Beiträge von Frechdachs

    Ich hatte selten so wenig Lust auf die letzten paar Wochen wie dieses Schuljahr. Wir haben im Baselland keine Pfingstferien weshalb die Zeit zwischen Ostern und Sommerferien sowieso immer mühsam ist. Aber dieses Jahr waren irgendwie alle hin- und hergerissen zwischen es soll endlich zu Ende gehen und wir könnten doch noch was Lustiges machen. Gestern hab ich mit meiner Klasse immerhin noch die Abschlussfahrt im Herbst geplant, wir haben jetzt ein fertiges Programm. Und Mittwoch war auch gut obwohl ich schon maximal keine Lust mehr hatte. Die Klasse hat aber noch toll gearbeitet im Labor.


    Ein Kollege suchte plötzlich sein Laptop, das war spurlos verschwunden. Ich meinte zu ihm ... komm, wir gehen mal ins Chemikalienlager suchen, wir sind alle so hirntot dass man mit dem Schlimmsten rechnen muss. Und siehe da, da lag es, im Regal zwischen den Eisen-Salzen.

    Du sprichst mir aus der Seele. Dieses Schuljahr war sehr kraftzehrend. Bin froh, dass wir jetzt 2 Monate Sommerferien haben.

    Die didaktische Reduktion ist mir in dercersten Zeit auch schwergefallen. Wurde aber mit der Zeit besser. Am besten war für mich, Schülerfeedbacks einzuholen bzw. auf Signale zu achten. Ist trainierbar.


    Diese Praxisphase ist in den meisten PHs mitten bis Ende des Studiums. Ich würde es am meisten mit den Blockpraktika in RLP mit ein bisschen Ref in der Anfangszeit vergleichen. Es ist aber nicht so strukturiert wie im Ref. Manchmal ist hier die Lehrerausbildung auch sehr seltsam und hat wenig mit Lehreralltag bzw Lehrerrolle zu tun (sondern oft mit dem richtigen Stallgeruch und Vitamin b). Das Wort "ungeeignet" hat hier oft nicht dieselbe Entsprechung wie in Deutschland. Wenn man zum Beispiel die 10 Kriterien guten Unterrichts (Hilbert Meyer?) in der Arbeit mit Schülern ggf Eltern berücksichtigen möchte, hat man Glück, wenn man nur ausgelacht wird.


    Oft hilft ein PH/Uni-wechsel oder der Wechsel auf ein anderes Lehramt. Ich war auch mal stundenweise an eine Grundschule abgeordnet und hatte eine 3. Klasse in Mathe und Sachunterricht. Die Kinder waren zwar sehr süß, aber mit dem Unterricht und der Schulform habe ich mich sehr schwergetan. Ich bin lieber bei meinen Pubertierenden. Das muss man als Lehrer für sich auch entdecken.

    Du solltest bedenken, dass du als Schulpsychologe/Schulsozialarbeiter (ist das nicht oft das Gleiche?) über die Sommerferien arbeitslos bist. Das sind somit schlechtbezahlte Stellen, die m.W. häufig auch einfach von Lehrkräften mit entsprechender Weiterbildung oder Sonderpädagogen nebenbei gemacht werden.

    Weiß natürlich nicht, wie das in Österreich ist.

    Ich habe genau das unsere Beratungslehrerin und unseren Sozialarbeiter gefragt. Sie grinsten mich an und meinten, dass sie dann endlich Zeit für ihre Berichte haben 😅. Der Sozialarbeiter macht auch in den Ferien Hausbesuche. Beide arbeiten, wie wir auch, Vollzeit und mit 14 Gehältern im Jahr. Schulpsychologen haben ihren Standort in den Bildungsdirektionen und kommen nur auf Anfrage in die Schule (und auch nur, wenn was heftiges vorgefallen ist wie Selbstmordversuche und Messerstechereien).

    Also zumindest in Deutschland interessiert sich im Schuldienst leider niemand für ein Zweitstudium. Aber wenn du dir ein zweites Studium leisten kannst und dich Psychologie interessiert, dann go for it, es schadet dir persönlich ja nicht und wer weiß, was sich aus dem Studium dann ergibt? Hier liegt der NC bei 1,1 oder sowas da studiert man Psychologie normalerweise nicht, weil man was anderes nicht geschafft hat.

    Hier in Österreich schon, da die Schulleitungen autonom über die Einstellung entscheiden. Die übergeordnete Behörde will nur zuerst gefragt werden (bevor man zusagt) und prüft das Formelle. Zusatzstudiengänge können daher Sinn machen.

    Bei uns gibt es keinen NC, aber Aufnahmeprüfungen.

    In Österreich könntest du es zum Beratungslehrer kombinieren (ist in Deutschland etwas ähnliches wie Schulsozialarbeiter). Schulsozialarbeiter gibt es bei uns auch noch extra. Sie haben leicht andere Aufgaben wie Beratungslehrer. Oder Schulpsychologe.

    Weil es ein Unfall ist und jeder Bürger Krankenkassen- oder Versicherungsbeiträge zahlt und im Fall der Fälle Anrecht auf Hilfe hat.

    Beim Thema Rauchen bin ich im Zwiespalt. Aber wo will man da anfangen, falsche Ernährung, Bewegungsmangel...?

    Fakt ist für mich, dass das Fußballspiel unter bestimmten Auflagen stattfinden durfte, die 1. nicht eingehalten wurden und dies 2. nicht geahndet wurde (Aufforderung, Maske zu tragen; Rausschmiss). Und das geht einfach gar nicht.

    Jeder hat ein Anrecht auf Hilfe und nicht nur diejenigen, deren Verhalten dir passt.

    Wieso soll ich dafür zahlen, wenn jemand bewusst ein vermeidbares Risikoverhalten an den Tag legt? Das finde ich anmaßend.

    Solange ich dafür zwangsweise zahle, steht es mir tatsächlich auch zu, darüber zu urteilen, dass ich sowas mitfinanzieren muss.

    Warum muss ich für jemanden zahlen, der sich bei der Ausführung von Sport verletzt (Arztkosten,...) und ggf dadurch sogar behindert ist (Kosten, und wenn es nur die ermäßigte Fahrkarte ist)? Oder für einen Raucher? ...

    Habe mir bisher wenig Gedanken darum gemacht und es selbstverständlich gesehen, dass wir solidarisch (Krankenkasse,Sozialversicherung,...) füreinander für Gesundheitskosten aufkommen. Aber mit der zunehmenden Diskussion darüber, dass ein bestimmtes Verhalten sanktioniert werden soll, ändert sich das bei mir. Dann möchte ich aus der allgemeinen Krankenversicherung und Sozialversicherung austreten und mich selbst versichern dürfen. Ich bin zum Beispiel Nichtraucherin, warum soll ich die Bahandlungskosten von Rauchern mit übernehmen. Ich mache keine Risikosportarten, wozu ich auch Klettern zähle. Warum soll ich für Sportler mit aufkommen müssen? ...

    Zudem galt für immer der Grundsatz: Was gesundheitlich wirklich notwenig ist, bezahlt auch die Krankenkasse. Irgendwelche Zusatzleistungen nicht unbedingt und dann brauche ich sie auch nicht.

    Ich habe gerade letzte Woche einen 10kg Eimer Werder Berliner Currywurstsoße gekauft, der ist auf dem Weg gerade nach Österreich, denn dort gibt es das auch nicht.


    Gibt so Sachen, die immer mitgebracht werden müssen, wie Bautzener Senf, Werder Gewürzketchup, Werder Curry-Wurst-Soße usw. Früher war es immer Berliner Weiße für unsere Vermieter

    und Remoulade, Kellogs Frostis und Smacks, ... 😍

    Von Leistung kann ich hier bei meiner Schule (Förderzentrum Lernen) gar nicht mehr sprechen. Ich komme mir momentan vor wie der Ausputzer der Nation. Alles, was in dem vergangenen halben Jahr Schulschließung in den Familien falsch gelaufen ist, bringen die Kinder nun mit in die Schule und lassen es raus. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es bei uns gerade abgeht. Ich bin ja nur 10h drin und das an 2 Tagen, aber es ist so krass... In den Pausen treffe ich mehrfach Kollegen, die mit einem Schüler auf dem Flur sitzen und diesen betreuen und beruhigen, auf Nachfrage erschallt es laut durch die Flure "nein, nicht nur dieser eine ist ausgetickt, noch 3 weitere..." und das von sooooooo vielen Kollegen, und wirklich nur von denen, bei denen seit Weihnachten bis auf 1-2 Wochen Wechselunterricht kein Präsenzunterricht war. Am Freitag warf ein wirklich netter Schüler nach der Pause mit Stühlen (!!!) im Klassenzimmer um sich als ich endlich aus der Pausenaufsicht kam, der andre trat nämlich WÄHREND der Pause im Sprung auf Glastüren ein... jeweils 4. und 3. Klasse und das sind nur 2 Beispiele.

    Summerschool, hahahaha, ich hab keinen Humor mehr, unsre Schülerschaft hat so gelitten und jetzt kommt alles raus und es gibt für die Kinder KEINERLEI Hilfe, nichts, wir Lehrer sind die einzigen, die für sie da sind, es ist so megakrass gerade.

    Leistung?

    Bei uns ähnlich. Wir müssen gerade etliche Gefährdungsmeldungen schreiben 😢.

    Wenn du nach einem Jahr aufwachst und die Top-3 der Verschwörungsmythen verpasst hast. :schreck:

    Frechdachs Nicht böse gemeint. Manchmal wünsche ich mir, das gäbe es alles nicht, es ist so unwirklich und skurril.

    War leicht verwirrt 🤣, deshalb dachte ich, ich frage mal nach.

    Schüler kamen mal, dass auf den Teststäbchen Würmer wären und sie deshalb nicht testen wollen. Wir haben sie unter dem Mikroskop angeschaut und keine gefunden. "Zur Sicherheit" haben wir normale Wattestäbchen benutzt. Danach kam das nie wieder auf.

    Sonst dachte ich, die Mutter mit Nimm2 gegen Corona wäre schon skurril 🤣.

    Habe gerade Echsenmenschen gegoogelt und bekam nur Verkaufsstellen für Echsenmenschen und Echsenpriester für ein Spiel 🤔 angezeigt. Egal, ich glaube, das ist mir zu seltsam.

    Es wird auch in Österreich keine Impfpflicht geben. Die Österreicher sind Impfskeptiker, auch was andere Impfungen betrifft. Einzelne Unternehmen haben schon veröffentlicht, dass sie nur Geimpfte einstellen werden. Dann bleiben halt Bewerber und Kunden weg.

    Was ist mit Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können?

    Mir geht es mit Erdkunde so. In meinen anderen Fächern ist der Bedarf höher. Ich kann mich sozusagen sogar selbst einteilen, da ich an der Lehrfächerverteilung beteiligt bin. Ich kann alsombestätigen, dass es von Schulleitern und Stellvertretern kein böser Wille ist.


    Wenn es dein Herzenswunsch ist, dann rede mit demjenigen, der die Lehrfächerverteilung macht.

    Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Hier in Österreich gibt es keine Schulbesuchspflicht. Jeder Schüler kann sich zu Beginn eines Schuljahres vom Schulbesuch abmelden. In einer Externistenprüfung wird der Jahresstoff am Ende des Schuljahres abgeprüft (bei Durchfallen muss der Schüler ab dann am Unterricht in der Schule teilnehmen). Es sind eher normale Familien, eher bildungsnah, die diese Möglichkeit wahrnehmen. Irgendwelche Spinner sind eher weniger dabei. Hatte meinen jüngsten Sohn auch eine zeitlang im Homeschooling.

    Habe an anderer Stelle sehr ausführlich darüber geschrieben. Es gab mal einen Thread darüber.


    An anderer Stelle bin ich aber ganz bei dir: Schüler aus sehr bildungsfernen (auch sehr religiösen) Familien waren im Distance Learning nicht bzw. schlecht erreichbar. Diese Schüler wurden ganz abgehängt und sind auch jetzt im Präsenzunterricht nur schwer zu integrieren bzw. (schulische) Strukturen gingen völlig verloren. Solche Familien melden sich zum Glück aber normalerweise eher nicht zum Homeschooling ab.

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