inwiefern nehmen die Hersteller Einfluss auf etwaige "Fortbildungen"?
Keinen. Sie sind gemacht von Lehrkräften für Lehrkräfte. Nach iPad und Android wird nur unterschieden, weil es eben unterschiedliche Plattformen sind. Es sind auf jeden Fall keine Verkaufsveranstaltungen, wenn du das unterstellen wolltest. Die meisten Teilnehmer haben bereits (teilweise auch schon seit mehreren Jahren) Tablets an den Schulen, kennen sich aber nicht oder nicht genug aus.
hast du vergleichbare Fortbildungen auch für Laptops besucht? Weil sonst trifft die ""Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht."" Argumentation ja auch auf dich zu...
Entschuldigung?! Laptops (unterschiedlicher Hersteller) benutze ich seit mehr als 10 Jahren... Ich wüsste nicht, wieso ich da auf eine Fortbildung müsste. Ich bin mit den Anwendungen vertraut.
Ich habe mir kürzlich ein Acer Travelmate B117 zugelegt, kostet 279€ Brutto, ist ein 11-Zöller, Akku hält 14 Stunden, mattes Display, Getränke laufen unten aus der Tastatur wieder raus, vollwertiger HDMI Anschluss, USB3.0, USB2.0, SD-Karten-Leser...
Achja, umlaufende Gummikante gegen Sturzschäden, Deckel ist im zugeklappten Zustand garantiert mit 60kg belastbar und es gibt eine Mehrfarbige LED, mit der Schüler ihren Bearbeitungsstand von Aufgaben etc. anzeigen können.
Der macht mein Ipad in allen Belangen nackig (außer bei der Displayauflösung). Ich brauche beim Ipad gefühlt für jeden Firlefanz ne App, die nen Workaround für die ganzen Beschränkungen bietet. Geht ja schon beim geschlossenen Filesystem los.
Der Preis ist unschlagbar, aber sonst wüsste ich nicht, warum zum Beispiel das iPad Air 2 (das günstigste bei dem eine Anschaffung Sinn macht, 430€) unterlegen sein sollte. Tastatur braucht man nicht, Anschlüsse ebenso wenig. Schutzhüllen, etc. gibt es auch für das iPad.
Was für Beschränkungen meinst du genau? Ich habe mich weder mit iPad noch mit MacBook je irgendwie "eingeschränkt" gefühlt bei der Benutzung. Im Gegenteil...
IPad Pro + Pencil liegen für uns außerhalb des Finanzierbaren.
Ein teurer Spaß ist es, das stimmt. Die iPad Pro kosteten glaube ich 550€, der Stift wie gesagt 109€. Die günstigere Alternative ist wie gesagt das iPad Air 2 für 430€. Einen Stift brauchen die Schüler meiner Meinung nach nicht unbedingt.
Meine Motivation, über Geräte nachzudenken, die die Schüler mit nach Hause nehmen können, ist, dass ich über dier letzten 10 Jahre hinweg beobachtet habe, dass die PC Kenntnisse des durchschnittlichen Schülers immer weniger werden.
Man bedenke, dass Geräte, die mit nach Hause genommen werden, auch schnell mal kaputt gehen und dann repariert werden müssen. Man kann sich vorstellen, was das nach sich zieht. Der Schüler ist dann unter Umständen Wochen ohne Gerät. Wer die Kosten tragen muss, ist auch nicht immer klar. Wir hatten ja jahrelang Laptop-Klassen und diese Erfahrung war ein Grund für uns, die iPads nur im Poolbetrieb zu betreiben.
Das habe ich nicht ganz verstanden. Wenn du ein Tablet hast, brauchst du nicht zusätzlich noch Handys. Da kann man Filmen mit dem Tablet und dann das Material direkt zusammenschneiden. Mit dem Notebook ist das komplizierter.
Die digitalen Schulbücher, die derzeit auf dem Markt sind, taugen meiner Meinung nach wenig bis nichts. Klar, man muss das Buch nicht mitschleppen, aber das war es dann auch schon. Wir werden die Bücher daher auch in hard copy austeilen. Solange bis die digitalen Schulbücher ihr Potential einigermaßen nutzen.
längere Texte zu schreiben
Kommt das vor? Ich unterrichte auch eine Sprache und ich muss sagen, längere Texte werden zuhause geschrieben. Dafür ist mir meine Unterrichtszeit zu schade. Wer zuhause keinen Comoputer/Laptop zur Verfügung hat, schreibt schonmal am Smartphone...
wissenschaftliche Satzsoftware LaTeX
Die Schüler nutzen LaTex??? Für meine Schüler ist das zu hoch. Da bin ich froh, wenn sie überhaupt in irgendeiner Sprache fehlerfrei schreiben können, geschweige denn irgendetwas techen... Zumal es für das Schreiben von Formeln mittlerweile viele andere Lösungen gibt, die deutlich einfach sind als LaTex.
Man wird im Unterricht mit Tablets insgesamt eher seltener Texte "tippen".
Kommt in meinem Unterricht wie gesagt gar nicht vor.
Convertibles haben meiner Meinung nach den einzigen Vorteil, dass eben eine Tastatur dabei ist, die man aber nicht wirklich braucht.
die Anschaffung des teuren Taschenrechner
Man bedenke hier, dass man zwar den Schülern die Anschaffung erspart ABER dann mehrere Klassensätze Taschenrechner für die Abschlussprüfungen anschaffen muss. Zudem finde ich es schwierig, wenn die Schüler den effektiven Einsatz des Taschenrechners nicht im Unterricht lernen und ihn dann plötzlich in der Prüfung verwenden sollen.
Es kommt wie immer auf den Einsatzzweck an.
Ja, natürlich. Ich bin davon ausgegangen, dass es um einen "herkömmlichen" Einsatz geht, der eben nicht zu speziell ist. Bei der letzten Tablet-FoBi auf der ich war, war eine Kollegin dabei, die Grafikdesign/Fotographie/etc. unterrichtet. Da taugt das Tablet auch nicht zu mehr als zum Ansteuern der Geräte. Aber für en Unterricht an einem "normalen" allgemeinbildenden oder beruflichen Gymnasium zum Beispiel, eignet sich das Tablet uneingeschränkt. Die entsprechende Infrastruktur natürlich vorausgesetzt. (Wenn ich zum Beispiel keine Apple TVs und kein Mobile Device Management sowie kein W-Lan habe, wird es natürlich schwierig...)
Unsere Schule hat sich, wie gesagt, nachdem die Laptop-Klassen überhaupt nicht mehr gefragt und daher schnell wieder abgeschafft waren, für den Einsatz von Tablets im Unterricht entschieden. Nach reiflicher Überlegung der Technik-Abteilung fiel die Wahl auf das iPad. Im Kollegium findet es bisher leider recht wenig Anklang, was aber eher an der Schulpolitik unserer Schule und an mangelnder Schulung liegt. Alle Kollegen, die selbst schon länger iPads benutzen (wie ich auch), sind hingegen Feuer und Flamme und voller Ideen und können das nächste Schuljahr kaum abwarten.