Beiträge von Kapa

    Vielleicht hats auch einfach etwas mit der Scheinheiligkeit zu tun oder mit der Tatsache, dass vielen Menschen das Elend anderer Völker (es sei denn, es sind die Schwester- und Brüdervölker des Westens) schlichtweg am Hintern vorbei gehen.


    Durfte schon mehrmals, auch mit Kollegen, vor allem aber im Studium, mit Menschen diskutieren, die die verschiedensten Anschläge im Westen aufs Übelste verteufelt haben. Angepsrochen auf das unsägliche Leid, dass die Menschen im Nahen Osten und Afrika durchleben wurden abgebloggt und negiert. Hinzu kam, dass der Versuch, Entstehung von Terrorismus zu erklären (im Nahen Osten hat das leider meist Gründe, die viele im Westen nicht wirklich hören wollen) und ein Verständnis für die Problematik zu entwickeln oftmals einfach mit "aber die haben doch angefangen" Argumenten abgebügelt wurden.

    Wir hatten heute eine Schweigeminute, über die Auswüchse derselbigen habe ich hier ein extra Thread aufgemacht.


    Ich habe es in meiner 7. heute auch thematisiert im Geschichtsunterricht. Interessante Frage der sonst sehr begeisterungslosen Klasse: Warum müssen wir für Paris eine Schweigeminute einlegen und für die toten in Beirut oder für die Toten in Bagdad (Anschlag auf eine Hochzeit) oder für die Toten Russen des Flugzeugabsturzes nicht?


    Ich wusste keine (für mich zufriedenstellende) Antwort darauf, weil ich den Schülern im Grunde zustimme. Meine Erklärung haben Sie jedoch dankend angenommen.

    Liebes Forum,


    ein kurzer Bericht aus meiner Schule:


    Wir hatten heute, anlässlich der Anschläge in Paris vergangenen Freitag, eine von der Schule verordnete Schweigeminute. Unser neuer Schulleiter nutzte hierfür zur Ankündigung in der 4. Stunde seine Lautsprechertaste. Der Lehrerschaft und der Schülerschaft teilte er hierrüber seine Betroffenheit aus und forderte uns auf, solidarisch um 12 Uhr gemeinsam auf dem Schulhof eine Schweigeminute einzulegen und der Opfer würdevoll zu gedenken. Die Schweigeminute, insofern man sie denn so bezeichnen darf, dauerte keine 20 Sekunden und war von vielen "Allah Akbar" Rufen unterbrochen. Der Schulleiter reagierte hierauf nicht und bedankte sich bei den Schülern und Lehrern für ihre Anteilnahme. Das Ganze wurde dann nach 2 Minuten aufgelöst (gemessen vom Zusammenkommen über Schweigeminute bis zur vollständigen Auflösung). Angesprochen auf die Allah Akbar Rufe und dem Hinweis auf die namentlich bekannten Rufer bügelte er das Ganze gegenüber den beiden Kollegen, die das angesprochen haben, ab.


    Mit dieser obskuren Aktion und der mangelnden Reaktion seinerseits ist der Mann bei mir nun untendurch. Eine sehr gute Freundin meinerseits hat in Paris ihre Schwester und ihren Schwager verloren, das vergangene Wochenende habe ich mit Trost spenden und schlaflosen Nächten verbracht. Vielleicht regt mich das Ganze nur deswegen so auf, dennoch finde ich seine Reaktion bzw. Nichtreaktion unmöglich und einem Schulleiterposten nicht angemessen.
    Ich werde dem Herren am Ende meines Referendariats an meinem letzten Schultag mitteilen, dass dies ein Ding der Unmöglickeit war und er in Zukunft bitte entweder wahre Anteilnahme vorleben soll oder es lieber sein lassen soll.



    Wie wurde das an eurer Schule gehandhabt? Gab es heute Schweigeminuten bei euch? Gab es bei euch auch solche "Allah Akbar Rufer"? Wenn ja, wie wurde damit umgegangen?

    Ja man kann durchaus auch in die Umgebung fahren, Praxisbeispiel für jeweils eine Klasse aus Berlin:


    1. Ostsee, Kostenpunkt für 1 Woche: 350 €
    2. Spreewald, Kostenpunkt für eine Woche: 250 €


    Ich habe mittlerweile preiswertere Auslandsfahrten als die die oben erwähnten Beispiele gesehen, da kann ichs den Kollegen nicht verübeln, wenn sie mit den Schülern wo anders hinfahren wollen.

    Ich finde es höchst interessant, dass auf der Facebook Seite sowie auf der eigenen Homepage, fast nichts dadrüber zu finden ist und der Klassenlehrer sich nun zu Worte meldet. Als Schulleiter und Aufsichtsbehörde würde ich zunächst einmal dafür sorgen, dass dort Ruhe ist und nicht ohne Weiteres mit der Presse gesprochen wird. Schon alleine um die Außenwirkung nicht noch weiter ins Negative zu ziehen.


    An sich: Eine interessante Idee. Der Umgang mit der Kritik ist aber schlecht.
    Insgesamt finde ich es sehr bedenklich, dass dort 2100 € für Flug und Unterkunft veranschlagt wurden. War es ein Hotel mitten in der Innenstadt? Es geht billiger, für eine Woche käme man auch mit rund 1000 € aus. 2500€ pro Person sind entschieden zu viel und der Schulleiter sollte aufgrund dieser Entscheidung seinen Hut nehmen müssen.

    Ich hab eine Freundin die dort mitgefahren ist, sie findet es ebenso irrsinnig aber für die Schüler war es ein Erlebnis. Zitat "weinende Schüler am Time Square".


    An sich find ich das auch gut und richtig. Aber eine Woche für 2500€ p.P. ist nicht nur grenzwetig sondern unverantwortlich. Rechenbeispiel aus der UNO: pflichtexkursion gab es und es war nur die Möglichkeit in die USA zu reisen oder noch mal ein Jahr länger zu warten. Das Jahr davor stand Namibia auf dem Plan. Wir sind mit 20 Personen für drei Wochen mit drei Mietwagen mit 1200€ + 200 p.P zusätzlich ausgekommen. 3 Wochen für weniger als die Hälfte dieser Klassenfahrt.

    Als ich das gelesen habe kam der Gedanke: Aikido-AG-Fahrt nach Tokyo.


    Danach kam das große Kopfschütteln. Die "schuld" lässt sich wohl eher dem abnickenden Ämtern zuschieben. Ist das da keinem aufgefallen oder gab es da einen guten Beamten, der die Missstände mal ganz deutlich aufzeigen wollte? Letzteres wäre schon fast wieder famos.


    Wenn ich mir anschaue, dass es an meiner Ausbildungsschule seit fast 10 Jahren keinen Musikunterricht mehr gibt, weil die Nasen in der Personalplanung keine Planstelle dafür hinbekommen oder es uns an so viel Nötigerem fehlt, dann ärgere ich mich über diesen Umstand. Als Referendar in Berlin im neuen, tollen, verbesserten Ausbildungssystem (Sarkasmus) finde ich diese Entscheidung der Verwaltung nur leider nicht wirklich verwunderlich.

    nele:


    Italiano



    Wollsocken:
    Ja, das kann sein. Es zeigt aber durchaus, dass die Sprache selbst beherrscht wird und nicht, wie von der Seminarleitung benannt, grundlegend was falsch ist. Hinzu kommt, dass die Person auch schon mehrere Dinge aus der Sprache ins Deutsche übersetzt hat, schriftlich wie mündlich. Weiterer Punkt für die Person ist m.E. auch, dass es in Italien zu keinerlei Verständigungsschwierigkeiten kam UND ausgebildete Sprachschullehrer der Person attestiert haben, dass kein Fehler vorliegt.

    Bei der besagten Person verhält es sich wie folgt:


    - kommt aus dem Norden des Landes, während die Seminarleitung nur im Süden des Landes war: Dialektaler Unterschied ist somit schon mal gegeben (der südliche Teil des Landes hat aber einen sehr viel unverständlicheren Dialekt als der nördliche)
    - Person spricht fast dialektfreies (ich rede vom deutschen Dialekt) Deutsch, bisschen schwäbisch ist noch drin, da die Person mit 10 Jahren nach Deutschland gekommen ist
    - Person hat in der Sprache an der Uni doziert für 2 Jahre während aufs Ref gewartet wurde


    Da ich selber Verwandtschaft in dem Land habe wo die Person her kommt und jedes Jahr dort war und mich im Bereich C1 bewege in der Fremdsprache kann ich schon sagen, dass da ein starker Unterschied nach oben ist. Die Person spricht noch um Längen besser die Sprache als ich.

    So, ich hab nun noch einige andere interessante Referendare kennen gelernt, die mit "interessanten" Semianrleitern gebeutelt sind.
    So zum Beispiel dieser Fall:


    LAA hat in 1. Fach (Fremdsprache) eine Semianrleitung, die ihm/ihr, als Muttersprachler/in dieser Sprache, eine extrem schlechte Abschlussbeurteilung gegeben hat. Begründung: LAA hat angeblich einen zu großen Sprachfehler.
    Da ich mit dem/der LAA schon im Urlaub in der HEimat war und die Sprache selber beherrsche, kann ich behaupten: Sprachfehler ist da nicht vorhanden, Dialekt ein wenig. Nun hat besagte/r LAA mehrere Sprachkurse besucht um den Fehler loszuwerden, über all wurde kund getan, dass kein Sprachfehler vorliegt.


    Was ist also zu tun, kurz vor den Prüfungen?

    Willi, es ist ja nicht so das ich keine Alternative b oder c hätte (museumspädagoge oder Lehrstelle an ner UNi) oder Variante D (Selbständigkeit mit einem guten Konzept aber noch keinen Startkapital).


    Bei all dem ist aber zu sagen: Museums- und Kulturlandschaft verliert immer mehr verfügbare Mittel; unis sind ebenfalls wacklige Kandidaten und auch Selbstständigkeit funzt nicht ohne Startkapital.


    In Berlin würde ich sicher auch nem Lehrerjob finden, dazu muss ich aber, quelle suprise, das 2. Stex haben, was wiederum durchaus von zwei ideomanischen SL geleitet werden. ☝

    Ich mag meine arschloch-klasse sogar! Da sitzen Kinder drin die ne Menge Scheisse schon erlebt haben und ihre Päckchen tragen müssen. Päckchen, die ich nicht tragen wollen würde.


    Habe jetzt meine letzte Beurteilung bekommen. Sehr vernichtend. Auf den Umstand, dass die Klasse schwierig ist, wird nicht eingegangen, im Gegenteil. Mir wird ein gestörtes Verhältnis vorgeworfen und dabei kommen die Schüler mit ihren Problemen regelmäßig zu mir und ich rede nicht von Problemen im Fach.


    Liest man dann die Beurteilung, ist das ganze ein Schlag ins Gesicht mit Anlauf.
    Die Schüler selber sagen der Klassenlehrerin, dass sie mich unbedingt bis zum Ende des Schuljahres versuchen soll zu halten (Vertragsende Februar) und sie in meinem Unterricht was lernen. Die Kollegin die hinren mit drin aufzufinden auch das mein Draht zu der Klasse super ist. Und dann kommt der FSL. ;(






    Wo habe ich geschrieben das der Direktor unfähig ist?
    Die Klasse ist extrem undiszipliniert. Kann man mir glauben oder nicht. Habe ich Fehler gemacht? Gewiss, wie ich schrieb: mittlerweile agiere ich in der speziellen Klasse auch nur noch genervt. Bei grenzdebilen Aktionen wie schminken im Unterricht frisieren im Unterricht und jemanden mit spitzen Gegenständen bewerfen ist das vmtl für den ein oder anderen verständlich.


    Konsequenzen: vergangenes Schuljahr durchgezogen und es hat Verbesserung gebracht. In Zusammenarbeit mit der Klassenlehrerin, somit nichts von angeblicher Unfähigkeit. Neues Schuljahr und wir fangen wieder von vorne an. Ich habe nun leider kein ganzes Jahr bis zur Prüfung sondern nur noch dieses Semester.



    Kann ja Kopfstand versuchen. Oder wieder täglich Tadel verteilen. Bringt nur nichts da es den Schülern am hintern vorbei geht.



    FSL unfähig: in einem Fach definitiv, sonst hätte mir meine hsl nicht mitgeteilt, nach dem drauf angesprochen wurde, das man sich um der Probleme bewusst ist und vom Seminar bitte alles schriftlich verfügbare am Ende des Refs haben will.


    Zweites FSL: wenn ein FSL nur von den Schülern am eigenen gym spricht und dies als Standard ansieht und daran alles andere misst....



    (edit: quote tag repariert, M.)

    Ich hab nach dem "Auswertungsgespräch", dem danach folgenden zweiten Gespräch und den Eindrücken meiner Mitrefendare aus dem Semianr so das ungute Gefühl, dass nur zählt was der/die FSL zählen lassen will. Zitat "Die Probleme Ihrer Kollegen mit der Klasse haben uns nicht zu interessieren, es geht hier um ihre Probleme.".
    Auf meine nachfolgenden "Aber so und so sieht die Realität in der Klasse/Schule aus" Einwände wurden strikt abgebügelt.
    Würde ich vmtl auch nicht ganz anders hand haben in seiner Situation. Könnt ja sein, dass der Referendar sich da nur raus reden will.


    Dennoch ists unangenehm so zur Sau gemacht zu werden wenn die angesprochenen Punkte vorher noch nie (nicht im FS, nicht nach nem UB und nicht nach Gesprächen mit Kollegen die drin saßen im Unterricht) zur Sprache kamen bzw nicht notwendig waren.

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