Das sind gute Vorschläge, die ich tatsächlich mal zur Sprache bringen sollte. Es wundert mich, dass sowas nie passiert. Wenn ich einem Schüler mal sagen würde, er solle zum Schulsozialarbeiter gehen, wüsste der gar nicht, wohin er soll.
Das Problem ist, dass sich so gut wie jeder daneben verhält. Die einen "verwirken ihr Recht" indem sie hörbar ihren Mitschüler beschimpfen, die anderen (selbst die vorher als passiv bezeichneten) tun dies durch andere Störungen. Wenn man gegen jeden so wie beschrieben vorgeht, ist die Klasse bald aufgelöst. Das Benehmen hat sich zum Alltag erhoben und "das macht doch jeder" ist inzwischen eine allgemine Entschuldigung für Verhalten, für das man suspendiert werden könnte.
Es gibt auf manchen Gängen, hauptsächlich vor dem Sekretariat/Direktorat/Lehrerraum Bänke. Es kommt ständig vor, dass Schüler diese einfach aus dem Aufenthaltsbereich wegtragen und vor Räume oder gar auf den Schulhof oder in den Eingangsbereich stellen und sich darauf aufhalten. Wenn ein Kollege das sieht, heißt es nur "stell das zurück", später macht das natürlich keiner und dann beschwert sich der Hausmeister, weil das natürlich entsprechend täglich gemacht werden muss. Und trotzdem wird das nicht bestraft. Soviel dazu... Ich habe den Eindruck, dass Regelverstöße nicht wirklich konsequent geahndet werden. Ich denke, das größte Problem ist, dass das Kollegium allgemein zu wenig Eigeninitiative zeigt. Wennjemand einem was meldet, werden Schüler selbstverständlich darauf angesprochen, aber der Eindruck ist wohl so, dass es kein Problem geben kann, wenn keiner kommt und was sagt.
Um vom Unterricht ausgeschlossen zu werden, muss schon was sehr Schlimmes vorfallen, wie gesagt, körperliche Gewalt und Diebstahl sind da die Ernstfälle. Alles darunter ist mit einem Zettel oder einem Gespräch vorüber. Und bei den Gesprächen wird mit den Augen gerollt, geleugnet oder einfach gar nichts gesagt. Und wenn man die Eltern einschaltet, dann ist das Verhalten der Kinder schon vor der Eröffnung des Vorwurfes mit dem Verdacht auf leichtes ADHS, der Pubertät oder schlechtem Einfluss entschuldigt. "So sind Kinder eben" oder "das ist Gruppenzwang, da ist niemand alleine Schuld". Ich bin keinesfalls untätig, aber im Allgemeinen scheint mir der Weg über die Eltern der Erfahrung nach nutzlos.
Es muss doch einen Weg geben, den Tätern im Gespräch dauerhaft klar zu machen, dass das nicht geht.