Hallo,
nach den Ferien steht mein nächster U-Besuch an. Wir starten montags mit dem Thema Wasser und der Frage, wer bzw. zu was Wasser alles gebraucht wird. Ziel ist das Erstellen einer Mindmap.
Am Ende der Stunde werde ich einen Teller mit Wasser aufstellen und die SuS Vermutungen formulieren lassen, was damit geschehen wird. Festgehalten wird das ganze auf einem Zettel/Plakat
Mittwochs habe ich noch eine Stunde, die ich aber nicht unbedingt mit dem Thema Wasser füllen muss, sondern auch unser Sozialtrainingsprogramm machen kann.
Donnerstags steht dann der U-Besuch an.
Logischerweise würde der Rückgriff auf das verdunstete Wasser und ein Versuch zum Verdampfen, um dann in der nächsten Stunde eine Miniwelt zu bauen, diese dann beobachten bis hin zum Wasserkreislauf.
Soweit so gut. Wie ihr seht, mangelt es mir nicht unbedingt an Ideen, sondern es hakt bei der Frage nach der Umsetzung. Meine Klasse ist ziemlich chaotisch, sie sind leises Arbeiten überhaupt nicht gewohnt bzw. aktives Zuhören funktioniert nur beschränkt, im Sitzkreis hampeln sie auf dem Stuhl rum, manchmal stehen sie vor lauter Begeisterung einfach auf. Wenn sie zum Mülleimer gehen, dann rennen sie und schmeißen ihren Stuhl um...
Sie sind jetzt in der dritten Klasse und kennen einfach grundlegende Verhaltensregeln nicht, sie verhalten sich wie Erstklässler bzw. noch chaotischer, da sie ja nicht mehr eingeschüchtert sind.
Ich will nicht jammern, aber die Klassenlehrerin hat das gleiche Problem und auch der Schulleiter hat offen gesagt, dass die KL in 1/2 wohl hoffnungslos überfordert war und "einen Wildwuchs hat wachsen lassen".
Ich mag die Kinder sehr, vor allem weil sie sehr produktiv und engagiert sind. Tja, das ist aber nun mal meine PRüfungsklasse und beim ersten und bisher einzigen Besuch in der Klasse meinte mein Seminarleiter, dass ich dringendst Stillarbeit mit ihnen trainieren soll und er will, dass ich dieses Mal eine "ruhige" Stunde mit "langen" Einzelarbeitsphasen zeige. O-Ton: Diese Klasse verträgt keine Handlungsorientierung. Außerdem hätte ich schon genug bewiesen, dass ich dieses Prinzip im Unterricht einsetzen kann. Er wünscht sich eine Stunde mit einer kurzen frontalen Einführung und dann sollen die Kinder in Stillarbeit schaffen. Das müsste ich mit ihnen einüben, damit das in der Prüfung klappt. Schließlich wollen die Prüfer keine auf den Stühlen hampelnde Kinder sehen. Das wäre in Klasse 3 nicht mehr passend.
Ich habe natürlich diese Ratschläge ernst genommen und die letzten 6 Wochen verstärkt in Stillarbeit arbeiten lassen. Auch wenn mein Sachunterrichtsherz geblutet hat...
Die Lage in der Klasse hat sich auch extrem verbessert, aber ich trau mich nun nicht, mich den Wünschen meines Seminarleiters zu widersetzen und will eine ziemlich geschlossene Stunde ohne viel Aktivität zeigen.
Bei einem Versuch wohl eher schwierig!Grrr
Hat jemand einen Tipp für mich?
Wenn ich die SAche mit dem Teller aufgreife, kann ich ja Ideen sammeln lassen, wo das Wasser hin ist oder ich stelle dem Teller einen Versuch zum Verdampfen gegenüber, aber dann? In Stillarbeit, nicht frontal und nicht handlungsorientiert!
Irgendwie bin ich ziemlich blockiert..
Ich hoffe, ihr habt euch durch den langen Text nicht abschrecken lassen.