Beiträge von Kapa

    Die Schüler reagieren ziemlich fix verunsichert und eingeschnappt auf (auch berechtigte) Zurechtweisungen. Vergangenes Jahr hatte die Klassenlehrerin einige Schüler, die nach mehreren Wochen guter Mitarbeit in einer Stunde Unsinn getrieben haben, zurechtgewiesen. Resultat war komplette Arbeitsverweigerung über mehrere Stunden.

    So mal wieder was von mir zur Thematik:


    Situation: Letzter UB vor der Prüfung. In einer 10. Klasse (ISS), die nicht nur mir, sondern auch der Klassenlehrerin und anderen Kollegen immense Porbleme bereitet, weil sie disziplinatorisch bisher kaum Verbesserung zeigt und Motivation mitzuarbeiten an einigen Tagen komplett fehlt.


    Einstieg war schüleraktivierend und die Schüler haben super mitgemacht (was bei denen schon was heißen soll :D ). Danach kam eine Definition via Folienpuzzle. Auch das hat super geklappt. Einige taten sich zwar sehr schwer, dafür haben die "Guten" der Klasse das Ganze wieder rausgerissen.
    Dann gabs ein Arbeitsblatt, auf dem die Schüler einen Zeitstrahl erstellen sollten. Beim rumgehen waren einige semi bis vollverzweifelt, weil sie nicht wussten wie man das macht. 5 Schüler hatten an dem Tag ihre 45 Minuten, vmtl weil sie davor erfahren haben, dass die Klassenfarht nicht mit ihrer Klassenlehrerin stattfindet (krank) und weil sie nach der Stunde mit mir noch eine vertretungsstunde hatten obwohl sie ja eigentlich normalerweise an dem Tag Schluss haben.
    Hab bei den Störungen versucht zu intervenieren konnte aber leider nicht immer sofort einschreiten weil ich zu den Schülern ja auch erstmal hinkommen muss. Einen Schüler musste ich sogar für 2 Minuten rausschicken, sonst hätte er sich nicht mehr gefangen.


    Auswertung: Schüler waren angeblich unterfordert, Zeitstrahl sei Niveau der 5. und 6. Klasse. Daher sind meine vmtl. auch dran gescheitert. Einstieg war ihm zu lasch. Arbeitsblatt war "zu bunt" (Schüler fandens nach eigenen Aussagen Klasse, dass sie endlich mal wieder was mit Farbe im Unterricht zu Gesicht bekommen.). Unterrichtsstörungen hätte ich sofort unterbinden müssen indem ich direkt zu dem entsprechenden Schüler gehe (Was meines Erachtens kaum möglich ist, wenn an der einen Seite gerade von mir interveniert wird und an der anderen Seite schon die nächste Störung losgeht). Schüler rausschicken zum beruhigen war gut, ihn nach eigenem Gutdünken (Vorgabe war: Geh 2 Minuten raus und beruhig dich.) wieder rein lassen war denkbar schlechteste Lösung. Alle Störungen sind einzig und allein auf mich zurück zuführen und ich mache meine Erziehungsarbeit nicht.



    Danach war ich erst einmal platt. Bisher wurde mir gesagt, ich wäre zu anspruchsvoll oder an der Grenze zu "zu anspruchsvoll" was die Arbeitsblätter und co angeht und ich hatte dieses Mal auch das Gefühl, dass ich das Niveau der Klasse genau getroffen habe, bzw. einige immer noch überfordert waren (siehe Zeitstrahl). An meiner Lehrerperson wurde bisher noch nicht einmal kritisiert sondern eher im Gegenteil positiv hervorgehoben. In der Auswertung hatte ich auch angegeben, dass ich sehr unzufrieden mit der heutigen Disziplin war und es unter anderem auch daran gelegen hat, dass ich heute nicht so hart durchgegriffen habe wie sonst (Nachsitzen, Tadel etc.), was ich darauf begründet habe, dass die Schüler in den vergangenen Stunden eine extreme Steigerung der Motivation und Disziplin an den Tag gelegt haben.
    Habe das Gespräch dann mit Kollegen ausgewertet und mit der Klassenlehrerin. Alle haben sich das AB angeschaut und meinten es sei teils sogar zu anspruchsvoll für einige unserer Schüler gewesen und kein, Zitat, "Malen nach Zahlen". Im Endeffekt wurde mir sogar "der Kopf getätschelt" und mir gesagt, dass mir das nicht zu sehr zu Herzen nehmen soll und ich eine gute Lehrerpersönlichkeit vorweise. (Wers glaubt?) Das kam vor allem von Kollegen, die bei mir schon hospitiert haben bzw. mich begleiten.
    Zweifel jedenfalls gerade sehr an meiner Kompetenz und Person. Mir graust es jetzt vor meiner abschließenden Beurteilung in dem Fach.

    • Ich schreib mit dem verfluchten Teufelsgerät mit dem Namen Handy. Mein tolles Korrekturprogramm macht da gerne Nonsens draus.
    • Abgesehen davon bin ich nach 1 1/2 Nachtschichten und einer noch bevorstehenden Brei im Kopf. Bin glücklich das mein UB heute wenigstens fast reibungslos verlaufen ist und ich endlich im Zug nach Hause sitze (bezieht sich auf diesen Post).

    Somit: Verzeihung für die Fehler. Habe gerade selbst noch mal geschaut und finde: Kapa muss in die Schämecke!
    Bin leider im Handymodus meist ohne die Muse der Korrektur der Autokorrektur unterwegs. Daher vermeide ich wenn möglich auch Posts via Handy. Hätt ich bei dem letzten auch mal machen sollen!


    • Im übrigen: du solltest nicht zu schnell urteilen. Ausländer bin ich nicht und Lehrerberuf liegt mir

    Hey Traumjob,


    Ab hier wirds lustig. Die anderen seminarzeiönehmer die mit mir jetzt im Semester Prüfung haben sind dahingehend auch unzufrieden. Was das plötzliche ausfallen lassen eines UBs und das hin und her schieben angeht bin ich derjenige, der im Seminar allein von betroffen ist. Das zu spät kommen zum UB haben andere auch bei ihm schon erlebt.


    Wegen der falschen Beurteilung hat er von der hsl schon eins auf den Deckel bekommen, ähnlich siehts aus beim ausfallen lassen der Stunden ohne Meldung an hsl. Jedoch weiß ich, dass denen nur die eine ausgefallene Stunde bekannt ist. Insgesamt sind es jedoch mehrere gewesen.


    Mein Seminar ist was das Gespräch suchen angeht feige und wollte mich vorschieben. Ich habe ihn dann nur im Bezug auf meine Eindrücke freundlich darauf angesprochen, ob dort evtl im Seminar nicht noch mehr möglich wäre. Blieb bisher leider ohne Folgen.


    Die hsl hat ihn schon auf dem Schirm, ist sich jedoch vmtl nicht um die ganze Bandbreite der Ereignisse bewusst. Da wir im Seminar alles schriftlich haben, haben wir gemeinsam beschlossen nach unseren Prüfungen die aktenlage an die hsl weiter zugeben. Hierzu werde ich ein schreiben verfassen das möglichst neutral ist und dem Tenor aller Teilnehmer trifft. Diese wollen dass dann unterschreiben. Meine beiden Mentorinnen meiner beiden Schulen werden auch jeweils ein schreiben zu unserer Unterstützung abfertigen.
    Ich hätte das gern schon vor den Prüfungen erledigt, mein Seminar wird das aber nicht unterstützen.


    Die Begründung des 2. ubs im 3. Semester ist: zusätzliches Beratungsangebot. Was verständlich wäre, wenn meine vorherigen Beurteilungen in Richtung 4/5 gehen. Sie liegen aber im Bereich 3 (habe meinen Direktor gestern mal drüber schauen lassen), so wie 80 Prozent unseres Seminars (haben ja abgesehen vom Namen und der Reihenfolge alle den gleichen Wortlaut).


    Ich werde jedenfalls heute meinen 2. UB halten. Nach Absprache mit meiner Mentorin + Direktor hab ich mich dazu entschlossen, ihm zu zeigen, dass ich zwar weiß, dass das nicht der normale Modus operandi ist, aber dennoch die Situation Antizipieren kann und einen guten Entwurf hinlegen kann. Meibe Bedenken den UB durchzuführen habe ich den FSL und der hsl zudem mitgeteilt. Der UB Entwurf ist dennoch besser als sie Erwarten werden. Da ich ja bis Freitag abgesehen von der Aufarbeitung des Material fertig war.


    Den Entwurf für Mittwoch werde ich dann heute Nachmittag und auf der seminarfahrt beenden müssen. Führ kein Weg vorbei.


    Mein Direktor + Mentorin werden heute im Anschluss des UB auch nochmal "Tacheles" mit dem FSL reden.

    Ich schreib jetzt mal aus meiner Berliner Referendarsperspektive:


    Du kannst mit dem FSL Glück oder aber eben Pech haben. In Erdkunde hatte ich Glück trotz Schwangerschaftsbedingten FSL Wechsel zwei extrem kompetente und fördernde/fordernde Person bekommen zu haben.


    In Geschichte siehts anders aus:
    1. FSL kommt stets unvorbereitet und zu spät zum Seminar.
    2. FSL sagt regelmäsig ohne Begründung 12 Stunden vor Seminar via Mail ab.
    3. FSL führt das auswertungsgespräch nach dem UB nicht konstruktiv (Aussage meiner Mentorinnen und eigenes empfinden)
    4. FSL sagt UB 12h vorher ab ohne Begründung
    5. FSL kommt zum UB 10 Minuten zu spät und sagt im Reflexionsgespräch, das er keinen Einstieg gesehen hat
    6. FSL meldet sich nicht im hauptseminar krank sondern schickt uns nur eine ausfallmail (hat unser hauptseminar jetzt mitbekommen)
    7. FSL verschiebt die UB Termine wie es ihm passt.
    8. unsere Beurteilungen sind fast alle gleich und er verlangt auch nicht die reglexionsbögen (was eigentlich Pflicht ist)
    9. unsere Beurteilungen hat er im 1. Semester falsch geschrieben und im 2. Semester von allen EINER mitreferendarin übers Wochenende mit gegeben, sodass sie doch am Montag bitte diese beim hauptseminar einreicht für ihn
    10. einige Beurteilungen hatte er vergessen zu schreiben und abzugeben


    Punkt 7 bringt mich heut zum Beispiel in den Genuss von heut auf morgen (wortwörtlich) einen UB vorzubereiten in einer Klasse einer iss (hauptschulcharakter) die keinerlei Disziplin oder Willen zur Mitarbeit an den Tag legt (und das leider bei 10 von 15 Kollegen).
    Ich bin im 3. Semester, neue Ausbildungsordnung. Befinde mich also im prüfungssemester. Kommenden Mittwoch habe ich einen zweiten UB in meiner anderem Schule mit meinem Geschichte FSL. Dieser wurde auf Wunsch der hauptseminarsleiterin gemeinsam beschlossen weswegen der eigentlich geplante (morgen!) ausfallen sollte. Gestern bekam ich von ihm die Mail ich solle noch den halbfertigen am Dienstag (morgen!) zeigen.
    Mein einzig Glück ist, das der UB erst letzten Freitag verschoben wurde und ich die Vorbereitung für morgen zu großen Teilen fertig habe.



    Soviel zu geballter Kompetenz

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