Beiträge von Moebius

    Niemand hat hier "zur Treibjagt geblasen", die Schülerin soll nicht fertiggemacht werden, es geht lediglich darum aufzuzeigen, dass so ein Verhalten nicht legitim ist. Ich finde die Einstellung von einigen von euch hier schon etwas merkwürdig - es besteht doch kein Zweifel daran, dass die Schülerin hier in erheblichem Umfang gemogelt hat. Und die Mehrheit hier scheint tatsächlich die Meinung zu vertreten, man solle einer erwachsenen Schülerin das wortwörtliche Abschreiben von mehreren längeren Passagen in einer Klausur durchgehen lassen weil "wir ja früher auch alle mal gemogelt haben" oder "weil man sie ja nicht direkt dabei erwischt hat".
    Wenn das eure pädagogische Meinung ist - von mir aus. Was Auskünften zur juristischen Lage betrifft, sollte man sich aber nicht auf Mund-zu-Mund Propaganda verlassen (auch nicht von Fachleitern), sondern einfach mal einen Blick in's Gesetz oder passende Sekundärliteratur werfen. Meine Aussage von oben (längere wortwörtliche Passagen sind im Sinne eines Anscheinsbeweises als Täuschungsversuch zu werten) habe ich aus einem Einführungsbuch zum Schulrecht vom Philologenverband Niedersachsen. Den genauen Titel habe ich leider grade nicht parat. In dem Fallbeispiel ging es nicht um das Abschreiben aus der Literatur, sondern um das im Nachhinein bemerkte Abschreiben vom Nachbarn, aus meiner Sicht ist es jedoch nicht entscheidend, wo abgeschrieben wurde.


    Grüße,
    Moebius

    Es hält sich unter Lehrern der weit verbreitete Glaube, man könne Abschreiben und ähnliches nur sanktionieren, wenn man den Schüler "auf frischer Tat" ertappt. Aus pädagogischer Sicht, kann man die Meinung sicher vertreten, aus juristischer Sicht hat man jedoch durchaus die Möglichkeit anders zu handeln. Wenn Textpassagen wortgleich denen eines Nachbarn oder einer anderen Vorlage entsprechen, kann das als Anscheinsbeweis gewertet werden, dass der Schüler abgeschrieben hat.
    In deinem speziellen Problem hast du meiner Meinung nach - zumindest juristisch - die Möglichkeit hier einen Täuschungsversuch anzunehmen und entsprechend zu verfahren. Ob du das möchtest, ist natürlich eine andere Frage, aber bei einer Obstufenschülerin, die kurz vor dem Abi steht, würde ich dieses Verhalten auf jeden Fall nicht einfach übergehen.


    Grüße,
    Moebius

    Mal ganz davon abgesehen, dass du dich juristisch dabei auf dünnem Eis bewegst, denn solche "Zusatzarbeiten" dürfen eigentlich nicht "sinnlos" sein, sondern müssen gezielt gestellt werden, damit Schüler den Stoff, den sie versäumt haben, dabei nachholen können.

    Grafische Darstellungsformen sollten ja, zumindest auf einer propädeutischen Ebene, in der 7 schon da sein. Ich habe Zuordnungen mal eingeführt, indem ich einfach Zeit-Temperatur-Diagramme für verschiedene Orte auf den OHP gelegt habe, das wesentliche Merkmal (Durch das Diagramm wird jedem Ausgangswert ein zugeordneter Wert eindeutig zugewiesen) kam dann schon automatisch von den Schülern.
    Für einen UB ist das so sich noch zu wenig.
    Die Sache mit den Füllstandsgraphen ist nett, habe ich auch schon mehrfach gemacht, meiner Meinung nach aber nicht unbedingt für die erste Stunde geeignet, da dir dann der Schwerpunkt in Richtung "Lesen und Interpretieren von Funktionsgraphen verrutscht", und da muss die grundlegende Begriffsbildung für den Funktionsbegriff vorher abgeschlossen sein.


    Ich würde es so machen:
    1. Gruppenarbeitsphase, in der die grafische Repräsentation einer Zuordnung präsentiert wird, Schüleräußerungen erst offen sammeln und dann durch möglichst wenige Impulse daraus eine Definition für den Begriff "Zuordnung" entwickeln.
    2. Partnerarbeitsphase, bei der die Schüler viele Beispiele, möglichst auch aus ihrer Alltagswelt, daraufhin untersuchen sollen, ob eine Zuordnung vorliegt und welche Größen der Ausgangswert und welche der zugeordnete Wert sind. Dazu würde ich ein Arbeitsblatt machen auf dem die Beispiele in möglichst vielfältigen Variationen vorgegeben werden (Diagramme, Tabellen, textlich gegebene Zuordnungen, Preisangaben,...) und auch ein paar Beispiele druntermischen, die keine mathematische Zuordnung darstellen, weil die Eindeutigkeit verletzt wird.
    3. Didaktische Reserve


    Grüße,
    Moebius

    Trotzdem ist mir noch nicht klar, welche Lernvoraussetzungen die Schüler haben und was genau du inhaltlich machen willst - einfach nur ein wiederholen verschiedener Darstellungen von Brüchen fände ich in der 7. Klasse zu einfach. Auf welcher Schulform unterrichtest du? Bevor wir dir Tipps für die Stunde geben können, müsstest du dir ein Schwerpunkt oder Hauptanliegen überlegen. Wenn das ganze in Richtung "Wiederholung und Vertiefung verschiedener visueller Darstellungsmöglichkeiten von Brüchen" gehen soll, würde ich vielleicht mit einer Folie als nonverbaler Impuls einsteigen, auf der eine Reihe von Brüchen und unterschiedliche Darstellungsformen abgebildet sind. (Je 1 Bruch und 2-3 dazu passende Repräsentationen). Dann sollten die Schüler von sich aus den Zusammenhang nennen und erläutern können und im Anschluss passende Paare raussuchen.

    Brüche in 7 einführen, wenn das Thema bereits in 6 behandelt wurde?
    Eigentlich sollte die komplette Bruchrechnung in 5 und 6 abgehandelt worden sein, vielleicht könntest du etwas konkreter werden, was den Stand der Klasse und dein angepeiltes Thema betrifft. Ich kann mir kaum vorstellen, dass du in der 7 wirklich noch eine Einführung der Brüche machen musst, Bruchrechnung ist ein weites Feld.


    Grüße,
    Moebius

    Timm, hast du denn einen Farblaser, der normale Folien nimmt? Ich will mir in den nächsten Wochen einen zulegen, hatte bei meinem letzten aber das Problem, dass der keine normalen "Laser-Folien" genommen hat, sondern nur spezielle "Farb-Laser-Folien", die fast 1 ¤ pro Stück gekostet haben.


    Grüße,
    Moebius

    Absetzen kannst du als Werbungskosten zunächst mal alles, was du für die Schule anschaffst. Einelanschaffungen über einem bestimmten Betrag allerdings nur über mehrere Jahre (zB PC's). Zusätzlich kannst du 20 % deiner Telefon- und Internetkosten als dienstlich ansetzen und geltend machen.
    Als Fahrtkosten kannst du meines Wissens die tatsächlich gefahrenen Wege angeben (soweit du dafür keine Reisekostenerstattung bekommst). Ich würde da erst mal großzügig abschätzen, keiner erwartet, dass du ein Fahrtenbuch führst. Plausibel sind in meinen Augen 5 Fahrten pro Woche zur Schule und 2-3 zum Seminar (ich würde auch jeweils von meinem Wohnort aus rechnen). Abgesetzt werden kann die einfache Strecke. Du musst übrigens auch nicht den kürzesten Weg nehmen, wenn du dadurch Zeit sparst, kannst du durchaus kleine Umwege fahren (also etwa 15 km über die Autobahn statt 7 km durch die Innenstadt). Weiterhin kannst du Vorsorgekosten (zB Krankenkasse) geltend machen.
    Grundsätzlich gilt: Was akzeptiert wird, hängt in der Praxis auch vom Sachbearbeiter ab. Ich würde immer erst mal alles angeben, was mir als dienstlich bedingte Ausgaben einfällt, schlimmstenfalls werden einige Sachen halt gestrichen.

    Du meinst wahrscheinlich den Beihilfeergänzugstarif. Dabei geht es um Leistungen, die die Beihilfe generell nicht übernimmt, die aber von einer privaten KV idR gezahlt werden. Dadurch wird quasi die Lücke zwischen 50% und 100% geschlossen. Das Betrifft solche Dinge wie aufwendigen Zahnersatz oder Einzelzimmer im Krankenhaus, die Kostendämpfungspauschale wird durch Ergänzugstarife in der Regel nicht abgedeckt (soweit ich weis).
    Auch bei der PKV lohnt es sich im Übrigen nicht, schon bei 100 ¤ Rechnungen einzureichen, da man sich damit die Beitragsrückerstattung kaputt macht.


    Es gibt schulrechtlich gesehen genau zwei Noten (von der Zeugnisnote mal abgesehen): schriftliche Noten (die ausschließlich für Klassenarbeiten und Klausuren vorgesehen sind) und eine Note für die "sonstige Mitarbeit". Diese wird den Schülern üblicherweise als "mündliche Note" mitgeteilt, subsummiert in Wirklichkeit jedoch nicht nur die mündliche Leistung, sondern alles, was nicht Klassenarbeit, aber dennnoch in irgendeiner Form relevant für die Zeugnisnote ist. Darunter fallen Mitarbeit im Unterricht, Heftführung und auch Kurztests. Wenn du anfängst irgendwelche zusätzlichen Noten zu erfinden, beispielsweise eine "schriftliche Heftnote" oder "benotete Kurztest" befindest du dich sicher in guter Gesellschaft, denn viele Lehrer vergeben Noten für alles mögliche. Dir sollte jedoch klar sein, dass du dich damit außerhalb des schulrechtlichen Rahmens bewegst. Falls du bei der Begründung der Zeugnisnote auf deine persönlichen Notenkonstrukte zurückgreifst (Etwa einem Schüler sagst, dass seine Heftnote den Ausschlag zu einer 5 gegeben hat) ist die Zeugnisnote juristisch anfechtbar.


    Grüße,
    Moebius

    Sowohl die Bildungsstandards als auch die Kerncurricula sind outputorientiert, welche Kompetenz durch den Einsatz welcher Methode erreicht werden soll, wird nirgends vorgeschrieben.
    Bildungsstandards sind eine Vereinbarung der KMK, sie gelten bundeslandübergreifend und bilden den Rahmen für eine Vergleichbarkeit der Bildungsabschlüsse zwischen den einzelnen Ländern. Kerncurricula "brechen" diese Bildungsstandards sozusagen auf Ebene der einzelnen Länder. Sie stellen eine Konkretisierung und Präzisierung der Bildungsstandards da und legen genauer fest, welche Kompetenzen unter den einzelnen Oberbereichen bis zu welchem Zeitpunkt beherrscht werden sollen. Sie sind den Bildungsstandards untergeordnet.

    Hausarbeiten dürfen nicht benotet werden (zumindest nicht in Niedersachsen). Da sich Hefte / Mappen zum großen Teil aus Hausarbeiten zusammensetzen ist eine Benotung des Heftes sehr problematisch.
    Ich schreibe kurze Kommentare und mache mir selbst Notizen in +/- Form, das Ganze geht dann natürlich in die mündliche Leistung ein.

    Vor allem würde ich, besonders für Arbeiten, ein Zeichenprogramm nehmen, bei dem ich Maße für die Flächen als Zahlenwerte eingeben kann (OOffice Draw kann das).
    Mit Hand-Zeichnungen ist es immer so eine Sache, da fangen Schüler schnell an über Ungenauigkeiten zu Diskutieren. Wenn ein Programm die Grafiken mit exakten Größen gezeichnet hat, gibt es den üblichen mm Messspielraum, aber kein Potential für weiteres Aufweichen.

    Zitat

    das_kaddl schrieb am 14.08.2006 09:03:


    Lieber Moebius


    Ich muss leider wieder mal sagen: deine Aussage stimmt nur teilweise ;) .


    Na immerhin ;)


    Zitat

    das_kaddl schrieb am 14.08.2006 09:03:
    Zwar mögen die 250 ¤ brutto bei einem verbeamteten Gymnasiallehrer mit 100% Beschäftigung korrekt sein, aber du vernachlässigst, dass aufgrund der unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle (z.B. "Floating", "Swing", "Modell 55 plus" - Altersteilzeit) in den neuen Ländern kaum ein Lehrer 100% arbeitet
    ...


    Das ist sicher richtig und für die Betroffenen auch höchst bedauerlich, hat aber nichts mit einer systematischen politischen Benachteiligung der Lehrer in den neuen Ländern zu tun (die ellipirelli1980 hier angedeutet hat), sondern schlicht mit der dortigen demografischen Entwicklung. Wenn die Schülerzahl stetig sinkt, werden leider auch Lehrerstellen reduziert.


    Zitat

    das_kaddl schrieb am 14.08.2006 09:03:
    Deine Aussage, dass im Osten alles billiger ist als im Westen, zähle ich schon zu den Urban Legends. Ein T-Shirt bei C&A kostet in Dresden das gleiche wie in Hannover. Die Aldi-Preise sind in Erfurt und Göttingen gleich hoch.


    Auch wenn ich jetzt speziell über die von dir genannten Ketten nichts sagen kann, wäre ich mit dieser Behauptung vorsichtig, denn fast alle großen Fillialisten haben regional unterschiedliche Preise. Die werden allerdings nicht aufgrund der Lebenshaltungskosten variiert, sondern aufgrund der verschiedenen Konkurrenzsituationen.


    Zitat

    das_kaddl schrieb am 14.08.2006 09:03:
    Andere relevante Preise hat die Gfk zusammen mit dem MDR 2005 mal verglichen - hier.


    Ein Blick in den Text zeigt, dass die ostdeutschen Lebenshaltungskosten hier in Dresden, Weihmar und Halle ermittelt worden sind. Zumindest die ersteren beiden (bei Halle bin ich mir nicht sicher) gehören zu den wenigen Wachstumsregionen in den neuen Bundesländern und sind sicher nicht für diese repräsentativ. Es kann durchaus sein, dass sich das Verhältnis der Lebenshaltungskosten inzwischen geändert hat. Aber ich würde doch die objektiven Ergebnisse des statistischen Bundesamtes abwarten, die letztlich auch die Basis für die unterschiedliche Besoldung sind.


    Zitat

    das_kaddl schrieb am 14.08.2006 09:03:
    Natürlich kannst du eine unsanierte Einraumwohnung mit Etagenklo auf einem Bauernhof der Uckermark vom Quadratmeterpreis her nicht mit dem Loft in München-City vergleichen, aber das sollte einem Mathematiker eigentlich klar sein.


    Das ist mit auch klar, deshalb würde ich auch eher München oder Köln mit dem "Ostteil" von Berlin vergleichen, oder Mecklenburg mit dem ländlichen Teil von Niedersachsen. Ich bin zu faul, nach Statistiken zu suchen, glaube aber, dass zumindest die Mieten hier in den "alten" Bundesländern deutlich teurer sind.



    Zitat

    das_kaddl schrieb am 14.08.2006 09:03:
    Was deine Aussage, auch im "Westen" verdiene man nicht überall gleich, bedeutet, musst du mir bitte erklären.


    Wenn du den bekannten Beamtenbesoldungsrecher anschmeißt, wirst du feststellen, dass das netto-Gehalt innerhalb der alten Bundesländer um ca. 100 ¤ variiert, bedingt durch unterschiedliche Landesanteile an der Besoldung. (Weihnachtsgelt und co.) Ich persönlich gehe allerdings davon aus, dass hier bald ein Angleichen auf dem unteren Niveau stattfinden wird.


    Grüße,
    Moebius

    Zitat

    ellipirelli1980 schrieb am 13.08.2006 13:04:
    Man wäre ja auch irgendwie schön blöde hier zu bleiben und für weniger zu arbeiten. Ich habe keinen Bock auch in 10 Jahren noch weniger Geld zu verdienen, weil ich mit diesem DDR/BRD-Mist nichts anfangen kann. Für mich gibts ein Deutschland und basta. Hier wird man doch echt für dumm verkauft. Die brauchen sich nicht zu wundern wenn der Osten ausstirbt, weil alle Jungen abhauen. Die Politik in diesem Land kotzt mich eh an!


    Das ist - mit Verlaub - eine Milchmädchenrechnung. Du verdienst im "Westen" zwar ca. 250¤ brutto mehr (bei einer vollen Stelle A13), das wird aber durch die höheren Mieten und co. wettgemacht. Die unterschiedliche Besoldung ist kein willkürlicher Akt der Benachteiligung ostdeutscher Arbeitnehmer, sondern Folge der genauen Berchnung der durchschnittlichen Lebenshaltungskosten, die in den neuen Ländern eben niedriger sind. Auch in den alten Ländern bekommt man im übrigen nicht überall das gleiche Gehalt.

    Zitat

    das_kaddl schrieb am 11.08.2006 10:13:
    Ich kann mich Moebius hier nur anschliessen - ein Blick auf seine Fächerkombination verrät, dass hier der Spezialist spricht ;) .


    :D
    Ich habe meine Fächer allerdings nicht aus strategischen Gründen, sondern schon aus Interesse studiert.
    Leider handeln Abiturienten oft genau anders, als ich es beschrieben habe - wer in allen Fächern mehr oder weniger gleich gut ist, studiert oft nicht Physik oder Chemie als Fach, da diese Fächer (völlig zu Unrecht!) unter Jugendlichen als "unsexy" gelten. Stattdessen wird dann lieber irgendwas hippes gemacht, also Deutsch, ein Sach-Fach (Erdkunde, Geschichte & co.) oder am besten gar kein Lehramt sondern "was mit Medien". Und dann wundern sich die Leute, wenn sie auf direktem Weg in die Arbeitslosigkeit laufen.

    Ja, natürlich, aber nun nur nach Einstellungschance zu studieren, hat nicht so viel Sinn, wenn ihr das betreffende Fach nicht liegt. Nur, wenn ich mehrere Alternativen hätte, würde ich mich im Zweifelsfall für das Mangelfach entscheiden.

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