Beiträge von dasHiggs

    Der Lehrerberuf wird durch diese Maßnahmen m.E. noch unattraktiver, damit geht es nach dem Prinzip weiter, dass man kurzfristig Linderung schaffen will, aber langfristig das Problem nur verschärft. Es sei denn, der Lehrerberuf soll (!) so abgewertet werden durch den Arbeitgeber. Im Vergleich mit anderen OECD Ländern verdienen deutsche Lehrer überdurchschnittlich. Hier ist also evt. Optimierungspotenzial für den Arbeitgeber!

    Da, zumindest in NRW, die Seiteneinsteiger genau das gleiche Staatsexamen ablegen wie die grundständigen Referendare sehe ich bei der Qualität in keinster Weise ein Problem. Es sei denn man stellt sich die Frage, in wie fern das Referendariat als solches ein geeignetes Verfahren ist, die Eignung eines Kandidaten/in festzustellen. Aber solange am Ende die gleiche Prüfung steht und alle die gleiche Hürde nehmen müssen, sind wir Seiteneinsteiger gleichwertig zu behandeln. Und entgegen der landläufigen Meinungen "Die nehmen in Zeiten des Lehrermangels doch wirklich jeden" kann ich zumindest für meine Ausbildung sagen, dass mir nichts, aber auch gar nichts geschenkt wurde.

    Mit Verlaub, aber ich habe mein fachwissenschaftliches Studium in Physik innerhalb der Regelstudienzeit abgeschlossen, dann kann ich das von jemandem der auf Grundschullehramt studiert ja wohl auch verlangen. Das Problem bei diesen "Mittelwerten" ist doch immer das Gleiche. Die Parkstudenten und ewig eingeschriebenen Verzerren die Statistik und unterdurschnittliche Studierende nutzen dann diesen Mittelwert, um ihre unterdurschnittliche Leistung schön zu reden.


    Vielleicht sollte man einfach mal akzeptieren, dass es auch "überdurschnittliche" und "unterdurchschnittliche" Leistungen gibt und einige Leute einfach "besser" (in bestimmten Dingen) sind als andere.

    Ja und? Sollte dann nicht die besser für den Job qualifizierte Person mindestens das gleiche Gehalt bekommen bei gleicher Stundenzahl, also E13 und nicht die Anwärterbezüge? Sie will ja aufstocken. Dazu dann die Übernahme-Garantie, wenn man das 2. StaEx mit Note 4,0 besteht, weil das bekommen die Quereinsteiger ja auch.

    Glaubst du ernsthaft, dass diese Dame auch nur einen Studiengang, aus denen Quer- und Seiteneinsteiger zu großen Teilen kommen, erfolgreich hätte absolvieren können? Für diese Frau waren selbst Mathematikveranstaltungen für angehende Grundschullehrer eine enorme Herausforderung.


    Bei Seiteneinsteigern wird immer so getan, als wären das absolut unfähige und unqualifizierte Personen. Dass diese häufig sehr viel mehr Erfahrung und Fachkompetenz (die an einer Grundschule natürlich weniger von Bedeutung ist, weshalb man diesen Artikel auf keinen Fall verallgemeinern darf auf alle Seiteneinsteiger aller Schulformen) wird da gern vergessen.


    Und ja, ich denke schon, daß es weniger belastend ist im Ref. ein paar Stunden mehr zu machen, wenn dafür auch das Gehalt sitmmt und man entsprechend auf den Nebenjob verzichten kann.

    Wer mit 1200€ Netto nicht auskommen kann sollte sich einmal hinterfragen, ob er denn seinen Lebensstil gemäß seiner aktuellen Position für angemessen hält.


    Seiteneinsteiger haben häufig einen völlig anderen Background, für sie wäre es schlicht und ergreifend nicht möglich, mit 1200€ eine Familie zu ernähren. Diese Argumentation bei der PKV habe ich auch noch nie verstanden. Gemessen an ihrem Bruttosold ist doch die PKV für Referendare (ca. 80€ im Monat) günstiger als der AN Anteil einer GKV wäre. Bei allen Vorzügen der PKV versteht sich..


    Alles in allem hält der Artikel für mich wiedereinmal das fest, was ich im Alltag häufiger erlebe: Einige Kollegen/innen überschätzen sich selbst leider maßlos.

    Ich wollte mit dem verweigerten Handschlag auch kein riesiges Fass aufmachen. Passiert sowas wirklich nur einmal, weil der SL gerade alle Hände vollhat: Schwamm drüber. Aber an der eingeschüchterten Reaktion des Referendars und auch anhand anderer Szenen dieses Schulleiters wird relativ schnell klar, um welche Art Mensch sich das dort handelt (oder es wurde geschickt so zusammengeschnitten, um diesen Eindruck zu erwecken).


    Was ich allerdings gar nicht verstehen kann ist, dass hier die Frage nach Literaturhinweisen des Referendars so abgekanzelt wird. Der hat einen Entwurf zu schreiben und muss alle getroffenen Entscheidungen rechtfertigen. Und als Referndar funktioniert dieses "Das ist halt so" einfach nicht, da muss man "Name-Dropping" betreiben und jeden Kleinkram begründen, entweder im Entwurf oder der Nachbesprechung. Von daher ist die Frage nach Quellen nur legitim. Die Unkenntnis des SL zeigt eigentlich nur, dass er sich dort im Moment auf dünnem Eis bewegt.


    Ich hab während der Ausbildung immer gehofft, dass irgendjemand mal die Eier hat zu sagen, dass jeder seinen Stil finden muss und man die Dinge einfach tut weil sie funktionieren. Das tut natürlich kein FL, da man sich damit natürlich sofort die eigene Grundlage für seine (A15er) Position entzieht.


    Funktioniert in anderen Brangen übrigens ganz gut. Jimi Hendrix hatte keine Ahnung von Musiktheorie, trotzdem hat er zum Teil komplexe Stücke geschrieben. Viel besser, als ich es jemals schaffen werde. Trotzdem habe ich mehr Kenntnis in Musiktheorie als er. Bringt mir nur nix :pfeifen:

    Habe das eben nochmal unter der von dir angegebenen Zeit geprüft: da ist nichts.

    Das stimmt nicht. Der SL verweigert dem Referendar eindeutig die Begrüßung per Handschlag. Und das vor der Klasse. So die Autorität von Kollegen zu untergraben (das Ganze kann, zumindest von einigen SuS mitbekommen worden sein) ist echt das letzte. Das sind genau diese ganzen Machtspielchen, die ich einfach unmöglich finde.


    Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass es das woanders auch gibt. Natürlich gibts das woanders auch, macht die Sache aber nicht besser.

    Die Stelle bei 01:17:15 als der Schulleiter seinem Referendar den Handschlag verwerhrt..


    Wenn selbst solche simplen sozialen Interaktionen für bestimmte Personen ein Problem darstellen, wie können sie dann überhaupt in so einen Beruf gelangen? Das geht überhaupt nicht. Auch, wie er den Referendar nach einer Unterrichtseinsicht ein Feedback verwehrt mit den Worten "Nein, denn mein Arbeitstag ist jetzt noch nicht vorbei". Da kann man ja schon nichtmehr von implizit sprechen.


    Unfassbar, was sich in diesem System für Gestalten tummeln. Zum Glück sind mir diese in meiner Ausbildung (die ich Gott sei Dank letzte Woche erfolgreich beendet habe 8) ) erspart geblieben, obwohl ich noch nie etwas unprofessionelleres wie das ZfsL erlebt habe.

    Sofern die Voraussetzungen vorliegen (Alter, OK vom Amtsarzt, EU-Staatsbürgerschaft) ist man sofort ab dem 1. Tag Beamter.

    Wie genau läuft das eigentlich?
    Ich schließe am 31.10. die OBAS ab und hätte natürlich schon gern die Verbeamtung am 1.11.


    Allerdings bekommen wir erst am 31.10. unsere Zeugnisse, das dürfte dann wohl etwas knapp werden...


    Alles andere wie Amtsarzt, Papierkrieg usw. ist alles schon eingereicht bzw. liegt vor.

    Das klingt alles sehr idealistisch und ja, du bist wahrscheinlich zu gutgläubig. 50% weniger Gehalt im Lehrerjob werden dich nicht glücklich machen. Einen solch anstrengenden Beruf ergreift man, wenn man sich damit finanziell besser stellt, als die Alternativen möglich machen würden. Ich habe vor 6 Jahren nach mehreren Stellen nach meinem Studium einen Seiteneinstieg begonnen und kann nur sagen, dass der Lehrerberuf im Vergleich zu anderen Berufen sehr anspruchsvoll und nervenaufreibend ist. Deine Motivation klingt seltsam: Du möchtest den Schülern einen guten Unterricht "bieten", welcher interessant und motivierend ist und etwas an "die Menschen" zurückgeben. Da frage ich mich: Wo bleibst du denn bei der ganzen Geschichte? Und nein, viele Schüler haben überhaupt keine Lust auf den Unterrichtsstoff und je nach Alter noch weniger Lust auf deine Person. Zudem gibt es ständig irgendwelche Probleme zu lösen. Ehrlich gesagt, so lange du einen anderen Job bekommen kannst, nimm ihn. Bei mir war der Zug irgendwann abgefahren, da ich in meinem früheren Bereich wegen mittlerweile fehlender Berufserfahrung nicht mehr genommen wurde. Zudem wird einem der Seiteneinstieg mit Aussicht auf einen unbefristeten Vertrag oder gar Verbeamtung nicht leicht gemacht. Jahrelang hatte ich mich von einem Teilzeit-Jahresvertrag zum Anderen gehangelt. Ich habe mich allerdings wegen des im Vergleich zu meinen früheren Tätigkeiten dennoch besseren Gehalts für den Seiteneinstieg entschieden.

    Entschuldige, aber das ist eine äußerst einseitige Betrachtungsweise. Interessanterweise bist du auch Seiteneinsteiger, solche Äußerungen höre ich sonst imm nur von grundständigen Lehern.



    Ja, der Job ist anstrengend, aber welcher Job ist das in der heutigen Zeit nicht, bei dem man bei der Absicherung mit >3000€ netto nach Hause geht?


    Vorraussetzung für mich war und ist die garantierte Verbeamtung, ohne die wären die Gehaltseinbußen zu groß und ich würde mir auch etwas anderes suchen. Ist das vertraglich garantiert würde ich nicht zweimal überlegen und den Weg jedes mal wieder wählen. Und seien wir mal ehrlich: Der gesamte akademische Mittelbau an Hochschulen dümpelt mit E13 und Halbjahresverträgen durchs Leben, das sind deutlich höher qualifizierte Leute als Absolventen eines Lehramtsstudiums.


    Also ich mag den Job :)

    Meine Güte, wieder so ein Jammer-Thread.
    "Ich habe zehn Wochen Ferien, aber wenn man nur einen Tag davon in Frage stellt, rühre ich keinen Finger mehr."
    Wir hatten erst kürzlich eine Diskussion wegen Abi-Korrekturen und Pfingstferien. Manche Kollegen waren der Meinung, dass man in den Pfingstferien komplette zwei Wochen an den Strand muss. Für die Abi-Korrektur muss die Schulleitung halt noch extra drei freie Tage springen lassen. Da könnt ich kotzen...

    Danke für diesen Kommentar!

    Schade, dass der TE nicht mehr angemeldet ist. Mich würde nämlich - ehrlich und nicht polemisch gemeint - interessierren, ob er einen Mathe-/Physiklehrer denn dafür qualifiziert hält, mit ein wenig Training-on-the-Job auch als Maschinenbauer zu arbeiten? Wenn die formale Qualifikation offenbar nicht so wichtig ist?

    Das kann ich dir als Seiteneinsteiger beantworten: Definitiv nein! Meiner Meinung nach geht nur die Richtung Fachstudium --> Lehramt, nicht umgekehrt, da einfach zu viele Inhalte im Lehramtsstudium (völlig zu recht, da an der Schule unnötig) nicht abgebildet werden.

    Das reicht schon, um nur "schlechter bezahlte" Vertretungsstellen zu bekommen...

    Was übrigens das gleiche Gehalt ist, welches promovierte(!!!) Wissenschaftler an einer Universität verdienen. Bei keiner Aussicht auf Verbeamtung.


    Ich finds im übrigen nicht in Ordnung, wie hier pauschal über Seiteneinsteiger geurteilt wird. Bin selbst einer und glaube nicht, dass mir in irgendeiner Form etwas fehlt. Ich durchlaufe die selbe Ausbildung wie Referendare, habe am Ende die gleiche Staatsprüfung. Und das alles unter ganz anderen Rahmenbedingungen.
    Über die Qualität meines pädagogisch/didaktischen Ausbildung sage ich hier besser nichts...


    Das man grundsätzlich darüber diskutieren sollte: Auf jeden Fall! Aber bitte nicht den Papa von Fritzchen, der auf N24 eine Doku über schwarze Löcher gesehen hat und ab nächster Woche Physik unterrichtet mit einem promovierten Wissenschaftler mit abgeschlossenem Hochschulstudium gleichsetzen. Und nicht jeder Seiteneinsteiger ist ein Fachidiot und kann nicht mit den Kindern/Jugendlichen umgehen. Ich bin der Meinung, dass diejenigen, die dazu in der Lage sind genau so gute Lehrer werden können wie die grundständigen Kollegen!

    Also ich habe damals vor dem Seiteneinstieg 4 Wochen Urlaub genommen und ein viewöchiges Praktikum gemacht. Einfach anfragen und erklären, was man will. Gegen Ende des Praktikums habe ich auch einzelne Stunden gehalten.


    Als Tipp kann ich noch sagen: Mache die Entscheidung ob der Beruf was für dich ist nicht von den Ergebnissen der einzelnen von dir gehaltenen Stunden abhängig. Erstmal funktionieren auch nicht immer alle Dinge die erfahrene Kolleginnen und Kollegen machen und: Du hast das noch nie gemacht. Woher sollst du das können. Keiner kommt auf die Idee nach 3 Gitarrenstunden ein Konzert zu spielen, nach drei Laufeinheiten einen Marathon zu laufen etc.


    Ich hab eher auf das drumherum geachtet. Ob man den Umgang mit den Schülerinnen und Schülern mag, wie Kollegen miteinander umgehen, die allgemeine Stimmung etc. Und dieses Fazit war äußerst positiv, weshalb ich mich für den Seiteneinstieg entschieden habe.

    Halt Einspruch! Wenn ich diesen Job ausübe, möchte ich Verbeamtet werden. state_of_trace hat mich da schon richtig verstanden. Ich glaube ich habe auch irgendwo geschrieben, dass es mir nicht grundsätzlich um eine Verbeamtung geht. Da ich ansonsten ja auch irgendwo etwas anderes machen könnte, wo man Verbeamtet wird. Mir geht es wie schon erkannt, wenn ich diesen Job ausführe, ich eben diesen "Status" möchte. Wie auch geschrieben, man leitet die selbe Arbeit nur eben für deutlich weniger. Und das sehe ich eben nicht ein.

    Das ist auch völlig legitim, ich selbst bin Seiteneinsteiger und stehe kurz vor der UPP. Ohne Verbeamtung wäre ich schneller aus dem Schuldienst raus, als der Sachbearbeiter "Lehrermangel" buchstabieren könnte. Diese Ungleichbezahlung ist einfach nur ein Unding und gehört abgeschafft. Davon abgesehen könnte ich es auch nicht ertragen täglich aufs Neue zu sehen, für welche (Nicht)Leistung einige Kolleginnen und Kollegen eine A14er oder mehr Besoldung erhalten.


    Von daher ist es dein gutes Recht dich zu erkundigen, ob einer Verbeamtung nichts im Wege steht. Eine Sache noch, die eventuell für dich interessant sein könnte. Meine Amtsarztuntersuchung war VOR Einstellungsbeginn. D.h., du wüsstest bereits bevor es in der Schule losgeht, ob du verbeamtet werden würdest oder nicht.


    Meine Zeit drängt nun gewaltig ich muss meine Entscheidung mitteilen, dabei bin ich extrem hin und her gerissen. Ich mach mir sorgen, dass ich die Prüfungen nicht schaffen könnte, so wie ich das eben schon bei manchen gelesen habe.

    Wenn du dir den Job vorstellen kannst: Probier es aus! Was soll auch im schlimmsten Fall passieren?! Wenn du merkst, dass es nicht deins ist dann kündigst du eben. Dann steht halt in deinem Lebenslauf, dass du einige Monate im öffentlichen Dienst tätig warst. Dein Gehalt ist mit E13 auch nicht schlecht, von daher spricht doch nichts dagegen es zu versuchen.


    Und bitte lass dir nicht von einigen grundständigen Lehrern einreden, dass du die falsche Einstellung zu der Sache hast.. Ich habe so viele Leute im Freundeskreis gesehen, die aus Mangel an Alternativen das Lehramtsstudium gewählt haben, und von denen ist bisher jeder durchgekommen. Da war keinerlei Motivation außer die sichere Verbeamtung am Ende der Ausbildung.


    Und zu den Fachleitern: Das ist wie überall im Leben, es gibt solche und solche. Ich habe Glück, menschlich sind alle mit denen ich zutun hatte in Ordnung und keiner will einem etwas. Diese Horrorgeschichten habe ich auch gehört, haben sich meiner Erfahrung nach aber nicht bestätigt. Was aber leider der Fall ist, dass viele Lehrer und auch Fachleiter teils erschreckende fachliche Lücken haben, und man auf einmal in der Nachbesprechung eines UBs für Dinge auf fachlicher Ebene kritisiert wird, die völlig korrekt sind. Das führt dann teilweise zu skurlien Situationen, in denen man sich bewusst machen muss, dass man im Moment ganz unten in der Hackordnung steht und lieber die Klappe hält. Damit fahre ich ganz gut und rangiere da momentan so im 2er Bereich ;)

Werbung