drittel ihres Nettogehalts arbeitest, kommt der ein oder andere sicher ins Nachdenken.

    Gut gemeint, habe ich aber schon mehrfach... Unsere einzige "Personalrätin" meinte darauf hin, dass ich ja schließlich den Vertrag so unterschrieben hätte und damit leben müsste. Schließlich sind wir eine kleine Schule und da muss jeder mehr arbeiten! Natürlich sehe ich auch, dass sich Krankenstände erhöhen, wenn sich die Termine zu sehr häufen oder jeder einzeln zum SL läuft und irgendwelche Entschuldigungen hat, warum er nicht kommen kann. Dazu habe ich aber überhaupt keine Lust, "betteln" zu gehen für Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Auch sind unsere DBs/AGs etc. noch nie so erleuchtend gewesen, dass ich großartig etwas verpasst hätte. So fehlt mir auch das Verständnis, warum es eine Unverschämtheit sein sollte, weniger zu tun, wenn ich viel weniger verdiene. Die Arbeitszeit, die man mir abverlangt, sollte auch bezahlt werden, was oft genug nicht der Fall ist. Als unverschämt bezeichne ich nur die Tatsache, dass ich für die gleiche Arbeit viel schlechter entlohnt werde!!! Ich muss auch Wollsachen Recht geben, dass es Schulen mit einem funktionierenden Personalrat gibt, die sich für die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten stark machen. Habe ich selbst schon zu meinen Sek1-Zeiten erlebt und ich habe mich jetzt auch an die übergeordnete Gleichstellungsbeauftragte gewendet und sie um Unterstützung gebeten. Aber es ist dennoch traurig, dass an jeder Schule die betroffenen Kollegen erstmal hilflos dastehen und für Selbstverständlichkeiten kämpfen müssen... Gerade in letzter Zeit habe ich besonders bei Teilzeitlehrern mit Kindern diverse Burnout - Fälle beobachten müssen, die gegen ehrgeizige SLs nicht angekommen sind. Albtraum "Selbstständige" Schule - alle Macht dem SL.

    Das Problem ist doch eigentlich, dass es kaum bis gar keine Solidarität unter Lehrern gibt. Jeder kämpft für sich alleine und findet unterschiedliche Wege, mit dieser Situation umzugehen. Es kann jedoch nicht sein, dass immer mehr Teilzeit (und natürlich Vollzeitkräfte) an Burnout erkranken, weil die Anforderungen ständig steigen ohne im Gegenzug Ausgleich für die Mehrarbeit zu schaffen. Ich kämpfe ziemlich allein für meine häufig missachteten Rechte und höre dann Sprüche wie "Das war doch schon immer so, blabla", und durch die Blume...."Willst du dir nicht lieber einen anderen Job suchen?" und kämpfe als "enfant terrible" allein auf weiter Flur für Gerechtigkeit. Es kann doch wohl nicht sein, dass ich mit meiner nicht einmal halben Stelle zeitlich so strapaziert werde, dass ich meiner 2. Aufgabe als Mutter mit nicht mehr ganz jungen Kindern nur noch unzureichend nachkommen kann.
    Und ich freue mich natürlich, dass ein Gericht nun offiziell die Rechtmäßigkeit meiner Forderungen anerkannt hat und bin der unbekannten Lehrerin sehr dankbar, dass sie sich auf den mühsamen Weg gemacht und sich durch die Instanzen gekämpft hat. Aber wo ist eigentlich unsere Berufsvertretung, die eigentlich dafür zuständig sein sollte, solche Missstände zu bekämpfen, statt sich in Schweigen zu hüllen und die Landschaft mit Gesamtschulen zuzupflastern. Das scheint den GEWs deutlich mehr am Herzen zu liegen als das psychische Wohlergehen ihrer Mitglieder und der Kampf gegen menschenverachtende Arbeitsverhältnisse. Ich kämpfe jedenfalls weiter um die Chance, meine WORK-LIFE-BALANCE wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

    Ihr seht ja, ich bin Anfänger hier. Habe noch etwas recherchiert und bin fündig geworden. Eine verbeamtete Gymnasiallehrerin (Teilzeit) hat geklagt
    und in 3. Instanz vom Gericht Recht bekommen: Da heißt es, dass bei Teilzeitkräften auch die außerunterrichtlichen Aufgaben lediglich entsprechend
    ihrer Stundenverpflichtung abgeleistet werden müssen und angeblich ist zumindest in Nds. vermutlich als Konsequenz auf das Urteil ein neuer Teilzeiterlass
    auf dem Weg, der verbindlicher sein soll.

    Aus meiner Sicht ist die Behandlung von Teilzeitlehrkräften nichts anderes als üble Ausbeutung und mir fehlt eine Berufsvertretung, die sich endlich mal kümmert.
    Mit 12 Stunden Unterrichtsverpflichtung und einer Klassenleitung habe ich schon deutlich mehr an Arbeit, als eigentlich entlohnt wird. Bei Fahrten, Unterrichtsveranstaltungen etc.
    sieht es doch so aus, dass ich die gleiche Arbeit wie meine Vollzeitkollegen mache, nur teilweise während meiner "Freizeit" und ohne Bezahlung. Jetzt hat unser SL die DBs auf 3 Stunden
    erhöht (ehrlich, die meiste Zeit davon ist überflüssig wie ein Kropf und könnte per e-mail rumgeschickt werden). Außerdem wird jetzt massiv an der "Schulentwicklung" gearbeitet und
    ich soll 1:1 in Arbeitsgruppen u.ä. Grausamkeiten teilnehmen, während meine Kinder unbetreut sich selbst überlassen sind. Da wir eine kleine Schule, verteilt auf 2 Standorte, sind, kann man den "Personalrat" auch getrost vergessen. Und dafür bekomme ich als Lehrer 3. Klasse rund 800 Euro/netto !!! Es sollte selbstverständlich sein, dass die Teilzeitlehrkräfte nur entsprechend ihrer Unterrichtsverpflichtung zu anderen Dienstverpflichtungen herangezogen werden oder einen entsprechenden Freizeitausgleich erhalten.

Werbung