Ich habe mehrere Jahre auch an einer Berufsschule in diesem Zweig unterrichtet. Seit zwei Jahren bin ich wieder an einer allgemeinbildenden Schule.
Beleidigungen untereinander: Direkt unterbinden und übliche Konsequenzen verhängen. Die Vorgehensweise immer gleich halten. Diskussionen nicht zulassen, zum Beispiel: "Das war keine Beleidigung." oder im Falle einer Beleidigung in fremder Muttersprache die Behauptung, dass dies was anderes hieße (oft verät der Tonfall und die Reaktion des Anderen die Beleidigung oder ich kenne die typischen Wörter mittlerweile),...
Egal, es wird nicht diskutiert und irgendwelche Ausreden interessieren mich nicht.
Keine/Wenig Mitarbeit im Unterricht: Gehe davon aus, dass einige der Schüler nur ihre Zeit absitzen und denen eine 6 in Mitarbeit wurscht ist. Mir ist es auch wurscht, eine 6 (bei uns eine 5) einzutragen. Dafür gibt es die Notengebung. Versuche trotzdem diese Schüler einzubinden und Leistung aus ihnen herauszukitzeln. Honoriere das dann per Note. Aber, teile die bessere Note dann nur nüchtern mit und lobe nicht. Lob überfordert viele dieser Schüler und du erreichst das Gegenteil (Leider, ich musste mich erst daran gewöhnen ).
Unterricht: Ich machte die Erfahrung, dass solchen Schülern eher sehr straffer Unterricht, der immer einen gleichen Ablauf hat, entgegenkommt. Also kein Methodenzirkus. Der strenge Ablauf kann aber schon beinhalten, dass zum Beispiel eine späte Freitagsstunde abwechslungsreicher verläuft. Meine Ansage montags an die Schüler: " Wir haben die Wochenziele xyz. Erreichen wir sie bis Freitag zur 6. Stunde, können wir dann einen Film schauen (Eis essen gehen, ...), wenn nicht, müssen wir Unterricht machen.
Bei Totalverweigerern, die sich innerlich schon Jahre von der Schule verabschiedet haben, hilft auch manchmal 1000 Schritte zurückzugehen. Das heißt, Dinge wie Hausaufgaben zu notieren, Heft führen, einfache Handlungen im Unterricht auszuführen (wann mede ich mich wie) müssen neu mit den Schülern eingeübt werden. Also Erfolgserlebnisse schaffen.
Da helfen hier manchmal schon die Beiträge der Grund- und Förderschulkollegen, die deshalb auch für mich immer wieder lesenswert sind.