Beiträge von MrsPace

    Prinzipiell können die SuS meinetwegen tragen was sie möchten. Meine SuS sind jedoch in einem Alter in dem ihnen durchaus schon bewusst sein könnte, wie sie mit unterschiedlicher Kleidung wahrgenommen werden. Meiner Beobachtung nach korreliert in vielen Fällen die Leistungsbereitschaft mit der Wahl der Kleidung. Sagen wir mal so: Ich habe keine bis sehr wenige Einser-Schüler, die in Jogginghose im Unterricht sitzen...

    Ich möchte hier jetzt gar nicht groß reingrätschen. Ich kann es auch nachvollziehen, dass es für dich eine zusätzliche (ungewohnte) Belastung ist. Aber was du schilderst, ist tatsächlich für einen Großteil der KuK Alltag. Klassen mit 31 Schülern sind jetzt keine Seltenheit und Binnendifferenzierung sollte in Zeiten von individueller Förderung als Unterrichtsprinzip generell etabliert sein.


    Ich vermute mal,"offiziell" wird das alles unter Mitversehung laufen und wird daher auch leider nicht vergütet.


    Eine Überlastungsanzeige kannst du natürlich stellen. Sie bringt aber selten etwas, weil sie nicht an höhere Stellen weitergegeben werden muss. Da wird der SL versuchen, es selbst zu regeln. D.h. mehr als ein Gespräch wird es vmtl nicht geben.

    Ich frage mich eher, wie man sich derzeit eine Klassenfahrt nach London leisten kann…. Ich hatte eine Anfrage gemacht. 360€/Person nur für Flug und Unterkunft im 10er-Zimmer in schlechter JuHe… Und dann hat man noch nix unternommen und nix gegessen. Wir kamen auf 700€. Wer kann sich das leisten? Meine Schüler auf jeden Fall nicht.

    Ich war eigentlich auch so informiert, dass man nur eine Nebentätigkeit im nicht-selbstständigen Bereich anmelden muss. Ich kenne sehr viele KuK, die einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen. Winzer, Jäger mit Verkauf von Erjagtem, etc. Ein Kollege betreibt nebenher eine Strauße.... Wüsste nicht, dass sie das anmelden müssten, geschweige denn dass es verboten werden dürfte...

    Ich gebe zu - wenn ich im ÖPR und an deiner Stelle wäre, hätte ich mit der Begleitung ein Problem. Bzw. ich würde der Kollegin dann im Gespräch mal dezent die Meinung sagen.

    Das Problem bei ihr ist sehr vielschichtig. Aber ganz viele unserer KuK sehen das ähnlich wie du. Deswegen kann der SL jetzt auch nicht weiter zuschauen, sondern muss was machen. Es betrifft nicht nur Vertretungsstunden sondern eigentlich alles, was "extra" ist. Sie war auch seit zwei Jahren auf keiner Konferenz mehr, keinem Elternabend, etc.


    Eigentlich gehört sie mal mit Z73 mindestens 6 Monate ganz rausgenommen und dann BEM. Aber das möchte sie nicht. Für uns wäre das aber besser, da wir für die 6 Monate dann fix eine KV bekommen könnten.

    Okay. Danke für die Rückmeldung.

    Der dritte Absatz war genau der, den ich meinte. Da ich ja Teilzeit aus familiären Gründen mache, dachte ich, dass es so sei, dass ich die bezahlte Mehrarbeit dann ablehnen könne.

    Das wirst du dann aber sehr gut begründen müssen. Wenn du zwischendrin zwei Freistunden hast und diese auch sonst ohnehin in der Schule verbringst (mit Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung, etc.), fiele es zumindest mir sehr schwer, die Ablehnung der Vertretung mit familiären Gründen zu begründen. Was Anderes wäre es natürlich, wenn du sonst tatsächlich zwischendurch heim fährst, um deine Kinder zu betreuen, deine Angehörigen zu pflegen, was immer deine konkreten Gründe eben sind. Und diese versteht dann in der Regel auch jeder Vertretungsplaner. "Sehr geehrter Herr xy, leider kann ich in der 3./4. Stunde heute nicht einspringen, da ich meinen pflegebedürftigen Vater dann zu einem Arzttermin begleiten muss. Ich bitte um Verständnis. Herzlichen Dank, mit freundlichen Grüßen, ..." (Falls es dann immer noch Probleme gibt, wäre das auf jeden Fall eine Sache für den ÖPR!)


    Darf ich fragen, wie lange du schon im Schuldienst bist? Ich würde mir an deiner Stelle erst einmal grundsätzlich überlegen, wenn du mit der Thematik "Vertretungsunterricht" für dich umgehen willst. Das hängt natürlich auch sehr davon ab, was deine konkreten familiären Gründe sind, logo. Deswegen kann dir da auch niemand wirklich helfen, weil jede familiäre Situation eben individuell ist.


    Ich kann dir mal zwei gängige (effektive) "Strategien" beschreiben, die so von KuK "umgesetzt" werden.


    Strategie 1: (Nicht empfehlenswert und wird früher oder später Probleme geben, aber es gibt KuK die das so machen)

    Alles was über deine zwei Stunden pro Monat geht, ablehnen und auch durchziehen. Sprich wird es dir doch in den Stundenplan eingetragen, meldest du dich vorher krank und gehst heim. Dass das mittel- bis langfristig richtig assi werden kann, muss ich dir glaube ich nicht sagen. (Ich muss jetzt nach den Ferien in meiner Rolle als ÖPR mit einer solchen Kollegin zur Schulleitung zu einem Gespräch... Sie fährt diese Strategie seit 2 Jahren so. Bei ihr ist der Fall aber wirklich sehr sehr komplex; ich persönlich glaube nicht, dass die SL da irgendeine Handhabe haben wird...)


    Strategie 2: (Kann ich sehr empfehlen!)

    Du akzeptierst, dass es an deiner Schule eben mal Personalengpässe gibt und springst bereitwillig dann ein, wenn du eh als Alternative nur andere schulische Dinge machen würdest. Eine Klasse erleidet keinen Schaden, wenn sie eine Klassenarbeit ein paar Tage später zurückbekommt. Auch fällt es den allerwenigsten Schülern auf, wenn man mal eine Doppelstunde Türschwellen-Didaktik macht. Die Steigerung (sozusagen die Pro-Version) wäre, wenn du proaktiv auch mal eine Vertretung anbietest, wenn es gerade irgendwie für dich passt. Frage: Was hast du davon? Wenn man dir doch einmal eine wirklich unattraktive Vertretung einplanen möchte, wird man dir viel eher entgegenkommen. Ich bin so schon aus vielen Vertretungen rausgekommen, die mir echt Schwierigkeiten in der Umsetzung bereitet hätten. Außerdem: Eine Hand wäscht die Andere! Wenn ich dem Vertretungsplaner x-Mal aus der Patsche helfe, weil ich spontan und unkompliziert einspringe, ist auch durchaus mal die ein oder andere Verlegung meines Unterrichts drin, die mir einen Vorteil bringt. Da kann man dann schon einmal am Donnerstag Abend nach dem Unterricht zur Hochzeit der besten Freundin ins 500km entfernte XY anreisen. ich war auch schon mitten im Schuljahr, Mittwoch - Sonntag im Ausland, allerdings nicht zum Spaß sondern im Rahmen meines Ehrenamtes (Zivil- und Katastrophenschutz). Gut, Letzteres wäre mir sicher auch so genehmigt worden, weil da im Zweifel halt ein Brief von höherer Stelle kommt mit Bitte um Freistellung. Aber wenn man das auf Kulanzbasis machen kann, ist es doch viel einfacher. Also naja, long story short: Ich fahre mit dieser Strategie sehr gut. Aber ich weiß natürlich jetzt nicht, ob das für dich in deiner Situation umsetzbar ist.


    Eine Strategie die aber gar nichts bringt: Jede zusätzliche Vertretungsstunde anmahnen und dann im Endeffekt doch umfallen und sie halten. Das macht nämlich allen Beteiligten Arbeit und dich auch sehr schnell unglaubwürdig. (Auch da haben wir um Kollegium ein Beispiel. Der Kollege mahnt jede Vertretungsstunde an, mit Beteiligung ÖPR, teilweise mit Gespräch mit der SL. Und lässt sich am Ende doch immer belabern und macht sie am Ende doch... Er ist im Grunde einfach ein sehr gutmütiger Mensch auch wenn er nicht so rüber kommt... Ich antworte ihm zwar immer brav auf seine Mails aber im Endeffekt denke ich mir, naja, er macht sie dann ja doch eh die Stunde... Und die Schulleitung ist der Auffassung "Er meckert halt gerne." und buttert fleißig weiter Vertretungsstunden rein. Weil er macht sie ja... Eine MAU-Abrechnung macht er auch nicht zum Ende des Schuljahres...)


    Naja, jetzt hab ich dich zugelabert. Ich hoffe, du kannst was davon gebrauchen.

    Grundsätzlich kannst du machen was du möchtest nach dem Ref. Du wirst ja zum 31. Juli eh entlassen. Wenn du mehrere Monate am Stück oder auch spontan länger verreisen willst, wird KV idR schwierig da zu wenig planbar. KVs sind auch spontan und wenn das mit deinen Reisen kollidiert, dann klappt‘s zumindest nicht so gut, dass du dich damit über Wasser halten kannst.


    Wie alt bist du denn? Vllt käme für dich noch Work and Travel infrage? Ansonsten drei Monate Vollzeit in einem gut bezahlten Aushilsjob arbeiten? Große Stadt Nähe Schweizer Grenze, da gehe ich mal von Freiburg oder Konstanz aus? Könnte dir da u.U. Kontakte vermitteln wo echt ein Schweinegeld bezahlt wird.


    Allerdings würde ich dir empfehlen dich parallel auf feste Stellen zu bewerben. Nicht, dass du eine gute Möglichkeit verpasst. Bzw. wenn deine Schule für dich ausschreiben würde, würde ich es mir schon sehr gut überlegen, ob du dir das wirklich entgehen lassen musst. Wir haben 14 Wochen Ferien im Jahr. Reisen kann man auch nur wenn das Kleingeld dafür stimmt. Du kannst theoretisch direkt am Anfang ein Sabbatjahr mit 2/3 ansparen. D.h. du arbeitest zwei Jahre und bist das dritte Jarh dann weg. (Kenne eine Kollegin, die macht jedes dritte Jahr ein Sabbatjahr.)

    Darf ich fragen, wo Sie unterrichten?

    An einer beruflichen Schule mit auch nicht unproblematischen Schülern (Übergangsbereich/2BF, teilweise auch Ausbildungsberufe mit sehr schwierigem Klientel)

    WARUM zur Hölle machst Du das dann?

    Auch wenn die Frage nicht an mich gerichtet war, kann ich sie beantworten: In vielen Fällen ist die Alternative zur Mitversehung, dass die Klasse gar nicht beaufsichtigt ist. Die Schulleitung kann sich das Personal dafür auch nicht aus den Rippen schneiden. Mitversehung ist in vielen Fällen die Notlösung wenn eine echte Vertretung nicht möglich ist. Damit zumindest mal Jemand gucken geht und die Klasse nicht gänzlich unbeaufsichtigt ist, bzw. das Gefühl hat, beaufsichtigt zu werden.


    Und wenn dann tatsächlich was passieren sollte, dann ist die Frage erstmal ob das überhaupt an übergeordnete Stellen gemeldet werden muss. Und bezüglich der Schuldfrage: Die Lehrkraft hat die Aufsicht nach bestem Wissen und Gewissen geführt. Der Schulleiter hatte keine andere Möglichkeit, eine Aufsicht sicherzustellen wegen Personalmangel. Und wer ist für den Personalmangel verantwortlich? Sicherlich weder der SL noch die einzelne Lehrkraft.


    An meiner Schule wird echter Vertretungsunterricht erteilt so viel es geht. Man hat das Gefühl, der sSL würde eine Medaille gewinnen wenn er möglichst viele Vertretungsstunden verteilt... Jede Lehrkraft bei uns hat im Schnitt drei Stunden Vertretung pro Woche, zusätzlich zum normalen Deputat. Und dann wundert man sich, dass immer noch mehr KuK krank werden und immer noch mehr vertreten werden muss. Es gibt Wochen, da haben wir 25% Ausfall, weil die KuK einfach nicht mehr können. Und dann kommt es zu den Situationen wo halt Klassen unbeaufsichtigt sind. Das mag gehen bei einer BG 12 oder 13, ok. Aber halt nicht im Übergangsbereich. Und bevor dann gar keiner da ist, gibt es halt Mitversehung.

    Ich verstehe bis heute nicht, was die KuK gegen Mitversehung haben?! Ein Aufsichtsproblem gibt es nicht. Man instruiert die Klassen eindeutig, wie sie sich zu verhalten haben. Nämlich, dass sie an ihren Aufgaben arbeiten und keinen Quatsch machen sollen. Beide Türen auflassen, denn man ist ja selbst im Raum nebenan, und ab und zu mal rüber schauen, damit sich die SuS beaufsichtigt fühlen. Wo ist das Problem?


    Die Alternative ist, dass "richtiger" Vertretungsunterricht gehalten werden muss. D.h. die KuK müssen zu ihrem normalen Unterricht zusätzlich weitere Stunden unterrichten. Bei uns fehlen pro Tag im Schnitt 6 Lehrkräfte, macht im Schnitt 36 Stunden die vertreten werden müssen. Verteilt auf die anderen Lehrkräfte wären das im Schnitt 0,6 Vertretungsstunden pro Tag. Pro Woche also im Schnitt 3 Vertretungsstunden pro Lehrkraft. Das ist doch auf Dauer nicht leistbar.


    Dann lieber Mitversehung! (Was aber voraussetzt, dass ein ordentliches SOL-Konzept, z.B. "Freie Lernzeit", etc. vorliegt.)

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