Beiträge von Veronica Mars

    Geh an eine Berufsschule und schau es dir an. Im Bereich Maschinenbau weden sie dich umgarnen, die sind immer noch überall unterbesetzt.


    Ich bin gerne Berufsschulleherer. Ich mag es mir den Großteil der Arbeitszeit selbst einzuteilen, mag es nicht dauernd nur am Schreibtisch zu sitzen und mag meistens auch die Schüler. Es ist schön ihre Entwicklung zu begleiten. Von der 10. Klasse bis zum Abschluss werden sie oft noch richtige Erwachsene ;) Ich mag es mit ihnen über aktuelle Themen zu diskutieren, finde ihre Sichtweise interessant und mag es, wenn ich sie zum Nachdenken gebracht habe.
    Bezahlung und Ferien finde ich auch gut 8)


    Was mich stört sind oft Verwaltungsaufgaben. Die Fehlzeiten der Schüler kontrolliert und ständig den Entschuldigungen nachlaufen. Tests korrigieren und dann die Nachschreiber abfangen und nicht verpassen. Zeugnisse schreiben usw. Leider nehmen diese Verwaltungsaufgaben wahrscheinlich fast 30% meiner Arbeitszeit ein.


    Wäre ich in deiner Situation würde ich wahrscheinlich den Ingenieure fertig machen und dann die fehlenden Scheine für Berufspädagogik nachholen. Dann bist du top vorbereitet fürs Referendariat. Wenn länger studieren keine Option für dich ist, dann mach den Quereinstieg, allerding wird da oft Berufserfahrung vorausgesetzt, da brauchst du wahrscheinlich genauso lange bis du wirklich in der Schule bist.

    ich kenne mich als Bayer mit OBAS nich aus, aber aus VWL ließe sich in meinen Augen einiges für die Berufsschule ableiten. Schon mal darüber nachgedacht? Ggf könntest du sogar die fehlende Didaktik für Berufspädagogik noch während der Promotion nachholen, dann wärst du von Anfang an sogar komplett richtig ausgebildet.

    Berufsschule Bayern:
    Außer E-Mails schreiben (das gehört zum Job) versuche ich das alles zu vermeiden.


    Im Auto nehme ich ganz sicher nie Schüler mit, das ist verboten.

    ich war ab 3 (Kindergarten) bis zur 6. Klasse immer in der Betreuung. Es hätte mir nichts besseres passieren können. Ich bin damit total zufrieden. Dort gab es tolle Spielsachen und immer jemanden zu spielen. Und dauernd nur mit meiner (etwas anstrengenden) Mutter wäre für mich sicher nicht besser gewesen.


    Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass ich schlecht gelernt habe Freundschaften zu pflegen. Das war nie nötig, es war ja immer wer da.

    Das soll jetzt kein Widerspruch sein, aber ich möchte anmerken, dass es auch für Frauen nicht zum Leben dazu hören muss Kinder zu gebären. Es geht auch ohne.

    Aber genau das meine ich ja auch. Ich bin eine Frau, gehe auf die 40 zu und habe keine Kinder. Trotzdem bin ich schon mehrfach diskriminiert worden, weil ich ja theoretisch Kinder bekommen könnte.

    ich bin als Frau auch schon sehr oft über die Diskriminierung wegen möglicher Schwangerschaft gestolpert. Und nein, das macht in der Schule nicht halt. Beispiel gefällig?
    1. Im zweiten Jahr Referendariat haben meine Mitreferendarin und ich uns beim Schulleiter vorgestellt. Erster Kommentar von ihm war "oh, sie sind ja zwei Frauen, ich möchte Männer einstellen, Frauen werden immer schwanger." (Wir haben beide dort keine Stelle angeboten bekommen)
    2. An meiner aktuellen Schule wurde ich im Kollegium angekündigt "wir haben eine neue Kollegin eingestellt, aber der sitzt der Storch schon auf der Schulter."
    Ich bin übrigens immer noch nicht schwanger, während ein Kollege inzwischen immerhin 2 Monate in Elternzeit war. Komisch, dass über Männer trotzdem nicht so gedacht wird.


    Ich könnte so kotzen über dieses getue. Es gehört eben zum Leben dazu Kinder zu gebären. Und ich verstehe auch, das es manchmal schwierig ist für den Arbeitgeber den Ausfall zu organisieren. Aber da muss es eben einen Weg zwischen drin geben, der es möglich macht, dass Frauen nicht weiter diskriminiert werden.

    @Berufsschule93 hats ja schon beantwortet. In Bayern gibts an der richtigen Berufsschule keinerlei Prüfungen. Man kann nur freiwillig das KMK Fremdsprachenzertifikat in Englisch ablegem. Ansonsten gibts nur Schulfächer mit Leistungsnachweisen und daraus ergeben sich die Zeugnisnoten.


    Die Abschlussprüfung im Beruf legt man vor der IHK/HWK ab, das müsste aber überall in Dtl. so sein, außer in Baden-Württemberg, die kochen ihr eigenes Süppchen ;)


    Bei Fachschulen/Fachakademien ist es oft anders, da gibt es zentrale Abschlussprüfungen, die vom Kultusministerium gestellt werden.


    @Morse, an der "richtigen" Berufsschule darf man jedes Fach unterrichten, zu dem man sich qualifiziert genug fühlt, wenn der Schulleiter das auch so sieht. (Außer Religion) Gegen Deutsch und Sozialkunde kann man sich kaum wehrer, weil man sich zum Affen nachen würde ("wieso, sie haben ein Studium absolviert, sie müssen doch Deutsch können" 8) ) Müsste ich jetzt Elektrotechnik unterrichten, dann könnte ich mich als Wirtschaftler schon wehren.

    Also... hier an der Berufsschule in Bayern kannst du in Deutsch wie in Englisch das Niveau selbst steuern. Beide Fächer werden gesucht, wenn du an eine reine Berufsschule willst, dann ist vielleicht Englisch das bessere Zweitfach (weil Deutsch darf jeder fachfremd unterrichten).
    An einer beruflichen Vollzeitschule (die es im Pflegebereich ja öfter gibt) könnte das anders sein.
    Beide Fächer haben einen sehr offen gestalteten Lehrplan und wie arbeitsintensiv es wird hängt hauptsächliche an einem selbst.


    Ich unterrichte z.B. Deutsch (fachfremd) und versuche die Korrektur so gering wie möglich zu machen. Dann kommen zwar Tests zu das/dass dabei raus, aber damit kann ich leben.
    Wir lesen keine Lektüre, schreiben keine Aufsätze o.ä. das wäre im Lehrplan auch gar nicht vorgesehen, es geht mehr um die Berufssprache Deutsch, also Fachbegriffe nutzen, Briefe schreiben und sonstige berufliche Kommunikation.

    Berufsschule Bayern:


    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann gibt es ein Budget für Schülerfahrten pro Schule, mit dem die Kosten der Lehrer gedeckt werden sollen. An meiner Schule wird dies immer voll ausgereizt und ist schnell aufgebraucht. Dann gibt es zwei Möglichkeiten, Nr 1: der Schulleiter bettelt sich übrige Budgets von anderen Schulen zusammen, Nr 2: die Lehrer bleiben auf ihren Kosten sitzen. Unser Schulleiter bevorzugt Variante 2, Zitat "das können Sie ja bei der Steuer einreichen".


    Wir haben dann noch eine Variante 3 entdeckt: es gibt wohl ein Budget der Regierung für individuelle Fortbildungen. Weil wir nur wirklich sinnvolle bildende Fahrten machen kann man teilweise die Schülerfahrten auch als Fortbildung der Lehrer sehen. Das entlastet dann den Topf der Schülerfahrten und so haben wir in der letzten Zeit fast alle unsere Kosten immer erstattet bekommen.

    Wir hatten in den letzten Schulwochen durchschnittlich 32°C in den Klassenzimmern. Zumindest laut Hausmeister. Gefühlt war es noch mehr.


    An Unterricht war kaum zu denken. Günstig natürlich, dass an Berufsschulen bis zur 10. Stunden unterrichtet wird und es auch kein Hitzefrei gibt.


    Eigentlich hätten wir in einigen Zimmern sogar eine Belüftungsanlage. Blöd nur, dass die die Luft auf drm Dach an der Sonnenseite ansagut. Dem Architekten, der das geplant hat, gehört eindeutig die Lizenz entzogen.


    Im Endeffekt muss man schauen, dass man den Stoff vor Ende Juni durch hat, danach nur noch Zeit absitzen. Aber das ist für die Schüler dann auch blöd, da würden sie dann oft lieber in den Betrieb gehen.

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