Die „Gängelungen“, die durch das Bachelor-Master-System eingeführt wurden, sind zumindest an meiner Uni wieder etwas aufgelöst worden. Ich gehörte zum ersten Jahrgang an meiner ehemaligen Uni, der Lehramt auf Bachelor-Master studiert hat. Die Veranstaltungen, an denen man teilnehmen musste, waren dieselben wie bei den Studierenden auf Staatsexamen. Während anfangs noch in Vorlesungen Anwesenheitspflicht herrschte, wurde diese jedoch nach Protest einige Semester später wieder aufgehoben.
Der krasseste Unterschied war jedoch, aus Sicht eines Bachelor-Master-Studenten, dass eben ständig Leistungsnachweise gefordert wurden. Zu Beginn eines Seminars wurden regelmäßig Handzettel ausgeteilt, auf denen man die Anforderungen lesen konnte. Während die Spalte für Staatsexamensstudierende bis auf Teilnahmepflicht leer blieb, mussten Bachelor-Master-Studierende entweder eine Klausur, mündliche Prüfung oder Hausarbeit leisten. Wenn ich mir meine Notenübersichten aus der Uni-Zeit anschaue, komme ich allein im Bachelor-Studiengang auf 27 Einzelprüfungen in 6 Semestern in Form von 45- bis 90-minütige Klausuren (17), 20- bis 30-minütige mündlichen Prüfungen (3) oder 10- bis 15-seitige Hausarbeiten (7).
Zumindest das Stresslevel betreffend, war es das ganze Studium über höher; denn in der vorlesungsfreien Zeit musste man im Bachelor-Studium noch 5 Schul-Praktika (Länge: zwischen 2 und 4 Wochen) unterbringen, zusätzlich zu den Leistungsnachweisen. Wurde für nachfolgende Studierende glücklicherweise auch etwas entzerrt.