Dann wird eine enorme Selbstständigkeit erwartet - die arbeiten in Deutsch mit den Tobi-Heften von Cornelsen und so, wie ich die Kinder verstehe, wird den größten Teil des Tages selbstständig gearbeitet. Da sind Stempelblätter zu den einzelnen Buchstaben, dazu müssen die Kinder dann was im Heft schreiben, ein Arbeitsblatt im Buch machen, eine Seite in einem anderen Buch lesen, etwas in einer Lernkartei machen, Lese-Mal-Blätter ausfüllen etc. Haben sie eine dieser Aufgaben fertig, machen sie ein Häkchen dahinter und irgendwann wird das von der Lehrerin abgezeichnet, wenn sie die Sachen mal einsammelt.
So wie ich das verstanden habe, müssen sich die Kinder weitestgehend selbst organisieren. Das führt dazu, dass nicht immer alles im Unterricht gemacht/ geschafft wird und wir Eltern zuhause keine Ahnung haben, was zu machen ist.
Ich habe derzeit auch ein erstes Schuljahr und wir arbeiten auch mit der Tobi-Fibel. Es stimmt auf jeden Fall, dass die Kinder bei der Arbeit mit den Stempelblättern sehr selbstständig sein müssen. Andererseits kann man damit aber auch super differenzieren und die Aufgabenstellungen wiederholen sich mehr oder weniger unverändert, sodass bei den meisten Sachen klar sein sollte, wie es funktioniert. Und das selbstständige Arbeiten ist ja auch etwas, was die Kinder lernen sollen. Aber natürlich kann das noch lange nicht jedes Kind, wenn es in die Schule kommt. Bekommen sie denn keine Unterstützung von der Lehrerin, während sie arbeiten? Natürlich gibt es Kinder, die eigentlich nie Hilfe brauchen, aber der Großteil in meiner Klasse hat schon immer mal wieder eine Frage und einige benötigen fast ständig Unterstützung - die lasse ich dann auch nicht selbst vor sich hinwurschteln, sondern gucke mit ihnen zusammen, was sie als Nächstes tun müssen und wie es funktioniert, ggf. auch noch mal mit zusätzlicher/erneuter Erklärung in der Kleingruppe. Für die, die sich noch nicht organisieren können, hab ich das Stempelblatt vorstrukturiert und draufgeschrieben, was an welchem Tag erledigt werden sollte.
Bekommen die Kinder das Stempelblatt nicht mit, sodass ihr schauen könnt, was noch nicht gemacht wurde? Ich kann auf jeden Fall verstehen, dass du mehr Transparenz forderst - so kannst du ja nicht mal helfen, wenn du gar nicht weißt, was noch erwartet wird.
Eine halbe bis eine Stunde find ich happig fürs Hausaufgaben notieren. Wir haben aber auch ein einheitliches Hausaufgabenheft an der Schule, sodass ich immer auf einem großkopierten Muster vorschreiben kann und die Kinder dann genau wissen, wo es hinmuss. Am Anfang des Schuljahres hat es natürlich gedauert, aber mittlerweile erledigen das die meisten zügig. Ich schaue trotzdem bei jedem nach, ob alles an der richtigen Stelle aufgeschrieben wurde. Dafür, dass die Materialien im Ranzen sind, ist aber jedes Kind selbst verantwortlich.