Beiträge von Moebius

    Das haben wir längst durch, wenn es beim "mal Sorgen äußern" geblieben wäre wäre es kein Problem gewesen, das war aber nicht möglich. Die Entscheidung, im Forum nur noch Lehrer zuzulassen, ist nach langem Abwägen und Probieren anderer Möglichkeiten gefallen und war mit Sicherheit richtig. Dies ist ein Forum für fachlichen Austausch zwischen Lehrern, ein Schwesterforum für den Austausch mit Eltern existiert schließlich.

    Ich frage mich schon lange, warum es bisher so wenig richtig gute Materialien bzw. Materialquellen online gibt.


    Da hätte ich eine Theorie: die Leute, die außerhalb ihrer dienstlichen Verpflichtungen Freizeit opfern, um richtig gute Materialien selber zu erstellen, wollen in der Regel für die Merarbeit auch etwas bekommen - gerne auch ein kleines Autorenhonorar von einem Verlag. Die Idee, man könne ein Schulbuch selber schreiben und dann gratis der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, ist sicher im hohen maße löblich, zeugt aber auch von einem hohen Hang zur Selbstlosigkeit oder falschen Vorstellungen davon was es heißt, qualitativ hochwertige Unterrichtsmaterialien (und ich rede hier nicht von mal eben ein Arbeitsblatt) selber zu erstellen.

    Die Bemerkung bezüglich Troll bezieht sich vor allem darauf, dass Stranger hier schon seit geraumer Zeit eigentlich ausschließlich gegen die Schulbehörden in Köln wettert und dabei immer hochtrabend und mit bebender Stimme (ok, den Teil bilde ich mir vielleicht ein) über Klüngel, pädagogische Unfähigkeit und Menschenrechtsverletzungen schwadroniert aber noch nie irgendetwas konkretes dabei rumgekommen ist (auch bekannt als "Heilige-Mission-Gottes-Syndrom").
    Und wundert euch nicht, wenn Tread im Mai 2015 noch mal hochgeholt wird, so etwas macht er nämlich auch gerne.

    Psychologisch diagnostizierte Hochbegabung kann man sich heutzutage kaufen, in so fern würde ich auf die Diagnose nicht viel geben, wenn sie meinem persönlichem Eindruck zuwiederläuft.
    Und Gott sei dank ist es so, dass sich aus der Diagnose keine besonderen Ansprüche ableiten lassen. Zudem ist die pädagogische "Definition" von Hochbegabung heute komplexer als das schlichte IQ>130, das in der psychologischen Diagnostik immer noch das entscheidende Kriterium ist. Bei weniger platten Herangehensweisen spielen auch Dinge wie Anstrengungsbereitschaft eine Rolle. Wenn diese generel nicht vorhanden ist, würde ich den Teufel tun und einem solchen Schüler noch Fördermaßnahmen zukommen lassen, die "normale" Schüler nicht erhalten. Das er trotz größerer Möglichkeiten nichts daraus macht, rechtfertigt keine Vorzugsbehandlung.

    Ich frage mich allerdings, warum offensichtliche einige Kollegen den Reflex haben, die Verwendung eines Wortes sofort zu verbieten, nur weil sie es nicht verstehen. Das ist nun mal das Wesen von Jugendsprache und man sollte Jugendlichen auch die Möglichkeit geben, sich abzugrenzen. So lange ich nicht das Gefühl habe, dass es beleidigend ist, käme ich nicht auf die Idee das verbieten zu wollen.
    Wenn man sich dadurch gestört fühlt, gibt es sowiesoe viel wirksamere Methoden, Schülern ein Wort abzugewöhnen, das gerade in ist: es einfach selber benutzen.

    Ich frage mich gerade, in was für einer Welt wir leben, wenn Lehrer sich schämen und Angst vor Schülereltern bekommen müssen, nur weil sie normale menschliche Verhaltensweisen zeigen...


    Müssen sie gar nicht.
    Elternarbeit ist zwar sicher nicht leichter geworden, dass das aber so weit geht, dass viele Kollegen immer schon im Voraus überlegen, was sie jetzt wieder falsch gemacht haben könnten und wer da wohl wieder mit welchen Beschwerden und Forderungen kommen könnte, hat schon ein bischen was von Gruppenhysterie.
    Mit 90% der Eltern kommt man nach meiner Erfahrung gut klar, man sollte seine Wahrnehmung nicht zu sehr auf die übrigen 10 % konzentrieren.

    Ich finde so etwas völlig daneben. Wir sind schließlich auch verschissene sprachliche Vorbilder, gottverdammt! Wenn Lehrer derart asozial durch die Gegend pöbeln könnte ich echt kotzen. Einfach so "scheiß egal" zu sagen, wo gibts denn sowas.

    Was macht man mit Lehrern, die Kinder beleidigen!


    Da ich mich in meiner ursprünglichen Vermutung bestätigt sehe, dass du über den Vorfall noch gar nicht mit der Lehrerin gesprochen hast (offensichtlich hat es zwischen dir und der Lehrerin bisher nur ein einziges mal direkten Kontakt gegeben, und da ist das "Problem" ja wohl zu deiner Zufriedenheit gelöst worden) bleibe ich auch bei meiner ursprünglichen Empfehlung: im direkten Gespräch mit der Lehrerin den Vorwurf sachlich, freundlich aber mit der notwendigen Deutlichkeit ansprechen und abklären, was wirklich genau passiert ist. Erst wenn sich der Vorfall dann so bestätigt und keine Einsicht und Besserung in Sicht ist, an die Schulleitung wenden.


    Und Muttermodus und Lehrermodus hin oder her: ich würde schon erwarten, dass dir auch im Muttermodus noch klar ist, dass man sich mit Problemen zunächst direkt an den Betreffenden zu wenden hat, auch wenn einem das nicht so angegehm ist und man davon ausgeht, dass die Erfolgsaussichten nicht sehr groß sind. Ein guter Schulleiter achtet darauf und lässt sich nicht auf "Frau x macht nur Mist"-Diskussionen ein, wenn man vorher noch garnicht mit Frau x gasprochen hat.

    Für die bevorstehenden HSU-Einheit zum Thema "Schule früher" bin ich auf der Suche nach Schreibutensilien, die den Kinder ermöglichen, eigenständig nachzuempfinden, wie Kinder vor 100 Jahren geschrieben haben.


    Die Stahl-Schreibfeder wurde im 18 Jahrhundert erfunden und seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Massenproduktion hergestellt. Konstruktionen mit nachfließender Tinte ab Mitte des 19. Jahrhunderts.
    Das vor 100 Jahren noch im nennenswertem Umfang mit tierischen Federn geschrieben wurde, wage ich zu bezweifeln.

    Bitte, darum geht es doch jetzt nicht im Einzelnen.


    Du hast nun mal viele einzelne Dinge aufgezählt. Das "Gesamtbild" stellt sich so natürlich dramatisch schlimm da, wenn man sich jeden Punkt einzeln vornimmt, wird das Bild aber sehr diffus.
    - Auch ich führe in der Schule keine detaillierten Gespräche mit Kollegen über deren Kinder, wenn ich sie unterrichte (das möchten die in der Regel auch nicht), da man aufpassen muss, dass man da die Rollen Kollege / Eltern klar trennt.
    - Haben die Kinder ihre Note für ihre Plakate wirklich von den Mitschülern bekommen (was natürlich nicht geht) oder vielleicht nur ein Feedback (was ganz normal ist)?
    - Das mal eine Arbeit schlecht ausfällt, kann auch in der Grundschule passieren, das man einem Jungen hinterher sagen muss, dass die 6 nicht nötig gewesen wäre, wenn er mehr gelernt hätte, auch.
    ... u.s.w.


    Vieles von dem, was du schilderst, hört sich nach dem in der Schule weit verbreiteten "Stille-Post-Phänomen" an (Mutter A erfährt von Mutter B, dass deren Kind berichtet habe, die Lehrerin hätte ... . Und mit jedem Schritt wird es schlimmer.), du berichtest gar nicht von direkten, eigenen Erfahrungen mit der Lehrkraft. Dein Post liest sich fast so, also ob du selbst bisher überhaupt keine Kontakt mit der Lehrerin hattest und sich alles nur über dritte abspielt. Hast du selbst schon mal mit der Lehrerin gesprochen?
    Wenn nein, solltest du das dringend nachholen und nicht zum generellen Rundumschlag ausholen, sondern ganz konkret die Punkte ansprechen, die deine Tocher betreffen und erst einmal abklären, was denn nun Fakt ist.


    Wenn sich rausstellt, dass das alles so zutrifft, wie beschrieben, würde ich das auch nicht so hinnehmen, aber bitte den zweiten Schritt nicht vor dem ersten machen.

    Ich nehme an, es geht um eine Realschule bei der Fachgruppenleitung nicht Teil einer Beförderungsstelle ist, sondern einfach als Zusatzaufgabe evtl. gegen eine kleine Stundenentlastung übernommen wird. Das kann die Schulleitung verteilen, wie sie es für richtig hält, auch ohne großes Verfahren und ohne in Konflikt mit Diskriminierungsrichtlinien zu kommen.
    Trotzdem ist die Idee der Schulleitung "Ich nehme die Fachgruppenleitung einer Kollegin, die sie gerne macht, weg und drücke sie jemandem aufs Auge, der sie gar nicht haben will" natürlich ein super Programm gegen übertriebene Harmonie an der Schule. Wenn man die Stimmung versauen will, scheint mir dass ein absolut sinnvoll Schritt.

    Moebius: Ist heute mal wieder Schulleiter-Bashing angesagt?


    Ich habe weder gebasht, noch generell alle Schulleiter kritisiert. Ich persönlich bin mit meinem augenblicklichen gut zufrieden.
    Trotzdem würde ich mir hier ein höheres Maß an Professionalisierung wünschen, denn oft scheint das doch eher Glückssache zu sein, ob nach den paar dienstbegleitenden Fortbildungen zur Personalführung in der Schulleitung auch wirklich Leute landen, die zum Führen von Personal die richtigen sind.

    Da es in B-W keine Rechtsgrundlage für Vergütung von außerunterrichtlichen Arbeitseinsätzen (bei beamteten Lehrkräften) gibt, kann die Zurückweisung eines entsprechenden Antrags auf Vergütung auch kein Dienstvergehen, geschweige denn eine Straftat im Amt sein.


    Umgekehrt ist, alleine aus der fehlenden Rechtsgrundlage für Vergütung zu folgern, dass man mit seinen Beschäftigten machen kann was man will, eine bei manchen Schulleitern leider anzutreffende Arroganz, die genau so unbegründet ist. Es gelten immer noch die Verordnungen über die Arbeitszeit der Beamte der Bundesländer und das Arbeitszeitgesetz.
    Innderhalb von 7 Tagen muss zum Beispiel mindestens 1 Tag frei sein.


    Eben, Klammern sind nicht gegeben, also impliziere ich auch keine.


    ... womit wir wieder am Anfang wären.
    Das es so simpel nicht ist, habe ich ausführlich begründet.


    Ich denke, es kann sich jeder ein Bild machen, zusammenfassend kann man zumindest festhalten, dass man als Lehrer sehr vorsichtig damit sein muss, wenn man glaubt die eigenen Aufgaben sind eindeutig und von der eigenen Erwartung abweichende Lösungen sind automatisch falsch. Vor allem wenn man sich auf einem Terrain bewegt, auf dem man fachlich nicht so zu hause ist. Grade in in der vermeintlich immer so klaren Mathematik und besonders im höheren Anforderungsbereich ist es sehr schwierig Aufgaben so zu formulieren, dass sie tatsächlich keine andere Interpetarion zulassen, als die vom Aufgabensteller gewünschte.

    Für den evangelischen Religionsunterricht in der Schule dürfte eine Lehrbevollmächtigung der EKD notwendig sein. Dass eine entsprechende Bestätigung einer Freikirche anerkannt wird, erscheint mir zweifelhaft.
    Bei einer solch existienziellen Frage wäre mir persönlich allerdings an einer rechtssichern Auskunft gelegen, die man wohl nicht in einem Forum sondern nur bei der zuständigen Stelle im Kultusministerium bekommt. (Und die ich, ganz nebenbei, vor Aufnahme des Studiums geklärt hätte.)


    Also wir haben eine Aufgabe "zwei mal zwei plus zwei durch zwei minus zwei" und keine weiteren Angaben, also löst man diese doch nach den normalen Rechenregeln die definiert sind, also Punkt- vor Strichrechnung.
    Es ist deiner Meinung nach kein Term, warum das an dieser Stelle auch wichtig sein sollte.


    Weil es in der Mathematik keine allgemeingültigen Regeln für die textliche Repräsentation eines Termes gibt. Der eine mag die Aufgabe als schrittweises, exaktes "Vorlesen" eines Termes auffassen und dann Punkt-vor-Strichrechnung beachten, der andere fasst den Satz als Reihe von auszuführenden Operationen auf und arbeitet von links nach rechts. Keinem der beiden wird man eine mathematische Regel vorhalten können, die seine Interpretation widerlegt, weil sich alle Regeln, die man zur Verfügung hat eben nur auf Terme beziehen. So etwas wie die "Wortform eines Termes" gibt es im mathematischen Regelwerk nicht, auf jeden Fall nicht in der Art einer Äquivalenzbeziehung, höchstens also Aufgabenformat in Büchern, dann sind die Formulierungen jedoch anders und es muss eindeutig klar sein, wie die Übersetzung zu funktionieren hat. Das ist hier ohne zusätzliche Erklärung nicht der Fall.

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