Beiträge von Moebius

    Nein, das kann man so nicht sagen. Man muss differenzieren:

    - Über den Peak der Infektionen hinaus wäre man in dem Moment, in dem die tägliche Zahl Geheilter größer ist, als die der Neuinfektionen.

    - Über den Peak der Neuansteckungen hinaus, wäre man in dem Moment, in dem der tägliche Zuwachs (dauerhaft) bei <=+0% läge.

    Ersteres würde ich für Europa ausschließen, letzteres wäre zumindest möglich, da die Daten ja nur den Stand von vor 10-14 Tagen abbilden.


    Was die Daten aus Italien angeht, wäre ich aber generell sehr vorsichtig. Ich würde mal davon ausgehen, dass die Probleme der begrenzten Testkapazität, etc. da noch eine wesentlich größere Rolle spielen, als in Deutschland. Ich glaube, in Deutschland ist das Dunkelfeld wesentlich kleiner als in Italian oder Spanien, die Aussagekraft der Daten ist entsprechend größer.

    Ich habe inzwischen ganz ehrlich den Überblick verloren, aber man war sich überwiegend einig, dass die Zahlen von heute den Stand vor einer Woche bis 10 Tagen spiegeln? Ein Rückgang kann dann nur was mit dem sehr uneinheitlichen Meldesystem zu tun haben, es müsste exponentiell steigen.

    Es waren 10-14 Tage. Und andersrum wird ein Schuh draus: man muss sich die Zahlen angucken und schauen, wann sich die Trends verändern, dann kann man hinterher zurückrechnen und gucken, welche Maßnahmen Wirkung gezeigt haben.

    Eine Exponentialfunktion mit konstanter Basis haben wir sicher nicht mehr, auch in Italien. Die Zuwächse waren anfangs im Mittel +30% pro Tag, in Italien im Durchschnitt der letzten 7 Tage noch +14%. Am schlimmsten könnte es in den USA kommen - aktuell im Mittel +37% täglich.


    Für Deutschland übrigens nach Spiegel: aktuelle Testkapazität 160 000, in der Vorwoche 100 000 durchgeführte Tests (von der Testquote in Südkorea sind wir gar nicht all zu weit entfernt). Ich gehe schon davon aus, dass die Zahl durchgeführter Tests aktuell nicht massiv sinkt, in sofern hätte eine sinkende Anzahl Neuinfektionen schon eine Aussagekraft (gezieltere Tests müssten zu einer höheren Positivquote führen), aber eben nicht nur an 1 oder 2 Tagen.

    Und: Mit weiterer Ausbreitung werden die Zahlen wohl immer ungenauer. Wenn man nur 4000 Leute/testen kann, hat man halt einen maximalen Zuwachs von 4000.

    Vor zwei Wochen habe ich mal gelesen, dass in Deutschland 100 000 Test pro Woche gemacht werden können. Ich gehe mal davon aus, dass man die Kapazität seitdem zumindest nicht zurückgefahren hat, hier vor Ort wurde definitiv ausgebaut. Es ist richtig, dass nicht mehr alle getestet werden können, das liegt aber daran, dass der Bedarf stark steigt, nicht am sinkenden Angebot. Und wenn man nur noch zielgerichtet die begründeten Verdachtsfälle testet, müssten die positiven Tests eigentlich weiter steigen.

    Naja, warten wir mal bis Montag ab und sehen dann weiter.

    bööööse :eisig:

    Ich meine das nicht böse und es soll ganz sicher nicht despektierlich gegenüber den Erkrankten sein, natürlich wäre die schönste Zahl die 0.


    Aber Herr Söder hat in den letzten 7 Tagen in beispielloser Weise in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte das Beschneiden von Grundrechten und gesellschaftlichen Grundsätzen voran getrieben. Er wird sagen, er hat dies aus der Notwendigkeit einer absoluten medizinischen Notlage heraus getan, ich persönlich habe den Eindruck, dass er damit eigene Ambitionen verfolgt hat (Bayern ist ungefähr gleich stark betroffen, wie Baden Württemberg, und man vergleiche nur mal die Frequenz bundesweit übertragener Pressekonferenzen von Söder mit Kretschmann). Dies wird aufzuarbeiten sein, wenn die ganze Sache irgendwann hoffentlich hinter uns liegt, mit welchem Ergebnis auch immer.

    Im übrigen hatte ich vor dieser ganzen Geschichte durchaus Sympathien für Söder.

    Es waren 12,3k und 15,3k also im Zuwachs 600/300 mehr. Immerhin am zweiten Tag weniger, als am ersten, hoffen wir, dass daraus ein Trend wird.

    Mit den aktuellen Zahlen ergeben sich für die nächsten beiden Tage 19,4k und 24,3k und ein Grenzwert von 160k. Ob es Grund zu Hoffnung gibt, sollte sich in den nächsten Tagen zeigen oder in gut einer Woche. Im ersten Fall hätten die milderen Maßnahmen vor den Schulschließungen bereits was gebracht, im zweiten Fall die härteren Maßnahmen seitdem.

    Gestern und heute (stand 20 Uhr) waren es 19,7k und 22,2k. Für gestern passt es also etwa, die Zahlen heute währen geradezu sensationelle niedrig, aber vermutlich wird es daran liegen, dass die Zahlen nicht immer zum gleichen Zeitpunkt gemeldet werden und am Samstag eher etwas früher. Trotzdem sind die Zahlen heute für mich ein ganz kleiner Hoffnungsschimmer.

    Für morgen und übermorgen ergäben sich 26,8k und 31,9k, wahrscheinlich etwas zu niedrig, aber der Grenzwert hätte sich aktuell auf 60k auch mehr als halbiert.

    Für Herrn Söder käme ein Rückgang auf jeden Fall zu früh.

    Das könnte natürlich sein. Ich glaube aber schon, dass die Krise der Umwelt insgesamt gut tut.

    Die Zahl der Menschen auf diesem Planeten wird sich dadurch nicht signifikant verringern. Und die werden hinterher genau so viel konsumieren, wie vorher. Sie werden allerdings weniger Geld zur Verfügung haben und wohl eher den alten Wagen noch ein paar Jahre weiter fahren. Der Ölpreis hat sich ja auch gedrittelt, warum soll ich da noch ein Elektroauto kaufen? Und die EU wird in den nächsten Jahren auch andere Sorgen haben, als den "Green deal", den Uschi eigentlich voranbringen wollte.

    Bei den Fluggesellschaften zeichnet sich jetzt schon ab, dass es ähnlich sein wird, fliegen werden die Leute wieder, aber die Krise wird so viel Kapital kosten, dass die Investitionen in modernere Flotten erst mal warten werden müssen.

    Es gibt lustige Bilder über die Luftverschmutzung in China, die mal zwei Wochen komplett ausgefallen ist, schön und gut. Die chinesische Regierung hat übrigens inzwischen viele Umweltauflagen außer Kraft gesetzt, um den Produktionsrückstand aufzuholen.

    Da jetzt Klausuren / Klassenarbeiten entfallen mussten, kommt ohnehin eine höhere Korrekturbelastung der Kolleginnen und Kollegen auf sie zu. Von der Korrektur der Abiklausuren und der Vorbereitung der mündlichen Prüfungen mal abgesehen.

    Nun müssen wir also auch noch an Wochenden in der Schule erscheinen für eine Notbetreuung? Ferien entfallen? Kann da nicht bitte mal der Personalrat Sturm laufen im Sinne der Fürsorgepflicht? Irgendwann brauchen wir auch mal Erholung!


    Manchmal kann ich wirklich nur den Kopf schütteln, Leute, was habt Ihr denn erwartet!?

    Ganz ehrlich: wir sind bisher in dieser Krise die privilegierteste Gruppe überhaupt. Keine Sorgen um den Arbeitsplatz, volle Bezüge und - wenn auch nicht komplett frei - sicher aktuell deutlich weniger Arbeit als bei normalem Schulbetrieb. (Zumindest bis auf diejenigen, die in leitender Position jetzt alles organisieren müssen.)


    Das jeder Kollege jetzt alle zwei Wochen mal einen Tag Notbetreuung machen muss ist ein Pups im Vergleich zu dem, was gerade in anderen Berufsgruppen passiert. Und vor allem ist es nur ein lächerlich kleiner Vorgeschmack auf das, was kommen wird, wenn wir nicht nach Ostern zumindest teilweise die ersten Schritte zur Normalität machen können. Dann werden wir uns darauf einstellen können, dass Lehrer entweder flächendeckend anderweitig da eingesetzt werden, da wo es brennt, oder die Bezüge werden gesetzlich auf das Maß angeglichen, was in vergleichbaren Fälle von Kurzarbeit gezahlt wird.

    Mit einer Bezügekürzung rechne ich ab 2021 sowieso, denn wir werden eine massive Wirtschaftskrise kriegen und die Teilhabe der Beamtenbesoldung an der wirtschaftlichen Entwicklung gilt in beide Richtungen.


    PS: Ich bin Personalrat. Manchmal heißt das leider auch, den Kollegen die Realität klar machen zu müssen.

    Leute, dieser Auftritt fällt unter die Kategorie "Und übrigens möchte ich gerne Kanzlerkandidat der Union werden".

    Nicht zu sehr über Details nachdenken, ich glaube, die wenigsten von uns treffen sich zu Trinkgelagen im Englischen Garten und alles weitere weitere spielt für die Praxis keine große Rolle.

    Zitat von N-TV

    "Am Coronavirus sterben überwiegend ältere Menschen, aber auch jüngere können sich damit infizieren. Allein in Italien sind es bisher rund 300, die positiv auf den Erreger getestet worden. "Es gibt aber bisher keine Todesfälle und keine schweren Verläufe bei Kindern", sagte Alberto Villani, Präsident des italienischen Kinderarztverbandes. "Das dürfte viele Eltern und Großeltern beruhigen." Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte mehrfach erklärt, dass es bei Kindern nur extrem selten zu schweren Verläufen komme.

    Kinder steckten sich meist bei Erwachsenen an, Erwachsene hingegen selten bei Kindern, hieß es zudem. Das ist ein großer Unterschied zur saisonalen Grippe, bei der Kinder ein Treiber der Ansteckungswelle sein können. Warum Kinder kaum an Covid-19 erkranken, ist bisher unklar."


    Ganz interessant, besonders für uns Lehrer. 300 heißt in Italien, dass weniger als 1% entdeckten Infektionen Kinder sind.
    Und während hier es ja zum Teil so rübergekommen ist, als ob symptomlose Infizierte das Hauptproblem währen und die Infektion massenhaft weiterverbreiteten, heißt für mich die Tatsache, dass sich Erwachsene nur selten bei Kindern infizieren, dass die symptomlose Weitergabe der Infektion wahrscheinlich doch eher die Ausnahme ist.

    Ich finde es bezeichnend, dass sich die Diskussion über Ausgangssperren gerade verengt von "Wir kriegen die Ausgangssperre, weil sie epidemiologisch notwendig ist " zu "Ihr kriegt die Ausgangssperre als Strafe, weil ihr nicht freiwillig hören wollt".


    Ersteres ist auch unter Fachleuten ja durchaus umstritten und wahrscheinlich jetzt noch gar nicht zu beurteilen. Letzteres wird gerade von Politikern propagiert, die sich damit ganz unverhohlen selber profilieren wollen und befeuert von Bevölkerungskreisen, die damit die geringsten Probleme hätten.


    Gerade dieses Hashtag-geposte geht mir tierisch auf den Geist, weil es oft von Herablassung und Arroganz geprägt ist. Aus dem Garten meines Reihenhauses kann ich gut der Mutter mit den zwei Kindern auf dem öffentlichen Spielplatz nebenan ein #staythefuckhome entgegenbrüllen, wenn ich nicht weiß, dass sie alleinerziehend ist und die Kinder in der 50qm-Wohnung schon unbetreut 10 Stunden vorm Fernseher gesessen haben, während Mama im Supermarkt Klopapier nachräumen musste. Das will ich vielleicht auch gar nicht wissen, weil sich dann meine moralische Überlegenheit nur noch halb so schön anfühlt.

    Die Deppen haben es geschafft. Zugspitze et.al. sei Dank.
    Gerade im Nebensatz auf SWR: Nachdem die Apelle nichts genutzt haben, wird die Ausgangssperre kommen.

    Söder hat ebenfalls härtere Maßnahmen angekündigt.
    Kretschmann Coronaparties giftig gerüffelt.
    Bei der nächsten Konferenzschaltung der Ministerpräsidenten wird die Entscheidung fallen.

    Ich glaube nicht, dass so etwas dann im Nebensatz auf SWR verkündet wird, im Augenblick wird in den Medien viel mit zweifelhafter Substanz berichtet.

    Es gibt übrigens aktuell keine Rechtsgrundlage für bundesweite Ausgangssperren. Dafür bräuchte es eine Gesetzesänderung und dafür müsste der Bundestag erst mal tagen, was nicht mal eben so geht.

    Aktuell gehen Ausgangssperren am ehesten über das Infektionsschutzgesetz und dafür wären die Länder zuständig. Und auch wenn einige Ministerpräsidenten da im Augenblick medienwirksam den harten Hund geben, muss man erst mal abwarten, ob das überall gleich gesehen wird. Man darf auch nicht vergessen, dass es in Ost- und Norddeutschland Dörfer gibt, in denen es in 20 km Umkreis keine Infektionen gibt.

    Die Zahlen sind auch gerade noch mal korrigiert worden und liegen für heute jetzt bei 9,4k und damit wie befürchtet über meiner Schätzung von gestern. Die Änderung bei einem Einzelwert führt direkt zu mehr als einer Verdopplung des Grenzwertes auf 60k und 11,6k / 14,4k für die nächsten Tage. Letztlich zeigt das nur, wie instabil die Situation im Augenblick ist, und dass die Zahlen natürlich keine seriöse Prognose sind. Eine Stabilisierung wird es erst geben, wenn wir den Wendepunkt überschreiten.

    Es waren 12,3k und 15,3k also im Zuwachs 600/300 mehr. Immerhin am zweiten Tag weniger, als am ersten, hoffen wir, dass daraus ein Trend wird.

    Mit den aktuellen Zahlen ergeben sich für die nächsten beiden Tage 19,4k und 24,3k und ein Grenzwert von 160k. Ob es Grund zu Hoffnung gibt, sollte sich in den nächsten Tagen zeigen oder in gut einer Woche. Im ersten Fall hätten die milderen Maßnahmen vor den Schulschließungen bereits was gebracht, im zweiten Fall die härteren Maßnahmen seitdem.

    Gibt es Theorien zu Frankreich?


    Ich hatte mir geschworen auf die Zahlen zu pfeifen, aber ich schaue doch noch drauf. Bei worldometers ist die Rate der Neuinfektionen in Frankreich stark gesunken in den letzten Tagen.

    Herr Macron hat das erreicht, was ihm wichtig war. Festigung seiner wackligen innenpolitischen Situation, Aushungern der Gelbwesten-Bewegung, massives Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB.

    Das habe ich auch gerade gelesen.

    Vom nds. Kultusministerium gab es gestern eine Rundmail, in der u. a. steht, dass für schriftliche Abschlussprüfungen vorsorglich zwei Nachschreibtermine festgelegt werden sollen. Der DIHK hat u. a. entschieden, die Zwischenprüfung Frühjahr 2020 ersatzlos ausfallen zu lassen.

    Für Niedersachsen mache ich drei Kreuze: wir und die meisten andern Gymnasien haben dieses Jahr kein Abitur. Die Umstellung G8->G9 zu diesem Jahr war ein echter Glückstreffer. Gilt natürlich nicht für die Gesamtschulen, und die Gymnasien, die die Übergangsschüler betreuten.

    Einen echten "Shutdown" wird es nicht geben, die zwangsweise Schließung von Produktionsstätten, allen Läden, etc. steht auch bei Söder und co. gar nicht zur Diskussion. Versammlungsverbote für Gruppen von mehr als 5 Personen können relativ schnell kommen.

    Eine "Ausgangssperre" sehe ich auch noch nicht so ganz, einfach aufgrund der praktischen Umsetzbarkeit, die faktisch nicht gegeben ist.

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