Beiträge von Frechdachs

    Interssanter Ansatz.
    Aber auch im Unterricht selbst könnte ich mir einen Assistenten vorstellen, z.B. Unterstützung bei Experimenten, im technischen Werken jemand, der plötzlich benötigtes Material aus dem Lagerraum holt, ...


    Das wäre meiner Meinung nach auch etwas für Referendare, die wegen Ungeeignetheit endgültig durchzufallen drohen, aber vielleicht so einen Platz im Schulsystem fänden und nicht vor dem Nichts stehen (anders als Seiteneinsteiger). Vielleicht wäre bei gewisser Eignung, die vielleicht doch noch da ist, auch nach einiger Zeit, durch Prüfungen eine Ausweitung des Tätigkeitfeldes möglich (und damit verbunden Lohnsteigerung). Also so etwas wie unterrichten ohne die volle Verantwortung, die bei einem Hauptlehrer läge. Ziel könnte ja doch dann das 2. Staatsexamen sein. Oder für Referendare mit Kindern, die dadurch entlastet werden würden ( Sie hätten mehr Zeit - ich war selbst im Ref. mit Kind).


    Sind nur mal so Gedanken

    Ich sehe das genauso.
    Du keilst hier gegen erfahrene Lehrer aus, die hier ihre Freizeit opfern, um anderen mit Tipps und Ratschlägen zur Seite zu stehen oder auch Diskussionen führen, die uns alle irgendwo weiter bringen.
    Du zweifelst sogar an, dass es sich hier um echte Lehrer handelt.

    Buntflieger,
    Ich kenne so manches. Auch wenn man schon über 15 Jahre unterrichtet, verschließt man nicht seinen Blick für Alternativen. Aber ich bin der Refi-Welt und der Seminaridylle bereits entwachsen. Deine Beiträge lesen sich zum großen Teil wie meine Seminarskripte aus dem Referendariat. Ich empfinde dich als etwas anmaßend und überheblich.

    Bitte verzeih mir jetzt meine Direktheit, aber ich bin Lehrerin seit 2001 und habe daher einige Berufserfahrung, von denen du noch sehr weit entfernt bist. Deine Belehrungen sind fehl am Platz.


    Meine Prävention für ruhigen Unterricht ist, dass ich Schüler für die Inhalte begeistere und durch meine Persönlichkeit für einen sehr entspannten Unterricht mit ein paar Humoreinlagen sorge und für ein angenehmes Klima in meiner Klasse schaffe.


    Wie schon geschrieben (sinnerfassendes Lesen!), benötige ich eine laute Stimme nur sehr selten. Aber man liest nur die Brocken heraus, die man gerade möchte, um seine seminarindoktrinierte Meinung zu stützen.

    Es ist nicht von "ständig" die Rede, sondern von gelegentlich.


    Ich mache es genauso, ohne Schnickschnack kurz mal ein kräftiges "Ruhe jetzt" (oder Varianten davon). Brauche ich zum Glück nur selten. Überstrapaziert meine Stimme aber nicht, sollte auch nicht.
    Als Lehrer muss man mal kurz etwas rufen können (Wandertag, Straßenverkehr, bei drohender Gefahr im naturwissenschaftlichen Unterricht bzw. Werken, Sport, etc.).


    Willst du die Klangschale mit auf Wandertag nehmen, da du sonst kein Wort an deine Klasse richten kannst?

    Ernsthaft? Das scheint dann von der Schulform abzuhängen. An der BBS gilt ziemlich streng, dass immer eine Stufe zwischen Unterrichtendem und den Schülern liegen muss. Heißt, Bachelor dürften bspw. Berufsschüler unterrichten, für den Unterricht bei den Technikern braucht man aber einen abgeschlossenen Master/Staatsexamen etc., weil die Techniker dem Bachelor gleichgestellt sind.
    Zum Rest der Ausgangsfrage noch kiurz: Die Schulordnung BBS für RLP sagt ziemlich wörtlich "Lehrer sind alle Personen, die an der Schule unterrichten". Die dürfen somit also alle auch Aufsicht führen und Noten geben. Praktikanten unterrichten (offiziell) nicht alleine, sind damit also die einzig ausgenommenen.


    Gruß,
    DpB

    Leider ja. Schulformen sind Regionale Schule (später Realschule plus) und IGS (mir sind mehrere bekannt).

    In Rheinland-Pfalz unterrichten FSJ-tätige und zum Beispiel Hauswirtschafterinnen Haushaltslehre und Werken. Das sind Personen, die teilweise nicht mal über das Abitur verfügen. Und sie geben sogar Noten. Sie wurden noch nie überprüft, bzw. hatten noch nie einen Unterrichtsbesuch usw.

    Wir haben für die Schule einen gewissen Etat (Warenkorb). So weiß ich zum Beispiel jetzt schon, wie viel Geld mir für meinen Fachbereich im neuen Schuljahr zur Verfügung steht. Daraus müssen Schülermaterialien und Lehrmittel angeschafft werden. Aber der Betrag reicht leider nicht für das Kernkraftwerk in dem Schülerversuche möglich sind oder für die Ausstattung für Schülerversuche im Bereich Radioaktivität.
    Die Schüler erhalten zu Beginn der Sek I eine fast komplette Schulausstattung (für den Rest erhalten sie 100 € über die Kinderbeihilfe (in D. Kindergeld). In der gesamten Sek I Zeit bekommen die Schüler Hefte, Schulbücher und Material für den Werk- und Zeichenunterricht von der Schule gestellt. Leer werdende Tintenpatronen, ... müssen sie selbst nachkaufen (die oben erwähnten 100 € gibt es jedes Schuljahr dafür).
    Weitere Materialien, Lehrmittel, Pflanzen, etc. melden wir bei Bedarf dem entsprechend zuständigen Magistrat. Ob es dann bewilligt wird, steht in den Sternen (und auch wann). Ausstattung für Physik/Chemie ist halt auch sehr teuer.

    Na wenn du nur Lehrerexperimente machst (und darum ging es), dann bleibe ich dabei, aber das ist dann hier auch ein vollkommen anderer Zusammenhang als der Unterschied zwischen Sek II und Grundschullehrern und Ersatzmüttern, wo keiner das o.g. gesagt hat außer dir.Und den Unterricht muss ich nicht kennen, du hast ihn doch beschrieben! (s.o. nur Lehrerexperimente).


    Wie ich das immer liebe, wenn dann plötzlich alles durcheinandergeworfen wird.

    Ich habe nirgends geschrieben, dass ich nur Lehrerexperimente mache (mal nebenbei wären dies Lehrerdemonstrationen). Aber ich habe geschrieben, dass Schülerexperimente nur durchführbar sind, wenn auch das erforderliche Material da ist (und dies nicht privat angeschafft werden kann, es sei denn ein sehr reicher Mensch unterrichtet zum Vergnügen nebenher). Näheres führe ich nicht nochmal aus!


    Mein Eindruck ist, es wird nur das gelesen, was man gerne herauslesen möchte. Da wird gar nichts durcheinandergeworfen.

    Na scheinbar scheinst du dir den Schuh ja doch anzuziehen, denn immerhin hast du ihn geholt. Es hat doch niemand gesagt, dass deswegen das alles schlechte Lehrer sind, aber wie du richtig sagst, die Aufgaben sind eben andere und die Verantwortungen eben auch.


    Und das Essen muss man ja oft gar nicht selber zahlen, da hebt man eben die 5. Packung Kekse vom Geburtstag auf oder das Nachtischobst wird an die ganze Klasse verteilt oder oder oder.

    Doch, gerade du hast mir unterstellt, dass die Schüler bei mir nicht alle Lernchancen hätten und der Spaß fehlen würde, ... (Zitieren ist auf dem Tablet schwierig). Fernbeurteilung von Unterricht, den du nicht kennst ... XD

    Einen total auf einen einzelnen Schüler abgestimmten Unterricht, der seine individuellen Lernzugänge berücksichtigt und ihm, auf ihn abgestimmtes Lernmaterial in allen Fächern (Achtung: auch Physik, Chemie...) bietet, geht nur im Einzelunterricht in einer finanziell sehr gut ausgestatteten (familiären) Umgebung.


    Die Schule als Institution ist für den einzelnen Schüler natürlich nur eine Kompromisslösung. Und nicht ich als Lehrer nehme Kindern Lernchancen, sondern es ist eine politische Entscheidung. Mal davon abgesehen, ist es je nach Themenstellung auch nicht möglich. Beispielsweise beim Thema: Radioaktivität und Kernkraft. Da sind gewisse Unterrichtsmethoden nunmal ausgeschlossen und auch, für mich zumindest, finanziell nicht leistbar. Es geht also nicht um ein paar Spiele vom Flohmarkt, sondern um echtes Lernmaterial. Ein schön gestalteter Raum ist keine Garantie für guten Unterricht (Meiner ist auch schön, nur nicht so zugemüllt. Im Laufe des Schuljahres füllen die Schüler schon die Wände usw.).

    Eine positive Atmosphäre schaffe ich als Mensch. Inhalte lernen die Schüler aufgrund einer Lehrperson, die Wissen didaktisch fundiert aufbereitet und zielgruppengerecht anbietet. Irgendwelche Möbelstücke, ... gehören nicht dazu. Ich kann meinen Unterricht auch draußen auf einer Wiese abhalten, ohne jegliches Material. Mein Raum ist auch eher spartanisch eingerichtet, da ich der Meinung bin, alles Überflüssige lenkt ab.


    Wer sich allerdings in einer anderen Umgebung als Lehrer wohler fühlt, sollte diese nach seinen Vorstellungen gestalten dürfen. Das finde ich völlig ok. Ein Problem sehe ich aber darin, wenn sich dazu Zwänge entwickeln (z.B. Grundschulbereich). Wie hier auch schon aus der Diskussion zu entnehmen ist, dass ein gewisser Druck aufgebaut und schlechtere Lernchancen unterstellt werden.


    Der Schulträger steckt den finanziellen Rahmen für mich als Lehrerin in meinen Fachbereichen fest. Z.B. Habe ich in Physik nur die Austattung für eine Lehrerdemonstration, dann gibt es auch nur eine Lehrerdemonstration. Habe ich das Material für Schülerversuche, dann gibt es auch Schülerversuche.

    Ich gebe für die Schule kaum Geld aus. Die einzigen Ausgaben sind Minen für Korrekturstifte und zwei bis drei kleinere Anschaffungen. Also ca. 15 € im Jahr.
    Zuhause habe ich auch kein Arbeitszimmer oder ähnliches. Ein Regalbrett für Literatur und Ordner und eine Kiste mit Kleinzeug muss reichen. Wenn ich in seltenen Fällen mal Arbeit mit nach Hause nehme, reicht auch mal der Küchentisch.

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