Jus:
Ich empfehle hier statt unsinnige Spiegelartikel zu lesen einfach mal wieder etwas fernzusehen oder eine CD einzuwerfen. Da gibt es so eine schöne kleine Aussage von Dieter Nuhr zum Thema Meinungsfreiheit:
"Meinungsfreiheit heißt, man kann eine eigene Meinung haben, muß man aber nicht. Und wenn man von etwas keine Ahnung hat, dann gilt: Einfach mal die Fresse halten..."
Und es ist nun einmal so, daß nicht jeder, der mal eine Schule besucht hat, deshalb automatisch zum Bildungsexperten wird.
Zu Deinen Einwand Lehrer hätten im Bundestag nichts zu suchen: Da scheinen offensichtlich Wähler der Meinung gewesen zu sein, diese Leute hätten dort etwas zu suchen, sonst wären sie da nicht.
Grundlage für eine politische Aktivität sind nach derzeit aktuellem Kenntnisstand:
1. Energie/Initiative
2. Zeit
3. Sachverstand
Hierbei kann Sachverstand durch ausreichenden Einsatz von 1 und 2 erworben werden. Wer also nach seinem Arbeitstag noch die Energie und Zeit aufbringt, politisch aktiv zu werden und sich nicht faul auf das Sofa vor dem Fernseher zu legen, der soll ruhig politisch aktiv sein.
Kein Politiker kann in allen Fachbereichen, über die er entscheiden muß wirklich kompetent sein, so daß ein angeschlossenes Jurastudium da überhaupt keine Qualifikationsgrundlage bildet. Ich glaube, so ein fertiger Jurist hätte echte Schwierigkeiten, sich innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens (sagen wir mal 6 Wochen) in z.B. der Sozialversicherung so sachkundig zu machen, dass er sinnvolle Entscheidungen hierzu treffen kann. Da wäre ich definitiv qualifizierter, mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten, Fachrichtung Allgemeine Krankenversicherung und ein paar Jahren Berufspraxis. Wenn wir uns dann allerdings über das neue Urheberrecht unterhalten würden, würde ich wiederrum ziemlich schnell an meine Grenzen stoßen.
Davon ausgehend halte ich Deine Aussage, Juristen seien qualifizierter in politischen Ämtern als Lehrer, für arrogant und selbstüberschätzend.
Wir brauchen in unserem Parlament eine vernünftige Mischung aller Berufsfelder und Tätigkeitsgruppen, damit überhaupt irgendjemand unter den Entscheidungsträgern in der anstehenden Sache qualifiziert ist und seine Fraktionskollegen mit Sachverstand beraten kann.
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Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.