Bei uns nehmen seit ca. 2 - 3 Jahren die Elternbeschwerden enorm zu. Zunächst traf es einzelne Kollegen mit etwas schwierigeren Fächern, wie zum Beispiel mich mit Mathe und Physik. Bei den ersten Beschwerden dachte ich noch, dass ich die Einzige bin und das und jenes ja schon ändern könnte (ein paar Sachen, die Eltern vorbrachten waren schon nicht schlecht - bin da schon ein offener Mensch). Aber wir merken im Kollegium zunehmend, dass jeder von uns betroffen ist und die Beschwerdegründe immer belangloser werden (z.B. über einen Eintrag im Mitteilungsheft, weil der Sohn die Hausübungen 3x nicht gebracht hatte). Zusätzlich werden von den Eltern Ebenen übersprungen, statt sich erstmal an den betreffenden Fachlehrer zu wenden, gehen sie direkt zur Direktorin oder sogar noch eine Ebene darüber. Auch über unsere Direktorin, die wirklich ein sehr toller Mensch ist und ihren Job mit Herz macht, gibt es Beschwerden, dann fast ganz oben. Oft drohen Eltern oder sogar Schüler schon mit Beschwerden.
Ich arbeite korrekt und habe deshalb nicht viel Angst vor Beschwerden, aber es raubt einem schon Nerven und Zeit (für Gedanken, Gespräche, Berichte, Dokumentation, ...). Problematisch ist es eher für Kolleginnen, die noch befristet sind und auch noch nicht viel Erfahrung haben. Sie zermürben zunehmend und spielen mit dem Gedanken, den Beruf aufzugeben (die ersten haben es bereits , sogar eine Kollegin nach 20 Dienstjahren ). Auch nimmt es uns im Kollegium sehr die Motivation und der Drang nach "Dienst nach Vorschrift - und ja nicht mehr" nimmt sehr zu.
Wie ist es bei euch? Habt ihr Tipps oder Anregungen?
Liebe Grüße