Hallo dererwin,
im bin gerade mittendrin im OBAS-Verfahren und kann dir den Seiteneinstieg absolut empfehlen. Ich war vorher im IT-Consulting unterwegs und habe den Schritt in den Lehrerberuf noch zu keiner Sekunde bereut. Für mich ist jede Menge Reisezeit weggefallen, die Arbeitszeiten sind jetzt deutlich überschaubarer und das Stresslevel ist insgesamt um ein vielfaches niedriger. Kurz: Die Work-Life-Balance stimmt für mich wieder. Das soll jetzt nicht heißen, dass es als nicht auch Spitzenzeiten gibt, in denen man auch mal abends/nachts am Schreibtisch sitzt. Allerdings passiert das Ganze zuhause und selbstorganisiert, was ich als äußerst angenehm empfinde. Abgesehen davon finde ich die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern häufig ziemlich erfüllend. Es gibt diese Momente in denen ich mich richtig freue, wenn Schüler Lernerfolge haben. Diese Momente bleiben hängen und motivieren mich jeden Tag aufs Neue. Man muss sich auf der anderen Seite aber bewusst sein, dass man nicht jeden erreichen kann. Damit klar zu kommen ist mir besonders am Anfang schwer gefallen.
Was mir überhaupt nicht gefällt sind die Tage im ZfsL. Hier sind die Tage unterteilt in das Kernseminar und die Fachsemiare für die Fakultas. Die Fachseminare sind inhaltlich meistens in Ordnung und bringen mir gefühlt am meisten im Hinblick auf die UPP. Im Kernseminar empfinde ich vieles als grenzdebilen Unsinn. Wir sollten dort beispielsweise unser pädagogisches Selbstbild als Collage basteln, um nur ein Beispiel dessen zu nennen, was mich stört. Ich habe versucht mich auf so etwas einzulassen, mittlerweile aber für mich beschlossen, es einfach über mich ergehen zu lassen. Ich weiß nicht genau, wie die grundständigen Referendare darüber denken, aber ich finde das Vorgehen im ZfsL im Hinblick auf den Seiteneinstieg meistens nicht für zielgruppengerecht.
Insgesamt kann ich aber sagen, dass der Wechsel in den Lehrerberuf für mich eine sehr gute Entscheidung war.