Beiträge von dasHiggs

    Wenn viele Kollegen in die Großstädte versetzt werden möchten und diesen Anträgen entsprochen werden, kann man es den Kollegen übel nehmen?

    Das ist selbstverständlich richtig, aber eben diese Stellen müssten dann doch an anderer Stelle wieder auftauchen, der Versetzte hinterlässt schließlich eine Lücke.

    Man muss halt flexibel sein, sowohl räumlich als auch schulformspezifisch.

    Das man räumlich flexibel sein muss sehe ich auch so, aber schulformspezifisch? Ich sags mal ganz direkt: Die besten eines Jahrganges nicht in der ausgebildeten Schulform einzusetzen ist aus unternehmerischer Sicht fatal. Wer sagt denn, dass der Gymnasiallehrer mit 1,0er Examen auch an der Grundschule eine solche Leistung abrufen kann?

    Diese Einstellungsrunde ist eine reine Farce, meine Frau versucht mit Ordnungsgruppe 6 seit nunmehr fast 2 Jahren am Gymnasium eine Stelle zu bekommen, keine Chance, da es schlicht keine Stellen gibt/gab.


    Wir wohnen in einer der größten Städte im Ruhrgebiet und heute morgen(!) ist die einzige Gymnasialstelle in der gesamten Stadt (Nochmal: Eine Stelle an einem Gymnasium für eine ganze Stadt mit mehr als 10 Gymnasien, unabhängig ihrer Fächer!) ausgeschrieben worden. In unserer Wunschheimat ist im gesamten Kreisgebiet mit einem Radius von 40km nicht eine Stelle am Gymnasium ausgeschrieben. Wieder ungeachtet der Fächer wohlbemerkt.


    Mir ist bewusst, dass am Gymnasium kein wirklicher Lehrermangel herrscht, aber jemand, der sowohl Studium als auch Referndariat mit ausschließlichen Bestnoten absolviert hat sollte doch bitte die Möglichkeit bekommen, seine Fähigkeiten bei adäquater Bezahlung einzusetzen. Stattdessen wechselt sie im Halbjahresrhythmus die Vertretungsstellen...


    Der Schulleiter ihrer aktuellen Vertretungsschule hat übrigens enormen Bedarf bei genau ihren Fächern (Bili-Schule) und hat trotzdem keine Stelle bekommen..


    Es scheint, dass unsere Tarifrunde teuer erkauft wurde...

    daran siehst du, dass ich nicht verbeamtet bin


    Dann frage ich mich allerdings, wann die Erhöhung für die Angestellten in NRW erfolgt, dazu finde ich irgendwie keine Information.....:(

    Dies wurde mir heute von unserem Sekretariat weitergeleitet:


    "Sehr geehrte Damen und Herren,
    hiermit informieren wir Sie über den aktuellen Stand der Tarif- und Besoldungserhöhungen:
    Tariferhöhung der Tarifentgelte (TV-L)
    Die rückwirkende Umsetzung der linearen Entgelt-Erhöhung zum 01.01.2019 wird mit den laufenden Bezügen für den Monat Mai 2019 vorgenommen. Die Auszahlung erfolgt am 31.05.2019.
    Weitere strukturelle Änderungen werden zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt.


    Erhöhung der Besoldungs- und Versorgungsbezüge

    Die Erhöhung wird rückwirkend ab dem 01.01..2019 umgesetzt. Die Auszahlung erfolgt am 31.05.2019 mit der Abrechnung für den Monat Juni 2019.
    Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite www.lbv.nrw.de.
    Mit freundlichen Grüßen
    Im Auftrag"



    Somit solltest du als Angestellte Ende diesen Monats dein Entgelt + Rückzahlung erhalten.

    Und das ist auch der Punkt, den ich von Gewerkschafts- bzw. Verbandsseite zuerst angehen würde. Will sagen "Hamburger Modell", auf das der Beamte selber aussuchen kann, ob er PKV+Beihilfe bekommt oder GKV und der Staat dann das Geld für die Beihilfe als Arbeitgeberanteil an die GKV zahlt.

    Da sind wir zu 100% zusammen!


    Ich kenne ja deine Situation und die wäre für mich auch untragbar, allerdings ist das halt nicht der Regelfall.

    in den letzten Jahren hatten wir in D im Durchschnitt eine Inflationsrate von 2%

    Aha, das ist mir neu!

    Man darf eben nicht 3,2% + 3,2% + 1,4% rechnen sondern 1,032 * 1,032 * 1,014 = 1,0799 --> 7,99% mehr.

    Das M bei meinen Fächern steht nicht für Mandalas ausmalen, das ist mir schon klar ;)

    So gesehen würde man bei den Runden bei gleichbleibender Inflation, wovon ich übrigens nicht ausgehe, 7,99%-6,12%=1,87% Plus machen.

    Siehst du, genau das meine ich! Und das widerspricht Mikaels Aussage von weiter oben.

    Jetzt kommt aber noch die kalte Progression

    Das kommt dann wohl immer auf den Einzelfall an.


    Anscheinend sehe ich die Sache deutlich anders als viele hier, natürlich nehme ich gerne mehr Geld, wer tut das nicht, aber:


    Zu der Zeit als ich in den Job angenommen hab gab es bestimmte Rahmenbedingungen wie Wochenarbeitszeit, Besoldung, Beihilfe etc. Welchen Anspruch habe ich, dass mein AG diese Dinge von sich aus ohne mein Zutun verbessert? Was er tun sollte ist den reallen Kaufkraftverlust ausgleichen, was ja, wie durch deine Rechnung gezeigt, sichergestellt ist.
    Was geändert gehört sind so Dinge wie die Kostendämpfungspauschale, Leute nach Beförderungen jahrelang bei geringerer Bezahlung die neue Stelle ausüben lassen etc.


    Auch wenn es viele Leute hier in diesem Forum nicht wahrhaben wollen: Der verbeamtete Lehrer in der PKV verdient sehr gut!

    Es wird schon irgendeine Art "Pension" geben, die vielleicht auch noch so heißen wird. Aber sie wird in der Nähe eines "bindungslosen Grundeinkommens" liegen, das dann sowieso jeder bekommen wird

    Du hast aber schon das Prinzip eines bedingungslosen Grundeinkommens verstanden, oder? Das bekommt jeder, also auch der Pensionär.


    So, ich verarbschiede mich aber an diesem Punkt aus der Diskussion. Mit Personen, die, wenn es um absolut üppige Beamtenpensionen geht, versuchen wollen diese durch den Hinweis auf irgendwelche Mindestpensionen, die de facto von keinem Lehrer, der sein Leben lang als dieser gearbeitet hat bezogen werden, braucht man nicht zu diskutieren.


    Gruß !

    Wenn du die Pensionen meinst: Die wird es für uns in der aktuellen (kaufkraftbereinigten) Höhe nicht mehr geben. Ausgeschlossen. Stell dich lieber auf ein "bedingungsloses Grundeinkommen" im Alter ein.

    Nein, die meine ich nicht. Ich meine das Gesamtpaket.


    Stichwort: Jobsicherheit. Meiner Meinung nach etwas, wo der öD gegenüber der Industrie und Wirtschaft seine größten Vorteile hat. Das bietet Planungssicherheit für das gesamte Leben! Wo hat man das sonst schon?!


    Und dieses gebetsmühlenartige Wiederholen, dass wir keine Pension bekommen werden, macht es auch nicht wahrer. Wir sind Beamte im höheren Dienst, wenn der Staat wirklich soweit gehen muss und diese vollständig streicht wird die gesamte Weltwirtschaft wohl am Abgrund stehen bzw. schon einen Schritt weiter sein und dann haben wir ganz andere Probleme als die Pension.


    Ich bin einfach nur froh, dass ich keinen Cent meines Solds in irgendwelche staatlichen Rentensysteme stecken muss, von denen ich später sicherlich nicht das zurückbekomme, was ich heute einzahle.


    Dann doch lieber gar nichts einzahlen und das Lohnplus im Vergleich zu einem Angestellten selbstständig investieren. In eine Immobilie, in die Börse, suchs dir aus... :cash:

    Doch, er muss sogar. Sonst bekommt er ein massives Nachwuchsproblem.

    Nein, muss er nicht. Dafür hat er ganz andere Vorzüge, die mit Geld gar nicht aufwiegbar sind. Der öD muss als Gesamtpaket(!) mit dem Gesamtpaket, welches die Industrie bietet, konkurrieren. Das Gehalt ist nur ein Teil eben dieses Gesamtpaketes.


    Und ich bleibe dabei: Das Gesamtpaket für eine auf A13 verbeamtete Lehrkraft ist ziemlich gut. Da aber nicht jeder in den Genuss dieses Pakets (A13) kommt würde ich als AG dort ansetzen.

    Was du bei der Gehaltsfrage übersiehst, ist dass der öffentliche Dienst in Deutschland seit 20 Jahren gegenüber der Industrie und den Banken und Versicherungen abgehängt ist. Und die Beamten dank mehrerer Nullrunden, verzögerter Besoldungsanpassungen und "Pensionsrücklagen" erst recht.

    Der öD kann und sollte nicht mit der Industrie hinsichtlich Gehalt konkurrieren, dafür sind die Strukturen zu unterschiedlich. Man kann nicht hergehen und irgendwelche Managergehälter oder IG Metall Ingenieurstarife, in denen lediglich 0,X % aller Ingeniere arbeiten, als Maßstab nehmen.


    Ich habe viele ehemalige Kommilitonen, ein Großteil davon sind mittlerweile promovierte Physiker, von denen verdient einer das Gleiche netto wie ich mit A13Z Stufe 6, alle(!) anderen zum Teil deutlich weniger. Viele waren viele Monate bis einige Jahre arbeitslos und haben sogar Hartz4 bezogen, weil es einfach keine Jobs gab. (Oder die Bezahlung zu miserabel war). Zugegeben, alle befinden sich in den ersten Jahren der Berufstätigkeit.



    Ich kann Wollsocken nur bestätigen: Durch die enormen Studierendenquoten, den, zumindest in den MINT Fächern künstlich konstruierten Fachkräftemangel zum Dank, stagnieren die Einstiegsgehälter seit Jahren. Sicherlich werden einige meiner Kommilitonen mich in einigen Jahren überholt haben, dafür verdiene ich von Anfang an ziemlich ordentlich und habe durch den sicheren Job auch noch Vorteile beim Immobilienerwerb etc.
    Ein Lehrer mit A13 verdient meiner Meinung nach angemessen, allerdings sollte man wirklich über eine Zulage für KuK nachdenken, die in Gebieten wohnen, in denen die Mieten in die letzten Jahre explodiert sind. Dort ist die Industrie natürlich wesentlich flexibler hinsichtlich der Bezahlung.



    Allerdings kann man sich als Lehrerehepaar in der "gemäßigten Zone" sag ich mal nun wirklich nicht beschweren 8)

    Ich bin nun schon seit ca. 3 Jahren in diesem Forum aktiv, damals als Interessent für den Seiteneinstieg und heute fertig ausgebildet nach der OBAS in NRW mit einem zweiten Staatsexamen in der Tasche. In dieser Zeit ist der Ton gegenüber Seiteneinsteigern hier in diesem Forum deutlich schärfer geworden, siehe nur die Themen im Unterforum für den Seiteneinstieg, in dem immer wieder von den gleichen Usern (nicht Seiteneinsteigern) den Interessenten gebetsmühlenartig vorgehalten wird, sie seien für diesen hochkomplexen Job nicht geeignet.


    Ein verallgemeinerndes Vorurteil jagt das nächste:

    Genau das ist oft das Problem. Dass Quereinsteiger meinen, mehr zu wissen/können als Lehrer und nicht einfach nur was anderes gelernt zu haben.

    Stattdessen halten sie ihr pädagogisches Wissen für überdurchschnittlich weil...

    Ich habe miterlebt, wie ein Seiteneinsteiger einen Kurs anderthalb Jahre ausschließlich mit Inhalten seiner Dissertation beglückt hat.

    Dort wird vom Einzelfall auf die Allgemeinheit geschlossen.


    Denkt doch mal ein bisschen nach und überlegt euch, wie solche Aussagen auf engagierte Seiteneinsteiger (ja die gibt es, meiner (statistisch nicht signifikanten Beobachtung nach) ist die Quote derer in etwa so hoch, wie die quote der engagierten "echten" Lehrer) wirken. Ich fühle mich auf jeden Fall durch solche Aussagen auf den Schlips getreten.

    Trotzdem eine verfälschende Rechnung. Was ist mit den kumulierten Gehaltsvorteilen während der gesamten Dienstzeit? Der Beamte steigt fett ein und entwickelt sich kaum, das ist ein unaufholbarer Vorteil.


    Und ohne VBL zu rechnen verstehe ich auch nicht ganz. Gerade wenn du mit Endstufen rechnest, so ist doch die Rente/Pension nicht allzwuweit entfernt, sodass von den aktuellen Sätzen zur Rente/Pension ausgegangen werden kann. Vergleich mal die gesetzliche Rente mit der Pension...


    Bei einem vernünftigen PKV Vertrag wird sich die Beitragssteigerung auch in Grenzen halten. Wer natürlich so Tarife wie den Vision-B Tarif der DBV z.B. nimmt, also einen Tarif, den viele junge, gesunde Menschen wählen und der durch den Ausschluss aus der Öffnungsaktion auch Vorerkrankte ausschließt bietet natürlich extrem günstige Beiträge. Nur werden die ganzen Jungen irgendwann auch älter, das ist alles mit heißer Nadel zur kurzfristigen Gewinnoptimierung gestrickt (DBV gehört zur AXA --> Aktiengesellschaft). Ist dieser Punkt erstmal erreicht, explodieren die Beiträge.


    Und wird sollten doch bitte schon die Regelfälle betrachten. Und der ist einfach: Angestellter hat VBL (und Familie, dort aber nicht von Belang) vs. Beamter mit Familie (Für Zuschläge und Beihilfe relevant). Und dort sind die Unterschiede enorm und viel zu hoch, wohlgemerkt für die identische Arbeit.


    Und das die Zuschläge des Beamten von den Krankenversicherungskosten aufgefressen werden sollen: Fürs erste Kind gibt es ca. 120€ brutto. Die 20% die man dort noch privat versichern muss sollten wohl kaum dieses Geld auffessen...


    Beamte sind deutlich besser gestellt, da kannst du rechnen wie du willst Seph

    Berücksichtigt man die Kosten der PKV und die Kosten, die die Beihilfe gerade nicht übernimmt, die in der GKV aber mit gedeckt sind, bleibt als "Riesenlücke" nur etwa 150€ übrig.

    Na da hätte ich aber mal gerne eine konkrete Rechnung, wie man da auf nur 150€ kommt..


    E13 Stufe 1 entspricht einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 3825€ brutto (inkl. der Jahressonderzahlung). Für einen konfessionslosen Single gibt das (Jahressonderzahlung umgelegt) knapp 2300€ netto.
    A13 Stufe 5 (=Einstiegsstufe) entspricht einem durschnittlichen Monatsgehalt von 4226€ brutto. Für einen konfessionslosen Single gibt das (die Jahressonderzahlung ist übrigens im Lohn bereits enthalten und entgegen der landläufigen Meinung ist das auch gut so, denn an die Beamtenbesoldung geht so schnell keiner ran) ca. 3221€. Davon abziehen muss er die PKV. Für den, im Regelfall, jungen und gesunden Berufsanfänger kommt er dort mit 250€ aus. Bleiben netto noch 2971€.

    Damit hat der Beamte 671€ netto mehr als der Angestellte. Das ist jetzt für den Berufseinstieg gerechnet. Ein Angestellter steigt etwas schneller die Stufen auf, was ihn etwas aufholen lässt. Typischerweise folgt dann aber das "Heiratsalter"; Dafür gibts vom Land ca. 100€ netto für den Beamten on Top. Für Kinder ebenfalls, ab dem zweiten Kind dann 70% Beihilfe, was häufig zur folge hat, dass die Kinder privat versichert sind, der Beitrag aber nicht steigt, da die Beihilfe das Mehr an Kosten auffängt.


    Und ich habe noch nicht 1€ in in Richtung Altersvorsorge gerechnet...


    Sicherlich lassen sich Fälle konstruieren (ich glaube plattypus ist so einer), wo man als Beamter in die GKV muss usw. Diese Fälle bilden aber absolute Ausnahmen. Im Regelfall ist der Beamte deutlich besser gestellt als sein Kollege.


    Ich weiß wirklich nicht, wo diese 150€ herkommen sollen.


    Und zu den von der Beihilfe nicht übernommenen Kosten: Es gibt Beihilfeergänzungstarife der privaten Krankenversicherer, die genau diese Nichtleistungen der Beihilfe abdecken. Kostenpunkt zwischen 10-15€ monatlich. Also wer so einen Tarif nicht besitzt sollte sich damit einmal dringend auseinandersetzen. Ich bekomme diesen Tarif im übrigen nicht, da ich über die Öffnungsaktion in die PKV musste und zahle sogar 30% Risikozuschlag, trotzdem (30% Zuschlag!) liegt mein PKV Beitrag unterhalb(!) des AN Anteils eines angestellten Kollegen. Sobald zwei Kinder da sind (und das ist in Deutschland nunmal der Regelfall) steigt die Beihilfe auf 70% und mein PKV Beitrag sinkt weiter.

    Ich bin Historiker, anglistischer Literaturwissenschaftler und Lehrer. Für letzteres brauche ich die ganze Bandbreite dessen, was ich als ersterer gelernt habe. Wieso soll sich das ausschließen?

    Ein Physiker ist kein (Physik)lehrer
    Ein (Physik)lehrer ist kein Physiker


    Seiteneinsteiger haben allerdings diese Doppelqualifikation (Bei 2. StEx.).


    Es soll allerdings auch ehemalige Lehramtsstudenten geben, die angeblich im gleichen Umfang zwei (wenn man Pädagogik/Didaktik dazurechnet sogar drei) vollständige Studiengänge absolviert haben.

    Vielen lieben Dank für eure Antworten Die Sache ist, auch wenn ich erfolgreich OBAS machen würde, dürfte ich mich nicht verbeamten, denn ich verfüge über keine deutsche Staatsbürgerschaft. Und ob es sich dann lohnt, OBAS zu machen, wenn man dann für immer bei TV-L 11 bleibt? Der Unterschied zu PE, nach der man TV-L 10 kriegt, besteht eigentlich nur in Hundert Euro... LG

    Um ehrlich zu sein: Mir wäre beides zu wenig für den Job. Hängt aber auch immer von der persönlichen Ausgangslage und den Alternativen ab.

    Ich sehe große Vorteile der Kommunikation über das Smartphone direkt mit den SuS. Kurzfristige Raumänderungen, man tauscht spontan seine beiden Fächer an einem Tag, um ein bestimmtes Experiment zeigen zu können o.Ä., allgemeine Mitteilungen... Die Liste ist lang.


    Trotzdem werde ich den Teufel tun, meine Privatnummer hierfür herauszugeben und mein privates Smartphone zu nutzen..


    Allen Beteiligten muss von "oben" eine Infrakstruktur zur Verfügung gestellt werden, um auf sicheren Kanälen zu kommunizieren. Zusätzlich müssen allen Lehrkräften hierzu Geräte zur Verfügung gestellt werden. Alles andere ist doch, gerade in Zeiten der DSGVO, ein datenschutzrechtlicher Supergau.

    Der geht vielleicht mal für ein, zwei Jahre ins Ausland und hat hin und wieder Dienstreisen, aber das Meiste läuft heute digital.

    Woher nimmst du diese Zahlen? Der Consultant arbeitet beim Kunden, dafür zahlt der Kunde zwischen 1000-2000€ am Tag. Das ist zumindest der Satz, der für meine Bekannten veranschlagt wird. Montags morgens um 5:00 steht das Taxi zum Flughafen vor der Tür, um 7:00 geht der Flieger und um 9:00 ist das erste Meeting. Dann wird quasi bis Donnerstag nachmittags durchgearbeitet, danach zurückgeflogen und Freitags noch ein Bürotag.


    Und das sind keine Manager und die haben auch keine Managergehälter.

    Warum bist du denn nicht in der Wirtschaft geblieben? Zu anstrengend?

    Weil der Lehrerjob im Vergleich dazu deutlich lauer ist, ja. Auch wenn du das nicht gerne hörst.

    Lieber lauer Lehrerjob und fette Pension einstreichen?

    Ganz so platt würde ich das zwar nicht sagen, aber im Großen und Ganzen trifft es das dann doch ganz gut. Achja, unterrichten liegt mir allerdings auch und ich mag den Job. Aber die Rahmenbedingungen stimmen, zumindest was das angeht. Über die Ausstattung mit notwendigen Arbeitsmaterialien müssen wir natürlich nicht reden, da gibt es eindeutig massiven Nachholbedarf

    Genau wegen solchen Sprüchen wie deinen sind Quereinsteiger so unbeliebt.

    Wegen welchen Sprüchen genau? Ich habe niemals gesagt, dass der Lehrerjob lau sei. Ich habe lediglich gesagt, dass ich zufrieden bin. Und das darf man schon nicht mehr äußern? Wenn ich mich unbeliebt mache, nur weil ich sage, dass ich in meinem Job zufrieden bin ist das halt so. Das sagt allerdings einiges über dich aus.

    Ich glaube, jedes Berufsfeld ist einfach so vielfältig, da lassen sich Beispiele für alles finden. Hochbelastete Angestellte im öffentlichen Dienst, Hochstapler, gemütliches Leben in der freien Wirtschaft, ... Wir sollten das lassen.

    Sehe ich auch so, dann sollte man aber auch nicht wie in diesem Thread mit Studien um sich werfen, die nämlich genau das bezwecken sollen: Uns geht es allen einfach soooo schlecht.

    So dramatisch nehme ich das gar nicht wahr.

    Dramatisch würde ich das auch nicht nennen, aber ich räume halt gerne die Fehlvorstellungen einiger KuK aus dem Raum, da einem da zum Teil echt die Haare zu Berge stehen.


    Ich bleibe dabei: Die Work-Life-Cash Balance passt für mich! Wenn das für andere nicht der Fall ist, so tut mir das Leid. Wie gesagt, jeder hat die Chance sich fortzubilden und selbst in der freien Wirtschaft den großen Reibach zu machen ;)

    In der Wirtschaft hinterfragt keiner, ob er zuviel oder zu wenig arbeitet. Im Zweifelsfall ist es immer zu viel
    Aus dem näheren Umfeld bekomme ich mit wie die Tage zum Beispiel in größeren Unternehmen ablaufen. Arbeitsbeginn zwischen 8/8.30, dann erster Kaffee mit Kollegen und mails checken, erste Teamsitzung (auch Daily Soap genannt) um 9.30. Ab 10.30 produktive Arbeit vor dem PC, unterbrochen von whatsapp Nachrichten an Partnerin und Freunde. Mittagspause ab 12.30. Ab 13.30-17 Uhr dann PC oder Problemlösung im Werk. Manchmal bis 20 Uhr oder später.

    Na was sind das denn bitte für Unternehmen? ...


    In meinem nähren Umfeld erwartet der AG meiner Bekannten Höchstleistung bei maximaler Mobilität und guter (bis sehr guter) Bezahlung. Fast jeder meiner Bekannten würde das viele Geld gegen humanere Arbeitszeiten eintauschen, was aber schlicht nicht möglich ist. Dann noch das ständige hausen in Hotels, sei es in Sydney, New York oder sonst wo. Hört sich auf dem Papier toll an, allerdings sehen die außer dem Flughafenterminal, Taxi, Hotelzimmer und Meetingräumen nichts.


    Ich kann das ständige Gejammere und Genöle einiger Lehrer nicht mehr hören. Wie ich schon zuvor in diesem Thread schrieb: Wer hindert dich, ein fachwissenschaftliches Studium nachzuholen (das Lehramtsstudium reicht für die Tätigkeiten meiner Bekannten nämlich nicht aus) und auch in der Wirtschaft zu arbeiten?


    Bitte nicht falsch verstehen, ich finde unseren Beruf sehr fordernd und nach 8 Stunden Unterricht am Stück bin ich gar, das ist nicht mit 8 Stunden im Büro sitzen zu vergleichen. Aber man unterrichtet ja schließlich auch keine 40 Stunden die Woche. Aber durch die Welt jetten, ständiger Jet Lag, von Meeting zu Meeting hetzen und die Verantwortung für viele Mitarbeiter und Millionen von Euro/Dollar tragen ist meiner Meinung nochmal ne andere Hausnummer.


    Irgendwer hat in diesem Forum mal schön geschrieben, dass die "Work - Life - Cash" Balance in diesem Beruf einfach stimmt. Das sehe ich, sofern man verbeamtet wird und die aktuellen Pensionen betrachtet, ganz genau so. Was in Zukunft passiert weiß keiner.


    Das ist meine Sicht als Lehrer zweiter Klasse (Seiteneinsteiger)

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