Beiträge von Frechdachs

    Ich habe auch Erfahrungen, aber keine fundierten Kenntnisse.


    Oft sind die Flüchtlingskinder vorher unbeschult, werden aber aufgrund ihres Alters in eine höhere Klasse eingeteilt. Da ich über keine Grundschulausbildung verfüge, fällt mir dieser Aspekt im Alltag am schwersten. Aber unter anderem Dank euch konnte ich mir beim stillen Mitlesen einige Tipps von Grundschul- und Sonderschulkollegen hier holen (Danke :rose: ) . Aber auch meine Vorgesetzten sind sehr hilfsbereit. Die übergeordnete Behörde schickte Material, wie spezielle Schulbücher und ermöglichte auch Zusatzstunden für Deutschförderung und Sozialarbeit.


    Besonders in Erinnerung ist mir ein Mädchen (10 Jahre alt). Sie sprach kein Wort und hatte vor allem Panik (vor allem Knallgeräusche, Fensterscheiben, Männer, Scheren, ...). Es dauerte leider einige Zeit (ca. einen Monat) bis ich merkte, dass sie weder schreiben noch lesen konnte. Sie malte die Buchstaben und Zahlen von der Tafel ab. Die Schülerin war aus irgendwelchen, mir unbekannten Gründen, total auf mich fixiert und folgte mir im Schulhaus überall hin. In dieser Zeit merkte ich oft meine Grenzen. Im Laufe der Zeit entwickelte sie auch Vertrauen zu anderen Kollegen. Aber erst nachdem sie sie ganz genau beobachtete, vor allem wie sich die Kollegen mir gegenüber verhielten (nicht unbedingt negativ, eine andere Fachkombination oder der Klassenraum auf einer anderen Etage reichte schon).


    Bei den sonstigen Flüchtlingskindern zeigen sich ähnliche Verhaltensweisen wie schon von euch beschrieben.

    Du hast dich für einen Quereinstieg in einen akademischen Beruf entschieden. Also bist du auch in der Bringschuld, neben deiner Tätigkeit, das erforderliche Wissen und erforderliche Fähigkeiten anzueignen. Mit einer 40h-Woche ist das dann eventuell nicht getan. Die Schüler haben ein Recht darauf.
    Lies Grundlagenliteratur, besuche Fortbildungen, hospitiere bei Kollegen, ... viele Tipps hast du hier schon bekommen. Plane zu Beginn einfache Stunden (Einstieg, Erarbeitung, Sicherung) ohne schnickschnack, die aber das Erreichen des Lernziels ermöglichen. Denn darauf kommt es an. Wie weitere auch vor mir schrieben, gehört eine Sicherung an der Tafel dazu.

    Ja und Nein.
    Das wäre eine relativ sinnige Methode, dem ganzen Herr zu werden.
    Aber wenn man das Drumherum und das Dahinter betrachtet, dann ist es eigentlich zu kurz gedacht.

    Funktioniert bei mir aber seit Jahren ganz gut und bereitet mir keine Probleme. Wir haben nicht nur einen Schüler mit Aufmerksamkeitsdefizit.
    Du hast aber gefragt, wie wir mit solchen Schülern umgehen und Situationen geschildert, auf die ich eingegangen bin!
    Das sind Handlungsmöglichkeiten während des Unterrichts, damit der ungestörter verläuft und sind erstmal sehr allgemein aufgezählt. Zusätzlich kommen noch soziale Förderstunden bei mir dazu, ggf. Gespräche mit dem Sozialarbeiter usw. Für konkretere Tipps müsste ich den Schüler persönlich kennen. Wie verhält er sich bei Kollegen?
    Das mit dem Weinen kenne ich aber auch ganz gut.

    Unsinnige Fragen, die den Unterricht nicht voranbringen gehen bei mir negativ in die Mitarbeitsnote ein. Sonst Einzeltisch vorne, Aufholen von "verlorenen" Unterrichtsminuten in der Pause, "Denkzettel" - schriftliche Auseinandersetzung mit dem Regelverstoß + Unterschrift der Eltern, ...

    Ich hetze nicht.
    Alles andere ist eine Frage der Organisation. Sichtschutz: Darum haben sich die Schüler selbst zu kümmern. Kollegen, die etwas von mir wollen (habe an der Schule ein paar Funktionen, die in Deutschland eine Konrektorin hat), tragen z.B. Bestellwünsche in ein für alle zugängliches Heft ein usw. Ich habe eine 5. Klasse, die sind schon in den Pausen sehr lebendig. Und? Sollen sie halt, solange es in der folgenden Unterrichtsstunde ruhig ist.
    Aber, Schülerarbeiten zu verlieren wäre mir sehr peinlich und sollte sich keinesfalls wiederholen.

    Bei uns sind es auch Mathematik und die Naturwissenschaften, weswegen die Schüler am häufigsten durchfallen und/oder in die Wiederholungsprüfung müssen.


    Ich gehöre mit meiner Fächerkombination leider zu den Kollegen, die die schlechtesten Beurteilungen herausgeben. In meinen ersten Berufsjahren hat mir das schon viel ausgemacht und ich saß abends da und grübelte. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt. Ich kann im Unterricht nur durch ständige kleinere Lernzielkontrollen und permanentes Einfordern von Leistungen das Schlimmste abfedern.


    Im Kollegium selbst gehen wir eher lockerer mit der Situation um und Kollegen unterstützen mich (bin die Einzige mit dieser Kombination an meiner Schule) eher in meinem Bestreben. Zum Beispiel lässt die Kollegin mit Hauswirtschaftslehre die Schüler fachbezogen rechnen, Maße umwandeln oder erinnert sie an die Wichtigkeit, gut rechnen zu können.

    Ich hatte auch mal 10 Stunden am Stück. Das war ganz schön hart. Während der 5. oder 6. Stunde bekamen die Schüler einen Arbeitsauftrag und ich habe erstmal zu Mittag gegessen. Hatte also meine Pause während dem Unterricht. Aber auch in den anderen Stunden habe ich, für mich entspannendere Abeitsphasen eingebaut (z. B. Übungsstunden Mathematik. )So kam ich gut durch den Tag. An meinen kürzeren Tagen war mein Unterricht dann für mich etwas aktiver, z.B. in Mathe Einführungsstunden.

    Eltern beschweren sich manchmal über die seltsamsten (und eigentlich normalen) Dinge.


    Letztes Schuljahr hat sich eine Mutter über mich beschwert, dass ich ihre Tochter ungerecht behandeln würde. Im Gespräch mit meinen Vorgesetzten, der Mutter und mir kam heraus, dass ich in einer Nachschreibeversion eines Tests für Fehlende andere (aber niveaugleiche) Aufgaben gestellt habe.
    Die Mutter musste sich daraufhin einiges anhören.


    Aber zum Ausgangsthema: Vertretungspläne sind bei uns nur für Lehrer einsehbar. Für die Schüler ist letztlich nur wichtig, dass sie beaufsichtigt und unterrichtet werden. Im Falle eines vorzeitigen Unterrichtsendes lässt es ein Lehrer ins Mitteilungsheft eintragen.

    Der Nachteilsausgleich kann darin bestehen, dass der Schüler in Prüfungen mehr Zeit bekommt, wenn er zum Beispiel Blutzucker kontrollieren und gegensteuern muss. Oder Prüfungsunterbrechungen bei etwas länger andauernden Korrekturen des BZ-Wertes bzw. neue Festlegung des Termins (je nach Befinden, BZ-Wert über 250 (= prüfungsuntauglich), Bildung von Ketonen (ggf. Arztbesuch erforderlich)),...

    Diabetes ist schlimm. Mein Kleiner hat auch Diabetes Typ 1 und hat ebenfalls hohe Fehltage. Da kann die Pumpe noch so gut eingestellt sein, bei hormonellen Schwankungen, Erkältungen (auch sehr leichte, die man kaum merkt),.... spielt der Blutzuckerwert verrückt. Damit einhergehend natürlich alle Symptome bei Unterzucker und Überzucker. Insulin wird vom Körper auch nocht immer gleich aufgenommen. Das variiert je nach Spritzstelle, sportlicher Betätigung, Nahrung, ... Es kann bei manchen Diabetikern sogar teilweise vorkommen, dass das künstliche Insulin gar nicht aufgenommen werden kann und im Krankenhaus intensivmedizinisch behandelt werden muss. Und völlig unberechenbar, der Wert kann innerhalb von Sekunden stark fallen. Jede Verharmlosung dieser Krankheit und dazu gehören auch Aussagen wie "lass dich mal richtig einstellen" usw. sind ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen und ihrer Familien.


    Eine Attestpflicht bei spontanen Blutzuckerschwankungen ist menschenverachtend und gegebenenfalls wirklich nicht für den Schüler leistbar. Als Mutter würde ich gegen diese Diskriminierung Behinderter klagen. Der Schüler sollte natürlich ein einmaliges Attest der Schule zukommen lassen, das die Diabeteserkrankung bestätigt.


    Die Idee über WhatsApp zu kommunizieren finde ich allerdings super.

Werbung