Beiträge von Realschullehrerin

    Also jetzt mal ehrlich, was soll dieses Gejammer bringen? Entweder du bekommst deinen Hintern hoch, gehst z.B. mal zu einer Studienberatung deiner Wunschuni (oder PH) oder lässt es eben und bleibst in deinem Beruf. Eventuell musst du eben einen Studienkredit aufnehmen - ja, das Leben ist kein Ponyhof...


    Dass du während/nach deinem Studium in deiner Region bleiben kannst, ist nicht sicher gegeben. Wenn du nicht gerade ein Mangelfach studierst und dir deine Stellen danach aussuchen kannst, musst du damit leben, eventuell auch für einige Jahre in eine andere Region gehen zu müssen. Außer du nimmst danach eine KV-Stelle an und wirst regelmäßig zu den Sommerferien hin entlassen und im Herbst neu eingestellt (meist dann auch bei einer anderen Schule). Viel mehr als die 1200 Euro verdienst du in dieser Zeit übrigens auch nicht. So sieht die Realität leider oft aus.


    Also entweder in den sauren Apfel beißen und auch auf einige Annehmlichkeiten verzichten oder es eben lassen. Eine gewisse Flexibilität ist aber ratsam.


    Ich habe etwas Zweifel, ob ich mich zB in einer 9. oder 10. Klasse wirklich behaupten könnte

    Ich glaube da schenken sich die verschiedenen Klassenstufen wenig. Respektlose Kinder kannst du in jeder Klassenstufe haben und in den Klassen 9 und 10 kannst du immerhin Druck machen, dass sie die guten Noten für ihre berufliche/schulische Zukunft brauchen. Das zieht eigentlich ganz gut. Die anstengendsten Klassenstufen sind, meiner Meinung nach, eher die Klassen 7 und 8...aber wie gesagt, im Grunde schenkt es sich wenig. Ich habe zwar keine Unterrichtserfahrung in der Grundschule, aber habe auch schon so manches über befreundete Grundschullehrer mitbekommen.

    Ich habe mich aufgrund der hier beschriebenen Erfahrungen entschlossen einen neuen Anlauf für die Verbeamtung zu wagen. Ich bin seit 7 Jahren "nur" festangestellt, weil damals mein zu hoher BMI im Weg stand. Nun gilt das ja nicht mehr als Grund. Weiß jemand, wie man das Ganze anzugehen hat?

    Oh ja, Klasse 5:
    Ich: Die Überschrift unterstreicht ihr jetzt mit euer Lieblingsfarbe
    Schüler 1: Kann ich dafür grün nehmen?
    Ich: Ja, natürlich.
    Schüler 2: Ich habe keine Grün, geht das auch mit rot?


    ...und so geht es weiter :autsch:


    Das Youtube-Video ist klasse. Ich bewundere ja die Grundschullehrer, die wahrscheinlich noch mehr mit so einem Kram zu kämpfen haben ;)

    Realschullehrerin: Seit den Sommerferien erst so richtig...davor hatte ich immer jemand mit "drinsitzen". Teilweise wurde ich auch ziemlich fertig gemacht, obwohl ich es einfach nicht besser wusste.ich rede mit einigen der anderen Refis darüber...aber niemand ist so am "abnippeln" wie ich..die haben mal eine lehrprobe daneben..beschweren sich, wenn ein UB mal keine Eins oder Zwei ist :( Probleme, von denen ich träumen kann. Mittlerweile bemerke ich wie mich immer mehr zurückziehe, da ich mit mir selbst soviel zu tun habe und es kaum noch wage, um Hilfe zu bitten, da ich anderen auch keine Hilfe bin.
    Ich sehe immer wie andere refis unglaubliches mit schwierigen Klassen schaffen (Inklusion, die mich nicht mal betrifft)..Problemherde hat jeder irgendwo, das ist normal im Ref. Doch bei mir brennt alles irgendwie. :(

    Mir erging es in so fern ähnlich, dass ich in der ersten Phase, als immer jemand mit drin saß, auch stark verunsichert war. Ich war verkrampft und fühlte mich einfach nur unwohl permanent beobachtet und bewertet zu werden. Erst als ich dann endlich mein eigener Chef war, änderte sich das schlagartig. Heute (nach gut sechs Jahren Schuldienst) ist von der Unsicherheit nichts mehr übrig. Vielleicht ergeht es dir ja ähnlich?
    Eines mal vorneweg: Es erwartet niemand, dass du im Ref anderen eine große Hilfe bist. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, setze dich nicht so sehr unter Druck.


    Allerdings, wenn du wirklich gar kein Licht am Ende des Tunnels siehst (und den Eindruck hat man auch bei deinen Beiträgen), ist ein Ende mit Schrecken vielleicht wirklich besser, als ein Schrecken ohne Ende. Ich glaube dann aber nicht, dass sich diese negative Grundeinstellung jemals ändern wird. Aber immer noch alles besser, als ein Leben lang unglücklich im Job zu sein.
    Lasse dich in jedem Fall weiter von Leuten, die dich persönlich kennen, beraten.

    Hast du nimeanden mit dem du persönlich darüber reden kannst? Ein guter oder gar befreundeter Kollege/Kollegin und oder andere Referendare, die sich evtl. in einer ähnlichen Situation befinden? Gerade wenn jemand die "Problemklassen" kennt, kann das durchaus sinnvoll sein. Die meisten Lehrer(innen) waren vermutlich am Anfang (sehr) unsicher und nervös, die Frage ist eben, ob sich das bei dir wieder legt. Wie lange unterrichtest du denn schon eigenständig?

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