Ich bin mal ganz ehrlich. Ich habe schon eine angegriffene Lunge und ich mache mir verdammt viel Sorgen. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass ich "Großveranstaltungen" meiden soll und diese auch abgesagt werden, ich mich aber an einen Ort begeben soll, an dem bei uns ca. 700 Schüler rumlaufen. Zudem dies noch auf einen relativ engen Raum. Wenn ich den heute erschienen Bericht über Bergamo lese, mache ich mir sehr viel Sorgen um mich und auch um meine Familie.
Ich denke schon immer die ganze Zeit daran, wie es bei einer normalen Grippewelle oder Erkältungswelle ausschaut. Kaum einer im Kollegium kommt doch daran vorbei, einfach weil die Schule ein idealer Ort ist, um Krankheiten zu verbreiten. Hinzu kommt, dass uns in der Schule auch schon das Desinfektionsmittel ausgegangen ist und wir in vielen Klassenräumen nicht mal Seife haben, wenn wir sie nicht selbst mitbringen. Mit den Zustand der Schultoiletten möchte ich gar nicht mal anfangen.
Und ich habe letzte Woche schon Schüler nach Hause geschickte, weil sie mit Grippe-Symptomen von den Eltern in die Schule geschickt wurden. Ist schließlich nicht so, dass alle Eltern wirklich verantwortungsbewusst wären. Es gibt doch wahrscheinlich nicht nur die erfassten Träger des Virus, sondern die "Dunkelziffer" dürfte um einiges höher sein.
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Zudem verstehe ich das Argument nicht, dass die Betreuung der Kinder immer ein Problem darstellen würde. Was machen die Eltern eigentlich in den sechs Wochen Sommerferien? Ihren ganzen Jahresurlaub nehmen, um die lieben Kleinen zu betreuen? Und falls ja, was machen sie dann in den Oster-, Herbst- und Weihnachtsferien?
Wenn man die Verbreitung des Virus verlangsamen möchte, denn darum geht es, dass unser Gesundheitssystem nicht die volle "Breitseite" bekommt, dann kommt man doch um eine flächendeckende Schulschließung nicht herum. Es sind noch drei Wochen bis zu den Osterferien in NRW. Es hat wirklich den Anschein, dass die NRW-Landesregierung das ganze einfach bis zu den Osterferien aussitzen möchte. Es wäre so typisch und so einfach, dann spart man sich, eine unpopuläre Entscheidung zu treffen.