Ich wundere mich in vielen Beiträgen hier im Forum immer wieder, wie häufig Lehrer mithilfe von Noten disziplinieren (wollen).
An meiner Schulart lässt sich kaum ein Schüler durch Noten Druck machen. Durchfallen ist nahezu unmöglich und eine Lehrstelle findet man zur Zeit auch recht leicht. Lieber schlechte Noten im Zeunis und eine bequeme Schulzeit als sich unnötig anstrengen zu müssen!
Beiträge von Sommertraum
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Das tut mir leid, dass es euch an der Hauptschule so ergeht.
Was machen Kollegen von euch anders, denen es nicht so ergeht?
Wäre Supervision eine Lösung?Die machen oft nur noch "Dienst nach Vorschrift", fahren ihr Engagement für Schüler gegen Null. Vor allem aber schaffen sie es besser, die Schule hinter sich zu lassen, wenn sie nachmittags durch die Schultür gehen.
Supervision brauche ich nicht. Eine Lösungsmöglichkeit sehe ich nur darin, dass wir endlich mehr Unterstützung von Fachleuten bekommen und auf problematische Schüler mit effektiveren Konsequenzen reagieren können.
Solange jedoch viele Schulleiter ein idealisiertes Bild nach außen tragen und vor allem die Schulämter alle Probleme unter den Teppich kehren, wird das nicht passieren.
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Es nervt mich so wahnsinnig, dass die Klientel, die ich unterrichte, so wahnsinnig faul und lustlos ist, dass alle Optimierungsmaßnahmen von Leherseite fehlschlagen.
Den Schülern wird alles geboten, das sie sich an einer anderen Schule oder bei einem anderen Lehrer nur erträumen könnten, trotzdem nutzen es die wenigsten.
Oder noch klarer: Es bringt alles einfach nichts. Die Guten machen es sowieso, alle anderen sind nicht zu retten.Du sprichst mir aus der Seele. Das ist genau das, was mich an meiner Schule/Schulart derzeit extrem nervt.
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In der Regel informiere ich die Eltern informell über den Vorfall, das ist meist Konsequenz genug.
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Ich frage mich schon, ob mir als Lehrer am Gymnasium da nicht eine zusätzliche Stunde Deutsch in der Grundschule mehr helfen würde, als das bisschen Englisch.
Jetzt hast du aber die Schüler, die mit relativ viel Wissen aus der Grundschule kommen. Unsere Hauptschüler können weder Wortarten noch z. B. Zeiten bestimmen (im Deutschen). In Englisch bringen sie null Vorwissen aus der Grundschule mit, denn sie waren damit schlicht und einfach überfordert. Vielmehr ist es so, dass sie schon vom ersten Tag an genervt von dem Fach sind, weil sie schon in den Jahren vorher ihr sprachliches Unvermögen attestiert bekamen.
Viele unserer Schüler können auch am Ende ihrer Schulzeit nur so schlecht Englisch, dass sie nicht in der Lage wären, an der Rezeption des Urlaubshotels einfachste Check-in Dialoge zu führen. Es scheitert sowohl am Merkvermögen für Vokabeln als auch an grammatikalischer Überforderung. Was ich im Deutschen schon nicht kann, kann ich erst recht nicht im Englischen. Wie soll ich einen Satz im Simple Past formulieren, wenn ich das Verb im Satz nicht erkenne?
Seit Jahren bin ich gegen Englisch-Unterricht an Grundschulen. Die Starken lernen es ab der 5. noch früh genug, die Schwachen nehmen sowieso nichts mit. Mehr Deutschunterricht fände ich sinnvoller.
Genauso bin ich dafür, dass so wie früher ab der 7. Klasse Hauptschule Englisch nicht mehr verpflichtend unterrichtet, sondern freiwillig, also nur von den Leistungsstärkeren und -willigen, besucht wird (in den Regel-Klassen, im Mittlere Reife-Zug natürlich schon von allen). -
In Bayern ist es tatsächlich üblich, dass die Polizei gerufen wird und zwar schon sehr früh, nicht erst nach Schulschluss oder gar nach ein paar Tagen.
Bei der Klientel, die unentschuldigt fehlt, möchte ich als Lehrer keinesfalls Hausbesuch machen. Meine private Handynummer würde ich ihnen genausowenig geben.
Darüber hinaus hat das Erscheinen der Polizei einen viel besseren Langzeiteffekt, als wenn nur die Schule anruft bzw. vorbeikommt.
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Ich glaube, dass man bei diesem Thema Bayern nicht unbedingt mit anderen Bundesländern vergleichen kann, denn bei uns ist die Förderschule noch vergleichsweise gut aufgestellt und nicht nur für (nahezu) geistig Behinderte da. Darüber hinaus hat die Mittelschule schon noch ein bisschen Anspruch, wenn auch längst nicht mehr so viel wie vor einigen Jahren.
Nicht vergessen: Das von Caro geschilderte Kind hat einen IQ von um die 80 und schreibt in ALLEN Fächern Note 4-6, obwohl es sehr viel lernt und übt. Ich sehe aus meiner Erfahrung heraus für dieses Kind tatsächlich Probleme an der Mittelschule.
. Aber die Vorstellung, dass Jugendliche stolz darauf sind, auf eine Sonderschule zu gehen ist schon mehr als naiv.
Das hat ja auch keiner geschrieben!
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@Krabappel
Du zeichnest ein recht negatives Bild von der Förderschule, deutlich negativer als ich sie wahrnehme. Wir bekommen in der 5. Klasse immer wieder Schüler von der Förderschule, die dort einiges gelernt haben und so manchem Mitschüler voraus sind.Ich weiß zwar nicht, warum die Mittelschule mehr Aufbauarbeit leistet, als die Grundschule, an der Förderschule zu sein ist jedenfalls schon per se nicht motivierend. So Minderbegabt ist niemand, dass er nicht mitbekäme, dass er nicht mithalten kann.
An der Grundschule sind pro Klasse ganz wenige Schwache, der Druck durch den Übertritt in der 4. Klasse enorm, das Niveau wird hochgehalten. Schwache als Minderheiten sind fast chancenlos. Man darf in Bayern keine differenzierten Lernzielkontrollen schreiben, sie müssen also das Pensum der angehenden Gymnasiasten mittragen. Was das bedeutet, müssen wir nicht näher diskutieren. Ein Kind, das schon in der 3. Klasse trotz hohen Lernaufwands in HSU Note 6 hat bzw. über 4 nicht hinauskommt - armes Kind, wenn es da nicht rausgenommen wird.
In der Mittelschule kommen dann diese "Minderheiten" aus vielen Klassen in einer neuen Klasse zusammen, oft mit ganz negativem Selbstbild und noch negativerer Einstellung Schule gegenüber. Der "Rest", "ich bin dumm", "alle anderen haben es geschafft", ... diese Einstellung wurde jahrelang in den Kindern gefestigt. Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich bilde mir ein, dass es diesen Kindern besser täte, nähme man sie frühzeitig raus und ließe sie in aller Ruhe und ohne Druck die Grundlagen lernen.
Liebe Grundschullehrer, nehmt das bitte nicht als Kritik an euch! Die Gründe für diesen Druck an (bayerischen?) Grundschulen sind vielschichtig und ihr seid ebenso Leidtragende wie die Kinder!
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Solange es den Kindern gut geht und sie halbwegs mitkommen würde ich den höheren Bildungsweg probieren. Mit dem Zweifel allerdings, dass es in der 5. Klasse heillos überfordert sein könnte.Edit, überlesen. Ich würde es lassen, wo es ist und in einem Jahr neu überlegen.
Also dann Wechsel an die Förderschule erst mit 10/11 Jahren? Worin liegen für dich die Vorteile dieses späten Wechsels?
Ist das nicht zu spät, wenn das Kind dann trotz enormen Fleißes und Übens immer noch nicht richtig lesen kann bzw. keine Grundrechenarten beherrscht, viele Motivationskiller in Form sehr schlechter Noten erhalten hat?
Bei uns an der Mittelschule bekommen wir tagtäglich mit, wie belastend für die schwachen Kinder die 4 Jahre unter den begabteren waren und müssen ganz viel Aufbauarbeit leisten, um ihnen wieder zu Selbstbewusstsein zu verhelfen. Die deutlich Minderbegabten schaffen es jedoch in der Regel nicht, die Lücken aus dieser Zeit zu schließen. -
Wir Mittelschulkollegen wundern uns oft, warum Kinder wie das von dir beschriebene nicht schon in der Grundschulzeit Richtung Förderschule beraten werden. Wenn die Grundlage aus der Grundschule nicht sitzen, werden sie sich auch an der Mittelschule schwertun und immer größere Lücken aufbauen.
Meiner Erfahrung nach ist es für die so extrem schwachen Schüler eine enorme psychische Belastung, wenn sie trotz so hohem Lernaufwand immer nur schlechte Noten haben. Oft sinkt deren Selbstbewusstsein enorm und nicht selten geben sie bzw. auch die Eltern irgendwann auf und dann haben sie gar keine Chance mehr, den schulischen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Klassen an den Mittelschulen sind deutlich größer als an den Förderschulen und die Mitschüler an der MS sind auch nicht nur Lämmer, und fallen gerne über benachteiligte, ihnen unterlegene Schüler her. Und die können richtig grausam sein.
Abgesehen davon würde ein jetziger Wechsel an die Förderschule den Druck, der in der 4. Klasse ja nicht ohne ist, nehmen und evtl. dem Kind ermöglichen, dass das Lesen, Schreiben und die Grundrechenarten gesichert werden. Wenn sich herausstellen sollte, dass es "zu gut" für die Förderschule ist, kann es jederzeit zurück an die Mittelschule wechseln.
Darüber hinaus werden Förderschüler vom Arbeitsamt noch mehr in den Berufseinstieg begleitet/unterstützt als Mittelschüler.
Eine Lernzieldifferenzierung würde ich nicht anstreben, denn die schließt aus, dass das Kind den klassischen Mittelschulabschluss oder Quali machen kann, selbst wenn es an der Mittelschule bleibt.
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dass immer weniger Eltern sich trauen den Berlin-Pass vorzuzeigen.
Warum trauen sie sich nicht?
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Freut euch, kecks, denn hier läuft es leider anders, nicht nur an unserer GS, sondern auch bei den Kindern von Kollegen.
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Du unterrichtest in/um München, oder? Bei der extrem hohen Übertrittsquote dort trifft das garantiert zu. In ländlichen Regionen sieht's jedoch ganz anders aus, im Schnitt treten 25%-35% ans Gymnasium über. Das liegt nicht daran, dass die Kinder dort so dumm wären oder die Eltern keinen so großen Wert auf das Abitur legen, sondern es geht in den 4. Klassen so richtig ab. Erst seit meine Kinder da durch mussten, kann ich den seit Jahren verwendeten Begriff "Grundschulabitur" verstehen.
Dass angehende Gymnasiasten auch schon in der GS gefördert und gefordert werden müssen versteht sich von selbst, allerdings habe ich den Eindruck, dass sich NUR an diesen orientiert wird. Mal eben 19 Seiten für die HSU- Probe lernen, die auf 6 Seiten Probe detailliert abgefragt werden, die Gymnasiasten packen das. Was ist jedoch mit den Schwächeren - immerhin 2 Drittel der Klasse - die dieses Pensum auch schaffen müssen? Die gehen unter, geben irgendwann auf und können nach 4 Jahren kaum lesen, geschweige denn rechnen. Seit dem neuen GS-Lehrplan hat sich das Problem noch deutlich verschärft, sodass in der 5./6. Klasse an der Mittelschule fast nur noch die Basics gelehrt werden müssen, der geforderte Stoff kann nämlich nur vermittelt werden, wenn die Grundlagen sitzen.
Irgendwas läuft da seit einigen Jahren ganz gewaltig schief!
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An meiner kleinen Schule hat niemand Sport studiert, wir unterrichten alle fachfremd - was wohl nicht optimal ist.
Das ist Standard an bayerischen Grund- und Mittelschulen. Mit viel Glück durften die "Sportlehrer" eine 2wöchige Fortbildung machen. Oft sind es aber Lehrer, die nicht mal Freizeitsportler sind und das Fach nicht gerne geben. Dass deren Sportunterricht nicht ideal läuft, ist vorprogrammiert und von oben toleriert. -
Ich dachte, Weichboden darf man nicht benutzen, wenn man sich darauf abstützen (oder stehend landen) muss. Ist das falsch?
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So würde ich es auch gerne sehen, aber leider ist es nicht so. Es ist eine reine kognitive Leistungsauslese gepaart mit Arbeitshaltung, zumindest was unsere Empfehlungen, bei denen ein gewisser Notendurchschnitt in D, M und HSU erreicht werden muss, in Bayern betrifft.
Nachdem meine Kinder - Gott sei Dank! - durch die bayerische Grundschule durch und schon einige Jahre erfolgreich am Gymnasium sind, sehe ich das etwas anders: Grundschule selektiert, allerdings eher danach, wie intensiv die ELTERN bereit sind ihre Kinder zu fördern. Kinder engagierter Eltern können dadurch den kognitiven Anforderungen gerecht werden, Kinder von Eltern, die das nicht leisten können/wollen schaffen das nicht.
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Sehr viele Frauen übernehmen aber ganz freiwillig das Zepter in der Kindererziehung und nicht selten hat man den Eindruck, dass sie beruflich gerne kürzer treten.
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am Gymnasium neben der Einstiegsbesoldung mit A13Z
Ist das neu, dass schon gleich mit A13Z besoldet wird? Ich dachte immer, Gymnasiallehrer steigen mit A13 ein.
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Bei uns auch.Zusätzlich einen Nacharbeitstermin am Nachmittag.
So läuft das bei uns auch und vor allem das Nachsitzen wirkt Wunder (außer bei den ganz hartnäckigen Fällen).
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Mit diesem Stundenplan würde ich ernsthaft überlegen, die Elternzeit spontan zu verlängern und diese Überlegungen der Schulleitung mitteilen.
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