So mal wieder was von mir zur Thematik:
Situation: Letzter UB vor der Prüfung. In einer 10. Klasse (ISS), die nicht nur mir, sondern auch der Klassenlehrerin und anderen Kollegen immense Porbleme bereitet, weil sie disziplinatorisch bisher kaum Verbesserung zeigt und Motivation mitzuarbeiten an einigen Tagen komplett fehlt.
Einstieg war schüleraktivierend und die Schüler haben super mitgemacht (was bei denen schon was heißen soll ). Danach kam eine Definition via Folienpuzzle. Auch das hat super geklappt. Einige taten sich zwar sehr schwer, dafür haben die "Guten" der Klasse das Ganze wieder rausgerissen.
Dann gabs ein Arbeitsblatt, auf dem die Schüler einen Zeitstrahl erstellen sollten. Beim rumgehen waren einige semi bis vollverzweifelt, weil sie nicht wussten wie man das macht. 5 Schüler hatten an dem Tag ihre 45 Minuten, vmtl weil sie davor erfahren haben, dass die Klassenfarht nicht mit ihrer Klassenlehrerin stattfindet (krank) und weil sie nach der Stunde mit mir noch eine vertretungsstunde hatten obwohl sie ja eigentlich normalerweise an dem Tag Schluss haben.
Hab bei den Störungen versucht zu intervenieren konnte aber leider nicht immer sofort einschreiten weil ich zu den Schülern ja auch erstmal hinkommen muss. Einen Schüler musste ich sogar für 2 Minuten rausschicken, sonst hätte er sich nicht mehr gefangen.
Auswertung: Schüler waren angeblich unterfordert, Zeitstrahl sei Niveau der 5. und 6. Klasse. Daher sind meine vmtl. auch dran gescheitert. Einstieg war ihm zu lasch. Arbeitsblatt war "zu bunt" (Schüler fandens nach eigenen Aussagen Klasse, dass sie endlich mal wieder was mit Farbe im Unterricht zu Gesicht bekommen.). Unterrichtsstörungen hätte ich sofort unterbinden müssen indem ich direkt zu dem entsprechenden Schüler gehe (Was meines Erachtens kaum möglich ist, wenn an der einen Seite gerade von mir interveniert wird und an der anderen Seite schon die nächste Störung losgeht). Schüler rausschicken zum beruhigen war gut, ihn nach eigenem Gutdünken (Vorgabe war: Geh 2 Minuten raus und beruhig dich.) wieder rein lassen war denkbar schlechteste Lösung. Alle Störungen sind einzig und allein auf mich zurück zuführen und ich mache meine Erziehungsarbeit nicht.
Danach war ich erst einmal platt. Bisher wurde mir gesagt, ich wäre zu anspruchsvoll oder an der Grenze zu "zu anspruchsvoll" was die Arbeitsblätter und co angeht und ich hatte dieses Mal auch das Gefühl, dass ich das Niveau der Klasse genau getroffen habe, bzw. einige immer noch überfordert waren (siehe Zeitstrahl). An meiner Lehrerperson wurde bisher noch nicht einmal kritisiert sondern eher im Gegenteil positiv hervorgehoben. In der Auswertung hatte ich auch angegeben, dass ich sehr unzufrieden mit der heutigen Disziplin war und es unter anderem auch daran gelegen hat, dass ich heute nicht so hart durchgegriffen habe wie sonst (Nachsitzen, Tadel etc.), was ich darauf begründet habe, dass die Schüler in den vergangenen Stunden eine extreme Steigerung der Motivation und Disziplin an den Tag gelegt haben.
Habe das Gespräch dann mit Kollegen ausgewertet und mit der Klassenlehrerin. Alle haben sich das AB angeschaut und meinten es sei teils sogar zu anspruchsvoll für einige unserer Schüler gewesen und kein, Zitat, "Malen nach Zahlen". Im Endeffekt wurde mir sogar "der Kopf getätschelt" und mir gesagt, dass mir das nicht zu sehr zu Herzen nehmen soll und ich eine gute Lehrerpersönlichkeit vorweise. (Wers glaubt?) Das kam vor allem von Kollegen, die bei mir schon hospitiert haben bzw. mich begleiten.
Zweifel jedenfalls gerade sehr an meiner Kompetenz und Person. Mir graust es jetzt vor meiner abschließenden Beurteilung in dem Fach.