Beiträge von MrsPace

    Pfingstferien???
    Aber recht hat sie, die Mrs.P.: in diesem Jahr würde ich auch auf Urlaub verzichten.
    Denn selbst wenn du im Urlaub erreichbar bist-- wie willst du ein Vorstellungsgespräch führen, wenn du nicht hinfahren kannst?


    So toll sieht die Stellenlage nicht unbedingt aus, dass ich das Risiko eingehen würde.

    Wir müssen dafür immer bis Ende Juli warten bis ENDLICH Sommerferien sind und haben auch nur eine Woche Herbstferien. ;)

    Naja daraus schließe ich, dass du Minderjährigen auf Klassenfahrt Wodka nicht mehr wegnehmen würdest.
    Und den Apfel-Birnen-Vergleich hast doch du gezogen. Das ergibt so natürlich keinen Sinn, die Erziehung zu Hause mit dem Einhalten des Jugendschutzes auf Klassenfahrt zu vergleichen.

    Ach so. Doch, natürlich würde ich in Zukunft auch Minderjährigen den Wodka wegnehmen. Mich hat es eben nur immens geärgert, dass Eltern das heutzutage so locker sehen...


    Der Apfel-Birnen-Vergleich war aber der Vergleich Hund-Kind und nicht Erziehung - Einhaltung JuSchG. ;)

    Das beruhigt mich - ich hoffe allerdings, dass sich dadurch nicht fachliche Mängel beim weniger präferierten Fach bei mir einstellen... Wie gesagt, das Studium ist sehr theorielastig und fern von jeglichem Alltagsbezug im Unterricht. Aber gut, so ist es nunmal.

    Auch wenn das Studium sehr theoretisch ist/war, wirst du sehr schnell in der Lage sein, die fachliche Seite des Unterrichts zu bewältigen. Es ist vollkommen normal, dass du dir, gerade bei Deutsch, einiges nochmal kurz vor Augen führen müssen wirst. Das finde ich auch nicht bedenklich. Solange du es tust und nicht nach dem Motto "Mut zur Lücke" vorgehst, ist doch alles ok.


    Die anspruchsvollere Aufgabe ist meines Erachtens immer die didaktische Umsetzung. Ich bin jetzt im sechsten Berufsjahr und bei so manchem Stoff habe ich immer noch nicht den goldenen Weg gefunden. ;)

    Ich denke wir haben aber verstanden, was Mrs. Pace sagen möchte. Sie/ er war von Anfang an gegen diese Veranstaltung, weil sie/ er mit dem Inhalt nicht einverstanden war. Da es aber auch keine Diskussionskultur an der Schule zu geben scheint, war der Weg des geringsten Widerstandes, die Schüler dabei zu unterstützen, sich daneben zu benehmen. Finde ich persönlich schwach.

    Ich habe gar nichts unterstützt. Ich war überhaupt nicht bei der Veranstaltung.

    Interessant. Ich werde diese Argumentation in Erinnerung behalten, wenn ich das nächste Mal versuche, zwischen Schülern und Kollegen zu vermitteln, deren Unterricht die Schüler total langweilig und überflüssig finden. Zücken die dann ihre Handys oder schwätzen, kann ich immer sagen "Was soll ich da machen - ist halt eine Form von Protestkultur" ;)

    Ja, selbst Schuld, wenn man langweiligen Unterricht macht. In meinem Unterricht fühlt sich kein Schüler genötigt aus Langeweile zu chatten oder zu spielen. Das Smartphone ist bei mir sogar erlaubt, weil die Schüler sich damit nochmal das Lernvideo anschauen, oder ihre Ergebnisse mit den Lösungen vergleichen können, etc.


    Und wenn doch ein Schüler mal kurz eine Nachricht beantwortet. So what?! Die Schüler wissen was bis wann und warum zu erledigen ist und müssen dann halt schauen, wie sie es hinbekommen ohne mich... :wink_1:

    Was mich allerdings etwas verunsichert, ist die hier von euch beschriebene Klassenanzahl und auch Prüfungs- sowie Korrekturenanzahl.

    Du, ich hab im Jahr lieber drei bis fünf Abschlussprüfungen als dass ich als Berufsanfänger jahrelang in der Unter- und Mittelstufe rumdümpel und erst mal die "große Verantwortung einer Kursstufe" übertragen bekomme, wenn ich 10 Jahre im Dienst war... ;)

    Allerdings (und versteht mich jetzt bitte nicht falsch, aber ich stütze mich hierbei bislang nur auf meine persönlichen Eindrücke) denke ich, wird das Ganze wieder etwas kompensiert dadurch, dass das fachliche Niveau wohl etwas niedriger zu sein scheint, insbesondere in den Nicht-Oberstufenklassen.

    Das kann ich so nicht in vollem Umfang bestätigen. In Englisch wird zwar keine Literatur gelesen, aber ich finde die Abiturprüfung genauso anspruchsvoll wie die am allgemeinbildenden. In Mathe war bis einschließlich des vergangenen Abiturjahrgangs sogar das Gegenteil der Fall. Da fand ich unsere Abi-Prüfung viel anspruchsvoller als die am allgemeinbildenden. Das ändert sich ja nun aber dieses Jahr endlich.


    Was auf jeden Fall ein zusätzlicher Anspruch an einem beruflichen Gymnasium (und auch an anderen beruflichen Schularten) ist: Du hast eine immens große Heterogenität. In meiner Berufsschulklasse Englisch habe ich Schüler mit Hauptschulabschluss, MBA, Abitur und Fachhochschulreife. Und alle sollen den gleichen Englisch-Unterricht erhalten? Du kannst dir vorstellen, dass das schwerlich funktionieren kann... Da muss man kreativ sein.


    In der Eingangsklasse am BG ist es ähnlich. Da haben zwar alle einen MBA und kommen größtenteils von der originären Realschule. ABER ich habe da auch Leute von der Werkrealschule, aus der Berufsfachschule und Wechsler vom allgemeinbildenden Gymnasium sitzen. Und die Unterschiede sind immens! Und das verlangt einem pädagogisch und didaktisch sehr viel ab.


    Fachlich dürfte es doch, wenn man seine beiden Fächer studiert hat, nie ein Problem sein. Das müsste man drauf haben, wenn man ein Universitätsstudium abgeschlossen hat.

    denn nicht wenige haben bereits einen Schulabschluss

    Zugangsvoraussetzung für jede berufliche Schule ist ein Schulabschluss. Außer eben in VABO-Klassen oder wie sie halt regional heißen...

    Damit rechtfertigst du, auf einer Klassenfahrt Kindern das Trinken von hartem Alkohol zu erlauben?!

    Wie kommst du darauf, dass wir ihnen den Konsum von hartem Alkohol erlaubt hatten??????? Natürlich war es nicht erlaubt!

    Würdest du deinen Hund noch mal in irgendeine Obhut geben, wenn du wüsstest, dass er dort rohes Schweinefleisch und Sahnetorte bekommt? Nur so, um beim Beispiel zu bleiben.

    Wenn ich meinen Hund in Obhut gebe, habe ich keine Kontrolle darüber, was er dort zu fressen bekommt oder wie dort mit ihm umgegangen wird. Wenn mir das aus irgendwelchen Gründen zu heikel ist, gebe ich ihn nicht in Obhut. Punkt.


    Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Es ist ja nicht so, dass die Schüler zu uns in die Schule kommen und wir sie da Ballerspiele mit FSK 18 spielen lassen...

    Nein. Das hätte u. U. den Vortrag massiv gestört. Was machst du wenn einige SuS mittendrin das Handy nicht weg legen? Durch die ganze Stuhlreihen durchquetschen und rausziehen? Lächerlich.
    Sollen sie halt daddeln und ruhig sein. Eher peinlich für die SL.


    Ich bin da voll auf der Seize von Mrs Pace.

    Danke. Zumal man dieses Verhalten auch definitiv als eine Art Protest verstehen kann.

    Hängt wohl auch mit der Schulkultur zusammen. Bei uns klappt das problemlos, auch mit 600 Schülern bei Vorträgen.

    Nein, das hängt nicht mit der Schulkultur zusammen. Das hängt damit zusammen, dass der Vortrag nicht für Schüler geeignet war und das hat sich dann eben so geäußert. Und wie gesagt, besser so als anders. Ich habe mir ganz andere Szenarien ausmalen können bei der Thematik...

    Und das unterbinden bei euch die Kollegen nicht? Wow...

    Wie denn? Mitten im Vortrag? Die Verpflichtung betraf 240 Schüler. Wie willst du denn 240 Schüler disziplinieren ohne den Vortrag zu stören? Zumal es ja so zumindest ruhig war. Ich stelle mir vor, die Schüler hätten kein Smartphone gehabt und hätten angefangen, Privatgespräche zu führen... Wow, das wäre erstmal was gewesen. ;)

    :ohh: Du hast doch eine Fürsorgepflicht gegenüber deinen Schülern, und da gehört es eben dazu, dass man eben "unangenehme" Regeln aufstellen muss bzw. sich in Sachen einmischen muss, die unangenehm sind und mit Reaktionen hierzu rechnen muss, auch wenn diese natürlich in dem von Dir beschriebenen Fall äußerst unangemessen sind.
    Sich generell rauszuhalten, finde ich äußerst problematisch und unkollegial, da dies die "Autorität" derer, die die Schüler "ermuntern", sich an die Regeln zu halten, untergräbt!

    Trotzdem, es gibt Bereiche, da hat man sich nicht einzumischen. Das ist jetzt vermutlich kein Vergleich, aber da ich keine eigenen Kinder habe, kann ich nur diesen ziehen: Ich habe einen Hund. Und weißt du, wie viele Leute sich da das Recht rausnehmen, meinen "Erziehungsstil" zu kritisieren. Weißt du, wie das bei mir ankommt? Nur weil andere auch einen Hund haben, heißt es nicht, dass sie mir sagen können, wie ich meinen Hund zu erziehen habe.


    Das Gleiche kann man für Kinder sagen. Da komme ich als Lehrerin, die selbst keine Kinder hat, und will den Eltern vorschreiben, wie sie ihr Kind zu erziehen haben... Nein, also das mache ich nicht.

    Aber es wird in der 8. oder 9. Klasse irgendwann dein Problem, wenn durch Entwicklungsstörungen konzentriert problematisches Fehlverhalten auftritt.

    Mag sein. Dann gibt es Schulgesetz, Paragraph 90.


    Nicht falsch verstehen. Ich nehme mich durchaus den Problemen junger Menschen an und tue dies auch verständnisvoll. Wenn ich so etwas mitbekomme, würde ich durchaus versuchen, das innerhalb der Schule zu lösen. Aber in die Privatsache der Eltern mische ich mich nicht ein. Und wenn Gespräche, Wohlwollen, etc. von meiner Seite und seitens der Abteilungsleitung, Schulleitung nichts bringen, ja, dann gibt es eben Paragraph 90. Außer die Eltern kommen von selbst auf uns zu. Dann sieht die Sache anders aus.

    Ich würde mich raushalten. Wir übernehmen sowieso schon genug Erziehungsaufgaben, die eigentlich Elternsache sind. Da würde ich mich nicht auch noch "freiwillig" anbieten, die Problematik versuchen zu lösen.


    Die Eltern werden es ja wohl mitbekommen, wenn die Kinder bis nach 0 Uhr GTA V spielen. Wenn sie nichts dagegen unternehmen können oder wollen, ist das doch nicht mein Problem.


    In der Klasse mit der ich letztes Jahr auf Klassenfahrt war, wurde sich unter den Eltern amüsiert, dass wir Lehrer scheinbar so "spießig" waren und den Minderjährigen den Wodka weggenommen haben. Seither habe ich beschlossen mich aus solchen Dingen rauszuhalten... Zum Deppen mache ich mich nicht.

    Da der Thread nochmal hochgeholt wurde, hier noch ein kurzes Fazit: Die Schüler sagten, sie fanden den Vortrag gähnend langweilig und haben sich laut Kollegen größtenteils mit ihrem Smartphone beschäftigt. Was natürlich einen weitaus besseren Eindruck macht als eine leere Aula. Tenor meiner Kolleginnen und Kollegen war, dass der Vortrag zwar für sie interessant und aufschlussreich war, für Schüler aber leider vollkommen ungeeignet. Wundert mich nicht, denn ursprünglich waren Schüler im Publikum ja gar nicht vorgesehen...

    Mikael:
    Und wie genau widerspricht das nun meiner Grundaussage, dass es für Außenstehende eben nicht so einfach ist zu sehen, wie viel wir arbeiten? Es bleibt eben dabei: Die Unterrichtsarbeit wird wahrgenommen, alles andere nicht. Deshalb diskutiere ich auch nicht mit Außenstehenden über meine Arbeitsbelastung, weil mir das einfach zu blöd ist.


    MrsPace:
    Ich verstehe auch nicht, was sich an meiner Rechnung vom Prinzip her ändert, wenn man nun statt von 40 Stunden von 41,5 Stunden ausgeht?!?

    Da hast du mich wohl falsch verstanden. Du hast damit argumentiert, dass ein Lehrer ja "nur" knapp 19 Zeitstunden mit Unterricht verbringt. Das ist ja auch an sich nicht falsch, nur ist eben die Grundlage für unsere Bezahlung nicht diese knapp 19 Stunden Unterricht! Und wollte ich einfach ausdrücken, dass die Grundlage für meine Bezahlung 41,5 Wochenstunden sind, wie bei vielen "normalen" Arbeitnehmern. Wieso sollte mich mein Arbeitgeber für 41,5 Stunden bezahlen, wenn ich tatsächlich erheblich weniger arbeite? Das macht keinen Sinn. Und dieses Argument ist in der Regel auch für Nicht-Lehrer nachvollziehbar.


    Ich denke, über die Tatsache, dass wir sicher nicht zu wenig arbeiten, müssen wir uns in einem Lehrerforum nicht unterhalten... Ich hatte früher, als ich noch mit "Neidern" diskutierte, dass sie es einfach aus Prinzip nicht einsehen wollen, dass Lehrer genauso viel (teilweise auch mehr) arbeiten als "normale" Arbeitnehmer.


    Und Arbeitsbelastung ist finde ich auch nochmal was ganz Anderes. Mein Kerngeschäft (Vor- und Nachbereitung von Unterricht, Unterrichten, Korrekturen, Notenbildung, etc.) ist keine Belastung für mich. Die Belastung entsteht durch ganz andere "Dinge" und da hat jemand, der noch nie Lehrer war eben keinen Einblick.

    Und man muss sich klar im Hinblick auf die Stundentafel sein. Im Vergleich zu den Profilfächern hat man weniger Stunden. Ein volles Deputat zu füllen, heißt also mehr Klassen. Bei Abschlussprüfungen kann man dann eine Menge an Korrekturaufwand haben.
    Das ist neben dem u. U. höheren Anspruchsniveau und anderer Schülerklientel auf allgemeinbildenden Gymnasium ein großer Unterschied: Auf verschiedenen Stufen gibt es bei uns immer zentrale Abschlussprüfungen. Und dann noch auch die Unterteilung in Voll- und Teilzeit.

    Da hast du natürlich Recht. Mit der Fächerkombination Deutsch - Englisch kann es da einen auch immer mal treffen, da an der Berufsschule beide Fächer in aller Regel nur einstündig unterrichtet werden. Eine Kollegin von mir hatte ein Schuljahr, da hatte sie 14 (!!!!) Klassen.


    Die Abschlussprüfungen, das ist wahr, das ist ein großer Unterschied. Ich habe jedes Jahr mindestens drei Abschlussklassen, die in meinen Fächern auch jeweils eine Abschlussprüfung schreiben. Ich hatte aber auch schon Jahre mit vier oder fünf Abschlussklassen.

    Ich denke, du solltest die Entscheidung davon abhängig machen, wo du später arbeiten möchtest.

    Genau das ist der Punkt. Wenn du später lieber an der beruflichen Schule arbeiten möchtest, mach das Ref dort. Wenn du lieber ans allgemeinbildende möchtest, gehst du eben ans allgemeinbildende. Ich denke beide Schularten haben ihre Ansprüche. Und die sind auch ganz unterschiedlich. Ich habe mich für die beruflichen Schulen entschieden, weil ich erstens lieber mit "älteren" Schülern arbeite und zweitens, weil ich gerne in der Region bleiben wollte.

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