Wenn du verbeamtet bist (davon gehe ich jetzt mal aus, sonst bräuchtest du keine Freigabeerklärung) kann dein Vertrag nicht auslaufen. Versetzt werden kannst du als Beamter immer und dass der Schulleiter im Falle des Falles eher einen Kollegen versetzen lässt der eh weg will, als einen der bleiben möchte, mag durchaus sein. Das kann aber nur passieren, wenn an deiner aktuellen Schule ein längerfristiger Überhang droht.
Beiträge von Moebius
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Original von Piksieben
Tja, was will uns das jetzt sagen? Dass Eltern in der Schule nichts zu melden haben? Weil Lehrer, sollten sie Elternwünsche berücksichtigen, zu "Erfüllungsgehilfen" werden? Mir gefällt weder die Wortwahl noch der Tonfall noch die Haltung, die daraus spricht, und die zum Ruf der Lehrer als ewige Rechthaber mal wieder beiträgt.Diese Frontenbildung ist schrecklich. So lange das nicht um konkrete Fälle geht, ist dieser Austausch von Allgemeinplätzen absolut überflüssig.
Was dich aber nicht davon abhält, selbst daran Teil zu nehmen.
Niemand hat sich hier grundsätzlioch Elternwünsche verbeten oder sich allgemein negativ gegenüber allen Eltern geäußert. Es geht lediglich um der Teil, der meint sich Dinge rausnehmen zu können, die nun mal nicht gehen und dann bevorzugt damit auch noch direkt zum Schulleiter läuft. In unserer Schule mit 1200 Schülern sind das vielleicht 20 Eltern. Die können damit aber ganz schön für Unruhe sorgen.
Und ja, dass Schulleiter sich hier auch mit dem abstrusesen Anliegen noch auseinandersetzen, statt auch mal eine klare Grenze zu ziehen, ist durchaus eine Beobachtung die man aus vielen Schulen häufiger hört. -
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Original von Piksieben
Du willst doch auch eine Polizei haben, die dich schützt - auch wenn du deinen Bezirksbeamten nicht selbst bezahlst.Aber ich komme nicht auf die Idee der Polizei sagen zu wollen, wann und wie sie welche Gesetze durchsetzen soll und welche nicht. Der "Kunde" des Lehrers ist nicht der einzelne Schüler oder die Eltern, sondern der Staat. Unterricht ist eine Dienstleistung gegenüber der Gesellschaft und die bestimmt die Regeln und Umstände unter denen er stattfindet.
Wenn Eltern davon sprechen, Schule sei eine Dienstleistung, dann steckt da oft der Gedanke hinter bestimmte Dinge verlangen zu können, sei es was Unterrichtsinhalte, -formen oder Noten anbelangt. Und da sollte man schon klare Grenzen ziehen und sich nicht auf "mit meinen Steuern zahle ich ihr Gelhalt" Argumentationen einlassen.
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Die Schüler und Eltern die dabei sind, sind die gewählten Klassensprecher / Konferenzvertreter. In der Regel sind das zuverlässige Leute. Natürlich ist das Ganze für die vertraulich und ich hatte auch noch nie das Problem, dass vertrauliche Infos aus der Konferenz in die Klasse getragen wurden. Es gab durchaus schon einzelne Fälle, wo ich es ganz gut fand, dass insbesondere die Schülervertreter dann was zu persönlichen Hintergründen bei einzelnen Mitschülern sagen konnten.
Ganztägige Konferenzen kann ich mir persönlich überhaut nicht vorstellen. Dass man eine Konferenz in 15 Minuten schaffen kannn setzt natürlich gute Vorbereitung und Disziplin bei der Konferenzleitung voraus. Kopfnoten beispielsweise werden bei uns vorher schriftlich geklärt. Ich war auch schon an einer Schule, bei der die Konferenzen deutlich länger dauerten, habe das aber auch nicht als hilfreicher empfunden. Eine Zeugniskonferenz ist auch eindeutig nicht der Ort um ausführlich pädagogosche Probleme zu dikutieren, dazu gibt es andere Gelegenheiten.
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Na das hängt wohl vom jeweiligen Landesschulgesetz ab. Bei uns nehmen je drei Eltern- und Schülervertreter an den Konferenzen teil, haben aber kein Stimmrecht, sondern nur eine "beratende Funktion".
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Ich sehe nicht, wieso das ausgerechnet an den Kopfnoten hängen sollte. Bei uns gibt es noch Kopfnoten, trotzdem schaffen wir die Konferenzen in je 15 Miunten.
Zeugniskonferenzen ganztägig abzuhalten halte ich unter anderem auch desswegen für problematisch, da die Elternvertreter ja die Gelegenheit haben müssen, daran Teil zu nehmen. -
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Original von Latin_Lover
Und zum Stichwort "lebendige Schule", da geht mir die Hutschnur hoch.Ich mache auch viele Sachen außer der Reihe, oft auch gerne.
Wenn aber das um sich Werfen mit solchen Schalgworten wie "lebendige Schule" dazu führt, dass 14 Stündige Sonderaktionen nicht mehr im Hinbklick auf die hohe Abreitsbelastung hinterfragt werden dürfen, hat die Gehirnwäsche wohl funktioniert. Welch Glück für einen Schulleiter, wenn sich das Kollegiium lächenld in den Kollaps arbeitet. -
Tage der offenen Tür gehören wie Konferenzen, Tagesfahrten oder andere Veranstaltungen des normalen Schullebens zu den regulären Dienstverpflichtungen, die mit dem normalen Bezügen natürlich abgegolten sind. Man sollte lediglich darauf achten, dass diese außerunterrichtlichen Verpflichtungen gleichmäßig auf alle Kollegen verteilt werden, wer also grade damit beschäftigt ist, das neue Schulcurriculum für Medieneinsatz zu schreiben, kann am Tag der offenen Tür auch mit gutem Recht mal anderen den Vortritt lassen.
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Ich habe auch Kollegen, mit denen ich lieber nicht zusammenarbeiten möchte, auch den ein oder anderen, von dem ich denke, dass er vielleicht besser in einer anderen Schulform oder einem anderen Beruf aufgehoben wäre.
Sich als gleichgestellter Kollege aber Gedanken darüber zu machen, wie man so jemanden gegen seinen Willen aus der Schule rauskriegen könnte, finde ich doch etwas vermessen. Davon wirklich aktiv etwas in dieser Richtung zu unternehmen, würde ich ganz driingend abraten, dann das könnte für dich sogar dienstrechtlich negative Konsquenzen haben (zu Recht). Selbst wenn jemand vollkommen inkompetent sein sollte, ist es nicht Aufgabe des Kollegiums denjenigen aus der Schule zu drängen, lediglich der Dienstvorgesetzte kann in diese Richtung tätig werden und auch da ist es ein langer Weg.
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Eine genauere Betrachtung der Emailadresse des Fragenstellers lässt in mir doch den Verdacht aufkommen, dass es sich hier eher um einen Schüler handelt. Kollegen pflegen sich hier eigentlich nicht mir Wegwerf-Adressen anzumelden.
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Ich unterrichte zwar kein Geschichte, aber als Außenstehender kann man ja auch einfach mal in die Vorgaben zum Formulieren von Aufgaben gucken:
ZitatOperatoren, die Leistungen im Anforderungsbereich I (Reproduktion) verlangen:
nennen, aufzählen: zielgerichtet Informationen zusammentragen, ohne diese zu kommentieren
Demnach reicht die reine Wiedergabe der geforderten Information aus.
Natürlich kannst du grundsätzlich ausformulierte Sätze verlangen, aber dann solltest du auch so konsequent sein Operatoren zu verwenden die dies auch implizieren.Grüße,
Moebius -
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Original von Vaila
Ich bin immer überrascht über diese Zahlenangaben Möbius, die niemand nachprüfen kann! Wo hast du die her? Das Bandbreitenmodell diente dazu, die vorhandene Anzahl von Stunden nach Belastungssituation neu zu verteilen.Wo die Zahlen herkommen? Himmel, vielleicht hättest du dich längst mal über die bestehenden Breitbandmodeele informieren können, wenn du hier schon seit ewigen Zeiten dafür Werbung machst. Was man zB im Hamburger Modell unterrichten muss kann ist kein Geheimnis, das kann jeder ausrechnen (den Link habe ich gepostet).
Ein Lehrer, der keine zusätzlichen Funktionen hat kommt im Hamburger Modell
mit Deutsch / Englisch auf ca. 26 Stunden
mit Mathe / Physik auf ca. 27 Stunden
mit Sport / Erdkunde auf ca. 31 Stunden.
(Am Gymnasium bei gleichmäßiger Verteilung über alle Jahrgangsstufen.)Wenn man Klassenlehrer ist, ist es jeweils ca. 1 Stunde weniger.
Da geht es nicht um gerechte Umverteilung der vorhandenen Stunden sondern einzig um die Frage "Wen können wir nich ein bischen mehr machen lassen?".
ZitatOriginal von Vaila
Es geht um Richtwerte, Transparenz, nicht wischiwaschi. Alle Tätigkeiten sollten dokumentiert und gewichtet werden. Nicht kleinkrämerisch, aber in großen Zügen nachvollziehbar!Ach und du glaubst enrsthaft, dass bei Einführung eines Bandbreitenmodells vorher sorgfältig die Arbeitszeit einiger 1000 Lehrkräfte repräsentativ untersucht und ausgewertet wird und die Stundenfaktorisierung dann anhand der daran ermittelten durchschnittlichen Belastungen durchgeführt wird? Oder könnte es vielleiicht doch sein, dass einfach irgendwo eine Kommission anhand nicht näher spezifizierten Überlegungen entscheided, dass du in Klasse 7 für eine Deutscharbeit 8 Minuten für die Korrektur angerechnet bekommst und ich für Versuchsaufbau pro Physikstunde 9 1/2 Minuten? (Für die bisherigen Bandbreitenmodelle hat nicht mal das stattgefunden, da wird für eine Deutschstunde einfach 1h 25 Minuten angesetzt und damit ist dann alles an Vorbereitung, Korrekturen, etc. abgegolten.)
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Zitat
Original von Vaila
Aber nun einmal zurück zum Thema! Fakt ist, dass es doch eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen gibt, die zeitlich stark überdurchschnittlich belastet ist - trotz vielfältiger individueller Gegenmaßnahmen - und andere eben nicht. Zu letzteren gehört offensichtlich die Mehrheit, sonst gäbe es einen größeren Druck auf Lehrervertretungen und die Politik.Das wird durch permanente Wiederholung nicht richtiger. Die große Mehrheit der Kollegen ist über das normale Maß hinaus belastet, völlig egal ob diese Überlastung nun aus hohen Korrekturzeiten, Druck bei Unterrichtsvor- und Nachbereitung oder außerunterrichtlichten Zusatzaufgaben resultiert.
Dies lässt sich auch durchaus belegen, bei Anwendung von Instrumenten wie AVEM ist es keine Seltenheit, dass raus kommt dass mehr als 2/3 eines Kollegiums einer der beiden Risikogruppen zuzuordnen sind.ZitatOriginal von Vaila
Wie hier im Thread auch schon gesagt wurde: Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die Lehrertätigkeiten zeitlich festlegen lassen. Selbst wenn sie nur einmal grob geschätzt werden, so hätte man schon einmal eine Richtschnur und Transparenz. Wer gegen ein Lehrerarbeitszeitmodell ist, muss sich schon die Frage gefallen lassen, warum er oder sie gegen mehr Transparenz ist.Bei allen bisherigen Versuchen Bandbreitenmodelle einzuführen war das Ende vom Lied das 30% der Kollegen genau so viel wie vorher arbeiten und 70% noch mehr. Die Vorstellung, dass ein Dienstherr die gewonnenen Stunden, die man irgendwelchen vermeintlich minderbelasteten Kollegen zusätzlich aufdrückt, tatsächlich nutzt um andere zu entlasten ist naiv seit 20 Jahren beweist praktisch jeder neue Erlass, dass unser Arbeitgeber nicht bereit ist, irgendjemanden zu entlasten, wenn mit der alternative Geld gespart werden kann.
Und ganz nebenbei: ich habe mich schon mit Bandbreitenmodellen beschäftigt und meine Kombination gehört immer zu den mit der höchsten Stundenfaktorisierung. (Trotzdem würde ich nach dem Hamburger Modell nicht weniger unterrichten.)
ZitatOriginal von Vaila
Der starke Gegenwind in diesem Thread lässt sich nur dadurch erklären, dass diese Mehrheit befürchtet, nun auch über Gebühr belastet zu werden.
Der Gegenwind rührt vor allem aus deiner ständigen Reduzierung der Arbeitsbelastung auf Korrekturen in Sprachfächern und dem nicht wahrnehmen wollen der Belastungen anderer an vielen anderen Stellen oder einer völlig anderen Situation in anderen Bundesländern.
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Zitat
Original von Herr Rau
Deshalb explizit: zwei zweistündige Informatik machen weniger Arbeit als ein vierstündiges Deutsch.Zwei zweistündige Physikklassen machen mir wesentlich mehr Arbeit als eine vierstündige Matheklasse. Aber auch das würde ich nicht verallgemeinern - ich kenne auch Kollegen, die in Physik nur einmal pro Monat einen Versuch machen und sicher mit deutlich weniger Arbeit auskommen.
ZitatOriginal von Maria Leticia
Ich fand es interessant, dass an extern gestellten, kompetenzorientierten Aufgaben, die von einer nach dem Zufallsprinzip der Unterrichtsverteilung zusammengesetzten Gruppe von Kollegen korrigiert wurden, ein solcher Unterschied sichtbar wurde.Und du weißt genau so gut wie ich, dass die operationalisierten Vergleichsarbeiten nicht viel mit Klassenarbeiten in der Schule gemein habe. (Erstere kann man in Mathe nämlich tatsächlich relativ leicht abhaken, da sie auch so gestellt werden, dass keine aufeinander aufbauenden Argumentationsketten vorkommen.)
Grundsätzlich will ich gar nicht bezweifeln, dass der Korrekturaufwand in Deutsch ein hohes Belastungspotenzial darstellt. Aber ich glaube du wirst auch nicht bestreiten, dass es auch in Deutsch Kollegen gibt, die keineswegs übermäßig belastet sind, sondern die es irgendwie hinkriegen sich recht bequem einzurichten.
Und die Kollegen, die wirklich bis kurz vorm Kollaps belastet sind, sind nicht unbedingt die, die das auch sagen. Das liegt zum guten Teil daran, dass in der Schule gerne der Weg des geringsten Wiederstandes gegangen wird und unangenehme Klassen, lästige Zusatzaufgaben und korrekturaufwändige Kurse gerne bei den oft jungen, unerfahrenen Kollegen landen, die sich nicht trauen nein zu sagen. Eine zusätzliche Umverteilung im Kollegium kann dieses Problem potenziell eher verschlimmern, da die jenigen, die eh nicht mehr als nötig tun erfahrungsgemäß die sind, die als erstes und am lautesten schreien, wenn es darum geht weitere Belastungen von sich auf andere abzuwälzen. Arbeitsgerechtigkeit ist ein großes Problem in Schulen, aber eine Lösung sind Modelle wie das Hamburger nicht.Grüße,
Moebius -
Zitat
Original von Maria Leticia
Noch etwas zur Bemerkung "Du korrigierst genauso viel wie 80% der Kollegen". Ich weiß nicht, was gemeint ist mit "genauso viel", es ist aber schlicht unwahr, dass ich mit Französisch und Spanisch mit vollem Deputat genauso lange an den Korrekturen sitze wie jemand mit Deutsch und Englisch.Ich bezog mich vor allem auf die Anzahl. Ein Gymnasiallehrer korrigiert in Deutschland etwa 20 bis 30 Sätze an Klassenarbeiten und Klausuren pro Jahr, wenn er nicht gerade ein Kurzfach in NRW oder Sport / Kunst / Musik unterrichtet. Bei mir sind es in diesem Jahr 24. Unterschiede zwischen den Fächern gibt es sicher, aber andere Dinge haben einen mindestens eben so großen Einfluss. Ich kann eine Mathearbeit in der Mittelstufe so gestalten, dass ich 10 Stunden an der Korrektur sitze und so dass ich sie in 3 schaffe (ersteres vermeide ich inzwischen, letzteres könnte ich mit meiner Auffassung einer guten Arbeit nicht vereinbaren, aber möglich wäre es). Eine Oberstufenklausur dauert deutlich länger als eine Physikarbeit in Klasse 5. Von meine Arbeiten fallen in diesem Jahr 16 in die Oberstufe, der Aufwand steigt dadurch natürlich, dafür habe ich andere Vorteile (zB dass der Unterricht selbst da meistens deutlich entspannter ist).
ZitatOriginal von BillyThomas
Vor Pauschalurteilen wie diesen kann ich eigentlich nur warnen. Ich werde zumindest keine dieser drei "Feststellungen" bestätigen.Auch dass sollte keine Bewertung über den Aufwand der häuslichen Vorbereitung sein, den ich in den Sprachen nicht beurteilen kann und der mit Sicherheit auch wieder individuelle sehr unterschiedlich ist, unabhängig vom Fach. Ich bezog mich auf das Aufbauen, was halt in den Naturwissenschaften noch dazu kommt.
Grüße,
Moebius -
Zitat
Original von Vaila
Du gibst außerdem selbst zu, dass es in anderen Bundesländern gerechter zugeht
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Wie du 5 - 8 Korrekturen durch eine "persönliche Arbeitsauffassung" wegdiskutieren willst, zeigt mir, dass auch ein Mathematiker von einer Germanistin noch etwas lernen kann!Gerne noch mal für dich:
80 % der Sek II Lehrer in Deutschland korrigieren ungefähr genau so viel wie du (wenn ich nur Physik unterrichten würde hätte ich 13 Lerngruppen mit 26 Korrekturen), Ausnahmen sind lediglich die Kurzfächler in NRW und die Leute mit den ganz wenigen Fächern, in denen tatsächlich überall weniger Arbeiten geschrieben werden und dafür eher praktisch bewertet wird. Du bist also nicht benachteiligt sondern gehörst zur ganz überwiegenden Mehrheit. Die Korrekturen in den Sprachen mögen vielleicht zum Teil noch etwas aufwändiger sein, dafür haben die Sprachler keine besonders aufwändige Vorbereitung.
In NRW müsste die "Lösung" übrigens meiner Meinung nach sein, dass in den Kurzfächern auch Arbeiten geschrieben werden müssten. Schon um die Vergeleichbarkeit mit anderen Bundesländern zu gewährleisten. Da hätten die Sprachler allerdings gar nichts von.ZitatOriginal von Vaila
Zur Ignoranz kommt noch Arroganz hinzu (Vielleicht sollte man Mathematikern und Naturwissenschaftlern nach erfolgreichem Studium automatisch noch einen Verdienstorden verleihen ?).*gähn*. Es ist natürlich bequem, vermeintliche Ungerechtigkeiten an der Stelle anzuprangern, an der man sich selbst benachteiligt fühlt und sich gleichzeitig an der Stelle, an der man selbst mal im Vorteil war, alles mit Sarkasmus vom Tisch zu wischen.
Ganz nebenbei: Ich sehe im Verhalten von Vaila keinen großen Unterschied zu Hermann. Jeder der eine andere Meinung vertritt wird von ihr angepöbelt und abgekanzelt. In so fern kann ich weiterhin nicht so ganz nachvollziehen, wieso die Moderatoren sich hier so einseitig auf Hermann eingeschossen haben.
Grüße,
Meobius -
In Anbetracht der Tatsache, das Vaila hier seit ewigen Zeiten ihren persönlichen Kreuzzug führt und dabei selbst alles andere als zimperlich ist, kann ich durchaus nachvollziehen, dass Hermann etwas genervt reagiert hat. Der Ton war zwar unangemessen, da war er aber nicht der einzige. Auch wenn ich weiß, dass meine Argumente an Vaila abprallen (wir führen diese Diskussion ja nicht zum ersten Mal) noch mal für die, die sich bisher noch nicht so intensiv damit auseinandergesetzt haben:
1.: Es handelt sich im Grunde um ein reines NRW-Problem, wo es in der Tat (für mich unverständlicher Weise) so ist, dass in Kurzfächern keine Arbeiten geschrieben werden. (Was das zur Folge hat, kann man in Niedersachsen immer wunderbar erleben, wenn man Wechsler aus NRW bekommt, die dann auf einmal meinen Physik als Intensivkurs machen zu wollen ohne jemals ernsthafte Arbeiten geschrieben zu haben).
Beispielsweise in Niedersachsen (und meines Wissens nach in den meisten anderen Bundesländern) ist es so, dass in den Langfächern 4-5 Arbeiten pro Schuljahr und in den Kurzfächern 2 Arbeiten pro Schuljahr geschrieben werden. In der Summe gibt das die gleiche Anzahl zu korrigierender Arbeiten.2.: Es wird immer in den Raum gestellt, dass Aufsätze wesentlich aufwändiger zu korrigieren sein. Das bezweifle ich, denn auch in meinen Fächern bestehen Arbeiten heute aus 50% geschriebenem Text (auch in der Mittelstufe). Und fachbezogene Texte, bei denen aber ständig Begriffe falsch verwendet werden, sind alles andere als leicht zu korrigieren. Bei einer schwachen Arbeit komme ich durch meine Randkommentare auch oft in der Summe auf eine halbe Seite geschriebenen Text.
3.: Ich habe andere Belastungen als nur Korrekturen.
ZitatOriginal von Maria Leticia
... und für mich ist es fraglich, ob jemand 100 Stunden im Halbjahr für Unterricht Dinge aufbaut. Falls er es tut, hat es jedoch nicht einen solche verbindlichen Charakter wie die Korrekturen. ...Ich persönlich bin während der Schulzeit jeden Sonntag zum Aufbauen in der Schule (wenn auch "nur" jeweils 2 Stunden), oft noch einen Nachmittag. Und ich habe keine 2 Wochen Aufbauzeit, wenn ich Donnerstags und Montags Unterricht in einer Klasse habe muss ich das in den drei Tagen dazwischen irgendwie geregelt kriegen, egal was sonst so anliegt.
4.: Wenn man die wenigen Fächer betrachtet, die dann noch übrig bleiben (Sprich Sport, Kunst und Musik, die aber auch wieder andere Formen von Belastungen haben) lohnt es sich schlicht nicht, sich da über Umverteilung Gedanken zu machen, da die Entlastung für den Rest nicht spürbar wäre, wenn man diese 10 % zusätzlich belasten würde. In den Fällen, in denen es versucht worden ist (zB Hamburg) war das Ende vom Lied, dass zwar viele mehr aber niemand weniger gearbeitet hat die Stunden die man durch Mehrbelastung der nicht-Korrekturfächer gewonnen hat sind dann Einsparpotenzial im Haushalt.
Wer es nicht glaubt, kann ja mal seine Arbeitszeit nach dem Hamburger Modell ausrechnen:
http://www.gew-hamburg.de/Bina…ary948/AZM_Ber_Ver_10.xls5.: Und jetzt mache ich mich mal richtig unbeliebt: die Tatsache, dass die hohen Studienanforderungen in Mathe und den Naturwissenschaften, etwa im Gegensatz zu Deutsch, zu einem ziemlichen Aussieben führen, ist nicht weg zu diskutieren. In meiner Uni schließen in Mathe etwa 30 % der Anfänger ihr Studium erfogreich ab, in Deutsch etwa 80 % (und die haben auch noch fast alle eine 1 vor'm Komma stehen). Jemand der ein Mathe-Studium erfolgreich überstanden hat, ist belastbar und kommt auch mit einer 60 Stunden Woche klar. Natürlich gibt es solche Leute auch unter den Germanisten, aber da sind eben auch einige darunter, die ein mathematisches oder naturwissenschaftliches Studium (alleine aus Belastberkeitsgründen, unabhängig vom fachlichen) niemals überstanden hätten und bei denen die harte Landung dann später kommt.
Ich mache im Mittel sicher nicht weniger als ein durchschnittlicher Sprachen-Kollege. Natürlich gibt es da Kollegen, die grenzwertig belastet sind (wie auch in meinen Fächern), aber auch bei den Sprachen kenne ich den ein oder anderen, der es irgendwie geschafft hat sich da ganz bequem einzurichten. Die Arbeitsbelastung hat viel mehr mit der persönlichen Arbeitsauffassung des einzelnen und der Verteilung von Zusatzaufgaben durch die Schulleitung zu tun, als mit der unterrichteten Fachkombination.
Aus diesen Gründen bin ich allmählich auch etwas sauer, wenn ich Vailas ewiges Geschreie danach lese, dass andere einen Teil ihrer Arbeit übernehmen sollen.Grüße,
Moebius -
Gibt es bei euch eine volle Kostenerstattung für Klassenfahrten? Das ist schon mal Grundvoraussetzung für eine verpflichtende Teilnahme (und daran scheitert es ja in der Regel schon).
Das "Konstrukt" der Plus- und Minusstunden bezieht sich zunächst mal nur auf die Unterrichtsverpflichtungen, andere Dinge, wie Nachmittagsveranstaltungen oder Fahrten da raus zu lassen ist grundsätzlich rechtlich wohl zulässig, andererseits muss man auch bedenken, dass bei vielen dieser Dinge doch ein gewisses freiwilliges Engagement der Lehrer nicht ersetzbar ist - natürlich kann man die Kollegen für einen Tag der offenen Tür am Samstag dienstverpflichten, aber ob mit lauter gegen ihren Willen verpflichteten Kollegen da eine werbewirksame Veranstaltung raus wird, wage ich zu bezweifeln. In so fern kann man da ruhig mal offensiv verhandeln, wenn die Schulleitung bei den Minusstunden derart kleinlich ist. Wenn dann solche Veranstaltungen nicht mit entsprechenden Plusstunden verrechnet werden, macht man halt nur das nötigste. Das setzt aber natürlich Einigkeit im Kollegium voraus.
Die ganze Rechnerei ist allerdings ziemlich egal, wenn aus dem Plus- und Minusgerechne am Ende keine weiteren Folgen resultieren. Kriminell wird es nur dann, wenn die Schulleitung am Ende auf die Idee kommt zu sagen "Du hast im 2. Halbjahr jetzt 18 Minusstunden, das gleichen wir aus, indem wir dir ein Debutatsstunde weniger anrechnen die du dann im nächsten Halbjahr dazu bekommst." Spätestens dann würde ich dem schriftlich widersprechen, eine schriftliche Mitteilung der Rechtsgrundlage und eine genaue Übersicht über das Zustandekommen der Minusstunden einfordern und damit Notfalls vor's Verwaltungsgericht gehen.Grüße,
Moebius -
Bis einer heult...
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Original von putzmunter
Nee, das ist keineswegs von Anfang an klar. Woher soll man das vorher wissen? An der Uni ist niemand, der es weiß - da sind nur Dozenten, die nicht selber Lehrer sind.Ich habe einen Kollegen der in einer Sprache mit einigen Stunden als Mitarbeiter an die Uni abgeordnet ist und dort die Lehrämtler in den Anfangssemestern mit ausbildet. Eines der ersten Dinge, auf die er in der ersten Veranstaltung hinweist, ist, dass Kombinationen wie Deutsch und Englisch später kaum zu schaffen sind. Er empfiehlt in diesen Fällen sehr nachdrücklich, eines der Fächer zu wechseln, bisher hat aber noch kein Student auf ihn gehört, da diese Empfehlungen nicht ernst genommen werden. In dieser Hinsicht sind die meisten Studenten beratungsresistent.
ZitatOriginal von putzmunter
Das ist ja auch ein Richtig-oder-Falsch-Fach. Da ist die Sache einfach weil die richtige Lösung eindeutig ist.
putziEs ist erstaunlich, dass sich Lehrer immer darüber aufregen, dass jeder meint den Arbeitsaufwand ihres Berufes beurteilen zu können, weil ja jeder mal Schüler war. Zwei Sätze weiter kommen dann aber so Aussagen wie "Die Mathelehrer haben es ja leicht, die müssen nur richtig oder falsch bewerten.", obwohl man selber offensichtlich keine Ahnung von dem Fach hat. (Sonst würde man so einen Unsinn nämlich nicht schreiben.) Ich benötige für eine Mathearbeit in der Unterstufe ungefähr 2 Stunden für die Planung und 4 - 5 Stunden für die Korrektur, die Sprachen-Lehrer, die ich kenne brauchen in ihren Fächern auch nicht wesentlich mehr. In der Oberstufe besteht die Arbeit eines einigermaßen guten Schülers bei mir auch aus 10 - 15 Seiten, von denen mindestens die Hälfte geschriebener Text ist. Die Zeiten, bei denen man nur Ergebnisse abhaken musste, sind spätestens seit verbindlicher Einführung der CAS-/ GTR-Rechner vorbei.
Moebius
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