Beiträge von dasHiggs

    Ich melde mich in letzter Zeit ja relativ wenig zu Wort, verfolge aber gespannt die Diskussion zu Corona und seine Auswirkungen auf unser Schulsystem:


    Auf der einen Seite bin ich von euerm Einsatz für die SuS begeistert: Lernvideos, Discord (das benutze ich, wenn ich mit meinen Kumpels Battlefield zocke!) Wochenpläne per Mail und vieles mehr. Dafür alle Daumen hoch, ABER:


    Auf der anderen Seite sehe ich die Krise aber auch als Chance, auf die, de facto, nicht vorhande IT Infrastruktur in einigen Bereichen aufmerksam zu machen.

    Ich finde es unfassbar, dass gerade jetzt, wo es dem Dienstherren gut in den Kram passt, der Datenschutz auf einmal kein Problem mehr darstellen soll.
    Vom privaten PC zuhause E-Mails an SuS versenden? Wie passt das zu dem Aufriss, der um die DSGVO veranstaltet wurde? Ich habe jedenfalls nie diesen Wisch unterschrieben, dass ich an meinem privaten Endgerät personenbezogene Daten verarbeite.


    Von daher vielleicht einmal die Erinnerung daran, dass diese Krise auch eine Chance für uns ist, auf die Missstände in unserem System hinzuweisen. Mit dienstlichen Endgeräten für Lehrer, z.B. iPads für die SuS und zentral zur Verfügung gestellten Servern wäre homeschooling problemlos möglich gewesen. Dies wurde aus den ewig bekannten Gründen aber nie eingeführt, dann soll der Dienstherr halt jetzt mit den Konsequenzen leben.

    Arbeitszeiten von 50 Stunden pro Woche oder mehr als Regel. Das lese ich sogar manchmal hier im Forum.

    Höre ich auch öfter mal, beim Blick auf den Stundenplan der betreffenden KollegInnen kann ich solche Äußerungen dann aber häufig nicht nachvollziehen.

    Ich verbuche sowas dann unter: Klappern gehört zum Handwerk und einige übertreiben es halt ein bisschen.


    Ein bisschen ist das "Jammern" natürlich auch Eigenschutz, besonders vor dem Hintergrund, dass es einfach viel unsinnige Zusatzarbeit gibt bei der es nicht wehtut, wenn sie gar nicht gemacht wird (Evaluation des Schulprogramms in relativ kurzen Zeitintervallen z.B.). Bei uns schreiben ca. 20 KuK über einen Zeitraum von einem Jahr ein neues Schulprogramm, vieles in Sitzungen am Nachmittag/Abend. Für KuK, die nach der zweiten Unterrichtsstunde frei haben und 6 Zeitstunden auf die Konferenz warten müssen schon eine ganz schöne Belastung, zumal es kaum Arbeitsräume gibt.

    Warum nicht einfach das Schulprogramm Schulprogramm sein lassen und sich auf wichtigere Dinge konzentrieren?


    Man darf natürlich auch nicht zu viel jammern; kreuzen bei der jährlichen Evaluation der Zufriedenheit im Kollegium zu viele Leute an, dass sie zu stark belastet sind kommt die Schulleitung vielleicht auf die Idee, einen "Entspannt im Alltag" Thementag zu organisieren. Und wir kennen alle die Wahrscheinlichkeit, mit der diese Pflichtveranstaltung auf unseren freien Tag fällt (gefühlt 100%, realistisch sind grobe 20%). Oder noch besser, um Unterrichtsausfall zu vermeiden wird diese Veranstaltung von 15:00-20:00 Uhr angesetzt.. :pfeifen:

    Das wäre ja der Knaller - wir schlagen uns seit über einem Jahrzehnt damit herum und es stellt sich heraus, dass das doch nicht das Wahre ist?

    Das wäre ja nach der Abschaffung von Schreiben nach Gehör und der Rückkehr zu G9 eigentlich nur konsequent. :S

    Was hat denn der Amtsarzt gesagt?

    Das hat der Threadersteller im Eingangsposting doch genannt.

    Dass die Bezirksregierung merkwürdige Durchführungen gemacht hat, vgl. die Beispiele von dasHiggs, hilft dem Threadersteller nicht.

    Da magst du Recht haben, allerdings hilft es vielleicht in der Situation zu hören, dass die Bezirksregierung woanders auch ähnlich diffus vorgeht. Geteiltes Leid ist halbes Leid und so.



    Allgemein zum Thema Psyche: Wie wurde das denn von deiner PKV aufgenommen?
    Mir sollte eine psychische Erkrankung angedichtet werden, da ich die Frage, ob ich eine Knirscherschiene besitze, wahrheitsgemäß bejaht habe, da ja Knirschen laut Versicherungsfutzi ein eindeutiges Indiz für psychische Probleme sei. Kam allerdings nicht zum Tragen, da sie mir schon wegen einer anderen Sache, die folgenlos ausgeheilt und mir dies auch mehreren Ärzten so attestiert wurde, den maximalen Risikozuschlag aufgebrummt haben mit dem Hinweis, sie entscheiden nicht auf medizinischer, sondern auf rein statistischer Grundlage wer wieviel Risikozuschlag bekommt. Es wird Zeit, dass die Politik da was unternimmt, aber ich schweife ab.

    Eindeutig ein Fall für einen Rechtsanwalt. Rein vom Bauchgefühl her solltest du gute Chancen haben, nur hat Rechtssprechung nicht viel mit Bauchgefühl zutun..


    Ich drück dir die Daumen!


    Was bei den Bezirksregierungen mittlerweile diesbezüglich passiert ist eine Unverschämtheit, bei uns im Seiteneinsteigerseminar musste der Eine vor Beginn der OBAS und nach dem Ende nochmal hin, ich z.B. nur vor der OBAS, dann aber direkt die Beamtenuntersuchung (unterscheidet sich geringfügig von der Angestelltenuntersuchung), wieder der Nächste hat vor der OBAS die Angestelltenuntersuchung bekommen und musste danach nochmal zur Beamtenuntersuchung usw.


    Alles deutet darauf hin, dass es etwas mit dem Stand von Sonne und Mars zutun hat, zumindest lassen das die Daten vermuten.

    Ich kenne aber auch OBASler, die sich erst sehr spät um die notwendigen Unterlagen gekümmert haben und es dadurch Verzögerung gab.

    Selbst Schuld würd ich sagen. Leider gilt das aber nicht für alle...



    Ich habe der Bezirksregierung ca. ein halbes Jahr vor dem Ernennungstermin freundlich aber bestimmt mitgeteilt, dass wenn die Beamtenurkunde nicht spätestens am 1.11. vorliegt sie sich das Papier sparen können und ich kein Interesse mehr an dem Job hätte, ich aber bereit bin, schon jetzt alles tun würde was zu tun ist, damit es zum 1.11. was wird. Daraufhin hat die Mitarbeiterin mir schonmal die ganzen Formulare zukommen lassen, sodass zum Schluss kaum noch was zu machen war. Ich kann jedem nur dieses Vorgehen empfehlen.

    Naja, noch ärgerlicher ist es, wenn die Verbeamtung um den 1. Dezember herum geschieht.

    Das stimmt, denn das lässt vermuten, dass die Bezirksregierung zu langsam gearbeitet hat und die Urkunde nicht rechtzeitig fertig gemacht hat, damit der OBASler pünktlich zum 1.11. verbeamtet wird.



    Hat bei uns auch einige getroffen, der daraus resultierende finanzielle Schaden der Betroffenen war den Sachbearbeitern herzlich egal..

    Das finde ich extrem ungerecht und ein abgekartetes Spiel.
    Was kann ich tun?

    Das ist auch ungerecht, machen kannst du nichts.


    Trifft übrigens immer viele OBASler, da sie typischerweise zum 1.11. verbeamtet werden. Ich hab mich auch kurz drüber aufgeregt und dann (Mikael muss jetzt einmal wegschauen) bemerkt, dass die Differenz von E13 auf A13 in meinem Fall einfach mehr netto ausmacht, als E13+Weihnachtsgeld.
    :cash:


    Ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass man eigentlich anteilig die Jahressonderzahlung verdient hätte. Aber über dieses System aufregen hab ich mitlerweile aufgegeben, es gibt viel schönere Dinge, die wir mit unserer sehr guten Bezahlung alle so tun können ;)

    Wir verdienen als Lehrer nur "so viel", weil wir verbeamtet sind. Das Bruttogehalt ist schon viel weniger als in der freien Wirtschaft

    Ach so ist das, d.h. also, dass meine 3250€ netto (nach Abzug der PKV) eigentlich weniger sind als die 2500€, die mein promovierter Kommilitone in der Wirtschaft für 50h+x - Woche bekommt?


    Ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass meine Euros im Portemonnaie weniger wert sind als die meines Kommilitonen. Als wir das letzte mal zusammen eine Pizza essen waren hätte ich schwören können, dass ich genau so einen roten Schein abgegeben habe wie er... ?(

    Kimettos Beitrag trifft es zu 100% meiner Meinung nach.



    Die Seiteneinsteiger bei uns am BK sind sich auf jeden Fall einig und scherzen häufig "Immerhin besser als richtig arbeiten". Auch wenn ich finde, dass der Beruf durchaus auch anstrengend sein kann finde ich, dass die "Work-Life-Cash-Balance" (den Ausdruck hab ich hier mal irgendwo gelesen) einfach stimmt.


    Auffällig finde ich, dass sich einige der grundständigen KollegInnen im Vergleich zur freien Wirtschaft unterbezahlt sehen. Das konnte und werde ich wohl nie verstehen..


    Ich habe den Seiteneinstieg auf jeden Fall bisher nicht eine Sekunde bereut und würde es jederzeit wieder ganz genauso machen!

    Eine Verbeamtung kann nicht rückwirkend erfolgen, sprich: Musst du noch zum Amtsarzt, so kann frühstens eine Verbeamtung erfolgen, wenn die Untersuchung vorliegt (und natürlich alle anderen Formblätter zur Einstellung). Dies hat in unserem Seminar dazu geführt, dass einige erst nach mehreren Monaten verbeamtet wurden...


    Jeder Monat, den du nicht verbeamtet bist, kostet dich locker > 500€ ..., für mich war es also völlig klar, dass ich gefälligst ab dem 1.11. verbeamtet bin, alles andere war/ist nicht akzeptabel. Dies habe ich auch circa im März des Jahres der Verbeamtung angefangen der Bezirksregierung in einigen Telefonaten mitzuteilen. Ich habe denen ziemlich deutlich gemacht, dass wenn ich nicht ab dem 1.11. verbeamtet bin, ich zurück in die Wirtschaft wechseln werde. Daraufhin wurden mir schon einmal alle Formblätter zugeschickt und ich musste meiner Sachbearbeiterin nur noch am Tag der bestandenden UPP mitteilen, dass nun alles erledigt. Hab dann die Urkunde in den Herbstferien letztes Jahr bekommen und war pünktlich ab dem 1.11. verbeamtet. Einige, die sich gar nicht darum gekümmert haben, haben 3 Monate gebraucht, bis die Verbeamtung durch war... Die Kohle war dann natürlich weg..

    Ähem, welche Gruppe und Stufe und welche Steuerklasse hast Du denn da für den Angestellten angenommen? Ich bin 45, habe auch zwei Kinder (für den Angestellten egal) und bekomme in B-W mit E13/5 brutto etwas mehr, netto fast genausoviel wie Dein Beispielbeamter. Und bei mir ist die KV schon abgezogen.

    Steuerklasse IV, aus Gründen der Vergleichbarkeit natürlich bei beiden. Erfahrungsstufe 10, da der Beamte ja bei A13 bereits mit 5 startet.


    TVL-Info sagt übrigens bei E13/5 in B-W bei Steuerklasse 4 ein monatliches Netto von 2919,78, was einem Jahresbrutto von 68156€ entspricht, also oberhalb des Durschnitts! Vielleicht bist du ja Steuerklasse III ?


    https://www.brutto-netto-rechner.info/


    Es geht hier ja um ein mittleres Angestelltengehalt, daher ein einfacher Brutto-Netto Rechner.

    III.

    Nö!



    @Mikael, dein Punkt mit der Mehrarbeit durch Vertretung ist übrigens ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Wie viele Vertretungsstunden machst du denn durchschnittlich in der Woche? In den Ferien ja schon mal keine.
    Und ich glaube kaum, dass du jeden Monat diese Stunden voll bekommst.


    Und der Punkt mit der Jahressonderzahlung ist auch obsolet, da diese immer im angegebenen Jahresbrutto mit enthalten ist.


    Versteht mich hier bitte nicht falsch, ich finde keinesfalls, dass wir zu viel verdienen, allerdings verdienen wir auch nicht schlecht. Und wenn man richtig rechnet sieht man das auch. Man darf halt keine Bruttogehälter vergleichen...

    Guten Tag. Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Weiß jmd ob die Öffnungsaktion für eine Ersatzschule gilt? Ich soll eine Planstelle da bekommen. Laut meiner Kollegin eine Verbeamtungsurkunde kriegt man dabei nicht, aber Beihilfe schon.

    https://www.pkv.de/service/bro…e-und-angehoerige.pdb.pdf


    Dort steht auf Seite 4:


    Die erleichterten Bedingungen für Beamtenanfänger gelten nichtfür:
    • Beschäftigte des öffentlichen Dienstes mit Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss zum Krankenversicherungsbei-trag, auch wenn sie diesen Anspruch nicht verwirklichen;
    • Personen, denen aufgrund eines Arbeitsvertrages beamten-ähnliche Rechte eingeräumt werden.


    Es könnte sein, dass die PKV sich auf den fett markierten Teil berufen wird. Umso wichtiger ist es in einem solchen Fall sich an einen Profi zu wenden.

    Also erzähl mir nicht, daß Beamte so viel mehr bekommen. Du hast zwar die Ausnahme GKV schon selber genannt, aber gerechnet hast Du es nicht.

    Natürlich nicht, da wir hier vom Regelfall ausgehen (es werden Mittelwerte betrachtet). Sorry falls ich so deutlich werden muss, aber was können andere dafür, dass du die Fristen der Öffnungsaktion verpasst hast. Der Beamte in der GKV ist und bleibt die Ausnahme.

    Wie viele Stunden macht der Angestellte mit IG-Metall Tarifvertrag? 38,5 Stunden/Woche?
    Wir haben 41 Stunden-Woche. Da braucht es gar keine Überstunden mehr.

    Na dann wechsel doch in einen Beruf mit IG-Metallvertrag. Du wirst merken, dass das gar nicht so einfach ist.


    Heute fängt man im Regelfall mit 17 an zu studieren, ist mit 22-23 mit dem Master fertig, absolviert das 1,5 jährige Referendariat und kann bei günstiger Fächerkombination mit 25 verbeamtet sein. Mit A13 sind das zum Einstieg ca. 3000€ netto. Keiner meiner Kommilitonen kommt annähernd in diesen Bereich im Großraum Ruhrgebiet. Die wurden mit ihrer Promotion 5 Jahre hingehalten und sind mittlerweile über 30. Die krebsen, jetzt nach ihrem Abschluss, alle zwischen 2200€-2800€ rum. Klar kann die Lohnprogression anders aussehen bei ihnen, dafür wird aber auch maximale Flexibilität bzgl. Wohnort, weltweite Dienstreisen, unbezahlte Überstunden (eher so 3-4 am Tag und nicht im Monat wie es bei uns vorkommen KANN.)


    Und die haben Module für Teilchenbeschleuniger entwickelt, gebaut und getestet und nicht Hilberts 10 Thesen bis Ultimo diskutiert...

    Falls du es mir aber nicht glaubst rechne selber nach:


    Beispielrechnung: Alter 45, verheiratet, 2 Kinder, kirchensteuerpflichtig, NRW


    Angestellter:


    Jahresbrutto: 61.356€

    Netto/Monat: 3005,48€


    Beamter (A13 Stufe 10):

    Jahresbrutto: 65903,16€


    Netto/Monat: 3806,40€

    abzgl. PKV bei 70% Beihilfe, Kinder bekommen ja 80% Beihilfe: Selbst wenn da noch 500€ runtergehen würden (was utopisch ist bei 70% und 80% Beihilfe) wären das 300€ netto mehr, und das jeden Monat! Wie viele unbezahlte Überstunden machst du jeden Monat, um solch eine Differenz zu rechtfertigen?


    Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, wieso ein verbeamteter Lehrer mit A13 zu wenig verdienen sollte. Wie immer bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel, wie z.B. eine freiwillige Versicherung in der GKV. Aber im Regelfall (und den sollte man nunmal betrachten wenn man mit Mittelwerten umgeht) steht der verbeamtete Lehrer sehr gut dar.


    Und ich hab noch nicht mal mit der Pension angefangen...

    Angestellte sollten nicht den Fehler machen, zu meinen, dass Beamte nichts für ihre Krankenkasse zahlen, genauso viele Sonderzahlungen bekommen (Weihnachts-, Urlaubsgeld), wenn überhaupt, oder dass sie ihre Überstunden bezahlt bekommen...

    Aha, und das rechtfertig den Vergleich von Beamtenbrutto und Angestelltenbrutto? :autsch:

    Laut dem Thread im Wertpapier-Forum warst du aber bei keinem Makler, sondern direkt bei der Krankenversicherung, das ist schon ein himmelweiter Unterschied:

    Ja, ich war bei einer Krankenversicherung. Der Makler der Krankenversicherung hat dann einen Fehler begangen, wodurch die ganze Situation extrem schwierig wurde. (Ein Kreuzchen bei "Risikovoranfrage" hätte genügt um die Problematik zu verhindern. Hatte etwas mit Erstantrag und Öffnungsaktion zutun; Laut Versicherer war das dann bereits ein Erstantrag, der allerdings fehlerhaft ausgefüllt war um an der Öffnungsaktion teilzunehmen. Allerdings war auch gleichzeitig mein Recht auf Öffnungsaktion verwirkt, da ja der Erstantrag, zumindest laut Versicherer, bereits gestellt wurde. Sehr verquere Situation.)


    Ich wollte @Elena V nur einen Tipp geben. Lieber einmal Geld in die Hand nehmen für eine professionelle Beratung und die richtige PKV finden als sein Leben lang in der falschen Versicherung gefangen zu sein.

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