Nachqualifikanten für die MS werden seit einem Jahr direkt bei der Einstellung verbeamtet und erhalten schon während der Weiterbildung A12. Warum sollten sie mehr verdienen als ausgebildete MS-Lehrer?
Abgesehen davon machen viele diese Zusatzausbildung nur, um die Wartezeit zu überbrücken, bis sie an ihrer ursprünglichen Schulart eine Planstelle bekommen. Entsprechend gering ist die Zahl derer, die dauerhaft an der MS bleiben.
Interessant finde ich auch immer Fossis Argument, dass die Nachqualifikanten die geringere Arbeitsbelastung schätzen würden. Bei den zahlreichen Leuten, die ich kenne, ist das Gegenteil der Fall. Am Anfang meinen das die meisten tatsächlich, bis zum Ende der Maßnahme, also nach dem 1. Jahr Klassleitung, sind sie schockiert, wie fordernd die Arbeit an der MS ist.
Besonders problematisch finde ich, dass die Nachqualifikanten nahezu keine Ausbildung erhalten, das müssen die Kollegen nebenbei erledigen. MS unterscheidet sich aber deutlich von RS und noch viel mehr von Gy. Zusätzlich sind leider viele der Meinung, dass sie nach Studium und Ref ausreichend ausgebildet sind, lassen sich zu wenig auf die besondere Arbeitsweise dieser Schulart ein und zeigen sich nicht selten als recht beratungsresistent (besonders die Gy-Leute).
Alles zusammen führt dazu, dass der dauerhafte Erfolg der Nachqualifikation für MS ausbleibt. Inzwischen empfinde ich wie viele meiner Kollegen auch die Sondermaßnahme nur noch als Belastung.
Läuft es an den GS besser? Vielleicht mögen ja GS-Lehrkräfte von ihren Erfahrungen berichten.