"dann sollen sie sehen wo sie bleiben" --- was bitte ist das denn für eine einstellung?!
auch wenn es manchmal schwer fällt. wir haben eine verantwortung den schülern gegenüber. und ich kann von schülern der 6ten klasse nicht erwarten, dass sie "sehen sollen wo sie bleiben". (und ich weiß wovon ich rede, ich habe selbst eine 6te klasse an der hs)
bwref, in meinen augen bist du gerade an dem punkt angekommen, an dem sich entscheiden wird, ob die schüler nur unter druck lernen, oder ob sie kapieren, dass das, was sie lernen für IHR leben, IHREN beruf und IHR fortkommen im leben ist.
ich finde solche situationen auch immer schwierig. aber ich kenne klassen, wo die lehrer mit der "brechstange" vorgegangen sind. dort kommt man, wenn überhaupt nur mit druck und androhungen (TR-raum, elterntelefonate etc.) weiter. und ich kenne klassen, wo die klassenlehrer etliche unterrichtszeit darauf "verschwendet" haben, sich im stuhlkreis mit den schülern über ihre arbeitshaltung auseinander zu setzen. die auch in der 6 schon über arbeitsbedingungen in nicht-ausbildungsberufen gesprochen haben. es war zeitraubend und es hat sich gelohnt. in dieser klasse kann ich freiarbeit anordnen und die schüler arbeiten selbstständig und frei auf dem schulgelände (9. Klasse HS). in der klasse mit der "brechstange" arbeite ich mit hausaufgabenheften, die die eltern unterschreiben müssen (8. Klasse HS). trotzdem rufe ich fast täglich die eltern an. in der 9 ist das noch nie vorgekommen.
mein rat also zu dem problem: nimm dir die zeit und setze dich mit den schülern auseinander. sag nich einfach nur "ihr müsst auch mal etwas machen, was euch nicht gefällt", sondern setze dich ausführlich mit ihnen auseinander. zeige was für langfristige konsquenzen ihre arbeitshltung hat. rechne ihnen vor, wie "gut" man von Hartz IV leben kann. aber gib jetzt nicht auf. die investition lohnt sich langfristig.
nunja...so sehe ich das.
gruß
sinfini