Beiträge von MrsPace

    Ganz ehrlich, @FüllerFuxi, wenn ich deine Beiträge lese, wird mir schlecht… Wie kommst du dazu, derart über Schwächere/schlechter Gestellte zu urteilen...?


    Ich bin selbst jedes Jahr Klassenlehrerin und habe regelmäßig mit solchen Fällen zu tun... Ich würde es nie wagen über die Familiensituation meiner Schüler zu urteilen, weil ich weiß, dass ich nur einen minimalen Einblick habe...


    Ich finde es vollkommen unangemessen, was du hier schreibst. Hoffentlich verhältst du dich nicht so gegenüber den Schülern... Verständnis, das solltest du aufbringen... Aber ist wohl zu viel verlangt...

    Hallo,


    zunächst einmal: Was ist ein guter Lehrer? Da wurden ganze Bücher darüber geschrieben... Über die Zeit habe ich für mich drei Kriterien festgemacht, die ich gerne an angehende Lehrer (Referendare, Praktikanten, etc.) weitergebe:

    • Man sollte den Mut besitzen, authentisch zu sein. Ich habe oft den Eindruck, dass viele Kolleginnen und Kollegen ihr gesamtes Berufsleben lang eine Rolle spielen. Das raubt einem mehr Kraft als alles Andere.
    • Man sollte von seinem Fach/seinen Fächern begeistert sein und den Wunsch haben, andere mit dieser Begeisterung anzustecken.
    • Man sollte Freude an der Arbeit mit jungen Menschen/Heranwachsenden haben und Verständnis für sie aufbringen können.

    Wie du dir vermutlich bereits vorstellen kannst, lernst du im Studium davon nichts. Ich habe an der Uni studiert. Das Studium war in einem hohen Maße theoretisch. Die wenigen pädagogischen Vorlesungen, die ich besuchen musste, waren reine Sitzscheine. Massenveranstaltungen für alle Lehramtsstudenten eines Jahrgangs. Selbst wenn man zuhören wollte, war das aufgrund der Lautstärke im Audimax unmöglich. Der Höhepunkt war, dass im Sommer welche in der letzten Reihe gegrillt haben und den Prof hat es nicht gejuckt...


    Nach dem Studium schließt sich ja noch das Referendariat an. Da lernt man das erste Mal richtig was in Richtung Schule, aber meines Erachtens nicht genug. Das Meiste lernt man wohl in den ersten drei bis fünf Berufsjahren als "fertiger" Lehrer. Danach sollte man so grob seinen Weg gefunden haben.


    Ich war früher in der Schule aufgrund meines damals geringen Selbstbewusstseins auch eher ruhig und passiv. Während des Studiums schaffte ich es jedoch, einen relativ großen Freundeskreis aufzubauen. Das hat mich persönlich sehr weit nach vorne gebracht. Im Studium bist du auch teilweise gezwungen in dieser Richtung aktiv zu werden. Ich wüsste nicht, wie ich das Mathe-Studium ohne meine Freunde durchgestanden hätte... Weiterhin habe ich angefangen, regelmäßig Sport zu machen. Das hat mein Selbstbewusstsein auch weit nach vorne gebracht, nicht zuletzt durch den großen Gewichtsverlust, der damit einher ging. ;)


    Hast du dir denn schon überlegt, welches Fach du noch studieren möchtest? Sport ist schonmal gut. :) Wüsste jetzt keinen Sportlehrer, der bei den Schülern absolut unbeliebt ist.


    Ansonsten wundert es mich, dass dich niemand für ein solches Praktikum nehmen möchte... :( Aber ich glaube nicht, dass dich das von der Ergreifung des Lehrberufs abhalten sollte. Mach es. :)


    Grüße,
    Mrs Pace

    Meine Eltern meinen ich hätte schon genug Zeit verschwendet und dass nach dem Studium jüngere Kommilitonen sicherlich mehr Chancen auf einen Arbeitsplatz hätten - stimmt das?


    Hatte Dein Mann diesbezüglich irgendwelche Nachteile im Nachhinein?


    Ich persönlich würde es ehrlich gesagt auch lieber durchziehen, um auch Mal das Gefühl zu haben, etwas zu Ende gebracht zu haben...

    Im Lehramt ist es egal, ob du mit 25 oder mit 42 einsteigst. Du hast dadurch keinen Nachteil. Es gibt eine Altersgrenze für die Verbeamtung. Da müsstest du dich informieren.


    Mein Mann hatte bisher keine Nachteile von seinem etwas höheren "Einstiegsalter".

    Ich würde auf jeden Fall die Ausbildung abschließen! Wenn das Studium aus irgendwelchen Gründen nicht klappt (soll ja vorkommen...), hast du zumindest eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Hand.


    Wieso drängen dich deine Eltern zum Abbruch? Was sind ihre Argumente? Mein Mann hat auch erst mit 24 angefangen zu studieren. Mit knapp 30 ging er dann ins Ref. Er hat zuvor auch eine Ausbildung gemacht.

    Wenn es das erste Mal war, würde ich die Entschuldigung mit Hinweis auf das korrekte Vorgehen (Beantragung einer Freistellung, etc.) akzeptieren.


    Kam solche oder so ähnliche Dinge bereits mehrfach vor, würde ich die Entschuldigung nicht mehr akzeptieren. Und dann eben reagieren, je nachdem wie viel unentschuldigte Fehlzeiten sie schon hat.

    Irgendwie klingt es mir schon seit einigen deiner Post so, als wäre das, was der Amtsarzt rausfinden könnte, eher das vordergründige Problem...


    Du musst das nicht beantworten, aber es ist vielleicht hilfreich im Stillen mal darüber so reflektieren:


    Machst du dir Sorgen, dass du diesem Job nicht gewachsen sein könntest? Hast du Angst im Referendariat dem Druck nicht standhalten zu können?


    Wieso ist diese Verbeamtung so dermaßen wichtig für dich? Klar, sie hat viele Vorteile. Leider aber mindestens genauso viele Nachteile. Man kann auch Lehrer sein ohne verbeamtet zu sein...

    Da kommt es wohl aufs Bundesland an. In BaWü muss man vor dem Referendariat zum Amtsarzt und bekommt in der Regel da schon die Zusage für die Lebenszeitverbeamtung. Falls man sie nicht bekommt, muss man nach dem Referendariat nochmals hin.


    Zu meiner psychischen Belastbarkeit bin ich auch gefragt worden. Und zu meiner Motivation, diesen Beruf überhaupt zu ergreifen.

    Oh je, das ist bei mir aber mittlerweile ein mehr oder weniger großes Problem geworden. Ich habe bei Ärzten generell immer einen erhöhten Puls und Blutdruck. Die sogenannte Weißkittel-Hypertonie.Zuhause ist der ganz normal - das konnte durch ein Langzeit-EKG (Puls) auch schon nachgewiesen werden. Er ist eben situativ bei den Ärzten immer erhöht.


    Eine 24h-Blutdruckmessung hatte ich allerdings noch nicht. Aber wenn ich selber zuhause messe, ist er meistens auch normal - es sei denn, irgendetwas beschäftigt mich mal wieder...

    Machst du Sport? Den Langzeit-EKG-Befund würde ich auf jeden Fall mitnehmen.

    Der Hausarzt und alle Fachärzte. Ich habe damals meinen Hausarzt, meinen Zahnarzt, meinen Frauenarzt, meinen Augenarzt und meinen Hautarzt angegeben. Alle Ärzte eben zu denen ich mehr oder minder regelmäßig gehe(n muss). Wenn du ein einziges Mal einen Arzt ausprobiert hast und da auch nicht mehr vorhast hinzugehen, musst du das glaube ich nicht angeben. Würde ich zumindest nicht machen.


    Wie es bei psychologischen Beratungsstellen ist, weiß ich nicht mehr ob es dazu eine Frage auf dem Bogen gab.


    Ich würde mich trotzdem nicht nicht untersuchen/behandeln lassen nur für eine eventuelle Verbeamtung... Es gibt tausende Gründe wieso dir das Kreuz verwehrt werden könnte... Ich hatte bei der Untersuchung zum Beispiel Eiweiß im Urin (hatte ich zuvor noch nie) und musste dann nochmal kommen wo ich dann einen zu hohen Blutdruck hatte (hatte ich zuvor auch noch nie). Durfte dann nach dem Ref nochmal kommen...

    Daher meine Frage: Wenn ich Arztbesuche selbst bezahle und NIE über die Krankenkasse abwickle - war es dann, als wären diese Arztbesuche NIE geschehen, d.h. bin ich dann auch nicht verpflichtet, diese irgendwo anzugeben oder zu melden, oder wie sonst erfährt der Amtsarzt von diesen Besuchen, wenn nicht über die Krankenkasse

    In der Regel musst du beim Amtsarzt ALLE Ärzte angeben, die dich behandeln. Ich musste glaube ich gar nicht angeben, bei welcher Krankenversicherung ich versichert bin...


    Nochmal der Hinweis: Ich würde keinesfalls irgendwelche Ärzte unterschlagen. Eine Freundin meiner Schwester hat das gemacht, es flog auf, das war es mit der Verbeamtung!

    Na also, da haben wir doch den Arzt mit dem Psychosomatik-Verdacht. Also mir persönlich wäre das zu heikel, das beim Amtsarzt zu verschweigen, wenn der Verdacht schon im Raum steht. Ich würde mich untersuchen lassen.


    Zudem kannst du doch zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht wissen, wann du im Endeffekt verbeamtet werden wirst. Klar, im Ref. Aber solltest du danach erstmal "nur" im Angestelltenverhältnis unterkommen (geht nicht wenigen Kollegen so und das teilweise über Jahre), kann sich das mit der Verbeamtung ziehen. Weiterhin bist du die ersten zwei bis drei Jahre Beamter auf Probe...


    Willst du das tatsächlich so lange schieben?

    Nein, ein Arzt hat es in dieser Form so noch nicht diagnostiziert, eben weil ich mich nicht traue, deswegen irgendwo hinzugehen.

    Woher weißt du das dann? Eigendiagnose mit Google????


    Ich an deiner Stelle würde mich behandeln lassen. Gesundheit geht vor. Wer sagt dir, dass das alles so stimmt, was du dir da zusammen reimst? Ich meine das nicht negativ... Was ist, wenn doch etwas Organisches vorliegt? Und irgendetwas versäumt wird, nur weil man "warten" will, bis man verbeamtet ist...

    D.h., um auf der ganz sicheren Seite zu sein, lasse ich solche Dinge wie Therapien o.Ä. vor der Verbeamtung am besten sein, denn was nie geschehen ist, kann ich ja auch nicht angeben...?!
    Finde so ein hinausschieben zwar richtig dumm, aber scheinbar geht das vielen Lehramtsstudenten oder -anwärtern so, die vor lauter Angst kaum zum Arzt rennen, hauptsache die Akte bleibt "verbeamtungs-clean"...

    Nein, so habe ich das nicht gemeint. Dir ist doch bereits bekannt, dass du dieses Krankheitsbild hast. Also musst du das auf Nachfrage sowieso angeben... Also kannst du dich jetzt auch diesbezüglich behandeln lassen. Angeben musst du es so und so. Ein Arzt wird es ja diagnostiziert haben bzw. muss auf Nachfrage wahrheitsgemäß Auskunft geben.


    Generell geht meines Erachtens die eigene Gesundheit vor irgendeiner Chance auf Verbeamtung. Lass dich behandeln. Das geht vor.

    Ich musste beim Amtsarzt überhaupt nichts einreichen. Nur wahrheitsgemäß Auskunft geben.


    Du bist zur wahrheitsgemäßen Auskunft verpflichtet! Machst du wissendlich falsche Angaben und das fliegt dann auf, kann das fatale Folgen für dich haben!


    Also den Fragebogen ehrlich ausfüllen und hoffen, dass du das Kreuz bekommst.

    Ich fasse nochmal zusammen:


    Möglichkeit 1 - Du beginnst das Zweitstudium (in Vollzeit) und arbeitest "nebenher" Teilzeit als Sozialarbeiterin. Dieser Job sichert dir 1200€ Lebensunterhalt und du bist darüber ganz normal krankenversichert.


    Möglichkeit 2 - Du beginnst das Zweitstudium (in Vollzeit) an einem Studienort der niedrige Lebenshaltungskosten verspricht, d.h. geringe Miete, keine Studiengebühren, etc. und besorgst dir dort ein oder zwei Studentenjobs mit denen du dich über Wasser halten kannst. Die KV müsstest du hier dann selbst bezahlen. Es gilt aber der Studententarif.


    Möglichkeit 3 - Du nimmst für das Zweitstudium ein entsprechendes Darlehen auf und bestreitest damit deinen Lebensunterhalt.


    Möglichkeit 4 - Du bleibst Sozialarbeiterin.


    Übrigens, was hier noch nicht erwähnt wurde... Heutzutage sind, je nach Fächerkombination, die Lehrerstellen auch nicht mehr wie Sand am Meer vorhanden. Es garantiert dir also keiner, dass du direkt nach dem Studium eine Vollzeitstelle als Beamtin bekommst. Nicht wenige meiner Kolleginnen und Kollegen sind angestellt und/oder arbeiten unterhälftig als Krankheitsvertretung, ein Jahr hier, das nächste Jahr dort... Oft dauert es Jahre bis sie eine "feste" Stelle ergattern...

    Ich glaube, das Problem ist hier eher, dass die TE eben wahnsinnig gerne dieses Zweitstudium machen würde, mit Ende 20 aber nicht mehr unbedingt alle Einschränkungen eines "regulären" Studentenlebens hinnehmen möchte. Kann ich verstehen. Darauf hätte ich mit Ende 20 auch keine Lust mehr gehabt.


    Gleichzeitig kann ich es auch verstehen, dass man sich nach einem Bachelor- und Masterstudium nicht mit 1200€ netto zufrieden geben will.


    Aber die Situation ist jetzt nun mal so und nun heißt es eben, sich mit dem Ist-Zustand abzufinden oder sich doch nochmal einen Ruck geben, Bundesland wechseln, Auto verkaufen, schnöden Studi-Job annehmen und das Ding möglichst rasch durchziehen.

    In BaWü geht das auch. Eine Kollegin studiert derzeit nebenher Chemie und macht danach dann noch eine Drittfach-Ausbildung.


    Ich denke schon, dass es organisatorisch ein hoher Aufwand ist, wenn man nebenher noch Teilzeit arbeitet.


    Wenn der Arbeitgeber sich quer stellt, bleibt wohl nur die komplette Rückkehr ins Studentenleben...


    Eine Möglichkeit wäre es zum Beispiel, zwei Nebenjobs zu machen. Einen mit Steuerklasse 1, einen mit Steuerklasse 6 um so eben auf mehr als 450€ zu kommen. Hat ein Bekannter von mir machen müssen, weil er mit seiner Frau zusammen noch zwei Kinder hat und sie daher nur halbtags arbeiten gehen konnte.


    Dass du dich mit Ü25 selbst krankenversichern musst, ist halt so. Das müssen andere Studenten Ü25 auch.

    Vergangenes Schuljahr gab es schon einige Tage an denen ich mir Hitzefrei gewünscht hätte. Zumindest am Nachmittag.


    Einmal zeigte das Thermometer 36 Grad. Ich hielt das für unzumutbar und habe die Klasse nach Rücksprache mit der Schulleitung mit Hausaufgaben entlassen...

    Also wenn sich der Arbeitgeber quer stellt, stelle ich es mir schwierig vor... :(


    Meine Kommilitonin hatte damals die volle Unterstützung des Arbeitgebers. Sie konnte daher sehr flexibel arbeiten. Je nachdem wie ihr Stundenplan im laufenden Semester halt war.


    Sie hat zum Beispiel grundsätzlich samstags ganztags gearbeitet, d.h. dann waren schon mal 8 Stunden weg. Die verbleibenden 12 Stunden hat sie dann an zwei weiteren Nachmittagen gearbeitet, an denen sie nur bis 11.45 Uhr Vorlesung hatte.


    Hast du denn bei deinem angestrebten Studium generell die Möglichkeit, dir Vorlesungen, Seminare, etc. auszusuchen oder ist es eher sehr verschult, also mit fest vorgegebenem Stundenplan?

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