Beiträge von Kapa

    Ich hab in den letzten drei Tagen m all genauer hinsehen auf meiner Laufstrecke:


    Vor ein/zwei/drei Wochen war es relativ leer im Wald und die Leute haben sich auch so gut es ging Ahhh die Anstandsregel gehalten. Mittlerweile sitzen die Leute in Trauben zusammen, teilweise kann ich das auch im Supermarkt beobachten.

    Nach vier Wochen Kontaktsperre ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr bereit, massive Einschränkungen hinzunehmen. Dabei interessiert die Gefahr immer weniger. In den letzten Tagen habe ich oft gehört: "Kennst du jemanden, der jemanden kennt, der Corona hatte?"

    Persönlicher Egoismus über das Wohl aller stellen. Dem Virus ist der Scheiss egal ob wir auf zu Hause bleiben keinen Bock mehr haben. Die Zahlen werden wieder hochgehen und die Politiker irgend einen Schuldigen suchen und benennen nur um sie daraus Kapital schlagen zu können.


    Die Frage nach ob ich jemanden kenne der corona hat habe ich mittlerweile auch schon zweimal gestellt bekommen. Meine Antwort: „Nicht nur eine Person! Einige sind sogar qualvoll daran verreckt und andere liegen immer noch auf der Intensiv und niemand weiß ob sie es überleben werden.“

    Aber auch das interessiert einige gar nicht solange sie es selbst nicht sehen/bekommen.

    Da einige meiner Kollegen leider zu doof sind auf e-Mails zu antworten, wie ich mittlerweile dass es allein bis heut 10 Kollegen gibt, die trotz ihrer schweren Erkrankung/Risikogruppenzugehörigkeit (schwere Diabetes/ starker Bluthochdruck/ Immunschwäche Erkrankungen ...) ohne Absprache mit ihrem Arzt due Fahne hoch haben wollen und zur Arbeit kommen werden. Ohne Mundschutz. + die, die schon bekundet haben dass sie trotz schweren Atemwegserkrankungen in ihrem Haushalt kommen werden.


    Manchmal frag ich mich warum in meiner Berufsgruppe so viele unvernünftige Menschen einspringen.

    Mal ganz ehrlich, bei solchen Posten frage ich mich, ob es Regionen gibt, bei denen die Lebenswirklichkeit tatsächlich so grundsätzlich anders ist oder wie man auf solche Zahlen kommt.


    An unserer Schule - einem normalen, durchschnittlichem Gymnasium in einer mittelgroßen Stadt - gibt es 7 Schüler, die nicht auf digitalem Wege an die Aufgaben kommen können - von 1100. Bei den Videokonferenzen, die bisher stattgefunden haben, ist die Teilnehmerquote 80%-90%.

    Ja die Lebenswirklichkeit ist durchaus regional so.

    Also bei uns funktioniert E Learning total toll:

    10% der Schüler haben keinen Zugriff auf einen Pc/Laptop für das Home schoolling.

    38% können lediglich auf mobilen Daten von Handy zugreifen.

    40% Jahren Internet mit einer Geschwindigkeit unter 1 MB.

    69% kommen gar nicht klar mit unserer Cloudlösung.


    Unsere Kollegen hier geben teilweise 40-100 (!!!) Seiten für die Schüler zu durcharbeiten auf (in allen Fächern). Der Stoff muss ja nachgeholt werden.

    Naja entdeckt nicht wirklich....eher ausgebaut :)

    Wollte in diesem Jahr 6 OCR Läufe machen, 4 davon sind schon aufgeschoben worden/abgesagt worden (u.a. in Barcelona und Italien). Daher macht es keinen Sinn alleine dafür zu trainieren und da ich mir nächstes Jahr eh einen Ultralauf im OCR Bereich antun wollte, kann ich da jetzt sehr gut draußen im Wald und zu Hause trainieren (mach seit Corona-Heimarbeitbeginn jeden Tag 1 bis 3 Stunden intensiv Sport was sehr wohltuend ist). Laufen geh ich ja schon seit Jahren, aber mir ist auch aufgefallen, dass mehr Leute auf einmal "joggen" sind etc. --> Schönwetterjogger + Coronajogger, das vermeist mir manchmal meinen Lauftag.


    Wie schaut das bei dir aus: Irgend ein Sport oder "neuer Skill", den du gerade erlernst/intensivierst?

    Firelilly: Danke für den Bericht deiner Abiturerfahrungen! Dass sich selbst die Lehrer nicht so ganz an die vorgegebenen Maßnahmen halten, ist zwar ärgerlich, aber man muss halt sagen, dass wir in einer sehr offenen Gesellschaft leben und da kommt irgendwann der Punkt, an dem selbst Akademiker sagen: "Lieber bekomme ich es als mich weiter derart in meinem Alltag einschränken zu müssen.".

    Und das nennt man dann Egoismus.

    Es geht nicht darum dass man das Risiko für sich selbst als gering einschätzt und das „ja alles so schlimm ist mit der Einschränkung“, sondern dann dass wir die Scheiße halbwegs gut haben können als Nation. Das ist mir so einem Verhalten nicht gegeben.

    So wie du beschreibst geh ich immer einkaufen :)


    Ich bestell derzeit auch dann eher bewusst via der jeweiligen Website (brauchte zum Beispiel ein neues Bett die Tage und noch ein paar andere Sachen --> bei Amazon geschaut, Verkäufer in Google eingegeben und von deren Website bestellt).


    Was das Einhalten des Sicherheitsabstandes hinter einem in der Schlange angeht habe ich von einem Freund ein Bild bekommen: "Social Distanzing. Wenn ich mich umdrehen kann und dir dabei in die Fresse schlage, bist du eindeutig zu nahe dran!"....nicht nett, nicht fein, aber nach dem mir gestern wieder mal einer auf Kuschelkursnähe gekommen ist, durchaus verständlich.

    Potsdam führt wohl ab Montag Markenpflicht in den Öffis und Läden ein.


    Von meinen Schülern (Gym wie Oberschule) weiß ich, dass sie heut den Tag zu großen Teilen dazu genutzt haben sich wieder guten Gewissens in ihrem Freundeskreise auf dem Marktplatz zu treffen. Hab schon erste Fotos von Umarmungen etc gesehen von den lieben kleinen (7-12. Klasse). Ordnungsamt stand da neben und hat nicht reagiert. Man ist ja ländliche Region und „wir haben ja keine Fälle“ (so zum mindestens der Bürgermeister). Noch nicht...

    Ach so ein Quark! Und all das. Weil ich gesagt habe, dass ich als Klassenlehrerin meinen Job mache.

    Es gibt einfach einige (oder sogar einige mehr) Kollegen, die eine echt extreme Friss-oder-Stirb-Mentalität fahren, weil sie ja immer abschulen können. Das machen die Realschullehrer bei uns auch gerne. Habt doch dann auch mal Verständnis, dass die Lehrer, die am Ende der Kette sitzen, da manchmal ungläubig den Kopf schütteln, weil sie das so nicht kennen und nicht können.

    Weiß ja nicht wie das bei euch ist: ich wohne 70km von meinen Schulen weg, manche Kollegen sogar bis zu 90, und meiner Schule sind in einem Umkreis von 30-40km um die Schule verstreut. Wie sollte ich sie da, wäre ich KL, abklappern wenn sie nicht auf Mail/Telefon reagieren bzw die Daten nicht mehr aktuell sind weil die Eltern das wieder mal nicht auf die Reihe bekommen haben?


    Soll ich da mal dann rumfahren und mich erkundigen vor Ort? Also quasi zwischen 90 und 200km einfache Tour fahren (je nach dem wie viele Schüler ich da an einen Tag abklappern würde sicher auch mehr km).... mit den öffentlichen (stündliche Zugverbindungen zum Ort der Schule + Busfahrten von dort durch die Region in die Dörfer)? Da reichen 24h nicht aus 🧐

    Ich frag mich was das alles bringt wenn in den letzten vier Wochen meine 12er sich scheinbar munter zu Bier und Pizza aufm Marktplatz der Stadt getroffen haben in Gruppen die Größe als 2 sind. Keine Einsicht, keine Eltern die da was sagen, kein Ordnungsamt nichts.

    Im Zweifel werden halt alle eingesetzt. Bei uns ists schon so, dass auch die Risikogruppe beim Abitur eingesetzt wird.

    Der Schutz: Die Risikogruppe soll draußen die Schülergruppen auseinandertreiben, die "ungefährdeten" KuK machen drinnen die Aufsicht.

    Frag mich grad ob das a) Versicherungstechnisch bzw rechtlich überhaupt erlaubt ist mit dem Einsatz von Risikogruppen.


    B) ob das Treiben dann wie in Indien anlaufen soll

Werbung