Da liegt der Fehler: Nicht jedes kleine Kind wird dort vorgestellt. Diese Familien haben Vorgeschichten, diese Kinder und Eltern haben sich gemeinsam in eine Lage manövriert, aus der sie ohne Hilfe nicht mehr heraus kommen. Das darf man nicht vergessen, wenn man über diese klinischen Situationen spricht: dort sieht man keine normalen Familienkonstellationen. Daher kann man das, was man dort sieht, auch nicht mit jenen vergleichen.
Seh ich anders. Natürlich wird nicht jedes Kind dort vorgestellt. Jedes kleinere Kind, das man so abrupt von den Eltern trennt, hat dennoch erstmal Angst. Egal ob das Kind essgestört, aggressiv, ein Schreikind oder eines mit Schlafstörungen ist.
Natürlich brauchten die dort gezeigten Familien Hilfen!
Der Aufenthalt in dieser Klinik wird für viele das letzte Mittel der Wahl sein, weil alles zuvor nicht geholfen hat.
Die Eltern waren so geschafft, dass sie mehr oder weniger unkritisch jede Entlastung angenommen hätten. Ich behaupte mal, da war ein Punkt erreicht, wo sie fast jedem, der selbstbewusst eine Lösung verspricht, geglaubt hätten. Da haben sie sich auf diese dubiose Klinik eingelassen.
So darf man meiner Meinung nach nicht mit Kindern umgehen.
Warum zerrt man ein Kleinkind an beiden Händen festgehalten mit zwei Erwachsenen durch den Park und nötigt eine 5-jährige zum völlig unkindgemäßen Joggen? Wenn ich will, dass sich Kinder bewegen, wie wäre es mit Ballspielen, Rumtoben,Fangenspielen, Spielplatzbesuch, Bällebad, Schwimmen...?
Würde man eine Erwachsenen an beiden Armen hochgehalten durch die Gegend schleifen, wäre das eine Form der Misshandlung. Beim Kind wurde es geduldet. Ich behaupte mal, würde jemand seine Hund so an der Leine durch den Park schleifen, würden ihn Andere wegen Tierquälerei anzeigen.
Und dieser Satz am Anfang des Films: Wenn es mir gutgeht, geht es dem Kind gut. Nein, wenn es mir gutgeht, weil ich nur meine Bedürfnisse befriedige, geht es dem Kind genausowenig gut wie bei völliger Selbstaufopferung.
Genug aufgeregt, doch mir taten die Kinder einfach leid.