Buntflieger,
Ich kenne so manches. Auch wenn man schon über 15 Jahre unterrichtet, verschließt man nicht seinen Blick für Alternativen. Aber ich bin der Refi-Welt und der Seminaridylle bereits entwachsen. Deine Beiträge lesen sich zum großen Teil wie meine Seminarskripte aus dem Referendariat. Ich empfinde dich als etwas anmaßend und überheblich.
Beiträge von Frechdachs
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Hallo Frechdachs,
der häufigste Fehler im Zusammenhang mit didaktischen Klanginstrumenten ist der, diese als Ersatz für den Schrei nach Ruhe einzusetzen. Also z.B. mit der Glocke ohrenbetäubend laut läuten etc., um die SuS ruhig zu bekommen.
Man setzt solche Instrumente als Signalgeber ein, somit also bewusst und planmäßig im Rahmen von Ritualen/Regeln (Classroom Management) und das läuft unter Prävention bezogen auf ruhigen Unterricht.
Und keine Sorge, die Stimme verliert man nicht (für die von dir beschriebenen Fälle), nur weil man sie nicht ständig einsetzt; ganz im Gegenteil: Wenn man sie doch mal erhebt (natürlich kommt das immer mal vor), ist das umso wirksamer und das dürfte dann gerade bei drohenden Gefahren aller Arten sehr von Vorteil sein.
der Buntflieger
Bitte verzeih mir jetzt meine Direktheit, aber ich bin Lehrerin seit 2001 und habe daher einige Berufserfahrung, von denen du noch sehr weit entfernt bist. Deine Belehrungen sind fehl am Platz.
Meine Prävention für ruhigen Unterricht ist, dass ich Schüler für die Inhalte begeistere und durch meine Persönlichkeit für einen sehr entspannten Unterricht mit ein paar Humoreinlagen sorge und für ein angenehmes Klima in meiner Klasse schaffe.
Wie schon geschrieben (sinnerfassendes Lesen!), benötige ich eine laute Stimme nur sehr selten. Aber man liest nur die Brocken heraus, die man gerade möchte, um seine seminarindoktrinierte Meinung zu stützen.
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Es ist nicht von "ständig" die Rede, sondern von gelegentlich.
Ich mache es genauso, ohne Schnickschnack kurz mal ein kräftiges "Ruhe jetzt" (oder Varianten davon). Brauche ich zum Glück nur selten. Überstrapaziert meine Stimme aber nicht, sollte auch nicht.
Als Lehrer muss man mal kurz etwas rufen können (Wandertag, Straßenverkehr, bei drohender Gefahr im naturwissenschaftlichen Unterricht bzw. Werken, Sport, etc.).Willst du die Klangschale mit auf Wandertag nehmen, da du sonst kein Wort an deine Klasse richten kannst?
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Ernsthaft? Das scheint dann von der Schulform abzuhängen. An der BBS gilt ziemlich streng, dass immer eine Stufe zwischen Unterrichtendem und den Schülern liegen muss. Heißt, Bachelor dürften bspw. Berufsschüler unterrichten, für den Unterricht bei den Technikern braucht man aber einen abgeschlossenen Master/Staatsexamen etc., weil die Techniker dem Bachelor gleichgestellt sind.
Zum Rest der Ausgangsfrage noch kiurz: Die Schulordnung BBS für RLP sagt ziemlich wörtlich "Lehrer sind alle Personen, die an der Schule unterrichten". Die dürfen somit also alle auch Aufsicht führen und Noten geben. Praktikanten unterrichten (offiziell) nicht alleine, sind damit also die einzig ausgenommenen.Gruß,
DpBLeider ja. Schulformen sind Regionale Schule (später Realschule plus) und IGS (mir sind mehrere bekannt).
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In Rheinland-Pfalz unterrichten FSJ-tätige und zum Beispiel Hauswirtschafterinnen Haushaltslehre und Werken. Das sind Personen, die teilweise nicht mal über das Abitur verfügen. Und sie geben sogar Noten. Sie wurden noch nie überprüft, bzw. hatten noch nie einen Unterrichtsbesuch usw.
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Wir haben im Ref. auch die Materialien unserer Schulen ausgetauscht (mit Erlaubnis natürlich). Z.B. Mikroskope verschiedener Schulen ausgeliehen, sodass jedem Schüler eins zur Verfügung stand. Wir haben uns gegenseitig besucht, so wusste auch in etwa jeder, was genutzt werden könnte (auch Fachliteratur im Lehrerzimmer, verschiedene Fachabos,....).
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Ich verstehe schon dein Problem, aber es kann auf keinen Fall zu deinen finanziellen Lasten gehen.
Was sagt die Gewerkschaft dazu?
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Wir haben für die Schule einen gewissen Etat (Warenkorb). So weiß ich zum Beispiel jetzt schon, wie viel Geld mir für meinen Fachbereich im neuen Schuljahr zur Verfügung steht. Daraus müssen Schülermaterialien und Lehrmittel angeschafft werden. Aber der Betrag reicht leider nicht für das Kernkraftwerk in dem Schülerversuche möglich sind oder für die Ausstattung für Schülerversuche im Bereich Radioaktivität.
Die Schüler erhalten zu Beginn der Sek I eine fast komplette Schulausstattung (für den Rest erhalten sie 100 € über die Kinderbeihilfe (in D. Kindergeld). In der gesamten Sek I Zeit bekommen die Schüler Hefte, Schulbücher und Material für den Werk- und Zeichenunterricht von der Schule gestellt. Leer werdende Tintenpatronen, ... müssen sie selbst nachkaufen (die oben erwähnten 100 € gibt es jedes Schuljahr dafür).
Weitere Materialien, Lehrmittel, Pflanzen, etc. melden wir bei Bedarf dem entsprechend zuständigen Magistrat. Ob es dann bewilligt wird, steht in den Sternen (und auch wann). Ausstattung für Physik/Chemie ist halt auch sehr teuer. -
Na wenn du nur Lehrerexperimente machst (und darum ging es), dann bleibe ich dabei, aber das ist dann hier auch ein vollkommen anderer Zusammenhang als der Unterschied zwischen Sek II und Grundschullehrern und Ersatzmüttern, wo keiner das o.g. gesagt hat außer dir.Und den Unterricht muss ich nicht kennen, du hast ihn doch beschrieben! (s.o. nur Lehrerexperimente).
Wie ich das immer liebe, wenn dann plötzlich alles durcheinandergeworfen wird.
Ich habe nirgends geschrieben, dass ich nur Lehrerexperimente mache (mal nebenbei wären dies Lehrerdemonstrationen). Aber ich habe geschrieben, dass Schülerexperimente nur durchführbar sind, wenn auch das erforderliche Material da ist (und dies nicht privat angeschafft werden kann, es sei denn ein sehr reicher Mensch unterrichtet zum Vergnügen nebenher). Näheres führe ich nicht nochmal aus!
Mein Eindruck ist, es wird nur das gelesen, was man gerne herauslesen möchte. Da wird gar nichts durcheinandergeworfen.
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Na scheinbar scheinst du dir den Schuh ja doch anzuziehen, denn immerhin hast du ihn geholt. Es hat doch niemand gesagt, dass deswegen das alles schlechte Lehrer sind, aber wie du richtig sagst, die Aufgaben sind eben andere und die Verantwortungen eben auch.
Und das Essen muss man ja oft gar nicht selber zahlen, da hebt man eben die 5. Packung Kekse vom Geburtstag auf oder das Nachtischobst wird an die ganze Klasse verteilt oder oder oder.
Doch, gerade du hast mir unterstellt, dass die Schüler bei mir nicht alle Lernchancen hätten und der Spaß fehlen würde, ... (Zitieren ist auf dem Tablet schwierig). Fernbeurteilung von Unterricht, den du nicht kennst ... XD
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Einen total auf einen einzelnen Schüler abgestimmten Unterricht, der seine individuellen Lernzugänge berücksichtigt und ihm, auf ihn abgestimmtes Lernmaterial in allen Fächern (Achtung: auch Physik, Chemie...) bietet, geht nur im Einzelunterricht in einer finanziell sehr gut ausgestatteten (familiären) Umgebung.
Die Schule als Institution ist für den einzelnen Schüler natürlich nur eine Kompromisslösung. Und nicht ich als Lehrer nehme Kindern Lernchancen, sondern es ist eine politische Entscheidung. Mal davon abgesehen, ist es je nach Themenstellung auch nicht möglich. Beispielsweise beim Thema: Radioaktivität und Kernkraft. Da sind gewisse Unterrichtsmethoden nunmal ausgeschlossen und auch, für mich zumindest, finanziell nicht leistbar. Es geht also nicht um ein paar Spiele vom Flohmarkt, sondern um echtes Lernmaterial. Ein schön gestalteter Raum ist keine Garantie für guten Unterricht (Meiner ist auch schön, nur nicht so zugemüllt. Im Laufe des Schuljahres füllen die Schüler schon die Wände usw.).
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Eine positive Atmosphäre schaffe ich als Mensch. Inhalte lernen die Schüler aufgrund einer Lehrperson, die Wissen didaktisch fundiert aufbereitet und zielgruppengerecht anbietet. Irgendwelche Möbelstücke, ... gehören nicht dazu. Ich kann meinen Unterricht auch draußen auf einer Wiese abhalten, ohne jegliches Material. Mein Raum ist auch eher spartanisch eingerichtet, da ich der Meinung bin, alles Überflüssige lenkt ab.
Wer sich allerdings in einer anderen Umgebung als Lehrer wohler fühlt, sollte diese nach seinen Vorstellungen gestalten dürfen. Das finde ich völlig ok. Ein Problem sehe ich aber darin, wenn sich dazu Zwänge entwickeln (z.B. Grundschulbereich). Wie hier auch schon aus der Diskussion zu entnehmen ist, dass ein gewisser Druck aufgebaut und schlechtere Lernchancen unterstellt werden.
Der Schulträger steckt den finanziellen Rahmen für mich als Lehrerin in meinen Fachbereichen fest. Z.B. Habe ich in Physik nur die Austattung für eine Lehrerdemonstration, dann gibt es auch nur eine Lehrerdemonstration. Habe ich das Material für Schülerversuche, dann gibt es auch Schülerversuche.
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Ich gebe für die Schule kaum Geld aus. Die einzigen Ausgaben sind Minen für Korrekturstifte und zwei bis drei kleinere Anschaffungen. Also ca. 15 € im Jahr.
Zuhause habe ich auch kein Arbeitszimmer oder ähnliches. Ein Regalbrett für Literatur und Ordner und eine Kiste mit Kleinzeug muss reichen. Wenn ich in seltenen Fällen mal Arbeit mit nach Hause nehme, reicht auch mal der Küchentisch. -
..., weil sie vielleicht aus gesundheitlichen Gründen nicht fahren dürfte (Nur eine Vermutung!!!)
..., weil sie vielleicht einfach nicht will. (Auch nur eine Vermutung!!! )
..., weil sie davon überzeugt ist, dass Autofahren der Umwelt schadet (Ebenfalls nur eine Vermutung!!!)
...
Gibt es keine anderen Möglichkeiten? Wurden die sorgfältig geprüft? Wie würde das organisiert werden? Zum Beispiel einen kompletten Schultag an der zweiten Schule, dann könnte sie ja mit Öffis fahren. -
Ich bin auch mal für fachfremd für Geschichte eingesprungen und hatte u.a. auch dieses Thema. Rom (die Stadt) und die Ausbreitung des röm. Reiches, Besonderheiten des röm. Reiches (in Abgrenzung zu anderen antiken Kulturen, das Leben der Menschen (Wie sah der Alltag für verschiedene Menschen aus: Kind, Handwerker, Soldat, ...), Was blieb uns vom röm. Reich erhalten (Exkursion nach Trier), politisches System, ...
Aber, ich betone, dass ich dieses Thema ebenfalls fachfremd unterrichtet habe, aber an deiner Stelle so vorgehen würde.
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Ich lasse gewisse Definitionen auch auswendig lernen, wie z.B. das Trägheitsgesetz.
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Empfehle ich auch oft
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Ich kenne das (leider) ähnlich. Meiner Erfahrung nach, kann man wenig daran ändern. Ich stelle mich mittlerweile darauf ein, zum Beispiel kündige ich Lernzielkontrollen für die nächste Unterrichtsstunde an, die wir uns irgendwann sehen. Zudem nutze ich ausfallsarme Zeiten dann sehr intensiv für etwas schwierigere Themen oder Inhalte, die sich schlechter "zerstückeln" lassen.
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Wie würde sie sich erst in einem Kindergarten verhalten, wenn sie nicht mehr von einer Beurteilung abhängig ist? Wie geht sie mit Kindern um? Und auch die Kooperationsbereitschaft mit Kollegen ist sehr wichtig.
Da erzähle ich euch nichts Neues, das wären aber u.a. für mich einige Leitfragen, von denen ich den Verbleib dieser Schülerin in diesem Bildungsgang abhängig machen würde.
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Heimunterrichtsfamilien organisieren sich manchmal auch untereinander und "gründen", ich nenne sie mal "Küchentischschulen" (bis 6 Kinder ist das zulässig, dann muss die Schule angemeldet werden.
Ich sehe es auch so, dass Schule ein Ziel (Studierfähigkeit, Berufsreife, ...) haben muss und keine Freizeiteinrichtung ist. Und ich bin in erster Linie Lehrerin und nicht Mutter (außer die meines Kindes), Sozialarbeiterin, Freizeitpädagogin,... Ich habe die Wissensvermittlung usw. studiert (wie ihr auch) und das wollte ich auch beruflich machen. Möchte die Institution Schule ihr Angebot erweitern, z.B. in Richtung Freizeitpädagogik, brauchen wir weiteres Fachpersonal. Allerdings denke ich, dass es zu einer modernen Bildung dazugehört, dass die Kinder Möglichkeiten der Freizeitgestaltung kennenlernen können. Wo außerhalb der Schule können die Kinder beispielsweise einen Laborkurs belegen?
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