Doch. Auf den entsprechenden Beruf gemünzt, schon.
Du magst mehr Lebenserfahrung haben, keine Frage, aber beruflich bist du ein Anfänger, wenn du nach dem Studium im Ref anfängst oder "in der Wirtschaft" gearbeitet hast und dann das Ref beginnst.
Lebenserfahrung ist aber eher eine Altersfrage und hat nicht unbedingt etwas mit deiner Bezahlung als Anfänger zu tun.
Nein, ich bin kein nichtskönnender Azubi. Und alle anderen Referendare auch nicht. Wir sind Berufseinsteiger.
Ein Azubi hat gerade irgendeinen allgemeinbildenden Schulabschluss, aber keine Ahnung von dem Beruf, den sie lernen. Keine Ahnung von der Theorie, von den rechtlichen Rahmenbedingungen und von der aktuellen Forschungslage in seinem Beruf.
Ein Referendar hat die Fachtheorie studiert, kennt die Rahmenbedingungen und ist in der Forschung up to date. Es fehlt ihm lediglich an Berufserfahrung.
Genauso steigt jeder Ingenieur, Controller, Wirtschaftsmathematiker, Kommunikationstechniker usw. auch in den Beruf ein. Selbstverständlich steigen die nicht mit ihrem Zielgehalt ein, zum Teil haben die auch Traineeprogramme, aber so systematisch klein geredet, wie Referendare in der Schule wird dort keiner.
Bei mir ist es sogar noch mal extremer. Dank Lehrplanwechsel und einigen Veränderungen gibt es an meiner Schule Teilgebiete, in denen ich mehr Ahnung habe, als andere Lehrer vor Ort. Das lasse ich mir selbstverständlich niemal irgendwo raushängen und an meiner derzeitigen Schule wird das auch wertgeschätzt, aber ich habe auch schon anderes erlebt. Und das ist einfach bitter.
Jedenfalls gibt es keinen Grund einen studierten Referendar schlechter zu bezahlen, als einen Azubi bei Aldi oder Lidl.