Beiträge von Moebius

    Aber die eigene Haltung zur Kirche da entscheiden zu lassen, finde ich da nicht angemessen.

    Eben. Genau das ist doch mein Hauptanliegen. Es gibt im Schulgesetz keinen Sonderstatus für Konfirmatinosunterricht und keine Ausnahmeregelung für die Beurlaubung.
    Wenn ich dann persönlich ein beim Konfirmationsunterricht ein Auge zudrücke, weil mir Religion besonders wichtig ist, kann der nächste Lehrer mit dem gleichen Recht stattdessen den Fußballern freigeben, weil für ihn Fußball privater Lebensmittelpunkt ist.



    Im übrigen bekommen die muslimischen Mitschüler ja auch an ihren Feiertagen frei (hier in Hessen), ...

    ... was auch in Ordnung ist, weil dies über den entsprechenden Erlass ausdrücklich genemigt ist, da es sich nämlich um eine religiöse Feier handelt. Im Gegensatz zum Konfiramtionsunterricht. Die Konfirmation selber hingegen ist natürlich eine religiöse Feier, so dass man hier den Erlass durchaus großzügig auslegen und für den folgenden Montag beurlauben kann (was ich bisher auch immer getan habe).

    ...
    teilweise kommt hier sogar der Vergleich mit Tennisverein
    ...
    Könnt ihr euch nicht mehr an eure eigene Kindheit erinnern? Wie wichtig die Konfirmation war? Wie stolz man war?

    Nein, kann ich nicht, ich bin nicht konfirmiert. Und die meisten meiner Freunde haben damals relativ offen den Standpunkt vertreten "Ist zwar langweilig und überflüssig, wir machen das aber mal das Jahr lang mit, weil es hinterher ordendlich Kohle von Oma und Opa gibt". Ich persönlich halte regelmäßige sportliche Betätigung auch für gewinnbringender als die Teilnahme an kirchlichen Kundenbindungsaktionen. Das ist aber meine Privatmeinung, die ich keinesfalls vor Schülern so äußern und schon garnicht zum Maßstab für die Bewilligung oder Ablehnung von Beurlaubungen machen würde.



    Das hier finde ich wirklich die Krönung. Wie herablassend und arrogant ist das denn?

    Ich fasse mal zusammen:
    Ich lege die Regeln für Beurlaubung großzügig aus, halte mich aber grundsätzlich daran und behandele auf jeden Fall alle Schüler gleich.
    Du hingegen nimmst deine privaten religiösen Ansichten als Maßstab um nach Nasenfaktor zu entscheiden, bei wem du dich darüber hinwegsetzt (Konfirmanden), und bei wem du auf Anwesenheit bestehst (Tennisspieler). Die Tatsache, andere diesen Standpunkt nicht teilen, kannst du nicht nur nicht verstehen, du reagierst geradezu empört.
    Und du meinst, du bis in der Position mir Vorträge über Arroganz halten zu können?




    Wo ist das Problem, die Schülerin an dem Tag nur 60 statt 90 Minuten Religion haben zu lassen, ...
    An Stelle der Eltern dieser Schülerin würde ich sie für das ganze Schuljahr aus dem Reliunterricht nehmen.

    Naja, immerhin scheinen wir ja, was die generelle Überflüssigkeit das Religionsunterrichtes an sich angeht, einer Meinung zu sein (Vorsicht, Sarkasmus). Nur dummerweise führt eine Abmeldung aus dem Religionsunterricht nicht zu mehr Freizeit, sondern zur Teilnahmepflicht am Ersatzunterricht.
    Das es den bei euch scheinbar nicht gibt, verstärkt meinen Eindruck, dass du wohl in einer noch extem religiös geprägten Gegend lebst und offensichtlich ein generelles Problem mit der Vorstellung hast, dass Religiösität bei vielen andere Menschen einen geringeren Stellenwert hat.


    Schönes Wochenende und Grüß Gott allerseit,
    Moebius

    Moebius, du musst dich gar nicht so stur stellen. Hast du keine Kinder?

    Gehts noch?
    Das Thema war nicht pro oder contra Ganztagsschule. Natürlich bringt die Ganztagsschule oder auch nur G8 erhebliche Belastungen mit sich (ich persönlich bin von beidem kein großer Freund). Und ich habe auch gar nicht bestritten, dass man bei Dingen wie Arztterminen dann halt als Lehrer auch mal flexibel sein muss.
    Aber hier geht es um die Frage, dass ein Schüler grundsätzlich - und zwar jede Woche - 30 Minuten früher gehen möchte um einer privaten Freizeitbschäftigung nach zu gehen. Es wird ja wohl niemand hier ernsthaft fordern, dass Lehrer den Nachmittagsunterricht grundsätzlich freistellen sollten, wenn die Schüler einer organisierten Freizeitaktivität nachgehen wollen. Nein, diese "Felxibilität" gibt es natürlich nur bei ganz bestimmten Dingen, die dem Lehrer gerade persönlich in das Weltbild passen, wie dem Konfirmationsunterricht.
    Und ich persönlich finde es eine absolute Anmaßung, wenn sich ein Lehrer herausnimmt zu entscheiden, welche Freizeitbeschäfigungen gut und und förderungswürdig sind (für Konfirmationsunterricht gibt es schulfrei) und welche nicht (Tennisspieler und Pfandfinder bleiben hier). Wenn ich als Elternteil in der Klasse wäre, hätte ich auch kein Verständniss dafür, dass Schüler nur für Konfimationsunterricht schulfrei erhalten und würde auch durchaus mal beim Schulleiter anfragen, ob es denn eine Liste mit genemigten, wärend der Schulzeit durchführbaren Freizeitakivitäten gibt. Von daher empfielt es sich auf jeden Fall, das Ganze mit dem Schulleiter abzustimmen, für den Fall, dass irgendwelche der Eltern in der Klasse genau so "stur" sind wie ich.


    Ist das nicht egal ob man Konfi oder Reli hat :X:

    Ist es nicht egal, ob man Sportunterricht oder Fußballtraining hat? Weil in der Schule Biounterricht stattfindet, kann ich dann demnächst auch zu den Pfadfindern früher verschwinden, oder wie??


    Zitat


    Wann soll der Konfiunterricht denn stattfinden, abends? Die Konfirmanden kommen ja wohl von verschiedenen Schulen, das mit dem "Sicheinstellen" ist leicht gesagt.

    Ja, zm Beispiel Abends. Selbst bei Nachmittagsunterricht ist in der Regel um 16 Uhr Schluss, da bleibt für Privataktivitäten dann immer noch Zeit. Und in der Großstadt, in der ich unterrichte, ist das merkwürdigerweise noch nie ein Problem gewesen, obwohl die Schüler beim Konfirmationsunterricht aus 10 verschiedenen Schulen kommen. Da schaffen es die Gemeinden, sich darauf einzustellen.

    Zitat

    Mit dem Training ist es ein ähnlich gelagertes Problem. Wird nicht auch versucht, für leistungssporttreibende Schüler eine Lösung zu finden? Ich kenne welche, die zu mörderisch früher Zeit noch vor der Schule trainieren.

    Eben, und nicht wärend der Schulzeit. Und wenn dann ein Leistungssportler alle 4 Monate mal eine Beurlaubung für einen Wettkampf braucht, ist das was anderes, als wenn jeder Schüler meint, er könnte über ein Jahr lang jede Woche 30 Minuten früher gehen, weil er meint er müsse unbedingt zu Konfirmandenunterricht.

    Mit welchem Recht willst du Schüler A 15 Minuten früher gehen lassen, weil er zum Konfirmandenunterricht will, und das gleiche Schüler B verbieten, der vielleicht pünktlich zum Tennistraining möchte.
    Sorry, aber ich finde, das geht gar nicht.

    Ich meine damit, dass ein nicht unerheblicher Teil der Seiteneinsteiger in das Lehramt geht, weil sie in der Privatwirtschaft nicht klar kommen und meinen, Lehrer ginge halt immer noch. Das "böse Erwachen" kommt dann oft hinterher. Womit ich dir das keinesfalls unterstellen will.
    Dir sollte halt nur klar sein, dass das Bild "den Physikern aus der freien Wirtschaft wird der rote Teppich ausgerollt", das teilweise in der Öffentlichkeit propagiert wird, und das bei Gollums Beitrag etwas anklingt, in der Realität etwas differenzierter zu betrachten ist. Die Schulen freuen sich über jeden qualifizierten Quereinsteiger, der gerne und mit Engagement Lehrer werden möchte, dass man wirklich zu dieser Gruppe gehört, muss man aber unter Umständen erst zeigen.

    1. wie verbindlich Erlasse sind: Ist der Schulleiter daran gebunden, oder hat er einen Ermessensspielraum?

    Erlasse sind zunächst mal bindend, sonst würden sie nicht Erlasse heißen sondern Vorschläge.

    2. wie man Erlasse ändern lassen kann.

    Am einfachstens wohl, indem man Kultusminister wird.
    Da du aber Erfahrungen im Schuldienst hast, bist du zumindest in Niedersachesn für den Posten überqualifiziert und wirst wohl keine Chance haben.



    Und jetzt kommt die gute Nachricht für dich:
    Seit 2007 gibt es in Niedersachsen den so genannten Deregulierungserlass:
    http://www.mk.niedersachsen.de…article_id=6479&_psmand=8
    Darin wird den eigenverantwortlichen Schulen die Möglichkeit eingeräumt, bestimmte Erlasse nicht mehr anzuwenden.
    Die für dich relevanten Passagen des Fahrtenerlasses gehören dazu.
    Also: Antrag an den Schulvorstand stellen, dass entsprechend dem Deregulierungserlass der Paragraph nicht mehr angewendet wird und stattdessen eine schuleigene Regelung in Kraft tritt.
    Und dann hoffen, dass der Schulvorstand dem zustimmt.


    Grüße,
    Moebius

    Warnung aus eigener Erfahrung: bei eBay kann es dir passieren, dass die meisten Sachen für 1 € weggehen. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich innerhalb von 7 Tagen mehrere Leute finden, die zufällig genau das gezielt suchen. Wenn du mehr haben willst, must du Gedult haben (und da ist eBay ungeeignet wegen der begrenzten Laufzeit).
    Lehrermaterialien verlieren nach Verkauf extem an Wert. Der Markt ist halt sehr klein und die meisten kaufen so etwas lieber und mit absetzbarer Rechnung.

    Man wird doch aus dem Ref nicht einfach gekündigt, weil man mit einer Mentorin nicht zurechtkommt.
    Bist du durch das zweite StEx durchgefallen, oder gar nicht zugelassen worden?
    Mit welcher Begründung? Hast du Vornoten bekommen?


    Das ist wesentlich für die Frage, ob du dich zB wo anders noch mal für das Ref bewerben kannst.
    Hast du dich beraten lassen, zB von Primalehrerverband oder GEW?

    Für genaue Angaben müssten wir dein Altern bzw deine zu erwartende Lebensaltersstufe kennen. Stufe 4 TVÖD ist nicht Stufe 4 A13.
    Wenn du jetzt auf im TVÖD auf Stufe 4 bist, hast du da allerdings schon fast das Ende der Fahnenstange erreicht, da geht es ja nur bis Stufe 6, als Beamte hättest du also in Zukunft noch wesentlich größere Gehaltssteigerungen zu erwarten, die die steigenden Kosten der PKV mit Sicherheit übertreffen.

    Das ist für eine A14 Stelle in meinen Augen auch deutlich zu viel.
    Du kannst dich aber meines Wissens nach aus einer A14 Stelle heraus auch auf eine andere A14 Stelle bewerben (zB mit einem geringeren Stellenumfang und an einer anderen Schule) und bist dabei sogar im Vorteil gegenüber Mitbewerbern, wenn ich richtig informiert bin.

    Die Frage ist ja, ob die Richtlinien zur Speicherung personenbezogener Daten überhaupt anzuwenden sind.

    Zitat

    (1) Personenbezogene Daten sind Einzelangaben über persönliche oder sachliche Verhältnisse einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person (Betroffener).

    Ich habe Zweifel daran, dass das Foto einer Schülergruppe zB auf einem Schulfest diese Begriffsnorm erfüllt, da für einen Außenstehenden daraus keine Informationen entnehmbar sind, die ihm nicht schon vorher bekannt sind (sprich: einhzelne Schüler kann er nur identifizieren, wenn er sie vorher schon kennt und abgesehen vom Aussehen enthält das Foto auch keine weitergehenden Informationen über die Person). Genauer könnte das aber nur ein Jurist entscheiden. Nicht zulässig wäre wohl Einzelfotos mit Namen abzuspeichern.


    Die Richtlinien regeln im übrigen den Umgang von Lehrkräften mit im dienstlichen Zusammenhang benötigten Daten. Daraus zu folgern, dass ein Lehrer zB auf einem Klassenfest auch keine privaten Erinnerungsfotos machen darf, halte ich für konstruiert.

    Wir sind jetzt nach längerem Suchen bei einem lokalen Anbieter gelandet. Das wäre auch mein Tipp - gucken ob es lokale Röstereien oder ähnliches gibt, die so einen Service mit anbieten. Wenn nicht, gibt es auch überregionale Anbieter, bei denen man aber etwas aufpassen muss, worauf man sich da einlässt.
    Falls jemand da ernsthaft sucht, kann ich gerne was per PN dazu schreiben, ich würde das ungern ganz öffentlich in's Forum stellen.

    Einen Vollservice (Vollautomat mit Frischbrühfunktion aus ganzen Bohnen mit den üblichen Getränken wie Kaffee, Espresso, Latte Machiato, Cappuccino, etc., inclusive Wartung und allem was so anfällt) kann man für etwa 40 Cent die Tasse kriegen. Allerdings sicher nicht in einer Grundschule mit 5 Kollegen, in Frage kommt so etwas eher ab 50 Kollegen aufwärts.
    Und man sollte natürlich ein Kollegium haben, dass bereit ist diesen Preis auch für einen Kaffee mit entsprechender Qualität zu zahlen und sich nicht mit dem Pad-und-Kapsel-Schrott arrangiert.

    Ich persönlich habe fast ein bischen Schwierigkeiten nachzuvollziehen, wieso man heute überhaupt noch Kunde einer Filialbank ist. Ich bin bei einer Direktbank (comdirect) und habe in den letzten 10 Jahren kein einziges mal "den Schalter" vermisst. Fast alle Dienstleistungen sind kostenlos (Konto, Depot, Karten, Überweisungen, Geldabhebung,...), das Angebotsspektrum ist eher größer als bei den meisten Filialbanken (Hypotheken, Anlageprodukte). Und wenn es Fragen meinerseits gibt, werden die per Email oder Telefon deutlich schneller und kompetenter geklärt als bei den mir bekannten Filialbanken (und auch zu Zeiten, bei denen die Filialbank längst zu hat).Nur zum Dispo kann ich nichts sagen, weil ich den noch nie gebraucht habe.
    Der einzige Grund für eine Filialbank ist in meinen Augen, wenn man aus nostalgischen Gründen noch persönlichen Kontakt zu Bankdienstleistungsverkäufer (früber mal "Berater") haben möchte.

    Ich finde es ehr erschreckend in welche Richtung unsere Abituranforderungen rutschen.

    Stetig nach unten?


    Das Abitur ist die Bestätigiung der allgemeinen Hochschulreife, also das Attest, dass man in der Lage ist das Studium für beliebige (nicht an weitere Zulassungsbeschränkungen gekoppelte) Studiengänge aufzunehmen. Und was passiert im Studium? Ob Psychologie, BWL, oder sonst was, überall werden die nötigen Mathematikvorlesungen an den Anfang des Studiums gesetzt, weil die Universitäten gemerkt haben, dass hier die Schüler die gravierensten Defizite mitbringen und man denjenigen, die das Studium nicht packen können, ersparen möchte das erst im 8. Semester zu merken.


    Niemand hat hier gefordert, dass Schüler mit Rechenschwäche nicht gefördert werden sollen. Es geht einzig und allein um die zunehmende Tendenz vieler Eltern, jedes Problem ihres Kindes am besten sofort mit einem Attest (LRS, Dyskalkukie, hochbegabt) erklärt haben zu wollen, verbunden mit der Einstellung, daraus jetzt besondere Forderungen ableiten zu können, wie die Nichtbewertung der Matheleistung. Echte Probleme und Gefälligkeitsatteste kann man als Lehrer kaum noch unterscheiden.


    Als ich das letzte mal eine 5. Klasse als Klassenlehrer übernommen habe, sind in den ersten Wochen 7! verschiedene Eltern zu mir gekommen, weil sie aus verschiedenen "medizinischen" Gründen wünschten, dass ihr Kind ganz vorne im Klassenraum sitzen solle. Mein Highlight war die "stark schwankende Sehstärke" - noch sieht sie gut, es könnte aber sein, dass sich das in den nächsten Jahren ändert und vorsichtshalber sollte sie schon mal in die erste Reihe.


    Man kann sein Abi bekommen, indem man 4 mal in Mathe einen Punkt einbringt, dass kann fast jeder schaffen, wenn er sich entsprechend reinhängt. Wenn dann nicht mal das möglich ist oder wenn dann noch andere Problemfächer dazu kommen, muss man vielleicht auch einfach mal anerkennen, dass das Anstreben des Abiturs vielleicht zu viel verlangt ist, denn so jemand wird aller Voraussicht nach auch in den meisten Studiengängen scheitern (ist also ganz sicher nicht "allgemein Hochschulreif"). Die Argumentation, dass so jemand ja vielleicht in speziellen anderen Fächern eine besondere Begabung hat, geht an der Sache vorbei, denn beim Abitur geht es eben um die (ich weiß ich wiederhole mich) allgemeine Hochschulreife.
    Und es ist ja nicht so, als dass es für Menschen mit anders gelagerter Begabung keine Alternative gibt. Es gibt Fachhoschlureife oder fachgebundene Hochschulreife, so dass man sich durchaus auf Bildungsgänge ausrichten kann, die weniger Mathematikkenntnisse verlangen und trotzdem ein Hochschulstudium ermöglichen.
    Viele Eltern wollen sich damit aber nicht abfinden, es soll unbedingt das Abitur sein.


    Grüße,
    Moebius

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