Ich bin froh, dass ich solche Entscheidungen im Augenblick nicht treffen muss.
Wenn du mich fragst, was ich persönlich für sinnvoll halte:
- Massiver Ausbau der Testmöglichkeiten (Infektionsketten unterbrechen ist das a und o und das funktioniert gezielt und individuell einfach viel besser, als durch allgemein Ge- und Verbote) und vorsorgliche Erhöhung der Intensivkapazitäten in Krankenhäusern
- Großveranstaltungen absagen, überregionalen Reiseverkehr verbieten, massive Hygienemaßnahmen im öffentlichen Raum (vgl. Asien, die sieht man hier zB noch überhaupt nicht),
- Schulschließungen und Einschränkungen im Einzelhandel regional und je nach Lage, ansonsten Weiterbetrieb mit klaren Hygienevorgaben (warum gibt es zB bisher praktisch in kein Supermarkt die Möglichkeit die Stange vom Einkaufswagen zu desinfizieren?)
Insgesamt finde ich es auffällig, dass viel beschlossen und verkündet wird, aber wenig konkretes für die Umsetzung getan wird. Wir reden über Ausgangssperren, gleichzeitig hat die Stadt es hier seit drei Tagen nicht geschafft, mal 100m Flatterband um jeden Spielplatz zu wickeln, damit das Verbot auch optisch sichtbar wird. Man denkt, die Bürger werden über die Medien informiert und das muss dann reichen. Und dann reicht das nicht und anstatt die beschlossenen Dinge dann erst mal durch zu setzten wird darüber geredet, dass man dann halt noch mehr beschließen muss.
Im Grunde macht die Politik gerade einen didaktischen Anfängerfehler: statt milde Erziehungsmittel konsequent durchzusetzen steigert man immer nur die Drohkulisse, setzt aber nichts durch.
Wenn du mich fragst, was ich als Entscheider machen würde?
Vermutlich nicht auffallen und mit dem Strom schwimmen, sonst kann man wahrscheinlich nur verlieren.