Ich verfasse wissenschaftliche Arbeiten im Auftrag. Diese dienen anderen Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen Probleme mit ihrer Arbeitsbelastung haben, als Vorlage für ihre weitere Arbeit. Dies lassen wir uns bestätigen, was uns (zur Zeit) rechtlich in eine unbedenkliche Lage bringt.
Anonym werden diese Arbeiten sicher nicht veröffentlicht. Unter falschem Namen eventuell... vermutlich. Das ist dann aber die Entscheidung des Kunden und sein Problem.
Dass man das alles als moralisch verwerflich sehen kann, ist mir wohl klar. Dass es aber Situationen gibt, in denen jemand, der sein ganzes Studium immerhin alleine geschafft hat, bei einer Hausarbeit plötzlich Hilfe braucht (Schwangerschaft, bereits berufstätig, andere Verpflichtungen, Erkrankungen, usw.) kann man sich doch auch vorstellen. Das muss auch nicht heißen, dass jemand sich einfach eine komplette Arbeit bestellt, häufig geht es auch um Korrektur, Lektorat, Coaching, Formulierungshilfen usw.
Selber Troll
Als Student habe ich sowas auch mal gemacht, weil ich nirgends andere Arbeit in meiner Unistadt gefunden habe und ein halbes Jahr finanziell überbrücken musste weil das Bafög-Amt nicht bezahlt hat und meine Eltern mich auch nicht finanziell unterstützen konnten. Das war eine scheiß Zeit und keine tolle Arbeit wegen dem Bewusstsein, dass man durchaus viele Betrüger dabei hatte. Leider ist das im englischsprachigen Ausland auch schon fast normal.
Ich finde es schade, das die TE die Schuld für den Betrug auf den Kunden abwälzt. Dazu gehören zwei: nämlich du ebenfalls TE! Also hör auf Dir einzureden das du bei dem Betrug nicht „federführend“ bist!
Viele Kunden die ich hatte waren einfach schlicht zu faul, zu unselbstständig oder zu blöd eine Arbeit zu verfassen. Ich sollte bei einem Auftrag sogar mal Prüfungsstunden für das 2. Staatsexamen entwerfen. 500€ Gans dafür. Habe ich auch gemacht, mit fachlichen Fehlern die dem Kunden bei der Kontrolle hätten auffallen müssen (immerhin war ich nicht vom Fach). Sind sie aber nicht und die Mailkorrespondenz nach dem Nichtbestehen war spannend.
Einige Aufträge hatten auch was mit der Erstellung von Beiträgen für Schulbücher zu tun. Meine Lieblingsaufträge waren die, wo die Kunden alles zusammen hatten (inklusive Datenerfassung/Erhebung) und schon vieles selbst geschrieben hatten aber nicht mehr weiter kamen weil sie ne Schreibblockade hatten. Die hab ich dann als Auftrag auch angenommen weil die Arbeit soweit stand. Da waren oftmals auch Studien von Instituten dabei.
Blankoaufträge mit „mach mal irgendwas mit...“ wurden von mir abgelehnt.
Das Problem bei der Diskussion ist:
Leider ist das oft gehupft wie gesprungen wer das schreibt. Viele meiner Kommilitonen haben grottenschlechte und unwissenschaftliche (teils sogar inhaltlich falsche!) Staatsexamensarbeiten abgegeben und 1en dafür bekommen. Und zwar hauptsächlich deswegen, weil sie sich den richtigen Prof dafür ausgewählt haben dem das egal war. Hatte da von Freunden Arbeiten zum Korrekturlesen wo auf 15 Seiten keine Quellen angegeben wurden oder Wikipedia genutzt wurde (und zwar ganz offen plagiiert). Dafür gab es bei der einen dann eine 1,0. Der Prof hat die Arbeit nämlich easy bewertet: Nach Brustumfang und Freizügigkeit der Kleidung der Bekannten von mir und das wusste sie auch.
Ein anderer meiner Freunde hat nicht einmal die Pflicht Seitenzahl geschafft und hatte eklatante fachliche Mängel (Jahreszahlen komplett falsch und zwar fast alle). Dem Prof war das egal, weil er in der Bibliographie 4 Werke des Profs mit angegeben hat (zu der Zeit war ich dann HiWi im Institut und hab die andere Seite mitbekommen und zwar die der Eitelkeiten). Eine andere Freundin von mir hat eine Arbeit abgegeben die keinerlei aktuelle Literatur genutzt hat (neuste Werk war von 1979 und das obwohl es viele neue Werke aus den 2010ern gab dazu) und fachlich vollkommen veraltet war. Der Prüfer war aber der Meinung er vergibt keine Note schlechter als 2.
Da ich ab und an auch Lectures an zwei Unis im Ausland gebe und da leider auch mit Kollegen zu tun habe, die ebenfalls sehr lasch bewerten, finde ich die Excellencefrage beim Verrfassen von wiss. Arbeiten wenig zielführend. Leider gibt es nicht wenige Prüfer die auch nur Menschen sind und diese können umgangen werden. An den beiden Unis, in denen ich für die Promotionen eingeschrieben bin/war gibt es auch einige Prüfer, die sich bei Lehrämtern und Bachelorstudiengängen auch keine Platte machen und gute Noten rausballern. Teils weil sie kein Bock auf ne Klage haben, teils weil es ihnen egal ist oder teils weil sie kein Interesse an den Arbeiten haben und deren gewissenhafte Kontrolle sie als störend, weil zeitraubend empfinden.