Beiträge von dasHiggs

    Halt dich fest: du darfst auch als Beamter das Dienstverhältnis einseitig aufkündigen und brauchst dafür nicht einmal eine Begründung. Ich nehme aber an, dass du es doch fortsetzen möchtest und darfst dabei genießen, dass dein Dienstherr nun gezwungen wurde, die Besoldung doch anzupassen.

    Diese Aussage kannst du doch niemals ernst meinen:


    Es gibt einen Deal zwischen zwei Seiten. Eine Seite entscheidet sich, (illegal) ihre Hälfte des Deals nicht mehr einzuhalten und jetzt ist die andere Seite schuld, weil sie doch kündigen könnte?


    Das ist ja mal eine interessante Rechtsauffassung, aber victim blaming ist ja gerade auch in anderen Bereichen angesagt.

    Bei solchen KuK müssen wir uns nicht wundern, dass es immer schlimmer wird.

    Der "Deal" den man mal eingegangen ist, lautet übrigens nicht "Ich behalte mein Leben lang die gleichen Arbeitsbedingungen und muss nie was neues lernen", sondern "Ich erfülle die mir übertragenen Amtspflichten gewissenhaft und werde dafür amtsangemessen alimentiert".

    Alles richtig was du schreibst.


    Der Witz ist aber: In den letzten Jahren wurde ja gerade nachweislich nicht amtsangemessen alimentiert, was den Dienstherren einen Sch**** gekümmert hat.


    Was soll man da noch machen? Man klagt, bekommt Recht und dann passiert genau nix?!


    Und ob die hohen Reallohnverluste, die durch unverschämte Tarifrunden (wie kann man damals in einer Zeit ansteigender Inflation nur eine Laufzeit von 2 Jahren vereinbaren) noch amtsangemessen sind wage ich auch zu bezweifeln.


    Ich habe den Deal eingehalten und mein Dienstherr hat ihn gerichtlich nachgewiesen gebrochen. In der Arbeitswelt würde man das Arbeitsverhältnis mit der Begründung, dass das Vertrauen nachhaltig und unwiederbringlich zerstört ist beenden. Und wir sollen weitermachen wie bisher?

    An der Stelle wäre ich als Seiteneinsteiger auch raus, würde auf meinen Beamtenstatus auf Lebenszeit verzichten und mir mit meinen Anfang bis Mitte 30 einen anderen Job suchen. Zusätzlich zu diesen ganzen Schikanen darf man auch nicht vergessen, dass wir schon länger erhebliche Reallohnverluste erleiden. Meine Exceltabelle sagt mir, dass ich aktuell bei über 15% Reallohnverlust bin. Wenn sich jetzt auch noch die Arbeitsbedingungen so verschlechtern bin ich raus, das tue ich mir nicht mehr an..

    Wow, besonders die Ausweitung des Umkreises von 35km auf 50km hat es in sich (Da gabs mal irgendwas mit Pi und r2...) Für z.B. Leute vom Land, die auf einmal "in Reichweite" der Brennpunktschule in Gelsenkirchen liegen, für die Anfahrt aber halb über Land, halb über eine verstopfte Autobahn müssen bestimmt kein Spaß.

    Würde ich dadurch auf einmal an eine Schule abgeordnet, an die ich nicht möchte bzw. müsste ich dafür täglich 1,5-2h Fahrzeit (inkl. der dadurch entstehenden Kosten) in Kauf nehmen, würde ich glaub ich recht schnell kreativ werden, die Einsatzzeit an dieser Schule zu minimieren. Dann wird halt keine Aspirin morgens eingeworfen, sondern sich lieber krankgemeldet. Sicher ist sicher. Auch steht bestimmt nicht mein privater PKW zur Verfügung, wenn ich nach dem Unterrichtseinsatz an der mich abordnenden Schule zur abgeordneten Schule muss für eine Lehrerkonferenz am Nachmittag. Dann wird die unzuverlässige Bahn genommen. Und selbstverständlich handelt es sich bei dieser Fahrt um eine Dienstfahrt, deren Dauer zur Arbeitszeit gehört. Kosten trägt natürlich der Dienstherr.


    Besonders lustig wird es, wenn man in Gebiete abgeordnet wird, in denen die hiesigen KuK hohe Ortszuschläge kassieren, man selbst sich aber bewusst fürs das Ländliche mit all seinen Vor- und Nachteilen entschieden hat und nun genau dorthin abgeordnet wird. :sterne:

    Naja, nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird und ich hoffe doch sehr, dass jeder Fall im Einzelnen mit Augenmaß und einer Portion gesundem Menschenverstand geprüft wird. (ok beim Schreiben fällt mir auf, wie naiv das eigentlich ist)

    Verschwörungstheorie: Vielleicht hat die Ukraine die Rakete absichtlich dahin gelenkt, um Russland zu beschuldigen.

    Verschwörungstheorie Nr. 2: Russland hat die Raketen absichtlich dahin gelenkt um zu provozieren, die Nato weiß es und kommuniziert bewusst, dass es Defensivwaffen der Ukraine waren um den Russen gar keinen Raum für Provokation zu bieten.


    Glaub ich natürlich nicht dran, aber es ist so vieles möglich und wir wissen so wenig, da bringen die ganzen Verschwörungstheorien einfach nichts. Wer Stoltenberg eben in der Pressekonferenz gesehen hat weiß, dass die Nato möglichst wenig von internen Prozessen und den Kommunikationskanälen preisgibt.

    Intelligenz zeigt sich eben bei der Berufswahl.

    Nein, ich bin bei 31 Dienstjahren und 85% Arbeitspensum und mein Bruttogehalt ist vergleichbar mit dem eines Elektrikers bei Daimler nach ? Jahren.

    Außerdem bekommt man dort Wochenendarbeit und Überstunden, sowie Nachtschicht zusätzlich sehr gut bezahlt. Da kommt man natürlich auf mehr. Meine ganze Nachbarschaft ist dort beschäftigt und jedes Haus hat gleich mehrere dicke Autos vor der Tür, weil sie die dort günstig leasen und nach 1 Jahr als Jahreswagen abgeben. Mein Nachbar hat im Laufe der Jahre 31 Neuwägen gehabt. Hauptschulabschluss, Abfindung und mit 59 in Rente und grinst mich an, wenn ich morgens aus dem Haus gehe.

    Intelligenz zeigt sich eben bei der Berufswahl.

    Ich würde was Teilzeit angeht auch erstmal nichts überstürzen, wie hier schon dargelegt wurde ist dies meist ein Minusgeschäft.


    Wie um alles in der Welt ist es eigentlich so weit gekommen und wie kann diese Tatsache rechtens sein? Wenn "A" die Unterrichtsverpflichtung und "B" außerunterrichtliche Verpflichtungen sind und die Gleichung A+B=100% gilt und ich reduziere auf 50%, dann muss entweder A/2+B/2=50% gelten oder aber wenn "B" aus welchen Gründen auch immer nicht auf die Hälfte gekürzt werden kann muss "A" überproportional gekürzt werden, anders geht es allein mathematisch schon nicht...


    Ich würde auch strikt dafür sorgen, nicht mehr als 41h/Woche bei 30 Urlaubstagen im Jahr zu leisten.

    Warten wir mal ab wann/ob das mit der Arbeitszeiterfassung kommt, da werden sich einige (und nicht nur der Dienstherr) wundern, wie viel/wenig zum Teil geleistet wird.

    Gute Punkte!


    Gelten übrigens auch für alle anderen Berufe, die sich in unserem Gehaltsbereich tummeln.

    Das ist durchaus mit der Einstellung mancher Kollegen vergleichbar, die ihre Bezüge mit denen der Reinigungskräfte vergleichen, um dann festzustellen, daß sie eigentlich noch überbezahlt sind. Nein, man muß unsere Bezüge mit denen eines Dipl. Ing. bei Volkswagen vergleichen, dann redet man auf Augenhöhe. Ich habe VW als Vergleich genommen, weil dies ein staatlich gelenkter Betrieb ist. Man denke an die Aktionärsstruktur bei den stimmberechtigten Stammaktien.

    Absolut!

    Und mit einem VW Ingenieur kann man es als A13er unter Einbeziehung von Pensionsansprüchen durchaus aufnehmen (Quelle: https://www.kununu.com/de/volk…gehalt/ingenieur-in-23921)

    Ich glaube, du hast nicht ganz verstanden, was ich geschrieben habe.

    "Von der Steuer absetzen" heißt nichts weiter, als das zu versteuernde Einkommen zu reduzieren. Mehr als das zu versteuernde Einkommen um die tatsächlichen Ausgaben zu reduzieren, passiert da nicht. Um etwas anderes geht es hier offensichtlich nicht.

    Du hast aber geschrieben:

    Wir fahren in der Regel zusammen, können also auch beide die Pendlerpauschale ansetzen => 25,- € pro Fahrt zur Arbeit. Die Differenz zu den tatsächlichen Kosten (4,69 €) rechnet sich raus, wenn man berücksichtigt, dass wir Fahrten bspw. zum Verwandtenbesuch auf der Strecke sonst gesondert mit dem Auto unternehmen würden. Vom Wert unserer Lebenszeit (die gesparten 1,5 Stunden sind deutlich mehr wert, als 4,69 €) und davon, dass man im Auto seine Ruhe hat (unbezahlbar), habe ich da noch gar nicht angefangen.

    Hier rechnest du aber die tatsächlich entstandenen Kosten mit der für dich und deiner Frau anfallenden Pendlerpauschale auf, was steuerlich falsch ist. Daher rührte auch mein Kommentar. Wie @golum schon schrieb: Bzgl. Steuern höre ich im Kollegium immer die wildesten Theorien und (noch) werde ich nicht müde zu versuchen, Licht ins Dunkel eines manchen zu bringen.

    Falls es dir dann leichter fällt, zu folgen: ja, meine Lebenszeit ist auch mehr wert, als 20 Euro pro Stunde. Deutlich mehr. ;)

    Mir auch, das kannst du mir glauben, sonst wäre ich auch nicht Lehrer geworden ;)

    Wir fahren in der Regel zusammen, können also auch beide die Pendlerpauschale ansetzen => 25,- € pro Fahrt zur Arbeit. Die Differenz zu den tatsächlichen Kosten (4,69 €) rechnet sich raus, wenn man berücksichtigt, dass wir Fahrten bspw. zum Verwandtenbesuch auf der Strecke sonst gesondert mit dem Auto unternehmen würden. Vom Wert unserer Lebenszeit (die gesparten 1,5 Stunden sind deutlich mehr wert, als 4,69 €) und davon, dass man im Auto seine Ruhe hat (unbezahlbar), habe ich da noch gar nicht angefangen.

    Ich glaube du hast nicht ganz verstanden, was "Von der Steuer absetzen" bedeutet.

    Wenn wir einen 6,5% Abschluss bekommen, bin ich schon recht zufrieden.


    15% Erhöhungen kommen nicht, in keiner Branche.

    Das ist mir klar, die 15% sind mein kumulierter Kaufkraftverlust 5 Jahre nach Beginn meiner Dienstzeit (Vergangene Abschlüsse und ein zukünftiger Abschluss wie in der Chemie bereits einberechnet). So ein starker Kaufkraftverlust ist schon beachtlich, wie soll ich als jemand, der noch 40 Dienstjahre vor sich hat, diesem System in so weit vertrauen, mich und meine Familie in 20 Jahren noch angemessen alimentieren zu können?


    6,5% auf einem Jahr halte ich für absolut unrealistisch, wir werden ein Abschluss wie in der Chemie bekommen wenn nicht sogar noch schlimmer. Einmalzahlungen sind absolut gar nichts wert, ob jetzt 1000€ oder 3000€..

    quiet quitting

    Der Begriff kommt leider sehr negativ rüber. Es ist jedoch nicht das Gleiche wie innere Kündigung. Es bedeutet nur, dass man sich auf seine Kernaufgaben konzentriert und seinen Arbeitsvertrag einhält. Letztlich stelle ich eine bestimmte Arbeitszeit für ein bestimmtes Entgelt zur Verfügung nicht weniger aber auch keinesfalls mehr. Als Tarifbeschäftigter habe ich einen Arbeitsvertrag und keinen Werkvertrag.

    Das bedeutet ja nicht, dass ich in meiner Arbeitszeit unzufrieden sein muss. Ich muss nur hinnehmen, dass mein Arbeitsergebnis nicht nur von mir sondern eben auch von den von meinem Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Ressourcen abhängt.

    Wieder was gelernt! Dann meinte ich selbstverständlich innere Kündigung!

    Bei so einem Abschluss wäre ich dann nach 5 Jahren im Dienst bei einem realen Einkommensverlust von ca. 15% angekommen, je nachdem, wie die Inflationsrate im Jahr 2023 ausfällt.


    Da ich nicht denke, dass ich 15% weniger/schlechter arbeite, werde ich mir diese Differenz (immerhin ca. 6h/Woche) anderweitig wieder hereinholen. Dann ist halt die Frage, ob eine Schulband wirklich so wichtig ist wie ich immer gemeint habe. Oder ob die x-te Konferenz nicht auch mal ohne mich auskommen kann. Auch für Arbeitsgruppen, die über Jahre Papier produzieren, welches im Endeffekt niemanden interessiert, werde ich dann nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Was ich allerdings versuchen werde zu vermeiden ist das absichtliche Krankmelden und die daraus resultierende Mehrbelastung für mein Kollegium. Auch werde ich versuchen, nicht an Unterrichtsqualität einzubüßen, da, wie so oft, die am stärksten davon betroffen wären, die am wenigsten für die Misere können.


    Die desolate Lohnentwicklung der letzten Jahre hat übrigens auch dafür gesorgt, dass vakante SL Stellen nicht besetzt werden. Wieso auch, 15% weniger von A16 ist ja auch mehr als 15% weniger als von A13, ergo schrumpft der Abstand kontinuierlich. Warum sollte ich mit Anfang 30 diesen Weg also einschlagen?! Damit ich, wenn ich irgendwann mal SL bin, 150€ (nach jetziger Kaufkraft) mehr im Monat verdiene als ein A13er?


    Die Perspektive ist wirklich frustrierend und ich merke mir selbst an, dass ich kurz vor dem "quiet quitting" stehe, was ich nie für möglich gehalten hätte...

    So ist es.

    Gerade als potentieller Seiteneinsteiger rechnet man es sich vorher durch und entscheidet dann. Das habe ich auch getan: Große Gehaltssprünge habe ich nicht einkalkuliert, wohl aber, dass der Dienstherr die Inflation kompensiert und mein Lohniveau einigermaßen konstant hält, wovon ich aktuell leider nicht ausgehen kann.


    Wenn die Inflation jetzt nicht kompensiert wird prophezeie ich leider folgendes: Irgendwann wird die Inflation verschwinden/zurückgehen, so wie es in den USA in den kommenden Monaten zu erwarten ist (Dort ist die Lage anders als bei uns: Die Teuerungsrate ist bei monatlicher Betrachtung gesehen weitesgehend konstant -> Änderungsrate (=Inflation) wird also bald sprunghaft zurückgehen). Auch bei uns wird dieses Szenario irgendwann später eintreten. Sind bis dahin die Gehälter nicht angepasst wird es wieder heißen "Was wollt ihr denn, die Inflation liegt doch nur noch bei 2,8%, alles wieder gut". Allgemein habe ich das Gefühl, dass vielen gar nicht bewusst ist, dass eine vollständiger Rückgang der Inflation auf 0% nur dafür sorgt, dass die Preise auf dem aktuellen Niveau verharren. Um das alte Preisniveau wieder herzustellen müsste es eine Deflation geben, die aktuell weit und breit nicht in Sicht ist.


    Leider beschleicht mich das Gefühl, dass die Politik sich gerade darauf vorbereitet die historische Chance zu nutzen, durch üppig erscheinende Einmalzahlungen eine Reduktion des Reallohniveaus im öD sowie bei Renten und Pensionen im zweistelligen Prozentbereich durchzudrücken. Ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen wird es Jahrzehnte dauern, um durch Lohnrunden knapp oberhalb der Inflation wie in den letzten Jahren diesen Rückstand wieder aufzuholen.


    Aktuell weiß ich noch nicht wie ich damit umgehen werde sollte es wirklich dazu kommen, ich glaube das zuvor erwähnte "quiet quitting" könnte auch für mich eine Option darstellen. :|

    Wenn man mal eine Woche ausfällt, erwarten die vertretenden Kollegen natürlich zu Recht Vertretungsmaterial

    Wie kommst du denn darauf, dass KuK mit Recht während deiner Krankheitszeit Material von dir erwarten können?

    In anderen Berufen wäre das undenkbar, bei Lehrkräften wird es scheinbar stillschweigend vorausgesetzt. Gibt es an eurer Schule elegante Lösungen für dieses Problem?

    Das wurde bei mir noch nie "stillschweigend vorrausgesetzt". Dieses angebliche Problem existiert nur wenn man es zulässt.

    Und woher weißt du, dass es in allen anderen Berufen undenbar wäre?

    Ich befürchte, dass das auch passieren wird, gerade von den Kollegen, die "noch was werden wollen". Und es dann im Umkehrschluss heißt "Wieso schaffen Sie die Arbeit nicht in der Zeit? Kollege "will noch was werden" schafft das auch in 41 Stunden"

    Na und?

    "Ich bin halt einfach nicht so gut wie Kollege "will noch was werden", deshalb wird Kollege "will noch was werden" ja auch was und ich nicht!"

    q.e.d.

    Abschlussklausuren in M, GW und E waren 5. In D gab es für niemanden eine 5 (im Essay sind die Fehler ja oft Stilmittel...). Wären die nicht eingeknickt, wäre es je eine Klausur weniger gewesen und am Ende wäre das gleiche raus gekommen.

    Das geht ja noch viel schlimmer: Je nach Umstand können diese Blitzbirnen ja auf die grandiose Idee kommen, eine Nachprüfung zu machen. Und da reden wir nichtmehr von einer "normalen" Nachprüfung (was schon ärgerlich genug ist), sondern es wird gleich ein genehmigter FHR Vorschlag verbrannt, in dem Stunden über Stunden an Arbeit stecken...

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