Eine solche Bepunktung kann durchaus angemessen sein, es kommt auf den Aufgabentyp an. Zum Beispiel bei Ankreuz- oder Zuordnungsaufgaben kann es sonst passieren, dass jemand, der keine Ahnung hat und einfach rät, sonst viel zu viele Punkte erhält. Daher muss man hier im Vorfeld sehr gut überlegen, wie viele Punkte (ich meine damit: Bewertungseinheiten) die Aufgabe geben soll und in welchen Fällen abgezogen oder addiert wird, um eine sinnvolle Bewertung zu erhalten.
Am Gymnasium meiner Kinder wird dieses Bewertungssystem für alle Aufgabentypen verwendet. Grammatik wird z. B. fast ausschließlich in oft richtig schwierigen "mixed bag"- Aufgaben abgefragt. Da gibt dann z. B. der 1,5 Seiten lange Text mit 50 Lücken 40 Punkte und pro Fehler wird 1 Punkt abgezogen. Dieser wird auch abgezogen, wenn z. B. Ein RS-Fehler gemacht, die Grammatik aber richtig umgesetzt wurde. Richtig, richtig heftig!
Abgesehen davon kann man den Schwierigkeitsgrad einer Lernzielkontrolle nur dann einschätzen, wenn man den dazugehörigen Unterricht /Übungen mitgemacht hat. Besonders deutlich sieht man das momentan an den Lernstandserhebungen. Manche Lehrer üben sie vorher mit ihren Schülern ein, ändern nur Kleinigkeiten des verwendeten Übungsblattes, andere schreiben richtig schwierige, umfangreiche Tests zum Jahresstoff.