Beiträge von puntino


    Die Münchener Stadtverwaltung ist nicht umsonst von Linux wieder zu Windows zurückgekehrt, weil es eben in der Linux Umgebung die Spezial-Software nicht gibt und die User nicht gewillt sind irgendwelche Klimmzüge hinzulegen, um es doch irgendwie hinzubekommen.

    Ich glaube auch nicht, dass diesbezüglich politische motivierte Gründe oder die Verlegung der deutschen Konzernzentrale von Microsoft nach München den Ausschlag gegeben haben...

    Hallo Kimetto,


    ich glaube nicht, dass sich echte intrinsische Motivation durch sich mehr oder weniger glaubwürdig an die Realität anbiedernde Aufgabenstellungen erreichen lässt. [...] Über "handlungsorientiert" und "intrinsische Motivation" kann ich da nur milde lächeln. Wer das in seinen Unterrichtsentwurf schreibt, macht sich und seinen SuS was vor.

    Wir liegen da IMHO gar nicht so weit auseinander. Wenn du meine Aussagen richtig liest, schrieb ich was vom "Idealfall" und "bestenfalls intrinsisch motiviert". Insofern stimme ich da deinen Anmerkungen, dass das Beispiel wenig realitätsnah ist, schon zu.


    Allerdings bin ich schon davon überzeugt, dass SuS gerade naturwissenschaftliche Sachverhalte an konkreten Anwendungsfällen besser verstehen können, als durch Auswendiglernen. Philio schrieb ja weiter oben, dass seine Schüler nicht wissen, was eine Nullstelle ist, bzw. es "nicht verstehen (oder falsch verstehen)". Er führt das darauf zurück, dass die SuS "das Lernen von Definitionen für unnötig halten". Was ich mit meinem Post einwerfen wollte ist, dass den SuS in meinen Augen der konkrete Anwendungsfall für ein nachhaltiges Verstehen fehlt.

    Meine Erfahrung nach haben Lernende eher Probleme wegen mangelnden Wissens, nicht wegen mangelnder Kompetenzen. Mein Lieblingsbeispiel aus der Mathematik: "Bestimmen Sie rechnerisch die Nullstelle der Funktion f". Das "rechnerische Bestimmen", hier die Kompetenz, ist so gut wie nie das eigentliche Problem bei Lernenden, die diese Aufgabe nicht lösen können. Das Problem ist meistens, dass Sie den Fachbegriff "Nullstelle", hier also das Wissen, nicht verstehen (oder falsch verstehen), weil Sie das Lernen von Definitionen für unnötig halten.

    Vielleicht ist für echte Kompetenzorientierung die Aufgabenstellung auch einfach zu stark nach behavioristischem Verständnis angelegt. Um nachhaltig zu verstehen (-> Wissen aufbauen), was Nullstellen sind wäre da eine stärkere Handlungsorientierung in meinen Augen schon sinnvoll. z.B sowas, wie hier auf S.4 zu finden ist:

    Zitat

    Nachdem bei den Olympischen Spielen in London beim Hammerwurfwettbewerb der Damen die Weitenmessung versagte, analysierten Wissenschaftler der Sporthochschule inKöln den Wurf von Betty Heidler, der vom Kampfgericht zunächst mit einer Weite von 72,34m angegeben wurde. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Funktion f(x) = -0,015x2 + 1,13x + 2,08 die Flugkurve von Betty Heidlers Hammer bei diesem Wurf beschreibt.

    Idealfall: Daraus können dann die SuS zunächst eine Problemstellung ("Wir wollen rausfinden, wie weit Betty Heidlers Hammer geflogen ist") ableiten, sind anschließend bestenfalls intrinsisch motiviert diese zu lösen und eignen sich somit das benötigte Wissen korrekt an. Durch die emotionale Verknüpfung/Identifikation mit dem Problem wird das Wissen dann nachhaltig im Gedächtnis verankert.

    Ich habe die OBAS gerade hinter mich gebracht und habe vorher keine Vertretungsstelle gehabt. Gerade mit der Fächerkombination Mathe/Informatik würde ich mich nicht auf so ein "Angebot" einlassen. Damit findest du mit Sicherheit auch regulär eine OBAS-Stelle. Wie Karl-Dieter schon schrieb solltest du diesbezüglich auf LOIS schauen.


    Das Argument, dass die Schule dich als Vertretungslehrer "besser unter die Lupe nehmen kann" greift IMHO nicht so ganz. Zum einen hast du erst in der OBAS-Phase richtige Unterrichtsbesuche, bei denen du "unter Beobachtung" bist. Zum anderen hast du bei OBAS auch eine Probezeit von 6 Monaten. Wenn die Schule oder du dann feststellen, dass der Job doch nichts für dich ist, kündigt die jeweilige Seite einfach. Ich finde ein halbes Jahr sollte als "Beobachtungszeitraum" da mehr als ausreichend sein...


    Eine vorherige Vertretungslehrertätigkeit kann neben dem Vorteil, den Schulalltag schon kennengelernt zu haben, gegebenenfalls sogar Nachteile haben. Hier können sich aus didaktischer Sicht nämlich eventuell Dinge in deinen Unterricht einschleifen, die du dir nachher in der OBAS-Phase wieder mühsam abgewöhnen musst.


    Just my two cents

    Ich hatte vor drei Wochen selbst UPP und habe dabei folgende Eindrücke gewonnen (Achtung: Alles subjektiv):

    • Generell muss nicht alles gut sein, was man vorher von seinen Fachleitern als gut gespiegelt bekommen hat.
    • Man sollte sich auf die Stunden selbst konzentrieren und nicht allzuviel Energie in die Entwürfe stecken. Da für die UPP-Stunden jeweils nur ganze Noten vergeben werden können, werden die Entwürfe genutzt, um eine Tendenz auszudrücken. Gleiches gilt für das Kolloquium.
    • "Fehler" werden härter bestraft, als in den UBs. Diese können aber durch eine gute Reflexion teilweise wieder ausgebügelt werden.
    • Im Seminar hat man uns 2 Jahre lang zurecht gepredigt, wie wichtig Transparenz ist. Leider ist der Erwartungshorizont am Prüfungstag komplett intransparent und in hohem Maße von den individuellen Vorlieben der Mitglieder der Prüfungskommission abhängig. Ich denke v.a. hierdurch ergeben sich die teilweise frappiernden Unterschiede zwischen Langzeitbeurteilung und den UPP-Noten. Davon war ich persönlich nicht so betroffen, allerdings einige meiner Kollegen aus dem Seminar.

    Ja schon, aber der Referendar bewirbt sich ja erst am Ende des Referendariats um die Stelle.

    Genau. Und wenn die Stelle dann nicht besetzt werden kann, weil sich kein (fertiger) Referendar darauf bewirbt/diese Stelle annimmt, wird diese für den Seiteneinstieg geöffnet. Ich kann nicht erkennen, was daran grundständige Referendare benachteiligt. Hätte ein Referendar diese Stelle angenommen, stünde sie zum Zeitpunkt, an dem ein zweiter Referendar, der gleichzeitig mit dem Seiteneinsteiger seinen Vorbereitungsdienst beendet, doch auch nicht mehr zur Verfügung...



    Bei uns in NRW sind die Seiteneinsteiger während des Vorbereitungsdienstes Angestellte mit Bezahlung nach TV-L 13 und nach bestandenem Vorbereitungsdienst werden sie mit A13 verbeamtet, bekommen also genausoviel wie bodenständige Referendare mit 2. StaEx.

    Dass die OBASler nach dem Ende des Vorbereitungsdienstes identisch zu grundständigen Lehrern mit 2. StaEx bezahlt werden liegt vermutlich daran, dass auch die Seiteneinsteiger das 2. StaEx haben.

    • Kurzum: Den Quereinsteigern werden im Vgl. zu den bodenständigen Bewerbern die Stellen förmlich hinterhergeworfen. Ich würde mir wünschen, daß mit dieser Praxis Schluß gemacht wird. Oder wie Trump es sagen würde: "Referendar first!"

    Naja, das würde ich etwas differenzierter sehen wollen. Ein Seiteneinsteiger bekommt die Stelle ja nur, weil sich eben kein grundständiger Referendar darauf beworben hat. Soweit ich das weiß, wird die Stelle erst für den Seiteneinstieg geöffnet, wenn diese nicht regulär besetzt werden konnte. Von daher wird sie ja schon prinzipiell nach dem "Referendar first"-Prinzip vergeben...

    APG1 -> Fachseminarperson wurde zugewiesen und besucht den OBAS´ler an einem fixen Termin im 1. oder 2. Ausbildungsfach bis zu den Weihnachsferien! Daraufhin wird ein individueller Ausbildungsplan festgelegt.


    Das APG2 erfolgt ein Jahr später [...]

    So lief das bei mir auch ab.



    Hospitationsbesuch vom Fachseminarleiter findet vor dem APG1 statt und dient wozu?
    Wie oft finden solche Hospitationsbesuche statt?

    Ich nehme an, dass damit das gemeint ist, was bei uns (ZfsL Leverkusen) als "Unterrichtsversuch" bezeichnet wurde. Hierbei handelt es sich im Prinzip um einen Unterrichtsbesuch, der aber noch nicht "Besuch" heißen darf, da die grundständigen Referendare erst ein halbes Jahr später einsteigen und nicht das Gefühl kriegen sollen, sie würden benachteiligt - zumindest war das damals die Begründung...


    Wir hatten jeweils 2 solcher Versuche pro Fach in der Zeit, bevor die grundständigen Referendare dazugestoßen sind. Im Anschluss an einen dieser Versuche hatte ich dann mein APG I.

    Wir haben in mehreren Klassenräumen die Boards von SMART. Die klassischen Tafeln sollten in diesen Räumen demontiert werden, was aber am Widerstand einiger Kollegen scheiterte. Ich selbst nutze aus folgenden Gründen ausschließlich die Boards:

    • Einmal erstellte Tafelbilder können in der nächsten Stunde wieder geladen werden
    • Dynamische Darstellung, z. B. durch Verschieben, Größenveränderung, etc. von Elementen
    • Tafelbilder können zuhause vorbereitet werden und dann am Board geladen werden
    • Handschriftlich eingetragener Text in vorbereitete Tafelbilder wird mitgespeichert (PDF)
    • Handschrifterkennung
    • ...

    Kaputt sind die Boards in den vergangenen zwei Jahren nicht gewesen. Wir hatten lediglich einmal einen Ausfall, weil ein Kollege Plakate mit Klebeband auf das Board geklebt hatte, aber das kann man IMHO dem Board nicht anlasten...


    Was mich an den SMART-Boards stört ist, dass sie zwar auf Touch-Eingaben reagieren, aber dennoch eher wie ein Desktop-System bedient werden müssen. Das macht die Usability etwas hakelig. Außerdem stört mich, dass der Linux-Client ultrakompliziert zu installieren ist und nicht mehr weiterentwickelt wird. Das dürfte für die überwiegende Mehrzahl der Benutzer aber eher unwichtig sein.

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