Beiträge von MarcM

    Mikael: Dankeschön :)


    @ Karl-Dieter: Die Steuer habe ich bewusst aussen vor gelassen. Man hat ja auch einen Freibetrag von 801 € pro Jahr bzw. 1.602 € als Eheleute. Bei 9% Rendite muss sich diese bei einem Ehepaar ja schon auf einen Betrag von über 18.000 € beziehen, die ich angelegt habe, damit ich überhaupt Steuern zahle.


    Auf den MSCI-World-Index würde ich auch nicht unbedingt setzen. Ich persönlich habe meinen Schwerpunkt auf ETFs (also nicht aktiv gemanagte Fonds, die daher nur geringe Gebühren haben), die sich auf Wachstumsmärkte beziehen. Ich habe mich einfach gefragt, in welchen Branchen weltweit künftig mehr Geld ausgegeben wird als es heute der Fall ist.
    Das sind konkret Nahrungsmittelhersteller (gerade in Schwellenländern wo früher Wasser aus Brunnen getrunken wurde, steht heute auch mal eine Cola im Kühlschrank), Hersteller von Haushaltswaren (günstige Kosmetik, Waschpulver etc.), Hersteller von Medikamenten und Produkten zur Pflege alter Menschen (weltweit haben immer mehr Menschen Zugang zu Medikamenten und Menschen werden weltweit immer älter, nehmen demnach auch mehr und länger Medikamente zu sich und sind länger pflegebedürftig). All diese Dinge werden im Zweifel auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten gekauft, einfach, weil man sie entweder im Vorbeigehen kauft ohne groß nachzudenken oder weil sie einfach lebensnotwendig sind. Ganz im Gegensatz zu Luxusgütern auf die man notfalls verzichtet oder den Kauf verschiebt. Zudem sind Hersteller der beiden erstgenannten Branchen auch in der glücklichen Situation, sich nicht permanent neu erfinden zu müssen. Viele dieser Produkte gab es ganz exakt in der gleichen Form schon vor 30 Jahren. Das ist bei Technologieunternehmen ganz anders. Hier findet ein permanenter Verdrängungswettbewerb statt (siehe Nokia, die zu Zeiten des Handybooms Marktführer waren und heute unter "ferner liefen" existieren).


    Denkt man diesen Gedanken zu Ende, müsste man auch in Tabakhersteller (statistisch gesehen steigt die Zahl der Raucher weltweit, auch wenn sie in westlichen Ländern sinkt) und in Rüstungsgüter investieren. Hiermit habe ich aber so meine ethischen Probleme.

    Auf jeden Fall eigenes Wissen sammeln. Das eigene Geld ist immer Chefsache.
    Und niemals in irgendetwas investieren, das man nicht zu 100% verstanden hat.


    Vorsicht ist generell geboten, wenn das Ganze durch Steuerersparnis schmackhaft gemacht werden soll ("Das Bedürfnis, Steuern zu sparen, ist bei den Deutschen ausgeprägter. als der Sexualtrieb"- Sigmar Gabriel) oder Geldanlagen durch Strukturvertriebe verbreitet werden.


    Es ist auch nicht richtig zu sagen, Aktienfonds sind eine gute Anlage. Es gibt weltweit über 30.000 Aktienfonds. Die können weder pauschal gut, noch pauschal schlecht sein.
    Es gibt Fonds mit denen man sein Geld innerhalb eines Jahres verdreifachen kann und genau so kann man sein komplettes Geld innerhalb weniger Wochen komplett verbrennen.
    Es gibt Dinge, von denen würde ich komplett die Finger lassen:


    - Zertifikate (komplizierte Wetten)
    - Day-Trading (sieht toll aus, aber die wenigsten erreichen damit dauerhaft Gewinne)
    - Penny-Stocks (wenn eine Aktie nur noch Pennys wert ist, hat das einen Grund)
    - Hebelprodukte (der Hebel wirkt in beide Richtungen)
    - Dachfonds (sehr undurchsichtige und daher hohe Gebührenstruktur)
    - Generell aktuelle Modetrends (es ist nie schlau, das zu machen, was gerade alle machen. Das fängt beim Tanken am ersten Ferientag an :)


    Grundsätzlich halte ich auf lange Sicht 7 - 9 % im Jahr als Durchschnittsrendite durchaus für realistisch und das Risiko beschränkt sich auf moderate Schwankungen.
    Ich würde hierbei nicht auf Empfehlungen setzen, sondern eigene Ideen entwickeln und vielleicht erstmal ein Musterdepot (funktioniert wie ein richtiges Depot, aber mit Spielgeld) eröffnen und Erfahrungen sammeln. Ich finde, der Bürger soll bewusst dumm und unwissend gehalten werden, damit andere das Geschäft machen können.


    Ein solides Basiswissen ist eigentlich schon ausreichend und dann macht es auch richtig Spaß. Ich betreibe das fast schon als ein kleines Hobby.

    naja, wir investieren in beton.. sprich ins eigene haus.
    wenn das haus abgezahlt ist werden wir sehen wies weitergeht, aber dann wohnt mal schon mal mietfrei im alter :)

    Wenn man mit ganz spitzem Bleistift rechnet, ist das eigene Haus keine wirkliche Investition sondern eher ein Luxus.
    Mietfrei wohnen bedeutet nicht "kostenfrei". Wenn man das Rentenalter erreicht hat, sind auch gerne mal Renovierungen erforderlich, die im oberen fünfstelligem Bereich liegen. Mann kann es auch nicht mit einer Art Spardose vergleichen, da man schlecht die Fenster verkaufen kann, wenn man Geld für ein neues Auto braucht.


    Rechnet man alle Ratenzahlungen zusammen und sieht, was man am Ende hat (ein hoffentlich abgezahltes Haus, das durch regelmäßige Renovierungen immer noch technisch auf halbwegs aktuellem Stand ist und hoffentlich noch immer in einer ansprechenden Lage ist) und rechnet dann dagegen, was man hätte, wenn man das anfangs eingebrachte Eigenkapital bis zum Renteneintritt angelegt hätte und ebenso die Differenz zwischen Ratenzahlung und Mietzahlung, dann lohnt sich der Hauskauf rein rational gesehen nicht unbedingt.


    Ich würde es trotzdem tun, weil das Gefühl, in den eigenen vier Wänden tun und lassen zu können was man möchte, einfach unbezahlbar ist. Außerdem hat man in unserem Beruf nicht das Risiko, berufsbedingt zu einem Umzug gezwungen zu werden.



    Und auch da verbieten Staaten gerne den privaten Goldbesitz. Dann kann man das natürlich nur auf dem Schwarzmarkt handeln, dann bekomme ich für eine Goldmünze zwei Brote o.ä.


    Ja, eine absolut sichere Geldanlage gibt es nicht. Auch die größten Unternehmen können Pleite gehen und deren Aktien wertlos werden (Hypo-Real-Estate etc.), der private Goldbesitz kann verboten werden und diejenigen, die nach dem 2. Weltkrieg als Hauseigentümer durch die Inflation ihre Schulden sehr schnell los waren, wurden mit einer Zwangshypothek bedacht, die sie dann abzahlen durften. Es ist auch nichts so einfach zu besteuern, wie Immobilien, da durch das Grundbuch ein bundesweites Register existiert.
    Regierungen werden sehr erfinderisch, wenn sie das Geld der Bürger brauchen.....

    Aber nochmal zurück zum eigentlichen Thema:


    Man sollte sich seine langfristigen Ziele definieren. Will man ein paar Jahre eine Wohnung haben und dann mit Mitte 30 ein Haus bauen, ist jetzt die beste Zeit, um Eigenkapital zu bilden. Dafür kann man dann für ein paar Jahre auch mal Abstriche beim Wohnkomfort machen, zumal die Zeiten der Studentenbude und WGs ja noch nicht lange her ist.

    Ich muss nun aber auch mal eine Lanze für die "freie Wirtschaft" brechen.
    Hier wird ja gerne die Entgelttabelle der IG-Metall als Vergleich herangezogen. Die Bedingungen dort sind zweifelsohne extrem gut und der Tarifvertrag der IG-Metall ist so ziemlich der beste, den es in Deutschland gibt. Allerdings sollte man sich Fragen, welcher Anteil derjenigen, die in der freien Wirtschaft arbeiten, überhaupt unter diesen Tarifvertrag fallen.
    Gerade einmal die Hälfte aller Unternehmen ist überhaupt tarifgebunden und die Unternehmen, die es sind, sind sicher nicht alle IG-Metall.


    So entsteht doch ein ziemlich hinkender Vergleich, wenn man das durchschnittliche Lehrergehalt nicht mit dem durchschnittlichen Akademikergehalt der freien Wirtschaft, sondern mit dem Akademikergehalt der besten vielleicht 5% der freien Wirtschaft vergleicht.


    Schaut mal in den Tarifvertrag "Groß und Außenhandel", wo die oberste Tarifgruppe bei ca. 3.600 € brutto liegt und Urlaubs- und Weihnachtsgeld zusammen bei gut 600 € brutto liegen.
    Oder die Tarifverträge von Zeitarbeitsfirmen, was für manche Akademiker heute leider auch Realität ist. Da sieht es schon ganz anders aus.


    Ich persönlich kenne auch eine Menge Juristen. Zwei Prädikatsexamina haben dort die wenigsten und alle anderen bleiben nicht gerad selten hinter dem zurück, was sie als Beamter bekommen würden. Dies hat auch dazu geführt, dass man für eine Stelle im öffentlichen Dienst (Stadtverwaltung etc.) in den meisten Regionen zumindest ein Prädikatsexamen braucht, also zu den besten 20% des Jahrgangs gehören muss.


    Was jedoch für die Privatwirtschaft spricht, ist die Tatsache, dass die Karriereleiter wesentlich höher reicht (zumindest in der Theorie, ein Automatismus ist das leider nicht) und diese Leiter auch recht unbürokratisch und mit guter Leistung erklommen werden kann.


    Generell wird das Akademikersein stark überschätzt. Es ist heute fast schon nichts besonderes mehr und das wirkt sich auch auf viele Gehälter aus und das überall. Besonders stark macht sich das dort bemerkbar, wo ein Überangebot an Bewerbern existiert.
    Ich habe auch lange Zeit gedacht, dass es in der freien Wirtschaft großzügig zugeht, wurde aber eines besseren belehrt. Klar, es gibt die steilen Karrieren und Menschen mit sechsstelligem Jahreseinkommen noch bevor sie 40 werden. Diese Menschen sind aber nicht unbedingt repräsentativ.


    Viele Absolventen merken nach dem Studium, dass statt Managergehalt, Firmenwagen, Homeoffice und Gleittagen erstmal ein schlecht bezahltes Langzeitpraktikum und danach befristete Verträge auf Sachbearbeiter-Ebene mit etlichen unbezahlten Überstunden warten.

    Die Frage des Lebensstandards finde ich nicht gerade unwichtig.
    Ich ziehe hier auch mal die Parallele zur freien Wirtschaft:
    Ich kenne einen Unternehmensberater, der in Frankfurt lebt und arbeitet. Er hat ein verdammt hohes Gehalt, zahlt aber für seine Wohnung in guter Frankfurter Gegend verdammt viel, zahlt für seine beiden Kinder extreme Kindergartenbeiträge und die Lebenshaltungskosten sind enorm.


    Gleichzeitig ist ein entfernter Verwandter von mir Meister in einem Industrieunternehmen in Lippstadt. Dort zahlt er für ein freistehendes Haus weitaus weniger, als der Unternehmensberater für seine Wohnung, der Kindergarten ist günstig und unterm Strich würde ich sagen, er hat das bessere Leben und ist der eigentliche Gewinner.


    Wenn ich das nun auf unseren Beruf übertrage muss ich sagen, dass man in vielen Großstädten nicht weit kommt, auf dem Land aber definitiv zur oberen Einkommensschicht gehört.
    Das spielt schon eine erhebliche Rolle, finde ich.

    Ach ja und die beste Geldanlage ist das Loswerden von Schulden. Das birgt keinerlei Risiken und die Renditen sind besser, als das was man mit kleinem Risiko an Möglichkeiten der Geldanlage hat.


    Auch Investitionen, durch die man zwar nichts verdient, aber weniger ausgibt können sinnvoll sein (neue Heizung im eigenen Haus, bessere Dämmung, LED-Lampen in der Wohnung...)

    Das kommt sehr darauf an, für welchen Zeitraum man Geld anlegen möchte.
    Wenn es wirklich für das Alter gedacht ist, sind Aktien eine gute Wahl, wobei man sich wirklich gut mit dem Thema befassen sollte.


    Es gibt gute Bücher hierzu z.B. von Max Otte "Investieren statt sparen"; (ich hoffe, ich darf das hier so schreiben).


    Gold wird immer einen Wert haben, erwirtschaftet aber keine Rendite. Das wäre eher so etwas wie eine Versicherung für den totalen Wirtschafts-Crash.


    Von Immobilien halte ich persönlich nicht besonders viel. Der Markt ist ziemlich heiss gelaufen und wenn man wirklich nachhaltig wirtschaftet und nicht nur von der Substanz zehrt, hat man relativ wenig Rendite, aber oft eine Menge Arbeit.


    Ich würde mich in das Thema Aktien einlesen und dann schwerpunktmäßig große Unternehmen mit guter Dividendenzahlung und/ oder solche wählen, die Produkte herstellen, die auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten gekauft werden (niedrigpreisige Konsumgüter wie z.B. Lebensmittel, Haushaltswaren, Medizin etc.) aber wie gesagt, vorher gründlich in das Thema einlesen.

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