Beiträge von MrsPace

    Ich finde es zudem schade, dass eine Klassenfahrt offenbar nur als "Dienstpflicht" gesehen wird. Ich fahre gerne auf Klassenfahrt und biete zum Beispiel jedes Jahr eine Studienfahrt an, zu der mich keiner "zwingt". Vergangenes Schuljahr war ich zum Beispiel in Nizza mit meiner Klasse; dieses Jahr geht es nach Rom. Ich war auch schon mit Klassen in London, Edinburgh und Manchester. Alle Fahrten habe ich in sehr angenehmer Erinnerung. Wenn ich wählen könnte, eine Woche Klassenfahrt vs mein "normaler" Unterrichtsalltag, finde ich eine Klassenfahrt doch weniger anstrengend als eine "normale" Unterrichtswoche...

    Lösungen austeilen. Die Schüler sollen anhand der Lösungen ihre Ergebnisse überprüfen. Konkrete Fragen können dann noch individuell geklärt werden während die Klasse Übungsaufgaben/Probeklausur/etc. löst.


    Eine Besprechung würde ich nicht machen. Sonst machst du dir nur die Methode kaputt. "Frau Müller bespricht das ja eh ausführlich nachher. Da brauchen wir uns jetzt nicht die Mühe machen."


    Dass wirklich jeder Schüler jede Station bearbeitet hast, kannst du nur sicherstellen, indem du das im Anschluss kontrollierst. Wie alt sind deine Schüler? Bei einem Alter von 16+ würde ich keine Kontrolle mehr machen. Wer's nicht gemacht hat, hat halt Pech. Natürlich wird der Stoff in der nächsten Klausur abgefragt. In diesem Alter kann man schon Verantwortung für den eigenen Lernprozess tragen und je nachdem wie der Unterricht bisher gestaltet war auch seitens der Lehrkraft erwarten.

    Ich finde, man muss sich eigentlich überhaupt nicht rechtfertigen, wenn man keine Kinder möchte... Wenn man einen schlagfertigen Spruch auf Lager hat, kann man den bringen, aber sonst geht das doch keinen was an.

    Wie läuft das ab? Bekommt man einen Stundenplan erstellt, oder muss man vor jeder Stunde, in der man hospitiert, einen Lehrer fragen, ob man mitkommen darf?

    In der Regel bekommst du ein oder zwei Lehrkräfte die deine Fächer unterrichten als Betreuer zugewiesen. Die ersten paar Tage gehst du dann halt ausschließlich bei denen mit. Diese Kollegen können dann auch den Kontakt zu anderen Kollegen herstellen, damit du auch mal wen Anderes siehst. Falls die Stundenpläne an der Schule (z.B. im elektronischen Klassenbuch) einsehbar sind, kannst du natürlich auch selbst die Initiative ergreifen. Wenn du bei einem anderen Kollegen mit in den Unterricht möchtest, schreib ihm ein paar Tage vorher eine Mail, stelle dich vor und frage ob du mitkommen kannst. Wird in der Regel (wenn nicht gerade eine Klassenarbeit geschrieben wird oder es sich um eine Abschlussklasse handelt) kein Problem sein.


    Was ich zum Beispiel gar nicht leiden kann, ist, wenn mich ein Praktikant in der 5-Minuten-Pause anspricht, ob er jetzt in die nächste Doppelstunde mitkommen kann. Da lehne ich mittlerweile aus Prinzip ab. Erstens gehört sich so ein "Überfallkommando" meiner Meinung nach nicht und zweitens habe ich schon den Anspruch, dann eine Stunde zu zeigen, die (wenn sie eine Lehrprobe wäre) beim Fachleiter eine gute Note gäbe. Im Alltagsgeschäft sind solche Stunden nicht immer möglich; für den Praktikant wäre es aber wichtig solche Stunden zu sehen. Er ist ja (in der Regel) nicht da zum Zeit absitzen, sondern etwas für seine zukünfitge Ausbildung zu lernen.

    Sollte man eher selber die Lehrer fragen, ob man selbst mal unterrichten darf, oder wird einem das angeboten?

    Unterrichten würde ich nur bei deinen betreuenden Lehrkräften und dann auch nur kurze Unterrichtssequenzen. Mal eine Hausaufgabe besprechen, mal einen Stundeneinstieg. Wenn das gut klappt, kann man gegen Ende des Praktikums mal eine Einzelstunde anpeilen. Wichtig ist, dass diese Unterrichtssequenzen gut vor- und nachbesprochen werden. Auch hier kannst du natürlich selbst wieder die Initiative ergreifen. Wenn dein Betreuer zum Beispiel Hausuufgaben gibt, frag doch, ob in der nächsten Stunde die Besprechung machen darfst, zum Beispiel.

    Sollte man im Unterricht von sich aus Engagement zeigen und z.B. bei Gruppenarbeit herumgehen und helfen, oder wäre es eher respektlos, sich ungefragt in den Unterricht einzumischen?

    Das hängt von der Lehrkraft ab, würde ich sagen. Frag einfach. In meinem Unterricht wäre das sehr erwünscht, herumzugehen und den Schülern ggf zu helfen. Bei anderen Kollegen von mir wäre das ein absolutes NoGo.

    Was sollte man bei ersten eigenen Unterrichtsversuchen (ich bin erst im dritten Semester und habe noch so gut wie keinen pädagogischen Kenntnisse aus dem Studium) besonders beachten?

    Wie gesagt, erstmal nur kurze Sequenzen. Eine Vor- und Nachbesprechung sollte stattfinden. Ansonsten learning by doing. :)

    Wie verhalte ich mich am besten im Lehrerzimmer?

    Immer schön freundlich "Guten Morgen." sagen, einfach mal zu jemandem hingehen und sich vorstellen. "Hallo, ich bin Max Müller. Ich bin der neue Praktikant." Erstmal jeden siezen, auch junge Kollegen. Es sei denn natürlich, sie stellen sich dir gleich nur mit dem Vornamen vor. Ich bin mal unvermittelt am Kopierer von einer Praktikantin geduzt worden und habe gar nicht auf ihre Frage reagiert, weil ich mich nicht angesprochen fühlte...

    Wir hatten in Mathe mal eine Stochastik-Aufgabe wo es um fehlerhafte Stifte ging. Fehler gab es da bei der Länge und der Dicke... Man stelle sich dazu pubertierende 16-Jährige vor... Wir lagen alle zusammen vor Lachen unterm Tisch...^^

    Die einfachste und wichtigste Maßnahme ist meines Erachtens die Prävention: authentisch sein, respektvoller Umgang mit den Schülern, Einbindung der Schüler (und ggf. der Eltern) in Entscheidungen, Notentransparenz, auf "problematische" Schüler von sich aus zugehen, generell um das Wohl seiner Schüler bemüht sein.


    Natürlich gibt es mal Eltern, die sind "besonders". Aber bei mir kommt das sehr sehr selten vor. In der 13 habe ich einen solchen Fall derzeit, in allen anderen Klassen nicht.


    Wenn sich die "Probleme" bei dir derart häufen, dass du "Angst" vor Elternabenden hast, läuft meiner Meinung nach irgendwas falsch.

    Auch wenn es viele nicht wahr haben wollen: Lehrer/in ist ein Vollzeitjob! Wenn es dir hauptsächlich um eine möglichst geringe Arbeitszeit geht, suche dir lieber etwas Anderes. 25 Deputatsstunden heißt NICHT 18,75 Zeitstunden Unterricht und der Rest ist frei. Im Gegenteil. Zum Unterricht kommen noch Unterrichtsvor- und Nachbereitung, Korrekturen, Konferenzen, Pausenaufsichten, Elterngespräche, Krisengespräche mit Schülern, Fortbildungen, pädagogische Tage, außerunterrichtliche Aktivitäten (Klassenfahrten, Studienfahrten, Sporttag, Projekttage,...). Im Laufe deines Berufslebens wirst du zudem Zusatzaufgaben bekommen, z.B. Klassenleitung, Fachschaftsvorsitz, Leitung einer Projekt-/Steuerungsgruppe. Das kommt dann nochmal on top dazu. Überall "raushalten" wird man sich nicht können.


    Ich habe die ersten drei Berufsjahre ein Arbeitszeitprotokoll geführt und kam pro Woche im Schnitt auf 42 Stunden. Schwankungen gab es von 20 Stunden/Woche bis 60 Stunden/Woche. Damit muss man in diesem Job klarkommen. Und da hatte ich wohlgemerkt noch keine Zusatzaufgaben.


    Rein von der Arbeitszeit betrachtet, wäre dein einziger Vorteil, dass du theoretisch die Möglichkeit hast, dir die Arbeit teilweise frei einzuteilen. Praktisch ist das aber nicht immer so gut möglich, da es zum Beispiel sein kann, dass du viele Hohlstunden hast und dann zum Beispiel vier Nachmittage bis 17 Uhr da sein musst, obwohl du insgesamt "nur" sechs Stunden/Tag Unterricht hast.

    Das ist echt eine Frechheit... Ich würde da aber ganz dick Alarm schlagen. Welcher ÖPR nickt sowas bitte ab...? Ach Moment, wir haben auch so einen. 10 Stunden kann man durchaus auch auf drei oder zwei Tage verteilen. :-/

    Als ich anfing zu studieren (M/E) sagte man mir, "Mensch, also mit Mathe werden sich ja die Schulen förmlich um dich reißen!" Ja, Pustekuchen... Ich unterrichte 17 Std. Englisch und nur noch 8 Stunden Mathe... Wird nicht mehr gebraucht...


    Fazit: Ich würde mich nicht danach richten, was JETZT denn gebraucht wird und was nicht. Bis du in 7+ Jahren "ausgelernt" hast, sieht es vielleicht schon wieder ganz anders aus.


    Bei der Sache mit den Noten muss ich meinem Vorschreiber zustimmen... In der Schule hatte ich immer 13-15NP in Mathe und Englisch. An der Uni war ich in Englisch eher im Mittelfeld und in Mathe immer gerade so noch bestanden. Und ich war jetzt nicht faul oder so. Im Gegenteil. Es sind halt einfach andere Anforderungen.

    Also langsam mache ich mir Sorgen... Du steigst gerade ein in den Beruf und machst dir derart viele Gedanken über ungelegte Eier...


    Du brauchst eine PKV und eine Dienstunfähigkeitsversicherung. Mehr nicht! Bei der PKV ist es meiner Meinung nach erstmal Jacke wie Hose ob du bei der einen oder bei der anderen bist. Ich bin bei der DBV. Günstig und bisher nie Probleme gehabt. Die DU schließt du so hoch wie möglich ab. Es wird noch Zeiten in deinem Leben geben, da brauchst du mehr als 1800€. Ich bin da auch bei der DBV und habe auf 1100€ abgeschlossen.


    Ansonsten kann dir der Rest erstmal schnurz sein. Du musst noch 40 Jahre arbeiten; bis dahin ändert sich Vieles. Wenn du überhaupt noch Pension bekommst, ist es halt so viel, wie es ist. Punkt.


    Und das mit der Beihilfe hast du spätestens dann kapiert, wenn du sie einmal eingereicht hast...

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