Hallo liebe Community!
Hi, herzlich willkommen
Ich möchte um eure Meinung bitten! Kurz zu mir und meiner Situation: Ich habe mit 18 Jahre eine Lehre (Elektrotechnik) abgeschlossen und danach als Facharbeiter in der Werkstatt gearbeitet. Neben der Arbeit absolvierte ich dann vier Jahre lang die HTL (in DE gibts kein Äquivalent dazu, aber es ist sowas Ähnliches wie der Techniker mit Abitur).
In dieser Zeit habe ich völlig unerwartet meine Begeisterung für Mathe, Physik, Bildung und Wissenschaft allgemein entdeckt.
Eine HTL (Höhere technische Lehranstalt) entspricht in Deutschland dem beruflichen Gymnasium. Man erwirbt die Hochschulreife. Unterschied ist, dass die HTL etwas länger dauert (1-2 Jahre) und man ein Diplom erwirbt (Beispiel Elektrotechnik). Hierbei muss man aber aufpassen, dass Österreicher sehr titelgeil sind. Ein Diplom-Irgendwas bzw Ingeneur für Irgendwas entspricht in Deutschland in etwa einem Techniker für Irgendwas. Es müsste ein Lehramtsstudium komplett studiert werden. Ohne Bachelor ist auch ein Quereinstieg nicht möglich. Es sein denn, du gehst als Lehrer für Fachpraxis an eine Berufsschule.
Seit mittlerweile drei Jahren denke ich immer wieder daran, Mathe u. Physik Lehrer für die Oberstufe zu werden (am liebsten in einer HTL). Die Arbeit im Büro hab ich nun zwei Jahre seit meinen Abschluss ausprobiert und ehrlich gesagt bin ich nicht sonderlich begeistert, v.a. mit der Aussicht, dass ich in dem Bereich mit all der tollen Mathematik nichts mehr zu tun haben werde. Ich denke oft an meinen tollen Mathe und Physik Lehrer aus der Oberstufe zurück, der den Unterricht so interessant gestaltet hat und uns bis zum Abitur begleitet hat.
Diesen Wunych kann ich sehr gut nachvollziehen 👍
Mir würde ein Selbsterhaltstipendium zustehen und der Bachelor für den Berufseinstieg dauert vier Jahre. Den Master kann ich angeblich (muss mich da noch genauer informieren) neben dem Beruf machen. Da wäre ich dann 32 Jahre alt. Denkt ihr, wäre ich da schon zu alt dafür?
Den Master musst du sogar machen. Wenn du vorher in den Dienst eintrittst, innerhalb von 8 Jahren (neues Dienstrecht). Je nach Bundesland ist es berufsbegleitend möglich. Wenn du dein Bundesland verrätst, kann ich dir da eventuell mehr dazu sagen.
Zu alt wärst du da auf keinen Fall. Zumal du ja schon vorher als Lehrer tätig sein kannst (je nach Bundesland besser oder schlechter- mit Ma/Ph überall gute Karten). Fängst du vor dem Bachelor an als Lehrer zu arbeiten, hast du keine Induktionsphase (in Deutschland ähnlich das Referendariat). Du hast aber auch kein Recht auf einen Mentor.
Ich muss halt dafür meinen Job und Wohnung schmeißen und mein Leben komplett umkrempeln, daher ist es eine Entscheidung, die gut überlegt sein soll. Wenn ich es jedoch nicht tue, würde ich es möglicherweise bereuen.
Nachvollziehbar. Vielleicht kannst du ein Praktikum machen?
Fachlich habe ich absolut keine Bedenken, nur ich habe noch nie wirklich länger vor einer Klasse unterrichtet (nie mehr als eine Stunde), das ist ein ziemlicher Schritt ins Ungewisse, da bin ich mir noch etwas unsicher, obwohl ich wirklich glaube, dass es mir viel Spaß machen würde.
Das bleibt leider in Österreich so. Du hast in deiner Lehrerausbildung keine Lehrproben (nur während Induktionsphase). Die ersten 5 Jahre bist du befristet und hast jedes Jahr ein Unterrichtsbesuch zur Weiterverwendung. Hier könnte die Lehrerausbildung stark verbessert werden. Du wirst ins kalt Wasser geworfen und sollst schwimmen.
Schlimmstenfalls, falls ich das Studium nicht packe, habe ich dennoch eine gute und gefragte Ausbildung, mit der ich ziemlich schnell wieder einen Job finden würde, das "beruhigt" etwas.
Da ist was dran. Könntest du Mathe oder Physik studieren und als Quereinsteiger versuchen? Wäre das was für dich?
Angeblich gibts ja so viele Lehramtsstudenten, habt ihr Erfahrungswerte bzgl. Bedarf an Mathe & Physiklehrern?
Ja, Bedarf ist da.
Über eure Meinung zu meinem Vorhaben wäre ich sehr dankbar!