Beiträge von Moebius

    Hallo allerseits und danke erst mal für die Rückmeldungen.


    Einige der Sachen hören sich schon ganz interessant an und ich werde sie mir in dem Ferien genauer angucken. Technisch sind wir in den Klassen und mit Rechnerräumen ganz gut ausgestattet, unser Schulserver basiert auf IServ und wird im Rahmen seiner Möglichkeiten auch intensiv genutzt. Tabletnutzung wäre für mich der Punkt, den ich als nächstes mal intensiver in den Fokus nehmen möchte. Ich hätte gerne einen Anbieter, der inklusive iPad-Koffer in die Schule kommt und eine Fortbildung über den Einsatz im Unterricht anbietet, hatte jemand schon mal so etwas bei sich im Haus?


    Natürlich möchte ich möglichst wenig Papier produzieren und erst mal Anwendungen finden, die für das Kollegium auch attraktiv sind und die Arbeit möglichst erleichtern und nicht komplizierter machen.


    Der Hintergrund ist aber eigentlich ein anderer (und der wird viele von Euch wahrscheinlich auch betreffen):
    Der Digitalpakt läuft ja so langsam an und in den nächsten 1 bis 2 Jahren werden erhebliche Mittel bereit stehen, um diesen Bereich auszubauen. Je nachdem wie die Gelder verteilt werden, müsste eine Schule unserer Größe irgendwo zwischen 100k und 200k € bekommen. Unser Träger ist jetzt aber auf die Idee gekommen, jeder Schule erst mal einen unteren fünfstelligen Betrag zur Verfügung zu stellen, für alles weitere sollen die Schulen Konzepte einreichen, aus denen sich dann aus einem Medienentwicklungsplan ein Anschaffung- und Finanzierungsbedarf ergibt. Für Hardware (wohl der größte Teil) sind andere zuständig, ich für Medien und ihre Implementation und Fortbildung des Kollegiums.
    Und als Sammlungsleiter habe ich das ganze in ähnlicher Form schon mehrfach durch: der Träger möchte gerne ausführliche Konzepte und Bedarfsanalysen. Wenn wir die erstellt und den Antrag oft genug gestellt haben, stellt er dann fest, dass er im Grunde gar keine Kapazitäten hat um sich mit den Konzepten inhaltlich auseinander zu setzen oder zB Bestellungen zentral abzuwickeln und man bekommt einfach pauschal ein Drittel dessen, was man beantragt hat und den Hinweis, dass man damit jetzt machen kann, was man will und den Träger bitte nicht weiter behelligen soll.
    Lange Rede kurzer Sinn: aus meinen konzeptionellen Überlegungen darf sich nicht nur ein Finanzierungsbedarf ergeben, dies ist sogar ausdrücklich gewünscht.


    Grüße,
    Moebius

    Hallo allerseits,


    wir wollen im nächsten Jahr konzeptionell stärker Richtung Nutzung digitaler Lernmittel arbeiten, was erst mal Einarbeiten und Konzepte entwickeln bedeutet. Gesucht ist also Software, die einen Mehrwert im Unterrichtsalltag bietet, sowie Fortbildungskonzepte und -angebote. Um überhaupt erst mal einen Ansatz zu haben, mit Dingen, die ich mir in den Ferien mal in Ruhe angucken kann, wäre ich dankbar für konkrete Tipps mit persönlichen Erfahrungen, sowohl positiv als auch negativ.
    Mir geht es wirklich primär um Software und Weiterbildung, tun wir mal so, also ob an Hardware alles vorhanden wäre und Geld keine Rolle spielen würde.


    Grüße,
    Moebius

    Glücklicherweise inzwischen gar nichts mehr. Über zehn Jahre habe ich dabei zugesehen, wie die Qualität der Abstreiche immer mehr nachgelassen hat. In den letzten Jahren waren das nur noch reine Krawall-Veranstaltungen, bei denen ein Teil der Abiturienten planlos und teilweise offensichtlich betrunken in der Schule rumgegrölt hat. Immer wieder gab es einzelne Gruppen von Organisatoren, die wohlmeinend versucht haben, etwas mit Programm und Einsatz auf die Beine zu stellen. Die saßen dann nach 2 Stunden teilweise weinend im Lehrerzimmer und mussten getröstet werden, nachdem die Chaoten die Veranstaltung doch wieder übernommen und zerlegt hatten. Vor zwei Jahren hat unsere Schulleitung das dann endlich beendet.

    Ganz nebenbei: es ist nicht Aufgabe von Lehrern, die Rechtmäßigkeit von Anweisungen der Schulleitung zu überprüfen und der Schulleiter ist auch nicht verpflichtet, auf Wunsch zu jeder Entscheidung eine Rechtsgrundlage zu nennen. Wenn man der Meinung ist, eine Weisung ist rechtswidrig, kann man demonstrieren (Schnittform), der Schulleiter kann das aber zur Kenntnis nehmen und trotzdem bei seiner Weisung bleiben und der Betroffene hat dem zunächst mal Folge zu leisten. Dabei ist er nicht verpflichtet, die Rechtmäßigkeit "zu belegen".
    Wen man meint, durch eine Weisung unrechtmäßig benachteiligt worden zu sein, bleibt einem der Klageweg (zB um sich unrechtmäßige Mehrarbeit vergüten zu lassen).

    Die dienstlichen Befugnisse einer Schulleitung haben Schulleitung und ständige Vertretung, schulfachliche Koordinatoren qua Amt nicht. Eine "erweiterte Schulleitung" gibt es rechtlich nicht, auch wenn es umgangssprachlich so genannt wird. Wenn sowohl Schulleitung als auch Vertretung ausfallen, bedarf es einer Weisung der obergeordneten Behörde. Wie diese dann aussieht, entscheidet sie selber.
    Geregelt ist der Rechtschaffen in NDS unter anderem im Erlass "Übertragung dienstrechtlicher Befugnisse an die Schulen"

    Und das war noch die leichtere der beiden lin. Algebra Aufgaben.
    Schau dir mal die Aufgabe mit den beiden Gleichungen im anderen Vorschlag an, es ist mir ein Rätsel, wie man so eine Aufgabe in einer Abiklausur stellen kann. Sie bringt 5 BE und der Lösungsweg findet ausschließlich im Kopf der Schüler statt. Im Ergebnis müssen vier Striche im Material eingezeichnet werden. Mal abgesehen vom Anforderungsniveau: die Aufgabe ist umkorrigierbar, sie lässt praktisch keine Differenzierung zu.

    Ich sehe auf den ersten Blick wenig Schnittmengen zwischen Niedersachsen und Bayern. Im Teil ohne Hilfsmittel sind zwei Teilzugaben identisch, im Hauptteil gibt es Überschneidungen bei der 1. Stochastikaufgabe. Die scheinen also aus dem übergreifenden Pool zu stammen.

    Auf der Seite der Tagesschau gibt es ein Interview mit Milad Fahimi, der das aufgreift, was hier auch genannt wird:
    Seiner Einschätzung nach seien die Aufgaben zwar nicht mathematisch schwieriger gewesen, aber der Text unverständlich formuliert und die Aufgaben didaktisch ungünstig aufgebaut.


    Kleines Beispiel:
    Unteraufgabe mit 11 BE, 1. Teilaufgabe beginnt mit Operator: "Weisen Sie nach, dass...". Der Nachweis ist Grunde simpel, der Teil wird nur mit 1 BE gepunktet, was 2,5 Minuten Arbeitszeit entspricht. Das ist für die Schüler aber nicht zu erkennen, weil die Binnenverteilung der BE nicht angegeben ist und "Weisen Sie nach... " als Operator signalisiert den Schülern einen hohe Qualität der erwarteten Argumentation (und wird in der Regel bei AB3 verwendet), so dass die Schüler teilweise 2 Spalten zu dem Teil schreiben, weil sie denken, dass es so einfach nicht sein kann. Hätte man stattdessen "Begründen Sie..." oder "Zeigen Sie..." geschrieben, wäre das nicht passiert. Das sind einfach Anfängerfehler, die ich bei meinen ersten Klausuren auch mal gemacht habe, aber ein erfahrener Lehrer muss so etwas antizipieren können. Kleinigkeiten, aber ähnliche Punkte könnte ich mindestens ein dutzend finden.



    Dort wird auch gesagt, dass gar nicht klar sei, ob alle die gleichen Aufgaben bearbeitet haben, weil aus einem Aufgabenpool gewählt würde, was durchaus zu unterschiedlichen Aufgaben führen könne.


    Wobei in den letzten Jahren die Aufgaben, die ich persönlich besonders schlecht fand, immer aus dem gemeinsamen Aufgabenpool waren.

    Bitte an die Mods:
    Eigentlich ging es hier um das Matheabi und Frage nach der eingangs verlinkten Petition.
    Ich würde darüber auch gerne weiter diskutieren, aber leider kommt erwartungsgemäß die immer gleich Grundsatzdiskussion über zu gute Noten auf. Wäre es möglich, dass abzutrennen und auszugliedern?

    Mit dem ersten Durchlauf bin ich jetzt durch, bei mir wird die Arbeit signifikant schlechter ausfallen, als ich erwartet hätte.
    Gibt es noch andere Mathelehrer aus Niedersachsen, die schon einen Eindruck haben?


    Für mein Gefühl ist die Klausur wirklich schlecht gestellt. Es wimmelt von Aufgaben, die man nur mit einer cleveren Idee schnell lösen kann (Teilweise im angeblichen AB1). Erwartungsgemäß kommen da mittelstarke Schüler aber nicht immer drauf und wenn die dann mit klassischen Mitteln an eine Aufgabenstellung drangehen, werden die Lösungen oft sehr lang und die Schüler verlieren viel Zeit. Mehr als die Hälfte meiner Schüler ist nicht fertig geworden.
    Außerdem sind die Formulierungen auch für mich teilweise schwer verständlich. Es werden Schlüsselbegriffe irreführend verwendet (zB "exponentielle Abnahme", wenn eine "begrenzte Abnahme" ermittelt werden soll). Alles nicht wirklich falsch, gute und clevere Schüler verstehen das dann nach Überlegen auch, aber Schüler aus dem Mittelfeld werden in die Irre geführt.

    Ich habe seit Freitag durchkorrigiert und kann den Ärger der Schüler verstehen, ich ärgere mich auch.
    Dabei trifft es "zu schwer" nicht ganz, die Aufgaben sind vor allem schlecht. Völlig unnötig komplizierte Einkleidungen mit teils irreführenden Formulierungen, vor allem nicht ganz so leistungsstarke Schüler, die sonst über Fleiß und Routineaufgaben in Anforderungsbereich 1 und 2 Punkte sammeln können, scheitern an Missverständnissen. Sehr gute Schüler bleiben sehr gut, Schüler aus dem mittleren Leistungsbereich stürzen zum Teil ab. Zeitlich sehr umfangreich, dafür aber mit schlampigem Erwartungshorizont, der eigentlich notwendige Punkte übergeht, die meine Schüler machen und dadurch in massive Zeitschwierigkeiten kommen. Beispiel: Weisen Sie nach, dass zwei Ebenen parallel sind. Musterlösung: die Normalenvektoren sind linear abhängig, also sind die Ebenen parallel. Es gibt: 2BE. Das Ebenen auch identisch sein können, interessiert offenbar nicht, die Schüler schließen das natürlich aus und investieren deutlich mehr Zeit, als es für 2 BE angebracht wäre.
    Jeder einzelne Schüler in meinem Kurs hat die Arbeitszeit bis zur letzten Minute genutzt, das habe ich bisher so noch nicht erlebt.

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