Beiträge von Moebius

    Bevor man als vermeintlichen Beleg eine Publikation des Kopp-Verlages postet, sollte man sich vor allem kurz darüber informieren, wer das ist, vor allem als Lehrer:


    Zitat von "wikipedia"

    Verlegt werden unter anderem Bücher zu Themen der Prä-Astronautik, der Ufologie, des Erfundenen Mittelalters, des Kreationismus, der Astrologie, der Geomantie sowie der Germanischen Mythologie, des Islamismus, der Freiwirtschaftslehre und „Enthüllungen“ wie zu sogenannten „linken Lebenslügen“
    ....
    Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik schrieb in einem Beitrag, dass sich die Autorenliste des Kopp-Verlags wie ein „Who-is-Who der deutschen Verschwörungsliteratur“ lese, darunter einige Autoren „mit Nähe zu rechtem und esoterischem Gedankengut“, die „in der rechten Szene gerne rezipiert werden“. Vertrieben würden zudem auch Bücher von Jan Udo Holey, dessen Werke „durchsetzt mit rechtsextremer Esoterik“ wären


    Man kann ja über ADHS verschiedener Meinung sein, aber ob ich zur Meinungsbildung unbedingt Publikationen von einem Verlag heranziehen würde, der mir auch gleich erklärt, warum die Illuminaten die UFO-Landung in Rosevelt vertuscht haben und wie ich genau ich meinen Aluminiumhut falten muss, damit der die CIA-Gedankenkontrollstrahlen auf effektiv abgeschirmt werden, würde ich doch eher verneinen.
    (Ganz nebenbei würde ich doch einen Admin oder den Treadstarter bitten den Link auf die Veröffentlichung zu entfernen, ich glaube, es muss nicht unbedingt sein, dass man solchen Zeitgenossen noch bei der Verbesserung ihres Pageranks hilft.)

    Wir kommen etwas ab, falls sich dieser "Was sollten uns Lebensmittel wert sein"-Diskussion noch weiter hinzieht, könnte ein Mod vielleicht über Abtrennung nachdenken.


    Vorweg: der untenstehende Teil ist nicht als Angriff gegen dich gemeint, du stehst für mich hier nur stellvertretend (vielleicht auch teilweise unberechtigt) für eine weit verbreitete mangelnde Wertschätzung (im wahrsten Wortsinne) gegenüber Lebensmitteln, die ich immer wieder bedauernd bemerke, auch bei Lehrer-Kollegen.



    Ich denke gerad ernsthaft drüber nach, selbst gekochtes Essen kostet bei uns ca. 10 Euro am Tag (inkl. Frühstück, allerdings OHNE Süßigkeiten für die Kinder oder den Euro, den mein Sohn mitnimmt, um sich etwas beim gesunden Frühstück in der Schule zu kaufen- das sind Dinge, die prinzipiell *überflüssig sind*, ich habe auch nicht den MCDonalds Besuch mit eingerechnet, der im Hart4 Satz aber in meinen Augen berücksichtigt ist). Es ging hier in meinen Augen tatsächlich um "Ernährung", Süßigkeiten, das Teilchen vom Bäckeer u.ä. zähle ich zu Luxus.


    Gastronomierausgaben ist im Harz4 Regelbedarf noch mal ein Extraposten, wenn auch ein kleiner (der dürfte bei der 4köpfigen Familie mit ca. 22 € pro Monate für etwa einen McDonalds-Besuch reichen). Enthalten in den 14,50 € pro Tag sind noch Getränke und Tabakwaren.



    Ich habe von Durchschnitt gesprochen. Ich habe die Ernährung heute mal bewusst und ehrlich (also Salami auf dem Brötchen vom Sohn mitgerechnet) und der Preis liegt heute bei knapp über 7 Euro. Am Wochenende habe ich aber ganz sicher auch mal für 20 Euro gekocht....


    Ich kaufe übrigens NICHT ausschließlich bei Aldi o.ä. ein und kaufe auch vieles nur von *Marke*... trotzdem werden wir jeden Tag satt...


    Am Sattwerden zweifle ich nicht, schon eher am Einkaufsverhalten.
    Wer für ca. 10-12 Essen (2-3 Mahlzeiten mal 4 Personen) mit durchschnittlich 10 € auskommt, kauft im Regelfall seine Brötchen sicher nicht beim Bäcker (Stück 30 ct), seine Äpfel sicher nicht beim Obsthändler (Stück 30 ct) und seine Salami sicher nicht beim Fleischer (100g, 1,99€), sondern wird größtenteils auf Discounterware zurückgreifen müssen (Brötchen 8ct, Apfel 12 ct, 100g Salami 0,99€), sonst kann diese Rechnung niemal aufgehen. Alleine ein einfaches Frühstück läge sonst schon bei mindestens 1 € pro Person (1 Bötchen 30 ct, 2xAufschnitt/Käse 50 ct, Butter 10 ct, Kaffee/Milch/Tee 20 ct).


    Das Discounterlebensmittel qualitativ auch in Ordnung sein können, beistreite ich überhaupt nicht, was mich grundsätzlich viel mehr dabei stört, ist, dass man sich auf einen Teil der Lebensmittelindustrie stützt, der so nur funktionieren kann, weil er jedes mögliche Quäntchen ökonomische Optimierung bis ins letzte ausreizt. Hier im norddeutschen Schweinegürtel haben wir in letzter Zeit zB viele empörte Medienberichte über Schlachthöfe, die ihre komplette Belegschaft entlassen und durch rumänische Schlachterkolonnen mit Werksverträgen ersetzen, die dann für 4,50 € die Stunde arbeiten und mit 4 Mann pro Zimmer in einer Sammelunterkunft leben. Die Leute lesen es, schütteln empört den Kopf und gehen anschließend nach Aldi um die Nackensteaks für ihren nächsten Grillabend zu kaufen. Alles hat seinen Preis - manchmal zahlt ihn nur ein anderer.


    In einem anderen Thread hier wird über mangelnde Wertschätzung dem Lehrerberuf gegenüber geklagt. Auch Lebensmittel werden von Menschen produziert. Wer erwartet, dass ihm selber mit einem gewissen Respekt begegnet wird, sollte meiner Meinung nach auch bereit sein, für solch elementare Dinge wie handwerklich hergestellte Lebensmittel einen Preis zu bezahlen, der den Menschen die damit zu tun haben die Bestreitung ihres Lebensunterhaltes ermöglicht. Das halte ich bei 2,50 € pro Tag und Person für unmöglich. Wenn Menschen, die finanziell am unteren Limit sind, sparen wo sie können, kann ich das verstehen. Wenn Familien, die pro Monate 3000 € oder 4000 € netto zur Verfügung haben, immer noch nicht bereit sind für Lebensmittel mehr zahlen, weil es ja problemlos möglich ist, mit so wenig über die Runden zu kommen, eher nicht. Ganz davon abgesehen, dass man sich in meinen Augen auch um viel Lebensqualität bringt, wenn man sich bei Spagel im Frühling, Steinpilzen im Herbst oder mal einem stück artgerecht aufgezogenem Fleisch immer direkt "ist das nicht zu teuer?" fragt.

    Ohne mich jetzt in die komplette "Finanzberatung" einmischen zu wollen, finde ich die Reaktionen auf die Kosten für Lebensmittel doch etwas befremdlich (nicht die Nahrungsergänzer, die halte ich auch für Überflüssig), vor allem in einem Forum, in dem fast ausschließlich Leute unterwegs sind, die zumindest überdurchschnittlich gut verdienen.


    Nur mal stellvertretend für diverse Posts zu dem Thema:


    Ich finde 10 Euro für Nahrungsmittel auch sehr viel. Wir sind zu viert und essen gerne gut. Im Durchschnitt kommen wir allein für Lebensmittel auf 10 Euro pro Tag (sind aber wie gesagt zu viert). Ich bin sicherlich kein Mensch, der sagt, dass man an Lebensmitteln sparen sollte, aber vielleicht solltest Du überlegen, ob dieser 10 Euro Wert real ist.


    Der Harz-4-Regelsatz-Anteil für Lebensmittel liegt für eine vierköpfige Familie liegt bei ca. 14,50 € (wenn die Kinder unter 11 sind, sonst höher) und wird von Sozialverbänden regelmäßig als viel zu niedrig kritisiert. Du ernährst deine Familie also weit unter Harz-4 Regelsatz und betonst gleichzeitig, dass ihr gerne gut esst und man an Lebensmitteln nicht sparen sollte?
    Natürlich sind die Vorstellungen davon, wie Ernährung auszusehen hat, sehr unterschiedlich, aber selbst wenn man auf Fleisch und andere hochpreisige Lebensmittel komplett verzichtet, klappt das wohl nur, wenn man extrem preisbewusst einkauft.


    Die durchschnittlichen Ausgaben für Lebensmittel liegen in Deutschland liegen, je nach Quelle, zwischen 11% und 15% der Haushaltsausgaben (was im internationalen Vergleich sehr niedrig ist), bei 2000€ Gesamtausgaben liegt himbeer also ziemlich genau im Durchschnitt, vielleicht geringfügig darüber. Ich liege, grob geschätzt, bei 500 €, also deutlich darüber. Ich mag eine Ausnahme sein - ich verwende praktisch keine Fertiggerichte und gucke bei den Zutaten auch nicht aufs Geld - aber 10 € pro Tag für einen Erwachsenen hier quasi als "verschwenderisch" hinzustellen, geht an der (statistisch belegten) Realität eben auch vorbei. Vor allem, wenn man sich dann morgen wieder über den nächsten Skandal über unwürdige Tierhaltung, völlig überfischte Weltmeere oder Insektizide auf dem Discountergemüse aufregt und den Zusammenhang zu seinem eigenen Einkaufsverhalten nicht sehen möchte.

    Der Träger muss die notwendige Ausstattung finanzieren. Wenn er zu dem Ergebnis kommt, dass eine Wanduhr nicht notwendig ist, finanziert er sie auch nicht. Man kann darüber diskutieren, was für ein Signal durch ein derart kleinliches Verhalten gesendet wird, das änder aber nichts daran, dass es kein "Recht auf Wanduhrfinanzierung" gibt.

    Man kann aber gegen eine schriftliche Weisung auch erst einmal remonstrieren (ebenfall schriftlich) und wenn mein Schulleiter mich anweisen würde, die Arbeit eines anderen Kollegen zu korrigieren, obwohl dieser gesund und anwesend ist, würde ich das auch machen.


    Falls es einen Grund dafür gibt, dass jemand anderes die Arbeit korrigieren muss (und das ist durchaus möglich), dann wäre der Fachobmann für mich da tatsächlich der erste, der in den sauren Apfel beißen muss, und die Aussage "es gibt doch noch 7 andere Kollegen, die das auch machen könnte" wäre in der Tat ein ziemlich schlechtes Argument.

    Mein Negativgekord war 35 in einer 8. Klasse.
    Die Obergrenze ist in Niedersachsen gerade von 33 auf 30 gesenkt worden, ab Klasse 7 aufwärts liegen wir aber noch größtenteils über 30.
    (Lustigerweise heißt "Obergrenze" in Niedersachsen nicht, dass nicht auch noch mehr Kinder in eine Klasse kommen können.)

    Aber inzwischen doch deutlich besser als früher.
    Im übrigen zahlt keine Dienstunfähigkeitsversicherung, weil jemandem "die Arbeit zu anstrengend ist und er das nicht packt". Dazu braucht es eine klar diagnostizierte Krankheit, die auch objektiv einen Grund der Dienstunfähigkeit darstellt. Und da hilft auch kein Arzt als Kumpel, der einem erst blendende Gesundheit und anschließend eine plötzlich aufgetretende Krankheit bescheinigt, so etwas läuft über den Amtsarzt und einen Arzt der Versicherung. Auch mir drängt sich hier langsam der Eindruck auf, dass der TE entweder äußerst naiv ist oder trollt.

    Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt, wenn man aufgrund einer eingetretenen Erkrankung oder eines Unfalls nicht mehr in der Lage ist, seinen Beruf auszuüben, nicht, wenn man die notwendigen Prüfungen nicht besteht. Eine Versicherung gegen Scheitern im Referendariat gibt es nicht (wenn man man kalkuliert, dass ca, 5% bis 10% der Leute durchfallen und eine anschließende lebenslange Folgeversorgung grob eine halbe Mio kosten würde, wäre auch ein Monatsbeitrag von 5000 - 10000 € notwendig, um so eine Versicherung finanzierbar zu machen).
    Das was du schilderst, hört sich übrigens stark nach Schilddrüsenunterfunktion an, das würde ich mal abklären lassen (gezielt nachfragen, wird oft übersehen).

    Meines Wissens ist in allen Bundesländern die Bedingung für eine Freistellung vom Dienst ohne Bezüge immer, dass dem keine dienstlichen Belange entgegenstehen. Das dürfte bei einer Leitungsfunktion aber der Fall sein, einen Rechtsanspruch auf so eine Freistellung wird man somit kaum durchsetzen können.

    Ich bin die Ruhe selbst. Unsachliche Äußerungen ("...wird langsam drollig", "Schrottige Totschlagsätze", etc) wirst du von mir im ganzen Thread nicht finden. Ich habe auch keinen Grund dazu, da ich mich nach inzwischen gut 100 Beiträgen im Grunde doch in meinem Standpunkt bekräftigt fühle. (Was nicht heißen soll, dass ich ein Problem damit habe wenn jemand hier das anders sieht, aber wenn man hier Argumente für ein Handyverbot postet, muss man es halt auch aushalten können, wenn andere diese in Frage stellen.)


    Glück für den Täter - aber kein Beweis dafür, dass wir falsch lagen.


    Hier wird einfach ein grundsätzlich unterschiedliches Rechtsverständnis zwischen alias und mir deutlich. Wenn man am Ende dieses Vorgangs mit dem Statz "Glück für den Täter" reagiert, stößt das in der Tat bei mir auf Unverständnis. Nicht der Beschuldigte muss seine Unschuld beweisen, die Schuld muss bewiesen werden, und bis das geschehen ist, ist ein Beschuldigter eben auch kein Täter. Und spätestens wenn der Tatnachweis auch nach einem so großen Aufwand misslingt, muss man seine ursprüngliche Einschätzung auch mal selbstkritisch hinterfragen.Jeder möge sich selber mal vorstellen, die Polizei stände bei ihm vor der Tür, würde einem Vorwurfen, man wäre im Besitz von irgendwelchem illegalem Zeug, würde einem die Wohnung auf den Kopf stellen und sich nach erfolgloser Durchsuchung mit dem Satz, "da haben Sie aber Glück gehabt, dass wir nichts gefunden haben" verabschieden.


    Falls wir nochmals einen ähnlichen "Fall" haben sollten, werden wir sicher wieder genauso verfahren.


    Lassen wir mal außen vor, dass die ganze Aktion für Außenstehende (und offensichtlich nicht nur für mich) in der Durchführung unter rechtsstaatlichen Gesichtspunkten doch recht zweifelhaft wirkt, dann drückst du dich in deinen ganzen Beiträgen immer noch davor, eine zentrale Frage zu beantworten: Hat die ganze Aktion, direkt oder auch im Nachgang, irgendein konkretes Ergebnis erbracht?


    Auch wenn ich deine ganzen nachträglichen Ergänzungen durchlese, ist der Sachstand, wie er sich hier darstellt, doch immer noch, dass niemand irgendeines Verstoßes überführt werden konnte, nicht aufgeklärt werden konnte, ob die behauptete Tat überhaupt stattgefunden hat und auch sonst keinerlei Folgen bei der Aktion rausgekommen ist. Lediglich die Tatsache, dass jetzt seit 1 1/2 Jahren nichts neues passiert ist, führst du irgendwie auf diese Aktion zurück (Warum eigentlich? Wenn das der bisher einzige Vorfall bei euch war, war doch vorher offenbar auch jahrelang Ruhe). Falls dem so sein sollte, wäre sicher nicht nur ich daran interessiert zu erfahren, wieso die ganze Sache in deinen Augen immer noch ein Erfolg war und ihr in Zukunft wieder genau so verfahren würdet.
    Du ignorierst auch geflissentlich die Rückfrage (die übrigens auch nicht von mir gekommen ist), ob ihr genau so gründlich auch der Frage nachgegangen seit, ob diejenige, die den Tatvorwurf ursprünglich erhoben hat, diesen nicht möglicherweise nur erfunden oder falsch dargestellt hat.

    Die Beurteilung des Vorfalles an unserer Schule über eure Glaskugel ist und bleibt nebulös. Das Vorgehen war von Schulleitung und Polizeidirektion abgesegnet.


    Wenn du der Meinung bist, dass uns wichtiges Hintergrundwissen fehlt und wir den Vorgang nicht beurteilen können, dann stell ihn doch hier gar nicht erst rein, und komm nicht erst im Nachhinein damit, wenn dir unsere Reaktion nicht passt (Genau so wie die ewige Hauptschul-Gymnasiallehrer-Nummer, nach dem Motto, Wenn du nicht aus dem Getto kommst und nicht schon mindestens einen umgelegt hast, kannst du gar nicht mitreden). Wenn du ihn hier reinstellst, musst du nun mal damit leben, dass man sich anhand deiner Darstellung ein Urteil darüber bildet. Und da kann man mal zumindest zu dem Schluss kommen, dass du ganze Nummer wesentlich besser als Begründung für eine Forderung "Bessere Schulungen zum Umgang mit dem Handy in der Schule für Lehrer notwendig" taugt, als für "Handyverbot in der Schule".


    Hier ist auch folgender Satz zu finden:


    Die haben ja bei euch offensichtlich auch gar nicht stattgefunden.


    Glaubst du, wir hätten die Polizei ohne vorherige Nachfragen und triftige Gründe gerufen?


    Ja, weil du genau das vorher selber geschrieben hast:


    Zitat von alias

    Als bei uns der Verdacht aufkam, dass einige Schüler Videos aus der Sportkabine aufgenommen hatten, haben wir zunächst gegenüber den Schülern nicht reagiert, sondern diesen Kommissar der Polizeidirektion informiert und eingeladen.
    ...
    Wir waren von Schülerinnen informiert worden, dass entsprechende Filmchen aus der Umkleidekabine herumgezeigt würden

    Was den jetzt, wurden "Videos in der Sportkabine aufgenommen" oder "entsprechende Filmchen aus der Umkleidekabine herumgezeigt"?
    Unabhängig davon bleibt es aber dabei: Ihr macht (aufgrund von Behauptungen von Schülerinnen, ohne das ein Lehrer selber etwas davon mitbekommen hätte) eine riesen Aktion auf sehr zweifelhafter Rechtsgrundlage, bei der am Ende exakt gar nichts rauskommt, außer dem diffusen Gefühl, dass die "Schüler jetzt wissen wie's läuft". Herzlichen Glückwunsch.


    Und natürlich gibt ein Polizist pornografisches Material nicht wieder an Kinder und Jugendliche heraus, sondern allerhöchstens an deren Eltern, denn über die Eltern wäre ja nach §184 StGb der einzig legale Weg gewesen, durch den die Jugendlichen an das Material hätten gelangen können. Wenn der Polizist es trotz dessen bei einer Ermahnung belassen hat, könnte das möglicherweise daran gelegen haben, dass ihm in dem Moment durchaus klar geworden war, dass die ganze Aktion mangels Erfolg bei der Suche gründlich in die Hose gegangen ist und er sich auf sehr dünnem Eis bewegt hätte, wenn die ganze Nummer zur Überprüfung bei der Behörde gelandet wäre.


    nur weil in dieser 45-Minuten-Aktion in den Tiefen der Verzeichnisse die entsprechenden Dateien...


    Wer 45 Minuten den Verzeichnissen diverser Smartphones sucht, findet in der Regel auch etwas, falls es denn da ist. Es sei denn, die Datein sind mit sehr viel technischer Sachkenntnis verschlüsselt und versteckt. Hattest du überhaupt schon mal ein Smartphone in der Hand? (Die haben zum großen Teil - zumindest bei Apple, Huawei und den neuen HTC - übrigens auch keine herausnehmbaren Akkus mehr, was du ja oben weiter vorschlägst.)


    An Hauptschulen geht es etwas geradliniger zu als in deinem SekII-Wolkenkukuksheim und unser Erziehungsauftrag beschränkt sich nicht auf das Vermitteln der Binomischen Formel.


    Und "etwas gradliniger" heißt für dich, dass ihr immer direkt die ganz großen Geschütze ausfahrt, wenn eine Mitschülerin irgendwelche Anschuldigungen gegen andere Schüler ausspricht, und wenn die ganze Sache dann in sich zusammen gefallen ist, haben die "Beschuldigten" hat einfach Glück gehabt?


    aber mir sind die Opfer wichtiger als die Täter


    Welche Opfer? Welche Täter? Nach dem ganzen Aufriss ist es doch mindestens sehr zweifelhaft, ob der angebliche Vorgang, der der Grund für die ganze Maßnahme war, überhaupt so stattgefunden hat. Zumindest ist der V ersuch, diese Beweise zu finden, gründlich gescheitert. In deinem Kopf mögen ja die "Opfer-Täter-Rollen" von vorneherein und auch weiterhin klar verteilt sein, für einen Außenstehenden sind hier die Opfer höchstens die, die eine polizeiliche Maßnahme über sich ergehen lassen mussen, die nicht nur auf einer zweifelhaften Grundlage aufbaute, sondern die auch keinerlei rechtlich relevante Ergebnisse erbracht hat.


    Als bei uns der Verdacht aufkam, dass einige Schüler Videos aus der Sportkabine aufgenommen hatten, haben wir zunächst gegenüber den Schülern nicht reagiert, sondern diesen Kommissar der Polizeidirektion informiert und eingeladen.
    Er kam dann (in Uniform - mit Waffe) in die Schule und die im Verdacht stehenden Schüler wurden in ein Klassenzimmer gebeten. Der Kommissar informierte über missbräuchliche Handynutzung und bat um Herausgabe der Handys. Er ließ sich von den Schülern erläuterrn, wie er den Datenspeicher abrufen kann. Schüler, die sich weigern wollten, wurden knapp über die Konsequenzen bezügl. "Widerstand gegen die Staatsgewalt" aufgeklärt und das war's dann schon.
    Es wurden auf den Handys einige Pornos entdeckt, die Schüler darüber informiert, dass sie diese zwar zum Privatgebrauch besitzen dürften (was zu hochroten Köpfen führte), beim Zeigen gegenüber Mitschülern das Handy jedoch eingezogen und ein Strafverfahren eröffnet würde. Filme zu Aufnahmen im Sport wurden nicht gefunden.
    Aber seit eineinhalb Jahren ist Friede im Schulhaus und die Schüler wissen, wie's läuft :D


    Aha, ich fasse mal zusammen:
    Ihr hattet den Verdacht, dass Schüler ihr Handy für eine Straftat benutzt haben (warum eigentlich?) darauf hin habt ihr in Zusammenarbeit mit einem Polizisten die Schüler derartig einschüchtern lassen, dass sie ihr Handy "freiwillig" herausgegeben haben (weil es vermutlich für mehr bei einem so unkonkreten Verdacht nicht gereicht hätte) und er hat diese durchsucht. Am Ende der Aktion ist dann rausgekommen, das am ursprünglichen Vorwurf gar nichts dran war. (Auch mit den "Pornos" kann es nicht all zu weit her sein, denn jugendgehährdendes Material hätte der Polizist Jugendlichen wohl nicht wieder überlassen, also entweder war es nicht jugendgefährdend oder die Beschuldigten waren nicht mehr Jugendlich) Direkte Konsequenzen hatte die Aktion für keinen Schüler (geht ja auch schlecht, wenn die gar nichts gemacht haben), aber der ganze Vorgang hat sich in der Schule herumgesprochen, so dass nun die Schüler Angst davor haben grundlos kriminalisiert zu werden, nur weil sie irgendwo in der Schule mal ihr Handy zücken, so dass diese das verständlicherweise vermeiden.


    Eine angemessene Konsequenz auf so eine Aktion wäre eigentlich, sich bei den Schülern zu entschuldigen, froh zu sein, dass ihr keine Anzeige wegen Nötigung oder falscher Verdächtigung kassiert habe und ansonsten den Mantel des Schweigens darüber zu decken und nicht sich noch öffentlich dafür auf die Schulter zu klopfen. (Ich wiederhole mich: ich hoffe, dass hier nicht all zu viele nicht-Lehrer mitlesen). Aber du bist wohl dermaßen in deinem "Handys sind böse und alles was irgendwie gegen Handy geht ist gut" Film gefangen, dass du offensichtlich selbst so einen peinlichen, rechtsmissbräuchlichen und offensichtlich völlig grundlosen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Schülern noch für eine tolle Sache hältst, nur weil er irgendwie die Handys zum Ziel hatte.

    Hier geht es um elektromagnetische Wellen und nicht um Leberkäse.
    Sachargumente hätte ich ja gerne mal gelesen.


    Der allgemeine Stand der Forschung ist bei Handystrahlung immer noch, dass in keiner Untersuchung schädliche Wirkungen nachgewiesen werden konnten, während es für die schädliche Wirkung zu fett- und fleischreicher Ernährung zumindest stärkere Hinweise gibt (auch wenn auch dies längst nicht so gesichert ist, wie allgemein angenommen). Die Chancen stehen also ganz gut dafür, dass Leberkäse für deutlich mehr Todesfälle verantwortlich ist als Handystrahlung.
    Ansonsten habe ich reichlich Sachagumente gebracht, aber wenn als Antwort nur pauschale Pöbelein der Sorte

    Zitat

    Schrottige Totschlagsätze

    kommen, können wir das an dieser Stelle vielleicht einfach beenden, ich denke jeder kann sich selber ein Bild machen.


    (das Übliche)


    Wenn ich sonst die Ausführungen von Elternschreck weitestgehend ignoriere, an dieser Stelle vielleicht mal eine grundsätzliche Sache:
    Die Jugend von heute ist großartig. Die Entwicklung der letzten Jahre ist in unheimlich vielen Bereichen sehr erfreulich und gibt allen Grund optimistisch in die Zukunft zu blicken.
    Der durchschnittliche Alkoholkonsum von Jugendlichen ist auf dem niedrigsten Stand seit den 70er Jahren (BZgA). Der Anteil der Raucher unter den Jugendlichen ist auf dem niedrigsten, jemals gemessenen Wert (ebenfalls BZgA).
    Die Anzahl der sozial engagierten Jugendlichen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen (Shell-Studie), der Anteil der Schulabbrecher ohne Abschluss ist Seit den 70er Jahren stetig gesunken (von 19% auf 7%, statistisches Bundesamt).
    All das kann ich durchaus auch an meiner Schule beobachten: bei Abschlusstreffen mit meinen Tutant trinken inzwischen viele gar keinen Alkohol, in der "Raucherecke" stehen noch 3 traurige Gestalten und wenn ich mich umschaue, was bei uns an sozialen Projekten läuft, muss ich ehrlich zugeben, dass das was wir in unserer Schulzeit gemacht haben, dagegen ein Witz war. Einzig die Zahl der extremen Ausreißer nimmt nach meinem Eindruck tatsächlich zu - gut zu sehen am Beispiel Alkohol: während der Durchschnittskonsum sinkt, steigt gleichzeitig die Anzahl an Jugendlichen, die mit Alkoholvergiftungen in der Klinik landen. Es mag sein, dass die Wahrnehmung von uns Lehrern ein wenig durch Verschiebung der Schülermassen verzerrt wird. Wer es aber nicht mehr schafft die vielen positiven Dinge zu sehen und sich nur noch auf sich beschwerende Eltern aufregt und ausschlließlich faule, freche und unansehnliche Schüler wahrnimmt, ist wirklich zu bedauern.


    Guten Schulstart allerseits,
    Moebius


    Mal ganz ernsthaft:
    Was spricht dafür, dass die Schüler am Vormittag ihr Handy aktiviert haben? Meikes Argumente überzeugen mich nicht (da kann ein MOD jetzt einen Backlink zum ausgelagerten Thread einflicken, damit der Sinnzusammenhang verständlich ist)
    Nur weil eine Technik modern ist, bin ich nicht technikfeindlich, wenn ich diese nicht exzessiv nutze.


    Mich persönlich überzeugen Meikes Argumente durchaus, aber das ist nicht der Punkt:
    Nicht die Ablehnung eines Verbots ist zu legitimieren, derjednige der Verbote aussprechen will ist in der Pflicht, diese vernünftig zu begründen. Und da drehen wir uns hier im Kreis, weil letztlich immer nur drei Dinge kommen, die mir wiederrum nicht ausreichen um ein Verbot auszusprechen:
    1. Ablenkung und Unterrichtsstörung im Klassenraum -> Um das zu unterbinden brauche ich kein Verbot in der Schulordnung, das kann jeder Lehrer so aussprechen.
    2. Handy als Mobbingwerkzeug -> Strafbar, bereits jetzt in einem Maße sanktionierbar, an dem sich durch ein Handyverbot in der Schulordnung überhaupt nichts ändert
    3. Allgemeine Ablehnung Sorte "Die Jugend von heute spielt ja von morgends bis abends nur noch auf dem Handy rum, da muss man doch was tun", zu der ich mich schon ausführlich geäußert habe und die weitaus mehr über den Beschwerdeführer als über die "Jugend von heute" aussagt.


    Noch mal zur Klarstelung: kein Schüler telefoniert oder simst in meinem Unterricht, alleine die Vorstellung ist abwegig. Handys sind da auch aus (oder lautlos) und wenn ein Schüler das Handy zu Unterrichtszwecken benutzen will, werde ich vorher gefragt. Strittig ist hier alleine die Forderung, den Schülern die Handynutzung auch in den Pausen und den Freistunden komplett zu verbieten, die ich persönlich ablehne (ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass das die Forderung weltfremd ist).

    Ach Moebius, deine "Argumentation" ist - mit Verlaub - schrottig.


    Und so ein Spruch direkt am Anfang eines Beitrages, der nur aus dem Ausführen eines diffusen Unbehagens bezüglich vermeindlicher Gesundheitsgefahren und persönlichen Anekdoten über Begebenheiten, bei denen du schon mal irgendwo von einem Handynutzer generft warst, besteht. Ich beschränke mich mal auf den gewünschen Inhalt des neuen Threads, zum Thema Handy in der Schule schreibe ich später noch mal was im anderen.



    Dass Handystrahlung bereits seit 30 Jahren wissenschaftlich untersucht wird, mag ja sein.
    Interessant an deiner Argumentation ist, dass die ersten Handynetze in Deutschland erst vor 20 Jahren installiert wurden :autsch:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Mobiltelefon


    Das Alphabet beginnt nicht mit D. (Und ja, es heißt D- und E-Netz, weil die Mobilfunkstandards ursprünglich dem Alphabet nach benannt wurden.) Das C-Netz hatte in Deutschland immerhin 100 000 Nutzer und in der Frühzeit der Mobiltefelonie waren die Sendeleistungen erheblich höher, die Nutzer in der 80er und 90er Jahren waren also einem Vielfachen der Sendeleistung heutiger Telefone ausgesetzt.
    Das ich mit Sachargumenten hier nicht gewinnen kann, ist mir aber schon klar, da du immer mit irgendwelchen Internetseiten oder Empfehlungen kommen kannst, die letztlich auf "man kann ja nie vorsichtig genug sein" hinauslaufen. Daher wiederhole ich meine Frage, die du bisher vermieden hast zu verantworten: Misst du hier alle vergleichbaren möglichen Risiken mit gleichen Maßstäben und bist du daher konsequenter Weise auch für schulische Verbote aller möglichen anderen Dinge, die ein ähnliches potentielles Gefährdungspotential aufweisen, wie fleischhaltige Ernährung, noch stärker "strahlender" Gerätschaften (praktisch alles was einen Transformator besitzt), Süßigkeiten, Kleidung und Schulmaterial mit Farbstoffen, etc. ? Oder gilt deine Besorgnis einzig der Handystrahlung, weil dir das Argument hier gerade ganz gut gelegen kommt.

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