Beiträge von Veronica Mars

    Zitat von Crisscross

    Welcher Unterschiede gibt es denn genau zwischen einem Quereinstieg und einer Fachlehrerausbildung (später im "Lehreralltag")?

    ohne Studium wirst du nirgendwo einen Quereinstieg machen können, daher brauchst du die Infos auch nicht suchen.


    Zitat von Crisscross

    Was genau ist die Staatliche Prüfung für Lehrerinnen und Lehrer und wo kann man diese machen bzw. wie ist der Ablauf? Ich konnte dazu leider nichts finden.

    Der Einstieg als Fachlehrer könnte klappen, nach dem, was du zitiert hast.


    In Bayern werden Fachlehrer an der "Fachlehrerschule" (Staatsinstitut für Fachlehrer) ausgebildet (1-3 Jahre, je nach Schulform) und machen danach ein Referendariat mit Prüfungen. So klingt der von dir zitierte Absatz auch.


    Die Fachlehrer unterrichten die praktischen Fächer. Z.B. Holzbearbeitung bei den Schreinern usw. Im kaufmännischen Bereich unterrichten sie Maschinenschreiben und EDV. Da das in vielen Berufen nicht mehr explizit unterrichtet wird werdrn kaum kaufmännische Fachlehrer gebraucht. Das ist zumindest der Stand für Bayern. Ich befürchte das ist in Hessen ähnlich.
    Übrigens bekomnen Fachlehrer weniger Geld und unterrichten mehr Stunden...

    Zitat von Yummi

    Nein. Du hattest Anstand. Und aus dir ist auch jemand geworden der vielleicht mal 5k netto verdient (war er StD mit Steuerklasse 3?)

    bis zu den 5k netto habe ich noch etwas hin. 8)
    Mein Vater war Ingenieur. Und er hat vor etwa 20 Jahren 5k (schon umgerechnet) verdient. Das ist nochmal ne andere Hausnummer.


    Aber du hast ja Recht, ich hab es trotzdem geschafft. Nur bei eigenen Kindern würde ich es anders machen.

    In Deiner Welt vielleicht. Anstand ist übrigens keine Einbahnstraße.

    also so im Nachhinein gesehen hätte ich meinen Vater mal verklagen sollen.


    Moralisch gesehen finde ich es nämlich durchaus fragwürdig 5k netto zu haben, aber seine Tochter nicht finanziell zu unterstützen.


    Aber ich hatte halt Skrupel und wollte das (schlechte) Verhältnis nicht belasten.

    Ich habe im Studium etwa 250 € von meiner Mutter bekommen. Das waren das Kindergeld und der Kinderzuschlag vom öffentlichen Dienst bei ihr. Recht viel mehr konnte sie nicht, ist kein Großverdiener.


    Bafög habe ich am Anfang 80-100 € bekommen, später dann auch nichts mehr. Aber da man sich für die 80 € an die Zuverdienst Grenzen halten muss hab ich das dann nicht weiter beantragt.


    Mein Vater hätte mir eigentlich Unterhalt bezahlen müssen, aber dazu hätte ich ihn verklagen müssen. Da hatte ich keinen Bock drauf. Immerhin hat er ab und zu zu Weihnachten und Geburtstag einen Scheck geschickt.


    Ansonsten hab ich mein Studium selbst durch Arbeit finanziert. Ich konnte auch nicht mehr daheim wohnen und musste auch eine Wohnung mitfinanzieren. In den ersten beiden Jahren hatte ich einen 400 € Job im Kino, danach hab ich als Werkstudent 600 bis 800 € verdient. Da ich fast durchgehend 20 h/Wo gearbeitet habe hatte ich schon manchmal nicht genug Zeit zum lernen.


    Eine Ausbildung hatte ich übrigens auch vor dem Studium und halte das für sehr sinnvoll. Wenn jemand nach dem Abi zu 100% sagen kann, dass er DIESES Fach studieren will, dann nicht. Aber für alle unentschlossenen ist ne Ausbildung super. Und für Lehramt finde ich es auch gut, wenn man vorher mal was anderes gesehen hat.


    Wenn ich mal Kinder habe, dann werde ich ihnen mit meinem Lebensweg ein Vorbild sein, daher schätze ich, dass sie auch eine Ausbildung in Betracht ziehen, auch ohne dass ich es ihnen vorschreibe.
    Wenn sie dann mal studieren hoffe ich, dass ich es mir leisten kann ihnen Wohnung, Essen und Studiumskosten zu bezahlen, damit sie sich aufs Studium konzentrieren können. Für Party, Urlaub, Klamotten können sie dann ja jobben und sammeln mit nem Minijob auch genug Erfahrungen. Dazu muss man nicht 20 Stunden arbeiten so wie ich.

    ich bin mit einrm nicht-Lehrer verheiratet und träume von ständigen gemeinsamen Ferien. 8)
    Mein Mann hätte auch gerne die Ferien, den Rest vom Job aber dann doch nicht. Obwohl ich finde, dass er darin wahrscheinlich sogar ganz gut wäre (er würde nur das Ref nicht überstehen :stumm: )


    Aktuell verdiene ich mehr. Ich fühle mich damit sogar ganz gut, irgendwie revolutionär. Er findets nur mäßig gut. ;)

    einfache Gerichte kann mein Mann mit fast 40 noch nicht kochen ;(


    Aber ich bin ganz eurer Meinung. Grundlegende Fähigkeiten im Haushalt wären wünschenswert.


    Ich hatte die schon mit 12. Was ich im Nachhinein gerne besser gewusst hätte wären Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich kannte nur Ausbildung vs. Universität. Alle Wege dazwischen kannte ich nicht.


    Und Frustrationstoleranz mit Ämtern und Behörden. 8)

    Hallo Krabappel,
    wenn das so einfach wäre... du erlebst einfach nicht das, was ich derzeit erlebe. Das läuft hier nach dem Motto: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!" Und das mit einem fiesen, breiten Grinsen im Gesicht.


    der Buntflieger

    Ich kann das total nachvollziehen. Ich hatte das ein halbes Jahr lang im Ref und ich wäre fast ausgerastet.


    Unterrichtsbesprechungen die mit "und, wie fanden Sie es?" anfingen und mit "genauso fand ich das auch" endeten. Zwischedrin hab ich verzweifelt versucht irgendwas rauszufinden. Gelernt hab ich nix. In der Lehrprobe hab ich dann genauso gemacht, wie vorher bei den Besuchen (da gabs ja kein negatives Feedback) und das war dann alles falsch und sowieso der allergrößte Mist.


    Zusätzlich hab ich mehrfach erlebt, wie uns die Seminarlehrerin in den Rücken gefallen ist. Krassester Fall war eine Kollegin, die in ihrer Ausarbeitung schrieb, dass sie auf Wunsch der (muslimischen) Eltern geschlechtergetrennte Gruppen bildet. So hatten wir das am Elternabend und im Seminar mit der Seminarlehrerin besprochen. 5 Referedare können sich daran erinnern. Nur die Seminarlehrerin wusste plötzlich von nix mehr als meine Kollegin von der Schulleitung zur Sau gemacht wurde.


    Das einzige was hilft ist immer dran denken, dass die Zeit schneller rum ist als man denkt.


    Jetzt nach dem Ref ist es sicher oft stressig und ich habe auch oft eine hohe Arbeitsbelastung. Aber ohne den Psychoterror lebt es sich viel besser.

    Ich würde gerne die Sommerzeit behalten und wenn sie die Zeitumstellung im März und Oktober abschaffen, dann Sommerzeit fürs ganze Jahr. Dann hätte man wenigstens auch im Winter noch die Chance nicht im Dunkeln zur SChule zu pilgern, den ganzen Tag am Fenster vorbeiziehen zu sehen und wieder im Dunkeln nach Hause fahren zu müssen.

    geht mir genauso

    also dreist ist das auf jeden Fall.


    Wobei ich diesen Online Zugang durchaus nützlich finde. Hoffentlich hat unsere Schule nicht wiedersprochen. Bei uns zahlt das nämlich die Schule. ;)

    in Bayern dürftest du mit dem Wirtschaftsingenieur keine Chance an der Berufsschule haben. Und mit "nur" einem FH-Abschluss schon gleich gar nicht.
    Der Wirtschaftsingenieur hat zu wenig Wirtschaft im Vergleich zu WiPäd und die Ingenieur-Anteile sind sicher auch zu wenig um mit den Gewerb'lern mitzuhalten.


    Ich hatte im Ref allerdings eine Kollegin, die hat sich vom Wirtschaftsingenieur einiges anrechnen lassen und hatte dann in ca. 2 Jahren WiPäd fertig nachstudiert. Das geht dann natürlich.

    Ich habe meine letzte Stelle vor dem Schuldienst mit der üblichen 4 Wochen Frist gekündigt. Soweit nichts ungewöhnliches, wären von den 4 Wochen nicht 3 Wochen Betriebsferien gewesen. Mein Arbeitgeber hatte also keine Chance irgendwas zu organisieren. War mir egal. Er hat freiwillig den Arbeitsvertrag mit mir mit genau diesen Konditionen geschlossen.


    Bei deinem Arbeitgeber ist es doch genauso. Du hast bestimmt nicht darum gebettelt eine Probezeit zu vereinbaren. Die Arbeitgeber wollen sich immer alle Türen offen halten. Dann müssen sie damit leben, wenn der andere sich dieses Recht dann auch nimmt.

    naja, aber dann ist doch auch deine Kündigungsfrist mega kurz. Dann einfach Füße stillhalten und nix sagen. Faires Verhalten dankt einem niemand. Musste ich in den letzten 18 Jahren meines Berufslebens leider mehrfach lernen.

    Also vor jedem Arbeitsgerich hätte man gegen dieses Vorgehen Erfolg gehabt.
    Kündigungen durch Arbeitgeber gehen nur in 3 Fällen:

    • personenbedingt (der Mitarbeiter ist nicht mehr in der Lage die geschuldete Arbeitsleistung zu erbringen, z.B. wegen Krankheit)
    • verhaltensbedingt (der Mitarbeiter leistet sich derbes Fehlverhalten, dieses muss häufig vorher erst mal abgemahnt werden)
    • bestriebsbedingt (der Arbeitgeber strukturiert um und hat keine Arbeit mehr für den Mitarbeiter - und das muss er nachweisen!)

    Andere Gründe gibts nicht. Wie sollte da ein Chef mit der Kündigung durchkommen?

    wer so reagiert sollte vielleicht wirklich besser kein Lehrer werden.



    Was ich aber echt nicht verstehe: warum interessiert sich kaum einer für den Quereinstieg an der Berufsschule? Für mich persönlich ist die Berufsschule die einzige Schule, an der ich arbeiten wollte. Praxisrelevante Themen, fast erwachsene Schüler, Betriebe die der Schule den Rücken stärken, viel Freiraum bei Tests usw.. Wenn ich höre, was für ein Aufriss an anderen Schulen so gemacht wird, da haben wir es echt gut. Das einzige Manko sind die Arbeitszeiten am Nachmittag, aber das ist bei anderen Schulen auch im kommen.

    Irgendwie ist das hier schon eine seltsame Diskussion...


    Vorneweg, ich gehöre wahrscheinlich auch eher zu den Hardlinern. Ich kaufe eigentlich nichts größeres für die Schule. Wobei... so ganz stimmt das auch nicht. Ich habe ein Surface für über 1.000 € gekauft, das ich fast nur für die Schule verwende. Und ich habe auch einige Schulbücher/Lehrerhandbücher daheim, die ich im Ref gekauft habe. Allerdings sind meine Ausgaben schon deutlich gesunken. Ich behaupte nicht, dass ich nie etwas kaufen würde, aber prinzipiell überlege ich es mir mindestens 2x.


    Ein Beispiel: bei uns gingen letzte Woche die Drucker in der Schule nicht. Ich habe keinen Drucker. Dementsprechend gab es dann eben keine Kopien. Da kann ich auch nicht helfen. 8)


    Was ich aber echt etwas verwunderlich finde, ist die Diskussion darum, ob der Unterricht schlechter wird, weil Lehrer nicht privat etwas bezahlen. Wenn ich mich an meine Grundschulzeit in den 80ern erinnere, dann hatten wir keine Arbeitshefte von Verlagen, keine Experimente, wenig Kopien und auch sonst keinen Schnickschnack. Es gab Schulbücher und unsere Hefte. Irgendwie haben wir es trotzdem geschafft was zu lernen.

    Am ehesten würde sich wohl ein Zweitstudium im Bereich Wirtschaftspädagogik anbieten, da ich mir fast alle Module aus dem Lehramtsstudium anrechnen lassen könnte. Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftspädagogik verbindet ja die berufliche Fachrichtung Wirtschaft, Fachdidaktik & Pädagogik mit einem 2. Unterrichtsfach. Mir würden demnach alle bisherigen erbrachten Leistungen in der Fachdidaktik, Pädagogik und meinem 2. Fach (aus dem Lehramtsstudium) anerkannt werden. Den ganzen wirtschaftlichen Teil müsste ich allerdings natürlich trotzdem beginnend bei 0 nachholen, genauso wie die Praktika in der Schule... Die Studienberatung meinte, dass ich, wenn ich Glück habe, vielleicht 2 statt 3 Jahre für den Bachelor brauchen würde...

    Also Wirtschaftspädagogik ist der Studiengang um Berufsschullehrer im kaufm. Bereich zu werden. Wenn du schon festgestellt hast, dass du kein Lehrer werden willst, dann macht das wenig Sinn. Auch wenn so schön viel angerechnet werden würde. :stumm:


    Erst Recht macht die Studienrichtung mit Zweitfach keinen Sinn wenn man nicht an eine Schule will. Wenn du dann Wirtschaftspädagogik ohne Zweitfach machst, weil du eh' in die Wirtschaft willst, dann kannst du auch gleich BWL studieren, dann hast du wenigstens direkt den passenden Studiengang.


    Versteh mich nicht falsch, das Schöne an WiPäd ist ja, dass man sich am Anfang des Studiums nicht festlegen muss und man auch am Schluss noch beschließen kann in die Wirtschaft zu gehen, aber wenn man ganz sicher kein Lehrer werden will, dann ist WiPäd einfach nur großer Quatsch.

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