Ich bin recht sicher, das dritte Kind ist schon in der Mache, damit man diesen fetten Bonus auch noch mitnimmt. Das lohnt sich ja dann besonders.
So viel Gottvertrauen muss man erstmal haben. So ein Kind ist eine irreversible Angelegenheit, die Besoldungsgesetzgebung jedoch nicht. Ich würde niemals darauf spekulieren, dass diese völlig weltfremden und den Leistungsbegriff ad absurdum führenden Zuschläge nicht jederzeit wieder kassiert werden. Ein Zurückzahlen würde ich zwar nicht befürchten, aber was, wenn ich auf einmal mit 600€ weniger pro Monat als geplant dastehe? Das dritte Kind löst sich ja nicht in Luft auf...
Der eigentliche Skandal ist doch, wie es überhaupt dazu kommen konnte: Das BVG hat festgestellt, dass es eine Beamtenfamilie mit Kindern in der kleinsten Besoldungsgruppe nicht den notwendigen Abstand von 15% zur Familie mit gleicher Kinderzahl in Grundsicherung lebend erhält. (merke: über 160h Arbeit pro Monat sind dem Staat übrigens nur 15% mehr wert als die Grundsicherung, wo wir wieder beim Leistungsbegriff wären)
D.h. anstatt zu erkennen, dass im Allgemeinen die Bezüge deutlich zu niedrig sind wird so ein Stunt wie hier in NRW hingelegt, der genau nur die Fälle versucht abzufangen, in denen die 15% Marke gerissen wird. Sollten selbst mit Zuschlägen die Abstände nicht eingehalten werden können, so werden die unteren Besoldungsgruppen schlicht abgeschafft und alle hochgruppiert, damit ja nicht wegen des Abstandsgebotes der Besoldungsgruppen untereinander alle adäquat erhöht werden müssen.
Alles in allem wieder einmal eine unverschämte Sparmaßnahme ohne das eigentliche Problem zu lösen.