Beiträge von Frechdachs

    Das stimmt, angenehmer klingt das erstmal nicht, besonders, wenn man so lange noch so viele Beurteilungen über sich ergehen lassen muss. Aber wäre das auch so viel mehr als während der Probezeit der Verbeamtung in D?

    Das kann ich dir leider nicht beantworten.


    Mit der Anerkennung ist es innerhalb von D ja schon sehr unterschiedlich. Während Bayern kleinlichst alles nachgeholt sehen will, das nicht 1:1 gleich formuliert ist, sind andere Bundesländer da viel kulanter. Österreich scheint deiner Erfahrung nach also eher in die weniger kulante Richtung zu tendieren?

    Österreich erkennt fast nichts an. Das ist leider schon vielen so ergangen und nicht nur im Lehramt, sondern auch in anderen Berufen und Meistertitel.

    In der Induktionsphase hast du abends/Wochenende... Seminare (verpflichtende Fortbildungen) und auch Lehrproben, neben einer vollen Lehrverpflichtung. Ob das angenehmer als das deutsche Ref ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Aus dem Ausland kommend musst du dich dem Anerkennungsverfahren stellen. Jeder Uninachweis (Schein, Zeugnis,...) wird genau verglichen und auf Lehramtsinhalte geprüft (muss draufstehen, sonst keine Anerkennung). In der Regel müssen Bewerber mit ausländischem Zeugnis die landestypischen Ausbildungsinhalte nachholen.


    Du hast hier die ersten 5 Jahre befristete Verträge und musst jedes Jahr um Weiterverwendung ansuchen. Für dieses Ansuchen wird jedesmal deine Eignung neu beurteilt (auch mit Lehrproben).


    In welches Bundesland möchtest du?

    In Österreich wird täglich getestet. Hier las ich dann etwas von "zweimal pro Woche getestet" und gestern hat Frau Merkel verkündet, dass jeder Deutsche einen kostenlosen Selbsttest pro Woche bekommen soll. Ohne das Hintergrundwissen könnte man das ein nettes Angebot nennen. So fragt man sich: "Wäre mehr nicht auch möglich gewesen?".

    In Österreich wird nicht täglich getestet. Jeder Schüler 1x pro Woche: montags Gruppe A und mittwochs Gruppe B (wir haben von Mo bis Do Wechselunterricht und freitags Distance Learning).

    Das finde ich echt heftig, dass das derart missbraucht wird von den Betreibern dieser Teststraßen (die ja dann offenbar die Daten entsprechend weiterveräußern, damit es zu solchen Werbespams als Folge kommt). Gibt es da keine Bestrebungen in Österreich, das zu unterbinden, um einerseits den Datenmissbrauch zu unterbinden, andererseits aber eben auch die Testbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen? Gibt es dazu öffentliche Debatten bei euch aktuell?

    Leider nur oberflächlich und nicht ausreichend (mal ein Zeitungsbericht, mal hohle Versprechungen,...). Es ändert sich nicht wirklich was.

    Ui ... klingt aber schon irgendwie mühsam. Geht das gut bei euch? Wie ist so die Resonanz bei den Kindern/Jugendliche und Lehrpersonen?

    Ganz gemischt. Durch die einfacheren Tests ist die Testbereitschaft ein bisschen höher. Problem ist bei uns, dass sowas wie Datenschutz nicht existiert und wir die Testergebnisse auch von anderen Schulen und anderen Lehrern erhalten. Dadurch sind auch einige nicht bereit, sich testen zu lassen. Auch in den Teststraßen der Bezirke gibt es faktisch keinen Datenschutz. Man muss seine Handynummer, Emailadresse usw. angeben und wird hinterher von Werbung (auch mit pornografischem Inhalt) zugespamt.


    Neu dazu kam vorgestern, dass Schüler, die sich nicht testen lassen wollen, nicht mehr am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen. Wir Lehrer müssen sie trotzdem betreuen. Da ich auch im Präsenzunterricht viel mit neuen Medien arbeite, wird das für mich aber kein Problem werden. Ich akzeptiere aber, wenn sich Eltern/Schüler so entscheiden. Auch darüber erzähle ich euch noch. Wir haben gerade Semesterferien und die Neuerungen werden also erst nächste Woche losgehen.

    Sorry, aber das ist widerwärtig. Ich werde weder das eine noch das andere begleiten:uebel:

    Ich muss eher auf Lachanfälle aufpassen. 🤣


    Zum Beispiel: Ich war mit einer sehr ängstlichen Mutter in einem Gespräch mit der Direktorin. Die Mutter fragte mich, wie die Tests genau durchgeführt werden und sie wollte jedes Detail wissen. Da ich keinen Test zu Zeigen da hatte, nahm ich den kleinen Finger.🤗 In dem Moment dachte ich mir: "Jetzt sitze ich hier in einem Elterngespräch und popele 🤣." Und jeder fand es normal, die Mutter bedankte sich sogar 🤣. Ich musste in einen leeren Klassenraum und mich erstmal totlachen.

    Frechdachs Sorry, ich habe irgendwie den Überblick verloren... Habt ihr im Moment Präsenzunterricht oder seid ihr zu Hause? Und wenn ihr zu Hause seid, wie lange schon? Habt ihr vorher diese Tests schon gemacht? Soweit ich weiss werden unsere nicht per Schnelltest ausgewertet sondern an Viollier zur PCR gegeben. Was aber auch nur für uns zumindest kein grösserer Aufwand ist weil das Testzentrum direkt himterm Schulhaus liegt.

    Offiziell hatten wir von ca. Mitte November bis Anfang Dezember Distance Learning (ca 4 Wochen) und jetzt sind wir seit den Weihnachtsferien im DL (Unterstufe). Ein Sohn von mir ist in der Oberstufe und ist seit 3. November im DL.

    Inoffiziell gab es schon das ganze Schuljahr die Möglichkeit Klassen, Stufen und sogar ganze Schulen ins DL zu schicken. Betraf leider auch meine Stufe. Wir waren in diesem Schuljahr nur bis Mitte/Ende Oktober, in der Terrorwoche und kurz vor Weihnachten im Präsenzunterricht (wegen Schularbeiten - in D Klassenarbeiten usw). Sonst alles online. Ich plane schon nur noch Onlineunterricht. Wenn wir mal für ein paar Tage in Präsenz dürfen, arbeite ich trotzdem online (Übungen, Experimente, ...). Nur die Besprechungen sind dann live.


    Die Tests wurden bei Klassen in Präsenz und nur an einigen Schulen angewendet.

    Davon hab ich gelesen. Einmal die Woche verpflichtend, oder?

    Wird das dann quasi in der Klasse gesammelt und irgendwo abgegeben?

    Ja, einmal pro Woche. Wer nicht will, bleibt im Distance Learning.

    Die Tests funktionieren wie Schwangerschaftstests. Das heißt, sie sie haben eine Mulde, wo man den Popel reinschmiert und dann zwei kleine Fenster, eins für positiv und eins für negativ. Wie es dann mit Schülern abläuft, kann ich euch am Montag erzählen.

    Nach den Gurgeltests haben wir jetzt den Test in der Schule, bei dem man das Stäbchen nur in den vvorderen Bereich der Nase schiebt (also nicht weiter, wie den kleinen Finger). Wir nennen ihn "Popeltest". Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal vor die Klasse stelle und popeln demonstriere. 🤣 Die Kinder müssen ihn dann selbst durchführen.

    In Tirol war es auch lockerer. Wir mussten uns schon ein kleines bisschen umstellen. Auch in der Schule bei Ausflügen darf ich im Osten die Kinder erst ab der 7. Klasse alleine wohin schicken (zum Beispiel Erkundungsaufträge). Das habe ich vorher immer ab der 5. gemacht. Ich war auch vorher mal für ein Jahr stundenweise für Sachunterricht und Mathe an einer Grundschule in dem Schulzentrum in dem ich unterrichtete und durfte die Kinder mal in den Schulgarten etwas holen schicken. Jetzt undenkbar für Kinder unter 12 (seufz).

    Es halten sich in der Tat wenige daran und lassen ihre Kinder raus (meine waren schon immer hinterm Haus im Wald). Als Lehrerin muss ich es einhalten.

    Momentan wird es wegen Corona streng kontrolliert und Kinder werden von der Polizei und sonstigen Ordnungsorganen nach Hause geschickt, sobald sie außerhalb angetroffen werden. Ist hier für Familien gerade eine riesige Belastung.


    Das Jugendschutzgesetz (Aufsichtspflicht usw.) ist bundeslandabhängig. Mein Bundesland und Wien sind im Vergleich eher strenger.

    Frechdachs: Man wird doch nicht von Corona überrascht. Es muss doch nicht alles verboten sein, damit man es nicht tut. Es sollte doch irgendwie klar sein, dass es in der aktuellen Situation nicht das sinnvollste ist, mit 5 Leute gemeinsam einkaufen zu gehen. Insbesondere nicht in einem kleinen Dorfsupermarkt. Das kann man doch auch sicherlich anders planen. Ich kenne viele Familien, wo immer nur einer einkaufen geht. Dann sieht man aber auch immer wieder Familien mit Mama, Papa und Kindern gemeinsam im Supermarkt. Das ärgert viele. Und ich rede nicht von der alleinerziehenden Mutter, die ihr Kleinkind mitnimmt. Aber spätestens Kinder über 10 Jahre müssen nicht mit in den Laden genommen werden.

    Gleiches gilt natürlich auch für Rentnerpaare, die meinen, dass sie nur zusammen einkaufen können.

    Von Corona wurde niemand überrascht 🤣. Also doch eine geplante Sache. 🤣🤣 Deine angreifende Art ist mir hier schon öfter aufgefallen.


    Wir wurden im März von den Maßnahmen teilweise schon überrascht und werden es teilweise aktuell noch. Maßnahmen werden bei uns teilweise über Nacht beschlossen und direkt am nächsten Tag umgesetzt. Im Dezember hatte ich schon mal eine Änderung von Schulstunde zu Schulstunde 😥.

    Die Gesetzgebung ist in Österreich eine andere: Kinder unter 12 dürfen nicht alleine gelassen werden (ist sogar eine Straftat). Vor Corona war es nicht nur in meiner Familie normal, dass Kinder zum Einkaufen mitkommen. Hier werden Kinder halt nicht weggesperrt, sondern sind selbstverständlicher Teil des Alltags. Ja, ich weiß, für Deutsch etwas ungewohnt, aber im Ausland normal und auch gut so.

    Nach diesem Tag haben wir uns natürlich schon anders organisiert und gehen einzeln oder max zu zweit (auch mein Kind möchte mal einkaufen). Ich möchte noch erwähnen, dass beimuns schon mehrere Monate Distance Learning ist und Kinder bzw. Jugendliche nur zum Einkaufen oder Arztbesuche das Haus verlassen dürfen. Draußen spielen ist kein ausreichender Grund, das Haus zu verlassen (Bin froh über unseren Garten hinter dem Haus).

    Ich bitte mal um 2 Dinge: Schaut auch mal nach außen (nicht nur auf Zahlen, sondern wie geht es den Menschen) und seht nicht alles so verbissen (Die Maske und der Abstand verbieten nicht den Humor und die Fröhlichkeit).

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