Beiträge von MarcM

    Ganz unterschiedlich im positiven und auch im negativen Sinne. Teilweise zeichnet sich bei manchen Jahrgängen ab, dass nicht unbedingt die besten Schülern in den besten Positionen landen.


    Eher mäßiger Schüler, der in der Oberstufe fast nur Partys organisiert hat: Vertriebsleiter bei großem Konzern und fast nur noch in China

    Sein Kompagnon: Personalchef bei einem Unternehmen mit 4.000 Mitarbeitern.

    (beide haben das Abi jeweils nur ganz knapp geschafft)


    Weiterer Schüler, dem man eine große Tenniskarriere vorausgesagt hat: Während der Schulzeit war er oft im Ausland und auch relativ erfolgreich. Der große Durchbruch kam aber nie. Heute fährt er für Bofrost


    Einige wirklich sehr gute Schüler haben eher brotlose Künste studiert und "jobben" auch mit über 30 noch "mal hier, mal da"

    Ein ehemals Jahrgangsbester ist inzwischen obdachlos und seinen jahrelangen Drogenkonsum sieht man ihm wirklich an.


    Generell habe ich manchmal das Gefühl, dass gerade die "großen Rabauken" später eher bürgerlich leben mit Reihenhaus, golden Retriever und Wohnmobil.

    Ich meine außerhalb des ÖD, da gibt es ja nicht immer nen Tarifvertrag.

    Dann sind Urlaubs- und Weihnachtsgeld normalerweise im Arbeitsvertrag geregelt, so dass ein Anspruch besteht.


    Nur wenn es von vornherein eine komplett freiwillige Leistung des Arbeitgebers ist, auf die kein Anspruch besteht, kann der Arbeitgeber dem Kind einen anderen Namen geben.

    Das ist so aber nicht richtig. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind ja normalerweise Tarifansprüche und ein Corona-Bonus darf nicht Zahlungen ersetzen, auf die ohnehin ein Anspruch besteht.

    Was wäre Deines Erachtens denn ein besseres Modell, um die erhöhten Lebenshaltungskosten mit Kindern zu berücksichtigen?

    Höhere Kinderfreibeträge und zwar unabhängig vom Beamtenstatus. Schließlich sind die Lebenshaltungskostendurch Kinder überall höher und nicht nur bei Beamten. Alternativ vielleicht ein höheres Kindergeld. Andere Arbeitgeber zahlen ja schließlich auch nicht dafür, dass der Arbeitnehmer Kinder in die Welt setzt.

    Der Lehrberuf ist in dieser Hinsicht fast einzigartig, aber man hat als Lehrer dennoch keine Führungsverantwortung. Die hat nur die SL bzw. der Stellvertreter. Führungsverantwortung bezieht sich immer auf Mitarbeiter/Kollegen, nicht auf Kunden/Schüler/Patienten/Fahrgäste. Deshalb auch die Beispiele.

    Absolut richtig, selbst im hochgelobten und vielzitierten Tarifvertrag der IG-Metall hat ein Mitarbeiter, der Auszubildenden die Praxis vermittelt, keine Führungsverantwortung diesen gegenüber. Dies bezieht sich rein auf vollwertige Mitarbeiter.

    Da kann man ja nur neidisch werden! Aber macht ja nichts, wenn der Kita-Leiter in Wiesbaden 10.000 brutto bekommt - deshalb haben wir ja nicht weniger, stimmt's?

    Genau das. Wobei ich lieber Gärtner in Balingen wäre. Das Gehalt ist nur minimal niedriger, dafür kein Lärm, frische Luft und Bewegung in der Natur. Ich frage mich, wieviele Einträge bei Gehalt.de gelistet sein müssen, damit ein Gehalt veröffentlicht wird oder ob irgendwo noch eine Prüfung auf Schlüssigkeit erfolgt. Ich habe auch Gehälter gesehen, die unterhalb des Mindestlohns liegen. Vielleicht fehlt dort die Möglichkeit anzugeben, dass die Tätigkeit in Teilzeit ausgeübt wird.

    Als ich 2013 meine erste Abrechnung bekommen habe (a13, Erfahrungsstufe 3) und feststellen durfte, daß da nach GKV ca. 1.900 € netto übrig geblieben sind, hatte ich innerlich gleich gekündigt. "Und dafür hast Du studiert und dich im Referendariat erniedrigen lassen?" Besser wurde es, als sie zum 1.9.2014 in NRW die Erfahrungsstufen 3 und 4 gestrichen haben und ich entsprechend gleich in Stufe 5 eingruppiert wurde.


    Aber seitdem nölt mein Kollege rum, der ein Jahr vor mir angefangen ist, weil wir gleichzeitig hochgestuft werden und sein "Vorsprung" bei den Erfahrungsstufen weg ist. Soviel zum Thema "Lohnabstand".

    Liegt das Problem nicht in der Tatsache, dass es vielleicht nicht gerecht ist, dass man, wenn man in der GKV ist, auch den Arbeitgeberanteil tragen muss?


    Das Problem liegt doch nicht im Gehalt an sich. Würde man nun 50% deines Beitrages zur GKV "gerechtigkeitshalber" für alle Beamten als Gehaltserhöhung umsetzen, würdest du dich doch weiterhin ungerecht behandelt fühlen, weil du auch weiterhin deutlich weniger hättest, als der Normalfall.

    Nein, ich glaube dir das schon. Ich weiß ja auch, was meine Frau rausbekommt (allerdings A12 und schlechtere Steuerklasse) - als ihre erste Abrechnung kam, habe ich meine Kündigung dann doch nicht abgegeben.


    Sehr hübsch übrigens das Werbebanner von "Gehalt.de", das ich gerade eingeblendet bekomme:


    - wer's glaubt, wird selig!

    Gehalt.de hat noch andere Kuriositäten zu bieten:


    Willst Du meine Abrechnungen sehen?

    Du verallgemeinerst deinen Sonderfall, der die absolute Ausnahme darstellt und nicht als Schulbeispiel taugt. Genauso könnte ich einen Abteilungsleiter aus der freien Wirtschaft anführen, der netto nur 2.500 € rausbekommt, weil er einen Kredit über die Firma bekommen hat und deshalb jeden Monat 2.000 € von seinem Gehalt einbehalten werden. Verdienen deshalb alle Abteilungsleiter zu wenig?


    Das kann doch hier wirklich nicht dein Ernst sein. Das ist doch hier ein Treff von Menschen, die differenziert und reflektiert denken können.

    NRW Besoldungsgruppe a13, Erfahrungsstufe 8 mit Stellenzulage:

    • ausgezahlter Betrag: 3.696.98€
    • GKV+ Pflege: 828,43€
    • netto: 2.868.55 €

    Der Vergleich "Gehalt eines Technikers in der freien Wirtschaft" und "A13, aber zahlt die GKV komplett alleine" hinkt doch vorne und hinten. Das kann man doch absolut nicht miteinander vergleichen und erst recht nicht daraus die allgemeine Weisheit "Ein Techniker verdient mit 22 Jahren mehr, als ich mit meinem A13 fünfzehn Jahre später" basteln. Wie würdest du so ein Konstrukt benoten und kommentieren, wenn es von einem deiner Schüler käme?

    Ich habe gerade meine alte Bezügeabrechnung aus 2013 rausgeholt. Damals gab es in Besoldungsgruppe a13, Erfahrungsstufe 3 2.564,88€ monatlich ausgezahlt wovon noch ca. 600€ für Kranken- und Pflegeversicherung (GKV) abgegangen sind. Da war ich dann bei ca. 1.900€ netto.


    Heute bin ich in Erfahrungsstufe 8, weil die unteren Erfahrungsstufen bei a13 irgendwann gestrichen wurden, um mit den Gehältern in er Wirtschaft auch nur irgendwie halbwegs mithalten zu können. Aber viel mehr als die 2.568€ netto, die Du aufrufst, habe ich in Erfahrungsstufe 8 auch nicht. Denkt an die Krankenkasse! Konkret sind es in Erfahrungsstufe 8 aktuell 2.868.55 € netto nach GKV.

    Das Thema Krankenkasse ist bei dir aber nun ein Sonderfall, der nicht unbedingt verallgemeinert werden sollte.

    Ah ok, das habe ich jetzt erst gelesen. Das ist bei uns auch ganz anders. Die allermeisten kommen erst mit Ende 20/Anfang 30 - oder in einem noch höheren Alter - zu uns an die Fachschulen im technischen Bereich. Nur sehr selten haben wir Personen darunter, die eine dreijährige Ausbildung gemacht und anschließend noch die Fachoberschule Klasse 12 besucht haben (aber auch die sind dann ja mind. schon 21/22, wenn sie die Fachschule starten).

    Es ist in NDS nicht möglich, noch während der Ausbildung eine Fachschule zu besuchen. Da sind anscheinend die Zugangsvoraussetzungen bei euch anders.

    Ich habe gerade meine Frau gefragt, die Personalleiterin in einem Unternehmen mit Metalltarif ist. Techniker kommen dort in die Entgeltgruppe 11. Das sind monatlich 4.224 € brutto. Das sind bei Steuerklasse 1 und ohne Kinder netto 2.586 €. Da liege ich mit A13 selbst auf der Eingangsstufe aber ganz massiv höher und nicht alle Absolventen haben das Glück, im Metalltarif unterzukommen.

    An deiner Schule werden materielle Ressourcen verarbeitet?

    Natürlich nicht, aber zu glauben, eine gute Geschäftsführung ist ein Garant für unbezwingbaren Erfolg, egal wie das Geschäftsmodell aussieht und egal, welche äußeren Einflüsse auch kommen mögen, ist absolut nicht realitätsnah.


    Mal zurück zum Thema:

    - Einmalzahlungen pauschal über alle Entgeltgruppen sind auch in der vielgepriesenen Chemie- und Metallindustrie keine Seltenheit. Oft sogar die Regel, wenn die Tarifverhandlungen länger dauern, als die Laufzeit des Tarifvertrages. Das Thema ist dann das gleiche, die Intensität der Gerechtigkeitsdiskussion höchstwahrscheinlich nicht.


    - Ja, die Tarifrunde und die Einmalzahlung erhöhen unseren Lebensstandard nicht sonderlich

    - Ja, wir haben eine hohe Inflationsrate und die Gehaltsanpassung kompensiert dies nicht komplett

    - Anderswo gibt es auch nicht unbedingt mehr

    - Auch andere Berufsgruppen spüren die höheren Preise und deren Gehalt wird auch nicht in größerem Umfang angepasst

    - Ja, es gibt Leute, die zuletzt ihr Gehalt ordentlich steigern konnten

    - Nein, nur weil einzelne Personen einen Vorteil erhalten haben, geht es nicht allen anderen schlechter

    Es wird immer welche geben, die finden, dass sie arme Hascherl sind. Überweise denen A15 mit Zulage und sie finden jemanden, der A16 für natürlich viel weniger Arbeit kriegt. Und der Wurstfachverkäuferin ihr Freund erst, der kriegt nochmal 100 Eur mehr.

    100% Zustimmung. Es gibt immer jemanden, der jemanden kennt, der aber mit ganz wenig Aufwand so viel mehr bekommt. Mein Onkel (übrigens zufälligerweise A15) hat auch immer von einem selbstständigen Fliesenleger erzählt (1-Mann-Bude), der mindestens das zehnfache seines Gehaltes bekommt.


    Teilweise stehen solchen vergleichen auch absolut krude Rechnung gegenüber. Aber wenn man einen Grund für Unzufriedenheit finden will, wird man schon irgendwie fündig werden.

    Ich kann den Lehrer-Kollegen, die mit ihrem Einkommen und Arbeitspensum unzufrieden sind, nur dazu raten, konsequent zu sein und einfach in die freie Wirtschaft zu wechseln. Die Unternehmen warten doch nur darauf, ausgebildeten Lehrkräften ein höheres Einkommen bei weit weniger Arbeit zu garantieren.

    Stellen wir uns doch einfach unsere Schule mal als Unternehmen vor, in dem der Kunde nur die Leistung bezahlt, die er auch bekommt.

    Unser Unternehmen "verkauft" im Sommer einfach mal eineinhalb Monate gar nichts, die Kosten für Gebäude und Gehälter laufen aber weiter. Unterricht, der ausfällt, wird vom Kunden nicht bezahlt. Unterricht, der nicht hochwertig war (z.B. weil nur ein Film gezeigt wurde) wird nur sehr gering vom Kunden bezahlt. Manchmal zahlt der Kunde trotz erhaltener Leistung auch gar nicht, weil er zwischenzeitlich insolvent ist.

    Unser Unternehmen bezahlt krankgewordene Mitarbeiter zeitlich unbegrenzt weiter, auch wenn es keine Leistung erhält, die verkauft werden könnte.

    Gleichzeitig würde Konkurrenz aus anderen Ländern versuchen, in unserer Branche mitzumischen und unsere Leistung deutlich günstiger anzubieten. Wir stellen sogar fest, dass diese Konkurrenz teilweise gar nicht schlechter abliefert, als wir das tun und ziehen deshalb bei den günstigen Preisen mit.


    Ich glaube nicht, dass unser Unternehmen so irre effizient und lukrativ wäre, dass jedes Jahr an die Mitarbeiter schwindelerregende Boni ausgezahlt, Gehälter erhöht und Dienstwagen verteilt würden.

    Die kann sie dann gleich dreifach jeden Monat an die Seite legen, wenn sie mal bei deinen Pensionsansprüchen mithalten möchte. Oder halt für eine private Krankenzusatzversicherung, wenn sie auf deinem Niveau abgesichert sein will. Oder für eine private Arbeitslosen-Zusatzversicherung, falls es mal dazu kommen sollte, aber an der Stelle sind die 100 € ja schon fünf mal ausgegeben.

    Das sind aber zwei verschiedene Dinge. Auf der einen Seite bin ich bei dir, dass bestimmte Gehälter steigen müssen. Viele Bereiche des öffentlichen Dienstes werden zu schlecht bezahlt.

    Aber das muss nicht zu unseren Lasten passieren. Wir haben studiert, Referendariat etc. absolviert, um einer bestimmten Gehaltsgruppe einzusteigen. Ich habe schon die Erwartung, dass sich das Gehaltsverhältnis zu anderen Berufen nicht großartig ändert. Wenn ich als Lehrkraft vielleicht 20% weniger als in der freien Wirtschaft verdiene, habe ich schon den Anspruch, dass sich das in den nächsten Jahren auch nicht zu stark ändert. Wenn es aber so ist, dass bei uns die Gehaltssteigerung so niedrig, dass wir irgendwann 30% weniger als in der freien Wirtschaft verdienen, würde mich das schon unfroh machen. Das wiederum würde meine Bereitschaft zu Mehrarbeit deutlich reduzieren. Die Prozentangaben sind natürlich jetzt nicht passend. Nur als Beispiel. Grundsätzlich bin ich aber nicht sehr zufrieden, was mein Arbeitgeber die letzten Jahre gemacht hat.

    Das impliziert ja zunächst einmal, dass die Tarifabschlüsse in der freien Wirtschaft so viel besser ausgefallen sind. Vielleicht sollte man erstmal bedenken, dass gut die Hälfte aller Arbeitgeber in der freien Wirtschaft gar nicht tarifgebunden sind. Bei den zwei größten Tarifverträgen sahen die Abschlüsse aber auch eher niedrig aus, einfach, weil es vielen Unternehmen aktuell nicht besonders gut geht:


    IG Metall 2021: 500 € für jeden Mitarbeiter und sonst nichts

    Chemie: 2020: 1,5%, 2021: 1,3%


    Wie groß die tatsächlichen Gehaltseinbußen durch Kurzarbeit ausgefallen sind, die ja in vielen Unternehmen teilweise massiv angefallen ist, kann man so pauschal gar nicht berechnen, sollte aber zumindest im Hinterkopf bleiben.


    Anderswo ist das Gras also auch nicht unbedingt grüner.


    Und die Einstellung "wenn jemand anderes mehr bekommt, muss ich aber auch mehr bekommen" ist so ziemlich das deutscheste, was ich seit langem gelesen habe. Gehälter, Boni etc. entwickeln sich in vielen Bereichen auch genau so, wie es der Branche eben wirtschaftlich geht und da muss es nicht immer nur nach oben gehen.

    Ich sehe es eher so, dass die unteren Einkommensgruppen viel stärker der Inflation ausgesetzt sind, als die Höheren. Die aktuell hohe Inflation ist doch vor allem durch die explodierenden Energiepreise verursacht.

    Mit hohem Gehalt wohne ich tendenziell eher in einem modernen Haus und habe zumindest die Möglichkeit, mir ein relativ neues und effizientes Auto zu kaufen.

    Unser Haus ist drei Jahre alt und wir haben 40 € Heizkosten im Monat. Mein Auto verbraucht um die fünf Liter Super. Da berühren mich Preissteigerungen von 50% eigentlich kaum. Wer aber ein altes und schlecht gedämmtes Haus mit zugigen Fenstern bewohnt, den trifft das viel härter.


    Wer einen höheren Lebensstandard hat, kann diesen auch leichter reduzieren. Es ist einfacher, statt drei Urlaubsreisen nur noch eine pro Jahr zu machen oder seltener ins Restaurant zu gehen, als nur noch zweimal pro Woche zu duschen.


    Ich kann auch dieses "Aber wir haben ja schließlich studiert" nicht mehr hören. Ja, wir hatten ein Studentenleben, was sicher in weiten Teilen nicht so anstrengend war, die es Gleichaltrige erlebt haben, die zu der Zeit schon jeden Tag auf dem Bau malochen mussten.

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